News Piraten-Buch: Verlag geht gegen illegale Verbreitung vor

captainCAPS schrieb:
Man beachte das Wort Verlag. Und das Grundsatzprogramm-Urheberrecht der Piraten.
Dann so ein Müll labern.

eben! sie hätte auch ihr buch als ebook eigenständig über amazon anbieten können. statt dessen nimmt sie die dienste eines verlags in anspruch, nachdem sie dank der piraten partei eine gewisse prominenz erreicht hat und somit mehr geld scheffeln kann.

ich könnte vor kotzen kreoieren. hoffentlich wird sie aus der partei achtkanntig rusgeschmissen, wenn nicht, wars das mit der piraten partei.

leute, die die partei nutzen um karriere zu machen, sollten ausselektiert werden.
 
Tomahawk schrieb:
Ich muss mich leider wiederholen. Ich halte es für sehr besorgniserregend, dass Herdware auch weiterhin das Argument anführt, man müsse etwas legalisieren, weil es schwer kontrollierbar (bzw. sanktionierbar) ist.

Mit ähnlichen Argumenten müsstest du auch dafür sein, dass man Drogen legalisieren müsste, Prostitution auf der Straße, Schusswaffen. Aber auch Kleinigkeiten: Nicht befolgen von der StVO. Du wärst also allen ernstes dafür, dass Geschwindigkeitsverboten aufgehoben werden, weil ja eh jeder zu schnell fährt? Das gleiche auch für Parkverbote? Ich bleibe dabei, aber diese Ansicht ist hochgradig gefährlich.

Du hast den Punkt von Herdware einfach mal immer noch nicht verstanden.

Es geht nicht darum, dass er grundsätzlich etwas legalisieren will, weil es "sowieso alle machen" oder weil "es schwer kontrollierbar" ist.
Es geht darum, dass man die derzeitigen Gesetze ändert, sodass nicht mehr Grundrechte von Menschen verletzt werden, um Verdächtige einer Urheberrechtsverletzung zu überführen, damit überwiegend große Konzerne ihre Gewinne sichern.
Es geht darum, dass das staatliche Gewaltmonopol erhalten bleibt und die Gewaltenteilung ebenso. Und nicht, wie es jetzt ist, nicht staatliche Menschen und Konzerne Abmahnungen verschicken dürfen, auf Grundlage von nicht eindeutiger Beweisführung (IP-Adressen sind in vielen Fällen nicht eindeutig und die Zuordnung zum Kunden fehlerhaft) und diese mit Rückhalt des Gesetzes mit nicht verhältnismäßigen Strafen durchsetzt.
Es geht darum, dass Hausdurchsuchungen wegen Verdacht auf Urheberrechtsverletzung nicht verhältnismäßig sind. (Außer man hat Beweise oder Indizien auf geschäftsmäßiges Treiben, was auf kaum jemanden zutrifft)
Es geht darum, dass man den Begriff "Geistiges Eigentum" und die damit verbundenen Rechte mal rechtsicher definiert, damit nicht jeder mit einem Anwalt einzelne Satzstücke schützen lassen kann und dann ahnungslose User verklagt. Das gleiche gilt für Bilder und Musikbenutzung im Internet.
Da muss endlich mal was passieren. Die Urheberrechtsverletzung an sich, also das nicht bezahlen einer kostenpflichtigen Leistung (nochmal, das ist nicht vergleichbar mit materiellem Diebstahl) soll weiterhin illegal bleiben.

Es kann eben nicht sein, dass der Staat Unternehmen und kommerzielle Geschäftstreibende auf Kosten der Grundrechte der Bürger schützt auf Grundlage von (meist von den Unternehmen selbst angeführten) Argumenten, die nicht bewiesen sind.
Der Staat ist dafür da, um die Bürger zu schützen und natürlich auch soweit es geht, die Unternehmer. Aber eben nur soweit es geht. Und irgendwo ist mal Schluss. Bei den Grundrechten hört der Spaß auf.

