Fischeropoulos schrieb:
Gute Entscheidung, warum soll man das auch noch unterstützen? ...
Naja. Ob man den Datenaustausch so effektiv unterbinden kann, ist ja auch höchst fragwürdig. Bestenfalls geht der Filehoster pleite und die Nutzer suchen sich andere Wege und die Urheber haben gar nichts gewonnen.
Statt zu versuchen etwas zu verhindern, das man nicht verhindern kann, sollte man vielleicht lieber konstruktiv an die Sache heran gehen. Also erstmal die sinnlose Kriminalisierung von privatem, nicht-kommerzriellen Austausch beenden und statt dessen praktikable Wege suchen, wie die Urheber dort einen gerechten Anteil abbekommen, wo jemand ihre Werke kommerziell verwertet. Das kann auch Filehoster, oder sogar PayPal einschließen.
Nur als Beispiel/Denkanstoß:
Ich weiß, vielen platzt beim Wort Gema gleich der Kragen, aber ich bin der Meinung, dass dir grundlegende Gedanke so einer Verwertungsgesellschaft nicht verkehrt ist. Die Methoden sind derzeit oft fragwürdig, aber das Ziel, dass Urheber einen Anteil bekommen, wenn jemand mit deren Werken gewerblich Geld verdient, ist gut und richtig.
Warum kann ein Filehoster nicht, wie z.B. die Hersteller von Kopiergeräten oder Rohlingen usw., eine gewisse Abgabe (Prozentsatz seiner Einnahmen) an eine Verwertungsgesellschaft leisten und das bekommen dann die Urheber?
Privaten Austausch zu verhindern, ist wie gesagt sowieso unmöglich. Jedenfalls nicht ohne Grundrechte und Rechtsstaatlichkeit dabei über Bord zu werfen. Außerdem ist die Idee, dass eine unentgeltliche Kopie einen entgangenen Kauf bedeutet, totaler Blödsinn.
Um das mal klar zu machen, allein die alte Tauschbörse Limewire soll nach dieser Theorie der US-Musikindustrie einen Schaden verursacht haben, der das BIP (also der Wertschöpfung) der gesamten Welt zusammengenommen übersteigt!
Dieses Geld existriert einfach nicht. Nicht in unserem Universum. Auch nicht wenn alle spontan mit dem Rauchen aufhören. Egal was die Rechteverwerter noch alles anstellen mögen, da kommen sie ohne irgendwelche transdimensionale Portale nicht ran.
Statt also hysterisch Fantastilliarden hinterher zu jagen, die es gar nicht gibt, sollte man auf den Boden der Tatsachen zurück kommen und dort einen gerechten Anteil einfordern, wo tatsächlich reales Geld fließt. So wie es im Urheberrecht eigentlich auch vorgesehen ist.
Die Kriminalisierung von privatem, unentgeldlichem Austausch ist eine völlig aus dem Ruder gelaufene Entartung.