Ost/West Mentalität Schuld an Kindstötungen?

Da widerspreche ich. Wenn er diese beiden "Fakten" in dieser Studie zusammen bringt, macht er das nicht aus langer weile, sondern weil er da zusammenhänge vermutet. Ansonsten würde es keinen Sinn machen sie aufzuführen. Denn so gesehen hat das eine mit dem anderen nichts zu tun, weswegen also die erwähnung der Werteorientierung der DDR in einer solchen Studie? Wenn etwas in keinem Zusammenhang mit der studie steht und derjenige der sie durchführt auch keine Zusammenhänge sieht, dann brauch er so etwas auch nicht erwähnen.
 
Mustis schrieb:
Woher der Artikel zudem die Weisheit hat, dass in den neuen Bundesändern eine höhere Wahrscheinlichkeit für Kindstötung herrscht ist mir auch ein wenig schleierhaft.

Hmm, vermutlich aufgrund der Kriminalstatistik. Wie gesagt, du interpretierst dass rein und bei dpa folgt auf eine zitierte Aussage, eine Zusammenfassung einer Aussage von ihm. Ob Pfeiffer selber dies in Zusammenhang stellt, wird daraus nicht deutlich. Es ist nicht mal klar, ob er Abtreibungen befürwortet oder nicht. Seine Studie habe ich noch nicht im Wortlaut gelesen oder gesehen.

Also die Aussagen von Böhmer sind definitiv nicht belegbar, aber da kann er sich mit z.b. Jörg Schönbohm zusammentun, der hat ähnliches schon formuliert und ist damit böse gestolpert. Aber Pfeiffer zählt Statistiken auf bzw. sagt, dass es mehr Gründe als Armut geben muss. Und da liegt er nicht womöglich falsch. Das dies kein Ost/West-Problem an sich ist, sagt er auch. Es kommen durchaus religiöse Bindungen, Bevölkerungsstruktur und Beratungsangebote dazu.
 
Bis zur 12 Woche darf man in einer ganzen Reihe der EU Länder abtreiben.
Das ist doch ganz etwas anderes als ein Neugeborenes abzumurksen.

Das gehört gründlich erforscht und da ist es gut, daß dieses Thema jemand in eine breite Diskussion zwingt.

Ich als werdender zweifacher Vater(Tochter 3j.) bin an dieser Sache hochinteressiert.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß meine Frau aus irgendwelchen rationalen Gründen ihr/unser Kind umbringt.
Es gibt ja eine ganze Reihe nachgeburtlicher Gemütsstörungen die durchaus solche Folgen haben können.
Steht in jedem guten Ratgeber samt Erkennungsmerkmalen usw. vom Babyblues bis zur pränatalen Psychose und sonstigen Ausnahmezuständen nach unerwarteten Geburten, Sturzgeburten usw.

Hatte erst voriges Jahr im Bekanntenkreis einen Fall: Die ging wegen akutem Bauchweh ins Krankenhaus und kam mit Baby heim.
Da hat tatsächlich KEINER was gemerkt.
 
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Ich geb zu, dass ich Herrn Pfeiffer gegenüber etwas voreingenommen bin. Er hat mit seinen Studien zur Killerspieldebatte nachweislich bewiesen, dass er die wissenschaftliche genauigkeit seiner studien gerne mal dahingehend opfert, dass sie seine Anschauung unterstützen und bekräftigen. Ich sehe gewisse parallelen in diesem Fall was das anbelangt. so halte ich wie gesagt, den kurzen Betrachtungszeitraum für deutlich zu kurz. Es kann schlicht auch eine Häufung in diesen Jahren aufgetreten sein die nach der gaußschen Verteilung in Statistiken nicht auszuschließen ist. Das heisst aber nicht, dass grundsätzlich eine höhere Wahrscheinlichkeit besteht für eine Kindstötung im Osten sondern lediglich in diesem schmalen zeitfenster. Es wird leider nicht erwähnt auf welchen Zeitraum Herr Pfeiffer sich bezieht, wenn er davon spricht, dass die Zahlen steigen. Zumindest kann ich keine finden. Korriert mich bitte wenn ich etwas dazu übersehen habe.
 