Deswegen finde ich deine Meinung hochgradig gefährlich. Das Einschränken von Grundrechten, um die wirtschaftlichen Interessen einer Gruppe zu schützen - das ist gefährlich. Das staatliche Gewaltmonopol in die Hände von Abmahnanwälten zu geben, die ohne Richter und auf Grundlage einer unsicheren Beweislage Menschen zu horrenden Strafen nötigen - das ist hochgradig gefährlich.
 
Bl4cke4gle schrieb:
fakt ist: sobald der genannte austausch legalisiert wird, kauft niemand mehr auch nur irgendwas.
Genau, deshalb spenden Menschen auch, oder unterstützen Projekte bei Kickstarter, oder bezahlen sogar für Musik-Alben, die sie auch legal kostenlos downloaden können. :rolleyes:

Die Realität zeigt:
Menschen bezahlen gerne für Dinge, an denen ihnen etwas liegt.

Studenten und Schüler mit geringem/keinem Einkommen verzichten logischerweise eher auf einen Kauf. Beziehungsweise ist das generell bei Menschen so, die erstmal Angst um ihre eigene Existenz haben. Die sparen, wo sie nur können.
Und ob es legal oder illegal ist, einen Film herunter zu laden, interessiert diese Leute überhaupt nicht. Genau so wie es die meisten Käufer nicht interessiert.
Ich kaufe doch nicht ein Spiel, weil es illegal wär, es zu downloaden. Ich kaufe ein Spiel, weil ich für gute Spiele gerne mein Geld ausgebe.



Zum Thema:
1. Frau Schramm schreibt ein Buch und will es verlegen lassen.
2. Verlag wittert den großen Erfolg (der durch diese "Kampagne" jetzt definitiv eintreten wird) und offeriert 100000€.
3. Bei so einem guten Angebot kann Frau Schramm nicht "nein" sagen (könnten die meisten der Heuchler, die sich jetzt künstlich über sie bzw. die Piraten aufregen, wahrscheinlich auch nicht).
4. Der Verlag geht (im Namen der Urheberin, aber in erster Linie natürlich wegen dein eigenen Einkünften) gegen die unentgeldliche Verbreitung vor (bislang übrigens nur, indem Links entfernt werden, und nicht indem Leute mit Klagen zugebombt werden).

Zu den Piraten:
1. Lest das Programm. Die Piraten sind in keinster Weise dagegen, daß Urheber mit ihren Werken Geld verdienen.
2. Schwarze Schafe kann es überall geben. Ob Frau Schramm so ein schwarzes Schaf ist, lässt sich zumindest aus diesem Vorfall noch nicht ableiten. Ziemlich intelligent scheint sie jedoch nicht zu sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ob Frau Schramm so ein schwarzes Schaf ist, lässt sich zumindest aus diesem Vorfall noch nicht ableiten.

Wenn man im eigenen Buch über so etwas jammert und sich dann verkauft, dann ist das in meinen Augen doch so. Und ich muss dir in den anderen Punken Recht geben. Danke!

Und zum Geld: Doch! Wenn man wirklich was reißen will, hätte sie den Gegenzug machen müssen, wie geschrieben, entweder dem Unternehmen Auflagen mitteilen, damit so etwas nicht passiert, das wäre clever und souverän. Oder dieses Angebot veröffentlichen und darauf hinweisen: "Wir verkaufen uns nicht! Wir beugen uns nicht!" und damit ebenfalls in die Öffentlichkeitsdiskussion treten, indem man sich eben komplett davon distanziert.

Das hat sie nicht gemacht, womit ich die Forderung auf Rücktritt so völlig akzeptieren kann. Wenn nur ALLE Parteien nach so einem System agieren würden, und zwar bei solchen Entgleisungen direkt zum Rücktritt auffordern, sähe es hier vielleicht sehr viel anders aus.
 
@ nebulein

Wir sind gerade politisch in einer sehr entscheidenden Phase und da will ich nicht so einem Dilletantenverein das Ruder in die Hand geben.

