News Personalmangel: Polizei und Geheimdienste finden keine Hacker

TrixXor schrieb:
Ich habe die Stellenbeschreibung schon bildlich vor mir:

"BND sucht Mitarbeiter - max. 20 Jahre alt, Dipl. der Informatik, 10 Jahre Berufserfahrung, befristetes Arbeitsverhältnis und max. 45k Jahresgehalt..."

Die Personalabteilung kann sich vermutlich vor gähnender Leere nicht retten... sorry, aber da steht doch kein Schwein mehr auf und da ist der Staat und die Wirtschaft selber daran Schuld!

Ist mittlerweile überall so.
"Fachkräftemangel". Bildet bitte noch mehr Leute aus damit wir die Lohnpreise weiter drücken können sollte es eher heißen.
Von Erdogan sich erpressen lassen, Pkw Maut die es mit merkel niemals geben sollte, steuer wird angepasst dann nachher wieder normalisiert, in vielen Städten Wohnungsmangel, Flüchtlinge, steigende Inflation, Dieselgate.
Hachja tolle "Politik".
 
Bulletchief schrieb:
Viele hier haben ein sehr verschobenes Bild vom eigentlichen Fachkräftemangel...

Es fehlt meistens nämlich gerade NICHT am superduper IT-Akademiker der für zigtausend in der freien Wirtschaft seine 60h Woche schrubben darf, sondern am stinknormalen Administrator oder Fachinformatiker. Und die verdienen im Schnitt tatsächlich nur unwesentlich (wenn überhaupt) besser als ein IT Fw beim Bund. Vor allem wenn man Sozialabgaben und Prämien dazu rechnet.

Romantische Vorstellung, für "stinknormale Admins" sind die Anforderung für EG10/11 aber teilweise drastisch hoch im Vergleich zur Wirtschaft.
 
Engelsen schrieb:
Wenn ich bedenke, dass anno 2006 ein S6-Offizier mit Rang Oberleutnant 2800€ brutto bekommen hat, dann muss man sich eben nicht wundern, dass ein studierter ITler nicht zum Bund geht bzw. dort bleibt!

Ist da völlig Wurscht ob S6 Offz - Wenn Oberleutnant, dann Oberleutnant - es wird stumpf nach Schulter bezahlt.
 
@Foxio,
mit E14 und einer Zulage zu praktisch E15 hat sich die öffentliche Hand schon massiv angestrengt. E14 ohne Zulage und Aussicht auf eine Verbeamtung hat auch mal gerne ein Abteilungsleiter mit 3 Teamleitern bei insgesamt 30 Leuten, davon 10 Ingenieure. In kleineren Städten gibt es noch weniger.
Das E13 der Standard für Studierte ist, ist ein schönes Gerücht, die Masse mit einem Hochschulabschluss ist in E11. Zuerst zählt die Stellenbewertung, eine formal höhere Qualifikation führt nicht zu mehr Geld.
 
Das "Problem" beim Gehalt ist vielleicht auch die Verhältnismäßigkeit. Wie soll man es vertreten, dass ein ITler sehr viel mehr bekommt als z. B. ein Lehrer oder ein Staatsanwalt, die ebenfalls studiert haben?
Wer sowieso nur auf das Geld schaut, ist charakterlich aber eh nicht für solche Stellen geeignet. Bei solchen Stellen erwarte ich, dass diese mit Leuten besetzt werden, welche einen ausgeprägten Gemeinsinn und Verantwortungsbewusstsein haben. Für solche Leute hat möglicherweise eine sichere Stelle und das Gefühl, etwas für das Land zu tun, einen höheren Stellenwert als nur das Geld.
 
Hört doch mal auf von der E Entgeltgruppe zu reden - faktisch ist man üblicherweise dann A besoldet ( A10 ~ E13 ) ....

Aber typische Denkweise - es scheint mir als wär die Denkweise, dass Beamte Aufstocker wären .... omg 😂

Ps: das einzig statische ist bei der Eingruppierung (bei Einstieg): Uni / Master (E13 / A13) > FH / B.Sc. (E11 / A10) > Ausbildung (max. E 9), Stufen (je nach anrechenbaren Zeiten = Berufserfahrung) jeweils separat zu betrachten
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@foxio
Du hast sicherlich nicht ganz unrecht, aber das Gehalt wird ja normalerweise durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Offensichtlich gibt es genug Lehrer und nich genug Leute für die IT ;) Die Frage ist ob der Staat einem etwas bieten kann, was einen bei weniger Gehalt einen Ausgleich bieten kann, den man woanders nicht/schwer bekommt. Da sollte man vielleicht kreativ werden.

