Ouya hat ein großes Potential. Allein schon die Integration mit dem Android-Market bedeutet, daß jeder auf seinen Spielebibliothek von Tablet und Smartphone zurückgreifen kann. Die Hardware genügt allemal für Wii-Qualität und die Kombination mit Android-Smartphones als Controller (ähnlich WiiU) dürfte auch recht bald kommen.
Andererseits: Warum eine Konsole kaufen, wenn mein Tablet das gleiche kann, HDMI out hat und schon da ist? Zumal ja 2013 sicher Tegra4 kommen wird?
Ich schau mir das ganz entspannt an. Wenn es ein Erfolg wird, kann man später immer noch einsteigen und die Hardware wird über die Zeit sicher nicht teurer...
Das Konzept ist jedenfalls cool und wird Ouya wird unabhängig vom Erfolg sicher nicht der letzte Versuch in diese Richtung sein.
Kickstarter ist ein faszinierendes Phänomen und zeigt mal wieder, daß Deutschland (und Europa) in Sachen Internet einfach immer noch ewig hinter den USA zurückhängen.
Herdware schrieb:
Ich meine, die Verantwortlichen werden sich bei den ursprünglichen 950.000 als Ziel doch schon was gedacht haben. Das war das Geld, das sie brauchten, um das Produkt wie vorgesehen zu realisieren.
Wenn sie jetzt auf einmal das Neunfache davon in der Kasse haben, heißt das ja nicht, dass sie damit auch automatisch ein neun mal besseres Produkt hinbekommen können.
Bei Kickstarter für solch große Projekte geht es noch gar nicht mal um die Finanzierung im herkömmlichen Sinn. Mit der Kickstarter Kampagne wird eine Menge kostenloser Werbung erzeugt und ein Vorverkauf gestartet. Natürlich werden die mit dem Geld arbeiten können, aber das sind ja keine Investments, sondern zum überwiegenden Teil Konsolenkäufe, d.h. die Ouya-Jungs haben auch deutlich höhere Kosten.
Davon abgesehen dürfte es heute keine Industrie mehr geben, wo "Neunfach in der Kasse haben" ein "neun mal besseres Produkt" bewirkt.
Herdware schrieb:
Und die "überzähligen" Millionen einfach als zusätzlichen Gewinn einstreichen, dürfte ziemlich sicher nicht erlaubt sein. Ich kenne die Regeln für so eine Kickstart-Finanzierung nicht, aber es wäre ja sehr bedenklich, wenn sowas nicht vertraglich ausgeschlossen wäre. Dann doch eher eine Rückzahlung an die Investoren.
Sturmwind80 schrieb:
Grob über den Daumen gepeilt sind bei den Spenden etwa Konsolen im Wert von $6 Millionen dabei und die Gewinnmarge dürfte am Anfang auch nicht so hoch sein.
Bei Kickstarter wird man weder "Investor, noch ist man "Spender". Man gibt einen bestimmten Betrag und erhält dafür eine definierte Gegenleistung.
Die Gegenleistung *kann* symbolisch sein, dann gleicht das ganze einer Spende, ist aber in aller Regel ein konkretes Produkt, bspw. eine Ouya-Konsole.
Man ist erst recht kein Investor, denn man erwirbt weder eine Einfluß auf die Geschäftsführung, keinerlei Kontrollrechte in der Unternehmung und auch keine Beteiligung am Erfolg der Unternehmung.
Man wird Kunde. Allerdings nur Kunde zweiter Klasse, denn 14-tägiges Rückgaberecht ist nicht. Man hat noch nicht mal einen verwertbaren Anspruch darauf, sein Geld zurückzubekommen, wenn das Produkt nicht erfolgreich entwickelt wird.
Insofern ist das Wort "Spende" dann vielleicht doch angebracht...
SILen(e schrieb:
60.000 verkaufte Geräte sind ein Witz - das mag gegenüber der OpenPandora viel sein, gegenüber anderen Plattformen ist das aber lächerlich wenig - der iPod Touch verkauft so viele Geräte in 2 Tagen, richtige Konsolen und Handhelds innerhalb weniger Tage.
60.000 Geräte innerhalb weniger Tage ist eine beeindruckende Leistung, wenn das Gerät erst in einem halben Jahr - und auch dann nur vielleicht - auf den Markt kommt. Diese Menge an Vorbestellungen für Geräte über 100 Dollar dürften sonst nur wenige Weltfirmen erreichen...