Nein, du hast schon recht, dass die uns vorliegenden Infos etwas dürftig sind. Gerade deswegen ist es schwierig nun seine konkrete Intention festzustellen, aber auch Schlüsse aus den Aussagen zu ziehen. Ich denke wir sind uns alle einig, dass der konkrete Zusammenhang aus Abtreibungspolitik und Kindstötung so nicht nachweisbar ist. Dass es andere Gründe neben dem sozialen Status geben muss, halte ich dafür schon für nachvollziehbar.

Selbst wenn die Zahlen statistische Ausreißer sind (was bei der trotz allem kleine Zahl der Fälle durchaus möglich ist), so gibt es ja immer Gründe für solche Taten. Und diese Gründe wären wichtig zu wissen, um die Taten verhindern zu können. Insofern möchte ich schon zustimmen, dass es da keine Tabus geben sollte. Spekulationen braucht es dagegen nicht.

Über die Person Pfeiffer kann man sicherlich geteilter Meinung sein. Und man sollte sicherlich nicht alles unwidersprochen hinnehmen. Ich denke aber, es ist etwas kurz gegriffen, dieses Diskussion nur auf seine Person zu beziehen. Machen wir ja bei den "Killerspielen" ja auch nicht.
 
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Ich halte diese These für falsch, denn dass der Staat kinderfeindlich ist und nichts zu verschenken hat, es sei denn, man ist Großindustrieller mit dem richtigen Parteibuch, dürfte inzwischen bei Jedem angekommen sein.

Ich denke, dass es oft, wie es hier auch schon zur Sprache gebracht wurde, eine Mischung aus Perspektivlosigkeit und Armut ist, welche statistisch im Osten höher ist.

Die Täter sind mir auch etwas zu jung, um diese These zu stützen.

Viel Schlimmer ist die Schneise zwischen Ost und West, die durch solcherlei Stimmungsmache erzeugt wird.

Reicht es nicht schon, dass einige "Westbürger" denken, man hätte im Osten aufgrund einer antisozialistischen Haltung erschossen werden können?
 
evox9 schrieb:
Reicht es nicht schon, dass einige "Westbürger" denken, man hätte im Osten aufgrund einer antisozialistischen Haltung erschossen werden können?
Zerstöre doch nicht das sorgsam aufgebaute Weltbild. ;)


Für mich sind diese Äusserungen Ausdruck des immer noch andauernden Ost/West-Konflikts.
Ein Relikt aus unserer jüngeren Vergangenheit.

Auf die DDR kann es immer so schön geschoben werden.
Es war ja alles grundsätzlich schlecht... :rolleyes:


Die gemachten Äusserungen von Hr.Böhmer und Hr.Pfeiffer haben für mich keinen Gültigkeit.
Zumindest im Hinblick auf die DDR.
Hr.Böhmer hat dafür auch schon Schelte eingesteckt.

Ich schliesse mich der Mehrheit an, das es da mehr geben muss.
 
Mit der ehemaligen DDR hat das nicht viel zu tun, aber die Existenznot ist im Osten höher als im Westen(weit verbreiteter). Unterschiedlich hohe Löhne Ost->West und überhaupt eine Arbeit im Osten zubekommen ist viel schwerer als im Westen. Das würde ich als ein Fakt nennen. Und im Osten sind die Perspektiven für die Zukunft viel düsterer als im Westen. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich bin vor 7Jagren erst in den Westen wegen der Arbeit gezogen.
 