€dit
@poly123
A10 ist nicht E13 sondern E9.
 
Es gibt keinen "Fachkräftemangel". Es gibt nur den Mangel an Bereitschaft, die "Fachkräfte" auch gebührend zu bezahlen.
Immer dieses infantile Geflenne aus ÖD und Wirtschaft. Und, die "Fachkräfte" die heute offensichtlich so dringend gebraucht
werden, hätte man vor 10 bis 20 Jahren in den Hochschulen und in der freien Wirtschaft auch mal ausbilden müssen.
Aber dafür war ja auch kein Geld da.
 
Wer mehr zahlt, kriegt im Schnitt mehr und bessere Fachkräfte. Ziemlich einfach eigentlich. Wer mehr jammert, kriegt nichts.
 
Das kommt von der lang anhaltenden "Jeder-studiert-nur-noch-Scheiß-auf-Ausbildung"-Welle. Aber bitte nur BWL, wegen der geregelt en Arbeitszeiten.

Bei Medizin müsste man zu viel Verantwortung tragen, bei Lehrberufen verdient man zu wenig.
Dann doch Lehramt, viel Urlaub, halbwegs Kohle, aber halt...Die anstrengenden Kinder! Die will ich doch schon privat nicht, und wenn, dann erst, wenn ich mein Leben gelebt habe.
Vllt so Mitte vierzig oder fünfzig.

Spaß beiseite - Mediziner werden auch bald fehlen, IT-Fuzzies seit ich denken kann. Ich erinnere mich an die Greencard-Inder. Oder waren's Chinesen? Who cares.

BTW: Wie sieht das Einstellungsverfahren aus? Soll man zeigen, was man schon gehackt hat? Bei Nichtgefallen Anzeige. :D
 
wenn mich die öffis haben wollten müssten sie mit mir einen at-vertrag aushandeln. fetig. ist nur ne frage wie sehr sie einen wollen. oder brauchen. eg14....

ich glaube eher das sich die wenigsten "hacker" gedanklich in einer behörde wiederfinden....
 
Scheiße, wenn ich noch einmal Fachkräftemangel lese, kotze ich mehr, als ich essen kann.
Es gibt keinen Fachkräftemangel in Deutschland, es gibt lediglich Mangel an Bereitschaft Fachleute entsprechend ihrer Qualifikationen zu bezahlen.

Ende letzten Jahres, ich glaube es war im Oktober, hatte der BND eine Stellenanzeige draußen.

Gesucht wurde ein Administrator für IBM Power Systeme, AIX + PowerHA mit zusätzlichem KnowHow in Debian, CentOS, RedHat und Suse, der zusätzlich Erfahrung in der Administration von Cisco- und Junipernetzwerken hat. Gehaltsvorstellung: Tarif öffentlicher Dienst, ca. 2950 Brutto. BRUTTO!!!
Welche Spinner sitzen da denn in der Budgetplanung für Mitarbeiter?
Qualifizierte Leute findet man mit solchen Wunschvorstellungen auf jeden Fall nicht.

Unsere Exekutiven Organisationen sollten vielleicht mal den Weg zur Realität zurecht finden.
 
fairerweise muss man sagen das bei soner stelle natürlich ander witzige boni im topf mit drin sind: 39 stunden woche, 30+ urlaubstage, wahrscheinlich nach 2 jahren verbeamtung.... damit ist die rente dann safe. lol.
 
textract schrieb:
Es gibt keinen Fachkräftemangel in Deutschland, es gibt lediglich Mangel an Bereitschaft Fachleute entsprechend ihrer Qualifikationen zu bezahlen.
Teilweise sind es auch unrealistische Erwartungen.
Abitur-Vorrausetzung für Kisten umräumen? Dual-Studium, aber Berufserfahrung fordern?
Einstellungstest mit Universitäts Niveau für Stellen die sich an Hauptschüler richtet?