Ich hoffe das ist jetzt keine Rechtfertigung die "Falschen" wählen zu gehen, die in der entscheidenen Phase erst recht die falschen Entscheidungen treffen wie zb. die ständige Bankenrettungen die man den Schwachen und hart Arbeitenden aufbürdet.
Am anderen Ende der Gesellschaft gibt es mehr als genug Geld um Banken retten zu können und gleichzeitig noch die Haushaltsschulden bezahlen zu können.

CDU und SPD gehen das vielleicht nicht perfekt an, aber wenigstens haben die ein Wahlprogramm wo solche Dinge überhaupt drin vorkommen.

Das dürfte aber allgemein bekannt sein das die ihre Wahlversprechen grundsätzlich brechen . Da kann man genausogut die Tierschutzpartei oder die Freunde der Radfahrer wählen , noch schlechter kriegen die das bischen Gesetzgebung was von Lobbyisten und Anwälte geschrieben wird bestimmt nicht hin...
 
Interessant zu sehen, dass jetzt lautstark danach geschriehen wird, die Piratin müsse aufgrund ihres Hintergrundes ihr Buch kostenlos anbieten, wo sonst gegen die Denke der Piratenpartei gestänkert wird, und gesagt wird das Urheberrecht solle so bleiben wie es ist. Was denn nun?

Da unterstelle ich ebenfalls eine Doppelmoral.
 
Das dürfte aber allgemein bekannt sein das die ihre Wahlversprechen grundsätzlich brechen . Da kann man genausogut die Tierschutzpartei oder die Freunde der Radfahrer wählen , noch schlechter kriegen die das bischen Gesetzgebung was von Lobbyisten und Anwälte geschrieben wird bestimmt nicht hin...


Das ist eine Sache, die ich an den Piraten wirklich bedenklich und ja sogar gefährlich finde. Ein latenter aber stark ausgeprägter Extremismus und Fundamentalismus im eigenen Denken, den man immer versucht zu vertuschen. Dabei sollte doch jedem klar sein, dass man in einer Welt von 7Milliarden Menschen nicht einfach seinen eigenen Willen durchsetzen kann, sondern stets Entscheidungen in Form von Kompromissen schließen muss. Koalitionen gibt es nur durch Kompromissbildung. Und Koalitionen sind der wertvolle Unterschied zwischen dem deutschen und dem amerikanischen politischen System. Wer also Kompromissbildung und damit den gezwungenen Bruch von Wahl"versprechen" (Das Wahlprogramm ist eigentlich kein Versprechen, sondern eine Darlegung der Denkweise und einer eigenen Vorstellung von der Welt, wird allerdings andauernd als Versprechen fehlinterpretiert) ablehnt, der hat den Wert des Parlaments und der Demokratie nicht verstanden. Wer nicht mit gebrochenen Wahlprogrammen leben kann, der möchte selbst am liebsten ein Diktator sein.
Es geht letztendlich nur darum, welche Partei die eigenen Vorstellungen am ehesten umsetzen wird, bei den unberechenbaren Piraten, deren Haltung und Meinung sich prinzipiell stündlich ändern kann, ist das eigentlich für den Wähler am schwierigsten einzuschätzen.

Und als persönlichen Kommentar:
Ich bin schwer enttäuscht von den Piraten. Mehr noch als in anderen Parteien haben sich nicht die guten kompetenten Leute durchgesetzt, sondern lediglich egophile Selbstdarsteller, die die Partei zu allererst als Karriere-Steigbügel sehen und sich genüßlich dem Medienhype hingeben und in Talkshows den Intellektuellen mimen. Ich denke da an einen Lauer, an einen Ponader, an einen Nerz und viele Weitere. Das Einzige was die Piraten in Deutschland im Moment über Wasser hält, ist das noch coole Image, dank dem zugeflogenen Parteiennamen und der frischen "C"I.
 