Es gibt eine Vielzahl an gründen für die gehäuften Kindstötungen. Intressant wäre zu wissen auf welche Fälle Herr Pfeiffer sich hier bezieht. Der Vater der nach verlornem Sorgerechtsstreit seine kinder tötet anschliessend sich selbst ? Die 17 Järige die heimlich ein kind austrägt es zur welt bringt um es vom Balkon zu schmeissen ?
Eine Psychisch kranke mutter die ihre 3 kinder vergiftet ?
Oder Fälle wo das Kind erst Mishadelt wird und an deren Folge stirbt ?
Das wurde alles schon vom Fehrnsehen ausgeschlachtet und Hinterleuchtet.
Sicherlich hat die Mentalität damit genauso viel zu Tun wie die DDR Famielien Politik von vor 30 jahren.
Dieses hätte er dann auch belegen müssen.
Es ist einfach sich als ehemaliger Politiker mit so etwas wieder ins gerede zu bringen Schlagzeilezahlen sich aus. Daher sage ich im Mediengeilheit !!!! Jeder der sein Gesicht noch schnell in der BILD auf seite 1 sehen will schlägt nochmal in die Kerbe !

@HappyMutant
Nicht alles löschen sonder sich mal informieren
Herr Pfeiffer gehört(te) der SPD an die Momentan
sehr pressegeil ist um von ihren Problemen abzulenken (Beck &Co)
 
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Er orientiert sich nach dem Spiegel Online Interview an allen dreien.

Ansonsten würde ich doch begrüßen dass hier etwas weniger polemisiert wird und etwas mehr diskutiert. Das gilt gerade auch für evox9. Diese Parteibonzen-Schematik in deinem ersten Absatz ist in der Form noch dazu wohl reichlich off-topic.

@!"§$%&/(): Ich habe überhaupt nichts "gelöscht", was sich mit dem Thema befasste. Und Pfeiffer spricht ja nicht mal annähernd im Namen der SPD und Böhmer, der der Einzige war, der eine solche Aussage an die Öffentlichkeit zehrte, ist gar von der CDU. Tztz. Informiere dich auch mal über den zeitlichen Ablauf dieser "Kampagne". keshkau hat dazu ein paar Links gegeben.
 
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Alle Jahre wieder.
Erst Schönbohm, nun Böhmer und Pfeiffer. Da fragt sich ernsthaft wer hier von was tatsächlich psyschische Störungen oder Mentalitäts- und Werteprobleme hat. Wann sind denn diese Kinder gestorben zu DDR-Zeiten oder heute? In welcher Mentalität und welchem Umfeld denn?
Warum sie gestorben sind, ist nicht Schuld der DDR, sondern eineindeutig Schuld des jetzigen Systems, Kausalität ganz klar ohne wenn und aber.

Ausserdem werden auch im Westteil dieser Republik Kinder geschändet und verhungern.
Nichts als Populismus. Schon derartige - harmlos ausgedrückt - "Hinterfragungen" noch dazu von diesen Positionen aus sind unerträglich und verachtenswert und tragen mit Sicherheit nicht zum Verständinis und Annäherung Ost-West, Unten-Oben bei. Da hält man besser mal seinen gut bezahlten Rand.
Warum werden andere Ursachen nicht mit gleichem Engagement und Schlagzeilen hinterfragt? Sucht man nicht doch einen Sündenbock für sein eigenes Versagen und verharmlost sein eigenes (Nicht-)Tun mal wieder?
Immer sind andere mindestens Teilschuld. :freak:



@evox
Wahrscheinlich war gerade in Ihrem Intershop das günstige Rindfleisch aus. ;)
Ich kann es leibhaftig und beruflich aus DDR-Zeiten bestätigen: Es gab Rindfleisch, nicht weniger als Schweinefleisch und man konnte es damals sogar nioch essen, im Gegensatz zu heute. ^^
 
Wäre es eigentlich zu viel verlangt, dass die Leute die hier posten sich inhaltlich erst einmal mit dem Stand der Diskussion vertraut machen bevor sie anfangen ihre persönlichen Abneigungen gegenüber bestimmten Personen zum Besten zu geben?

