Danke, interessant Daten.
Also hier weiss ich nicht ob ich das allzu ernst nehmen kann, der VATM ist hier sicherlich nicht neutral und ist nicht sonderlich zielsicher mit der Kritik. Der gewählte "Regulierungsansatz[es] fiktiver Wiederbeschaffungswerte" ist Entscheidung von Politik/BNetzA und weniger der Telekom anzulasten; und ich glaube das Ziel war damals dafür zu sorgen, dass eigener Netzausbau fuer Mitbewerber wirtschaftlich attraktiv bleibt (ob das funktioniert hat ist eine andere Debatte). Es ist wohlfeil darauf zu insistieren, dass das existierende Kupfernetz weniger Investitionen zum Unterhalt braucht als Mitbewerbern anteilig fuer dessen Nutzung berechnet wird, wenn man im selben Artikel klar macht, dass man weiss warum das so ist und wer dafür verantwortlich ist. Gerade auch weil die "Kehrseite der selben Medaille", die absichtlich hoch regulierten Endkundenpreise der Telekom (die den Mitbewerbern auch bei TAL-Miete profitable Tarife erlauben die den Telekom-Preis unterschreiten), gar nicht erwaehnt werden. Ebenso wenig wird erwaehnt, dass der Gesetzgeber der Telekom bei ihrer Privatisierung einen guten Broken Alt-Schulden und zukünftige Verpflichtungen mitgegeben hat.
Das "Gutachten" ist IMHO keine strikt wissenschaftliche Arbeit, sondern Munitionsbeschaffung fuer Lobby-Massnahmen (handwerklich recht gut gemacht), was sich an Punkt b) des Auftrags "(b) Inwiefern die im Wholesale-Geschäft mit (“Kupfer“-)Vorleistungsprodukten an die Deutsche Telekom gezahlten Entgelte die tatsächlichen Kosten widerspiegeln." zeigt, da alle Beteiligten bereits wissen, dass das Regulierungsziel der TAL-Preise eben nicht die "tatsächlichen Kosten" sind. Allerdings enthält es eine Reihe interessanter Zahlen und ist IMHO viel besser als die VATM Zusammenfassung befuerchten lässt.
Mein einziger echter Kritikpunkt ist, dass auch hier eine Regulierung allein fuer die Telekom gefordert wird, während VF fuer sein HFC Netz mal wieder ausgenommen wird (ist klar warum, wenn man de VATM Mitgliederliste ansieht
)
P.S.: Das Problem mit dem Wiederbeschaffungswert-Konzept ist natuerlich, dass der Betreiber dazu motiviert wird moeglichst viele Kosten dem Zugangsnetz zuschreiben zu koennen. Was dazu fuehrt, dass:
a) die Kostenmodelle der Telekom immer wieder mal von der BNetzA nach unten korrigiert werden
b) Team #LoveMagenta immer wieder jammert, die regulierten Preise wären nicht "kostendeckend" was absurd komisch ist da die Preise ja eben bewusst deutlich über den tatsaechlichen Kosten angesetzt werden.