Dark_Knight schrieb:
Hier müssen ja einige User so dermaßen Probleme haben Geld zu verdienen, wenn das Urheberrecht bzw. Verwertungsrecht überarbeitet werden würde. Anders kann man dieses Vehemente bestreiten der Tatsachen nicht erklären.

Fangen wir mal an.
Viele User des Internets ziehen sich Musik und Filme bzw. schauen Filme über Streamingseiten. Ein Großteil davon (nicht alle und das weiß man ja auch) geht nachdem man sich eben jenes angehört hat oder angesehen hat, auf Onlineshops, in den nächsten Laden oder nutzt Portale wie iTunes und kauft sich das angesehene oder angehörte in einer vernünftigen Qualität.
Ist hier nicht Gegenstand der Diskussion, aber gerade bei Filmen kann ich den von dir geschilderten Ablauf nur selten sehen... gerade wenn es um Kino-Filme geht...
Und du solltest vorsichtig sein, das Schulhof-Tauchen fällt überwiegend unter die Privatkopie, jemand der sich nicht so gut auskennt, könnte meinen, du stufst das schon als illegal oder so ein...

metalkopf schrieb:
Interessant zu sehen, dass jetzt lautstark danach geschriehen wird, die Piratin müsse aufgrund ihres Hintergrundes ihr Buch kostenlos anbieten, wo sonst gegen die Denke der Piratenpartei gestänkert wird, und gesagt wird das Urheberrecht solle so bleiben wie es ist. Was denn nun?
Du verdrehst hier die Kausalitäten. Ich fasse etwas lapidar die Geschehnisse zusammen:
Zuerst was das heutige - nicht optmale - Urheberrecht da.
Dann kam eine Partei mit etwas unglücklickem Namen und meinte "Das Urheberrecht ist so nicht mehr zeitgemäß".
Nun sagen aber andere. "So wie es ist , finden wir es ganz gut."

Also die "Forderungen" kamen erst mal von der Piratenpartei, oder irre ich mich da? Und es ist ja nicht so, als könne ein Urheber heute schon von sich aus Dinge unternehmen, die den Wünschen der Piratenpartei entsprechen. Aber wenn selbst ein führendes Mitglied der Partei dazu nicht bereit ist, dann wirft das eben Fragen und Zweifel auf.

Warum regen sich viele darüber auf?
Das ist, wie wenn jemand dir mit der Zigarette im Mund sagt, du sollst nicht rauchen... jemand dir besoffen versucht zu sagen, dass man keinen Alkohol trinken soll... jemand der das Geld zum Fenster rauswirft zum Sparen aufruft... jemand der ständig Punkte in Flensburg hat an vernünftiges Autofahren appelliert... das ist die Doppelmoral. Und darüber darf man sich meiner Meinung nach schon zu recht Gedanken machen,...
 
Singulus schrieb:

Man lese sich nur das Fazit des Artikels durch und lasse sich nochmal durch den kopf gehen, wie eine Leitfigur der Priraten das eigene Buch an den Mann bringen will. Ich sehe da irgendwie nicht, dass die Piraten wirklich etwas anderes machen wollen, denn jedesmal, wenn sie die Chance dazu haben, bleiben sie vollkommen konventionell.

Und ja, Frau Schramm ist in gewissem Sinne mit der Partei als solcher gleichzusetzen . Man wird nicht einfach so in die Position, in der sie sich befindet, befördert. Wenn man die Person dort wollte, wollte man sie wohl unter anderem auch wegen ihrer Ansichten dort. Wollte man sie nicht dort, weil ihre Ansichten nicht mit dem Grundsatz der Partei in Einklang zu bringen sind, dann muss man sich fragen, wie sie dann dort landen konnte. Man kann es aus beliebigen Blickwinkel betrachen, die PArtei kommt dabei nicht gut weg. Personen in dieser Position sind nunmal auch das Aushängeschild der partei. Da sollte man genau drauf achten, wenn man dorthin bringt.