Also wie sieht es aus mit der im Osten nachweisbar höheren Zahl der Kindstötungen?
Werden Werte die Teil der DDR Gesellschaft waren noch heute in Familien weiter gegeben?

Ich sehe durchaus eine inhaltliche Relevanz für dieses Thema.
Die überwiegende Zahl der Beiträge hier befasst sich allerdings mit den Personen die sich zu dem Thema äußerten und weitaus weniger mit der sachlichen Außeinandersetzung mit den Inhalten.
 
@Adam_Smith

Also wie sieht es aus mit der im Osten nachweisbar höheren Zahl der Kindstötungen?
Und? Wundert das einen tatsächlich noch? Wo keine Perspektive ist, Gelder gestrichen werden und sich auch so keiner schert (oder zwecks eigenen Problemen scheren will/kann) passieren u.a. nunmal leider auch derartige Schicksale. Das Umfeld ist entscheidend, ja, aber mit Sicherheit nicht das sozialistische.

Werden Werte die Teil der DDR Gesellschaft waren noch heute in Familien weiter gegeben?
Ich hoffe ja. Ich glaube aber nicht. Es ist rauher geworden.
 
@HappyMutant

So sehe ich das nicht. Wenn man sich die Ursachen für Arbeitslosigkeit, fehlende Bildung und Verwahrlosung anschaut, so liegt es nicht zu letzt dem System, in dem wir leben.

Und in einem Land, in dem Daimler und Co seit Jahren keine Steuern zahlen brauchen, ihre neu erbauten Firmen subventioniert bekommen, Leiharbeit der neue Trend ist, das heißt, der Mensch immer mehr zum Lohn und Konsumsklaven verkommt, weniger Finanzen in Bildung und Soziales gesteckt werden, bleiben solche Geschichten am Ende der Fahnenstange nun mal nicht aus.
 
Wenn jetzt noch angefangen wird, dass sozialistische Familienbild als per se besser hinzustellen, zweifel ich ganz entschieden an der Objektivität einiger hier. Wer schon im Namen des Osten die Weisheit für sich reklamiert, sollte sich mit solchen Pauschalitäten echt nicht selber widerlegen.

Okay, Kapitalismus ist Schuld an Kindstötungen, q.e.d. Absolut selbes Niveau wie es hier zuvor zurecht beklagt wurde.

Ich will gar nicht behaupten, dass das Betreuungsangebot optimal ist, oder dass genug für Bildung und Soziales getan wird. Aber Fakt ist auch, dass HartzIV alleine keine Kinder tötet, sondern dass auch soziale Strukturen fehlen, wo eben dem Umfeld nicht alles egal ist. Nicht umsonst sind gerade auch isolierte Mütter die sich erst gar nicht an Betreuungsangebote oder die Familie wenden gefährdeter. Und das ist Ost, wie West gleich. NUr dass Strukturen, die der Staat geschaffen hatte nach dem Ende der DDR verloren gingen und nicht durch private STrukturen ersetz wurden oder werden konnten.

http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,535817,00.html

Und mehr hat man ursprünglich auch von Seiten des KFN gar nicht gesagt.
 
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@HappyMutant
Du willst also behaupten dass, das jetzige System in Sachen Bildung, Chancengleichheit, wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen kinderfreundlicher ist? Wo lebst Du?
Haste nix biste nix und kein Schw. interessierts. In der DDR wär das garnicht möglich gewesen, dass Kinder völlig unbeobachtet verhungern oder umgebracht werden konnten, ja die Kinder nichtmal mehrere Tage ohne wirklich driftige und nachweisbare Gründe abwesend sein konnten. Auch der Druck auf die Frauen für oder eggen den Kinderwunsch und Erziehung war zu keiner Zeit so hoch wie jetzt.
Weil das soziale Netz und die entsprechenden Kontrollen viel enger waren. Kinder (und Eltern) wurden gefördert, nicht nur das Machen, auch die Betreuung und Absicherung danach.
Schau Dir doch die Jugendämter und Bildungs- und Erziehungseinrichtungen an, nicht mal der aktuelle Handlungsspielraum wird vollends ausgeschöpft.
Soviel zur Objektivität. Mancher will es wohl einfach nicht wahrhaben und hats eben nie anders kennengelernt. Deshalb mache ich denen auch keinesfalls einen vorwurf. Lasse mich aber auch nicht als unobjektiv hinstellen. Ich sehs doch selber, jeden Tag in meinem Umfeld, wies tatsächlich läuft (für Kinder UND Eltern), ganz und gar keine Idylle.