Ich weiß noch wie ich mich mal bei einer Firma (Hardware-Branche) beworben hatte:
ca 500 Bewerbungen, 20 zum Einstellungstest, 10 zum Gespräch, 2 wurden genommen.
Ich kam bis ins Gespräch: "Laut Ihren Schulnoten liegen Ihre Stärken mehr im Software-Bereich".
(Fachoberschulreife m. Q., Informatik als einzig-verfügbares IT-Fach - Wahlpflichtfach 1, Note 2)

Was soll man da erwidern?
Anschließend ging es dann eben weiter aufs Berufskolleg.
Kannst du Qualitäten haben wie du willst, interessiert am Ende eh keinen.

textract schrieb:
Welche Spinner sitzen da denn in der Budgetplanung für Mitarbeiter?
Stellen bei Behörden sind generell unterbezahlt.
Aber auch nur fair, die arbeiten schließlich auch unter-normal.
Das einzige das sich dort mal bewegt ist der Löffel im Kaffee.

Interessant ist aber auch das Städte z.B gar keine neuen Mitarbeiter haben wollen.
Da werden Studiengänge ignoriert und stattdessen Lehrgänge gefordert die du nicht mal dort als Arbeitnehmer wahrnehmen darfst. Es werden Schein-Einstellungstests veranstaltet, - nur um sagen zu können die Stadt stellt Ausbildungsplätze. Angeblich hat den dann kein einziger bestanden. (Ich hab den selbst gemacht, das war Hauptschulniveau, kein Witz.)

Also Behörden findet kein Personal?!
Ach.. hör mir auf...
 
Zuletzt bearbeitet:
foxio schrieb:
"höherer Dienst" - für Leute mit Master/Diplom gibts üblicherweise E14. Für die meisten dieser Stellen hat man keine Personalverantwortung.
Vielleicht liegt da ja schon das Problem.
Gibt es einen Master-Studiengang "Hacken von Computernetzwerken"? :D

Mal vollkommen im Ernst:
Hin und wieder lese ich in der Zeitung Stellenanzeigen von IT-Berufen für Behörde xy.
Da liegt schon der erste Fehler, in ne Papierzeitung gehören die Suche nach Liebesbekanntschaften über 60, überteuerte Gebrauchtwagen vom Händlern, Todesanzeigen, Immobilienannouncen für Buden, die bei Immoscout nicht weggehen und Stellenanzeigen für LKW-Fahrer und Firmen ohne Internetanschluss.
Für IT-Berufe jenseits der 50k pro Jahr benutzt man Recruiter, Monster, Xing usw., aber eher keine Papierzeitung.

Dann wollen die für jeden Mist nen Master-Abschluss oder etwas "gleichwertiges".
Warum? Für die meisten IT-Jobs reicht ne FISI-Ausbildung locker aus.
Wenn ich nen Torwart für die Kleisliga suche frag ich ja auch nciht nach mindestens 20 Länderspielen.

Klick auf der Seite mal auf "Berufsabschluss", die hochgelobte deutsche Ausbildung bringt also nur Karrieren wie Wachmann, Küchenhilfe und Putzfrau, für alles drüber brauchts offenbar ein Studium.

Vielleicht sollten die einfach mal davon wegkommen nur nach den Fähigkeiten auf dem Papier zu gucken.
Einfach mal auf den ccc gehen und da ne Aktion "Wer den Webserver hackt, bekommt nen Job mit 50k Einstiegsgehalt, egal ob er jemals ne Schule besucht hat oder nicht" starten.

Gerade Gehiemdienste sollten zudem doch in der Lage sein alternative Personalquellen aufzutun.
Ich wette für ne dauerhafte Aufenhalterlaubnis und ne festen Job im schönen Deutschland würde der ein oder andere Russe oder Chinese auch für uns arbeiten.
Habe gehört die Ausbildung im gesuchten Segment würde in einigen nicht so reichen Länder intensiver betrieben als hier.

Und last but not least dieser Unsinn mit den Entgeldstufen.
Warum bekommt jemand nach x Jahren automatisch mehr Geld unabhängig von Leistung, Können oder Motivation?
Wenn jemand aus der Wirtschaft kommt, Skill ohne Ende und zig Jahre Berufserfahrung hat bekommt der mit unter mal nen Tausender weniger als sein "Dienst nach Voschrift"-Kollege, der einfach nur seit 20 Jahren seinen lauen Job auf dem Amt genießt.
 