Grade weil das Buch vom Inhalt her auch eigentlich keinen großen Wert darstellt hätte Frau Schramm hier ein Zeichen setzen können und es anders verwerten können als über althergebrachte konventionelle Wege. Aber schon der Inhalt deutet es an, hier geht es nur ums Geld verdienen. Schließlich verkauft sich nach Sex nichts besseres als belangloses, schlecht geschriebenes Gebrabbel, 50 Shades of Grey hat es zuvor wieder bewiesen.

Und bitte werft den Verlag nicht vor, dieser hätte das fette Geld gerochen. Das ist doch lächerlich. Frau Schramm hat dem Verlag das Buch angetragen, nicht andersherum.
 
Da die meisten Wähler Symphatie abhängig sind, ist das ein erheblicher Schaden den die Partei erleiden muss.

@derbene

Das was du geschrieben hast hört sich in der Theorie ja ganz nett an, jedoch ist es offensichtlich das es in diesem Land noch nie sowas wie eine Demokratie gab. Auch die Gesetze inklusive Grundgesetze werden scheinbar von einem Großteil unserer staatlichen Gewalt ignoriert.

Mir wäre eine radikale aber ehrliche Reformation unseres Rechtssystems viel lieber. (Nein, keine Diktatur). Am besten wäre es aus meiner Sicht, wenn die ganze Welt Kommunistisch wäre, doch leider wird die Menschheit wahrscheinlich nie zu soetwas in der Lage sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Glaubwürdig wäre sie nur, wenn sie zum Tauschen ihres Buchs aufrufen oder zumindest verlautbaren würde, dass sie nichts dagegen einzuwenden hat. Das wäre konsequent, und das hätte sie von Anfang an machen sollen. Den folgenden Ärger mit dem Verlag müsste sie dann halt ausfechten; Sie hat ja auch schon einen Batzen Geld genommen. Das wäre die Gelegenheit schlechthin sich für ihre angeblichen politischen Ziele zu engagieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und ich wollte die "Flachwasser-Segler" wählen !
Holt ein die Flagge !
 
MacroWelle schrieb:
Das funktioniert, sonst würde das ganze schon seit mindestens 10 Jahren nicht mehr funktionieren. Alles eine Frage der Geschäftsmodelle - siehe Apple iTunes und die Umsätze mit digitalen Angeboten.
Dann setz mal ein legales Angebot daneben, dass die selbe Auswahl etc. bietet. Da gehen Apple Umsätze in den Keller.

Rob83 schrieb:
Und wenn schon. Das sind Lapalien die ohne die Konkurrenz nicht mal erwähnenswert wären.
Was die CDU & Co. ständig verbockt wird aber nie so breit getreten, obwohl es dort um Milliarden öffentlicher Gelder geht.

Außerdem ist jedes einzelne Wahlversprechen das nicht gehalten wurde mehr als eine Clownshow.
Nur da reagiert auch keiner. Ich sehe das so: 50 Jahre CDU + SPD und schaut wo wir nun sind - am Abgrund und in einer Gesellschaft mit Schichten wie in Indien, vertuscht unter dem Schleier der Demokratie.

Selbst sowas banales wie ein Mindestlohn bekommt die CDU nicht hin. Bald kann man Vollzeit ackern gehen und dennoch beim Amt betteln damit es für die Miete reicht, während der Politiker im Sessel hockt, Mios kassiert und über Blödsinn wie Computerspiele diskutiert.
Und die Piraten haben die Lösung für alles? Die haben im ggs. zu CDU/SPD nichtmal eine Meinung (egal wie dämlich oder unumsetzbar) zu Europa, Finanz- und Wirtschaftspolitik, Eurokrise, int. Krisen wie Syrien (nur die Forderung Flüchtlinge aufzunehmen ist für mich keine Meinung) etc. pp. Wenn ich nur recht "einfach" Themen angehe, kann ich auch nicht viel falsch machen.

Zu Sachen wie der Eurokrise etc. gibt es einfach keine tolle Lösung. Alles was man da anpackt, kann nur Kompromiss werden.