Edit:
Pfeiffer widersprach den Kritikern Böhmers in ihrem Einwand, dass sich diese Politik nicht auf ganz junge Mütter auswirken könne, die die DDR nicht mehr erlebt hätten. "Mit dem Untergang der DDR hat sich in den Köpfen nicht alles verändert. Wie eigene Mütter darüber reden oder ob es in der eigenen Familie Abtreibungen gegeben hat, wirkt nach. Das prägt die Werteorientierung einer Familie", sagte Pfeiffer.

Böhmer habe zwar "unglücklich" formuliert, er stelle aber die berechtigte Frage, ob die Vielzahl der Kindstötungen nur auf die im Osten größere Armut zurückzuführen sei. Pfeiffer vertrat die Ansicht, dass die Notlage einer Mutter als Erklärung allein nicht ausreiche. Deshalb müsse nach weiteren Gründen gesucht werden. "Wir müssen uns fragen, ob im Osten diese anderen Faktoren auch eine Rolle spielen. Dabei darf man keine Denkverbote aufstellen", sagte der Kriminologe.
http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/20080227_gesellschaft_073834.html
 
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Ich habe meinen Beitrag oben in der Zwischenzeit ergänzt gehabt.
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Tja, dumm nur, dass ich mich auch zu den ehemaligen DDR-Bürgern zählen darf. Und was dort an Verantwortung dem Bürger abgenommen wurde, dass ersetzt heute leider oft genug immer noch nicht die Eigeninitiative oder private bzw. nicht-staatliche Strukturen. Es ist nunmal so, dass die z.b. Kirche weniger Einfluss auf den Alltag hat (womit ich kein Problem habe), damit aber auch Betreuungsangebote durch diese fehlen oder nicht wahrgenommen werden. Das ist nun mal alles auch Teil des Problems. Nicht Armut alleine. Überforderung kommt dann ja oft noch hinzu. Natürlich müsste man dass durch bessere Betreuung auffangen. Natürlich tun Bildung und Förderung not. Aber es wäre vermessen, alles Kindstötungen auf Menschen zu schieben, die dieses System nicht geprägt hat.

Und ja vielleicht bin ich damit alleine, aber die Sehnsucht nach dem alles ordneten Staat geht mir ehrlich ab. Und dennoch wird es hier gerade immer wieder deutlich, dass gerade die, die in diesem System lebten, immer wieder auch sich dieses zurückwünschen. Obwohl sie sich der Nachteile davon sehr wohl bewußt sein müssten, denn sie haben sie auch selber erfahren.

Ich bin der Überzeugung, dass das alles als alleiniger Faktor nicht entscheidend ist. Aber es ist keinesfalls so, dass Armut alleine die Kindstötungen verursacht. Sonst sprächen wir nicht "nur" von rund 900 Kindstötungen in 10 Jahren. Und wenn mehrere Gründe zusammenkommen und natürlich eine gewisse psychische Labilität gegeben ist, dann passiert dies. Aber was spricht dagegen, die Dinge beim Namen zu nennen und gerade für die Unterstützung und Betreuung daraus auch Konsequenzen zu ziehen. Man muss doch auch wissen, wo diese fehlt oder zu kurz greift.