Blutschlumpf schrieb:
[...]
Vielleicht sollten die einfach mal davon wegkommen nur nach den Fähigkeiten auf dem Papier zu gucken.
Einfach mal auf den ccc gehen und da ne Aktion "Wer den Webserver hackt, bekommt nen Job mit 50k Einstiegsgehalt, egal ob er jemals ne Schule besucht hat oder nicht" starten.
[...]

:D
Der CCC bzw. viele seiner Mitglieder sind dem BND nicht all zu wohlgesonnen gegenüber eingestellt. Wo der BND für Überwachung eintritt; es an legislativer und judikativer Kontrolle mangelt; von offensivem Angriffskrieg im "Cyberraum"* gesprochen wird; Sicherheitslücken anstatt sie zu fixen und zu veröffentlichen geheimgehalten werden um sie auszunutzen steht der CCC im Großen und Ganzen für das Gegenteil ein. Mehr Freiheiten, mehr demokratische Kontrolle der Geheimdienste, Sicherheitslücken zum Wohle aller stopfen.
Mal ganz abgesehen davon, dass div. Rekrutierungsversuche des BND, Bundespolizei und Kriegstruppe in diesem Umfeld bekannt sind, es wird sich herrlich drüber lustig gemacht :=)

Lesestoff:
http://www.sueddeutsche.de/politik/hacker-nicht-grundsaetzlich-gegen-den-staat-1.3446845

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Ganz ohne den CCC, sie Stellenausschreibungen der Bundesbehörden und das ganze Gehabe sind einfach lächerlich. Allein wenn irgendwo etwas mit "cyber" kommuniziert wird ist das für viele ITler abschreckend. Das Wort kommt fast immer nur in Marketingbullshit vor oder Politikersprech und verschleiert da jedwede fachliche Klarheit. In Zusammenhang mit der Gruselvorstellung verschiedener Behörden und deren nicht vorhandener Flexibilität, strikten Hierarchien und der großen Gefahr das der zukünftige Vorgesetzte eine Pappnase ist, die auf den Posten wegelobt wurde ist das für viele ITler nicht attraktiv.


*Angriffe über das Internet auf Infrastruktur bedeutet, dass gezielt zivile Infrastruktur für militärische bzw. kriegerische Zwecke angegriffen wird. Was ein Verstoß gegen das Völkerrecht ist... Aber hey, so altes Völkerrecht erwähnt ja mit keinem Wort "Cyber" und im "Cyber" ist eh alles anders und es ist ein rechtsfreier Raum, wenn es politisch opportun ist,
 
Mir ist unwohl, wenn ich lese, dass hier viele wegen dem Gehalt mosern.

Alleine schon aus ethischen Werten heraus sollte man in meinen Augen Jobs meiden, die einem Staat und deren Belangen der totalen Überwachung oder dem Ausspähen dienen. Es gibt schließlich schon genug IT Leute, die aus Profitgründen gegen die Menschheit, als für sie zu arbeiten.

Eine Regierung, die trotz wiederholtem Scheitern der immer wiederkehrenden Überwachungsgesetze alles versucht, um diese doch noch (über Umwege) umzusetzen, ist in meinen Augen kriminell.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm das Thema Besoldung wurd ja schon angesprochen :D
Aber was soll das mit dem "Fitnesstest" und Co? Die Bundeswehr hat doch schon länger zivile Mitarbeiter, die machen das doch auch nicht.
Ansonsten ja unter nem Hauptmann (Sold) steigt da bestimmt keiner kein :evillol:
Aber dann kann man morgens auch einfach liegen bleiben wenn der Spieß zum Apell ruft :p

Grundsätzlich dürfte das starre "Dienst nach Vorschrift" auch eh nicht dem Hacker sein Ding sein.

Verbeamtung und Co - joa Sicherheit kann man auch mal mit bischen weniger Kohle zufrieden sein - aber seit wann hat die BW Beamte? Also dann doch gleich lieber zum BND/MAD mit "Sonderrechten".
 
Kleiner Tipp um sich mit Beamten zu vergleichen, die zeigen sich was Sozialversicherung anbelangt weniger solidarisch, muss man Nettolöhne vergleichen,

Btw. Die Leute die im Staatsdienst behaupten sie würden in der Freien Wirtschaft soviel mehr verdienen würde sich sehr wundern wie es zugeht wenn man nicht in einer Amtsstube hockt.
 
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