Zudem: KEIN Politiker hier verdient Millionen. Wer das große Geld machen will muss in die Wirtschaft.
 
derbene schrieb:
... Ein latenter aber stark ausgeprägter Extremismus und Fundamentalismus im eigenen Denken, den man immer versucht zu vertuschen. ...

Interessant.

Ich nehme das genau umgekehrt war.

Die Piraten sind die erste Partei, bei der ich das Gefühl habe, dass sie ihre Positionen mit sachlichen Argumenten und Fakten begründen und nicht nur aus einer (linken oder rechten) Ideologie heraus entscheiden.

Die Politik der Piraten wird nicht, wie in den meisten anderen Parteien, von Anwälten und Geisteswissenschaftlern mit schauspielerischen Talenten bestimmt, sondern von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern usw. Nerds halt. :D Von leuten, die dazu ausgebildet wurden, Probleme wirklich zu lösen.
Endlich mal nicht nur ein "kleiners Übel", sondern eine Partei, die ich (als Ingenieur und Nerd) aus Überzeugung wählen kann!

Probleme werden bei den Piraten lösungsorientiert angegangen. Wie bei einer technischen Konstruktion.
Man analysiert die Faktenlage, bewertet mögliche Maßnahmen auf Notwendigkeit, Wirksamkeit und Verhältnismäßigkeit (und nicht zuletzt auf Verfassungsmäßigkeit!) und kommt dann zu einer Entscheidung.
Das dauert natürlich viel länger, als eine "Lösung für alle Probleme" aus einer ideologischen Schublade hervorzuholen. Manchmal findet sich so auch keine perfekte Lösung oder sogar gar keine brauchbare. Das kommt bei den an die allwissenden, allmächtigen und unfehlbaren Politikprofis gewöhnten Wählern natürlich oft eher schlecht an.
Wann hat zum letzten mal einer aus den etablierten Parteien zugegeben, etwas nicht zu wissen oder falsch gelegen zu haben?

Man schaue sich z.B. vdLs Websperren an oder die Vorratsdatenspeicherung. Beides erwiesenermaßen sinnlose, wirklungslose, unnötige, unverhältnismäßige und gefährliche "Lösungen". Typische Produkte von ideologischer Politik.

Piraten und andere Aktivisten, Bürgerrechtler und Experten konnten spontan seitenweise Argumente und Fakten gegen diese Maßnahmen vorbringen.
Aber das traf bei unseren Politikern nur auf taube Ohren.
(Und nein, die Union und auch die SPD sind von der Internetzensur niemals wirklich abgerückt. Sie sind immer noch davon überzeugt, dass es grundsätzlich eine gute Sache wäre.)

Beim Urheberrecht ist es das Selbe. Es ist schwer bis unmöglich, mit Argumenten gegen die durchideologisierten Beführworter des alten Urheberrechts anzukommen.
Die brauchen sowas gar nicht, für ihre Positionen. Für die "Ist das einfach so!". :(
 
Um ehrlich zu sein. JETZT nach dem Shitstorm etwas zum "gratis" Download anbieten, ist genau das, was man bei normalen Parteien ebenfalls immer wieder sieht. Wenn der Shitstorm zu gross wird, gibt man eben ein kleines Stueck nach und weiter gehts. Die einzige Aktion, die die Glaubhaftigkeit der Piraten retten koenne, waere ein sofortiger Auschlusz dieser Person, gegen ihren Willen.
 
Herdware schrieb:
I
Die Politik der Piraten wird nicht, wie in den meisten anderen Parteien, von Anwälten und Geisteswissenschaftlern mit schauspielerischen Talenten bestimmt, sondern von Ingenieuren, Naturwissenschaftlern usw. Nerds halt. :D Von leuten, die dazu ausgebildet wurden, Probleme wirklich zu lösen.
Endlich mal nicht nur ein "kleiners Übel", sondern eine Partei, die ich (als Ingenieur und Nerd) aus Überzeugung wählen kann!