Im übrigen will der Staat ja die Kinderbetreuung ausbauen. Das passt einigen Bayern nicht, aber z.T. hat man durchaus erkannt wo man zumindest anfangen kann. Das es sehr viel Potential nach oben gibt, bestreite ich sicher nicht.

Edit: Auf das Zitat hatte ich mich weiter oben schon bezogen. Zeig mir doch bitte, wo da die DDR-Mentalität konkret als Grund für die Tötungen genannt wird. Andere Wertevorstellung ja, aber wo wird der Bezug hergestellt? Das es andere Gründe gibt, neben den Grund der Armut, ist schon alleine daran festzustellen, dass in 40 Prozent der Fälle die katastrophalen Lebensbedingungen keineswegs der Hauptgrund waren. Aber Schuld ist eben das System, als ob das eine befriedigendere Erklärung wäre, als das DDR-System ist Schuld. Tabuisierung nennt man das wohl.
 
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@ HappyMutant

Wie war denn das sozialistische Familienbild? In dem Tread geht es meines Erachtens um die Ursachen. Und die Täter kommen, wie so oft, aus den untersten Schichten.

Bleibt die Frage, warum gibt es überhaupt die gewaltigen Klassenunterschiede oder ein Schichtensystem, in der es voller sozialer Ungerechtigkeiten nur so wimmelt?

Ich kann mir gut vorstellen, dass Einige nicht mehr wissen, wie sie die Zukunft bewerkstelligen sollen und deshalb vor Verzweiflung solche Taten begehen. Ich rede hier von keinen Asozialen(Nulltoleranz), sondern von Menschen, die motiviert sind, keine Chance haben und in diesem System zu den Außenseitern gehören.

Und wenn man schon einen Staat dafür verantwortlich machen möchte, den es seit 19 Jahren nicht mehr gibt, dann sollte man sich erstmal mit dem eigenen System beschäftigen, in dem es letztendlich passiert ist.


Edit

Du möchtest also als "Ossi" mitreden, wenn du zur Wendezeit erst 7 Jahre alt warst. Kein Wunder, dass du meinen ironischen Beitrag löschst. Na wenigstens hattest du einen schönen Kindergarten.
 
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Mich ärgert diese ganze Debatte deswegen, weil hier wieder deutlich wird, welchen Stellenwert der Osten Deutschlands hat. Das Gegeneinander Ausspielen zwischen Ost und West auf dem Rücken des kleinen Mannes finde ich einfach nur schäbig.

Außerdem hat ja Herr Böhmer als ehemaliger Gynäkologe in der DDR selbst Abtreibungen vorgenommen, da diese ja damals legal waren. Also sollte er sich doch mit seinen sehr, sehr fragwürdigen Äußerungen schleunigst zurückziehen. Auf jeden Fall hat Berlin ein gutes Ablenkungsmanöver gefunden, um den Steuerskandal von Liechtenstein schnellstens zur Schadensbegrenzung unter den Tisch zu kehren. Das ist auf jeden Fall meine Sicht der Dinge.
 
Stimmt weil sich Medien und Leser immer nur mit einem Thema beschäftigen können, ohnehin der Wähler bitte nicht das Gefühl haben soll, es würde etwas gegen Steuerhinterziehung getan und das öffentliche hinziehen dieser Debatte über ganze zwei Tage eine super Ablenkung darstellt. Oder wie? Musst du nur noch mit der SPD-Interna-Theorie von oben zusammenbringen.

Also bitte, entweder wir diskutieren, dass Thema oder wir klammern uns daran, dass alles nur Ablenkung ist, dann ist es keine Erörterung wert. Es steht jedem frei sich mit den anderen, ihm wichtigeren Themen zu beschäftigen.

Edit @evox9: Das war überhaupt kein Beitrag zum Thema. Das war reines Gebashe, wie dumm doch die "Wessis" sind. Das ist nun wirklich nicht mit den Regeln vereinbar.

Und nun back2topic.
 
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