Aber das ist doch eben das andere Extrem. Ich habe viele studierte Menschen in meiner Familie. Ich bin aber einen anderen Weg gegangen und deren politische Meinung sehe ich oft als total Weltfremd an, weil in vielerlei Hinsicht man erstmal daher sabbelt aber wenn man sagt ja wie soll das denn finanziert werden oder so dann ist meistens Ruhe.

Ich bin ja selbst ein technologisch denkender und interessierter Mensch. Trotzdem ist mir klar, dass wir in Deutschland auch immernoch sehr viele Leute haben die damit nichts anfangen können und daran ist auch meiner Meinung nach nichts falsch. Aber die Piraten denken in der Hinsicht teilweise zu futuristisch und damit kommen sie eben bei so Menschen nicht an und da kommt es jedenfalls irgendwie egoistisch rüber was die Piraten sich so vorstellen wie z.b. Gesetze per Volksentscheid online abstimmen. Was ist denn mit den ganzen Rentnern die nichtmal einen Internetanschluss haben ?

Ich bin mir sicher, dass es einige bei den Piraten gibt die die schwierigsten Probleme lösen können aber wieso kann man nichtmal ein simples Parteiprogramm aufstellen? Oder einfache Fragen klären die den Ottonormalbürger bzw. Arbeiter belasten. Am Anfang sind sie ja gut gestartet aber inzwischen erwarte ich einfach mehr Antworten von einer Partei die meine Stimme haben will und damit was in Deutschland verändern möchte. Die muss auch mal was zur Eurokrise sagen können oder zum Syrienkonflikt, steigenden Energiekosten, Klimawandel etc.

Damit würden sie zeigen das man sich weiterentwickelt aber für mich wirken sie einfach nur wie ein unorganisierter Haufen und das zeigt ja schon so eine Kleinigkeit.

@Voyager10

Die Banken müsste man stärker mit Gesetzen in die Schranken weisen keine Frage, aber was würde denn passieren wenn man die Banken nicht rettet? Sagen wir mal deine Hausbank geht über Nacht pleite du willst morgen Geld holen um dir was zu essen zu kaufen und da is Plötzlich ein geschlossen Schild am Bankautomaten. Wärst du dann nicht auch froh wenn deine Hausbank gerettet worden wäre?

Unser komplettes System baut auf den Banken auf. Da kann man die jetzt nicht einfach mal alle Pleite gehen lassen, weil das wäre der Totalzusammenbruch der gesamten Wirtschaft. Wieviele Unternehmen finanzieren Projekte erstmal über Kredite? Unzählige! Wer gibt diese Kredite? Genau die Banken auf die immer geschimpft wird. Das das Asgeier sind die davon einen Nutzen haben, ist ja klar aber es ist nicht immer alles schlecht was in der Presse einem als schlecht vorgekaut wird.

Die Frage ist dann eher brauchen wir 300 Versicherungsgesellschaften in Deutschland oder wäre es nicht besser die ganzen Versicherungen zu verstaatlichen ?

Die Parteien brechen auch nicht grundsätzlich ihre Wahlversprechen. Sie können ja einfach nicht machen wie sie wollen wann konnte denn mal eine Partei ohne Koalition in Deutschland regieren?

Ich kann mich nicht dran erinnern und eine Koalition geht nunmal nur mit Kompromissen. Die sind manchmal so tiefgreifend das die Politik quasi 4 Jahre bzw. eine Wahlperiode lang still steht.

Und ganz ehrlich in dieser schwierigen Phase wo nichtmal Finanzexperten aus der Wirtschaft wissen was richtig und falsch ist gebe ich lieber einem Politiker der dies seit 20-30 Jahren macht meine Stimme als einem Student der noch nie für sein Einkommen was geleistet hat und der sein Studium vom Staat oder von Papi bezahlt bekommt.
 
"communist until you get rich
feminist until you get married
atheist until the airplain is falling"

so ähnlich heißt es doch, obwohl ich Verständnis dafür hab.
Ist sicherlich nicht leicht, ein buch zu schreiben, wenn ichs könte würde ich auch Geld dafür haben wollen.
 
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