News Piraten-Buch: Verlag geht gegen illegale Verbreitung vor

Bl4cke4gle schrieb:
...
fakt ist: sobald der genannte austausch legalisiert wird, kauft niemand mehr auch nur irgendwas.

Das ist kein Fakt, sondern reine Spekulation deinerseit, die auf keinerlei Zahlen und Fakten beruht, während meine Ausführungen sich auf die derzeitigen realen Zustände beziehen und ich dazu schon reichlich Zahlenmaterial und Argumente geliefert habe.

Die Ergebnisse der diversen Studien (zu finden z.B. auf Heise und Golem usw., hab jetzt echt keinen Nerv die alle zusammenzusuchen) darüber, dass Filesharer bis zu vier mal so viel wie der Durchschnittskunde für Musik- Film und Co. ausgeben, kann man vielleicht noch in Zweifel ziehen, aber nicht die alltäglich gelebte Realität der letzten 10 bis 15 Jahre.

Es geht letztlich gar nicht darum, ob privat kopiert und getauscht wird oder nicht. Verbot hin oder her, das passiert sowieso und lässt sich, ohne den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und die Grundrechte aller Menschen komplett über Bord zu werfen, gar nicht effektiv unterbinden.

Die einzige Frage ist, ob wird nicht endlich die Rechtslage an diese Realität anpassen sollen und damit Rechtssicherheit schaffen und einen der Vorwände für die ständigen Angriffe auf die Freiheitsrechte aller Menschen wegfallen lassen.

Selbst wenn es reale Erfolgsaussichten gäbe, mit diesen grundrechtsverletzenden Maßnahmen wie Massenüberwachung, Zensur, Selbstjustiz durch Privatkpnzerne ohne Gerichtsprozess, Sippenhaft, Beweislastumkehr usw., die milliardenfachen Urheberrechtsverletzungen wirklich effektiv zu bekämpfen, wären sie immer noch nicht gerechtfertigt.

Grundrechte dürfen nur eingeschränkt werden, wenn andere Grundrechte gefährdet sind. Es gibt kein Grundrecht auf Profit mit dem Geschäftsmodell seiner Wahl. Punkt.

Klar gibt es auch kein Grundrecht darauf, sich für lau den neusten Lady Gaga-Song zu saugen, aber derartigen Missbrauch der Grundrechte zu verhindern ginge halt nur, indem man ind diese Grundrechte eingreift und das darf man ohne ausreichende Begründung durch andere, gleich oder höherwertige Grundrechte eben nicht. Pech gehabt.

Die Urheber und Rechteverwerter sind also in der Pflicht, sich so wie alle anderen Geschäftsleute auch, Geschäftsmodelle auszudenken, die nicht mit den Grundrechten der Menschen z.B. auf anonyme, unbeobachtete und unbehinderte Kommuniktaion kollidieren.

Und nein, ich werde jetzt nicht seitenlang alle denkbaren Möglichkeiten der kommerziellen Verwertung von "Geistigem Eigentum" unter diesen Umständen aufzählen. Einige habe ich schon genannt.
Beispiele für neuartige Geschäftsmodelle im Internet wären z.B. Google/Youtube oder Steam und Origin und auch iTunes. Eben alle, die mit Dienstleistungen um (geschütze und/oder freie) Informationen herum Geld verdienen.
Und jeder, der so mit geschützten Inhalten Geld verdient, muss davon einen gerechten Anteil an die Urheber abführen oder halt auf Aufforderung des Rechteinhabers (immer bezogen auf einen konkreten Fall) damit aufhören. So wie auch in diesem Fall der Piraten-Schriftstellerin und Dropbox. Daran ändert sich auch nach einer Legalisierung von privatem Austausch nichts.

Nochmal zum mitschreiben: Wo Geld fließt, soll der Urheber seinen Anteil bekommen. Daran will keienr rütteln. Wo kein Geld fließt, gibt es keinerlei Grundlage für ein Verbot.
Wilde Spekulationen, dass man vielleicht noch mehr verdienen könnte, wenn nicht mehr kopiert werden würde, sind keine ausreichende Begründung für ein Verbot. Erst recht nicht, wenn das Verbot, wenn überhaupt, nur mit Grundrechtsverletzungen durchgesetzt werden könnte.
 
Verbot hin oder her, das passiert sowieso und lässt sich, ohne den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und die Grundrechte aller Menschen komplett über Bord zu werfen, gar nicht effektiv unterbinden.
Du hast eine sehr gefärhrliche Einstellung im Hinblick auf den Rechtsstaat. Nur weil sich etwas nicht vollständig kontrollieren lässt, soll es erlaubt werden? Eine sehr fragwürdige und sehr gefährliche Einstellung.


Immerhin siehst du ein, dass für ein Gut zwei unterschiedliche Preise (und einer von dem lautet 0 Euro) nicht haltbar sind. Du bist derjenige, der fern ab jeglicher Realität lebt.

Es geht letztlich gar nicht darum, ob privat kopiert und getauscht wird oder nicht. Verbot hin oder her, das passiert sowieso und lässt sich, ohne den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat und die Grundrechte aller Menschen komplett über Bord zu werfen, gar nicht effektiv unterbinden.
Dann werden Verfahren gefunden, bis es zu unterbinden ist. Verbrecher müssen und werden in einem Rechtsstaat bestraft.
 
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Tomahawk schrieb:
Komplettzitat entfernt *klick*

Und da der "rechtsstaat" Verbrechen definiert (Meist gebunden an finanziellen interessen) wird das ganze ad absurdum geführt..

Is aber auch mein letzter Beitrag zu dem Thema hier.. Politische Hetzkampagne, mehr ist das eh net.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt. Bitte Regeln beachten.)
Tomahawk schrieb:
Du hast eine sehr gefärhrliche Einstellung im Hinblick auf den Rechtsstaat. Nur weil sich etwas nicht vollständig kontrollieren lässt, soll es erlaubt werden? Eine sehr fragwürdige und sehr gefährliche Einstellung.

Ich finde die Einstellung, dass man den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat über Bord werfen kann, um bestimmte Geschäftsmodelle am Leben zu erhalten, viel gefährlicher.
Kein Geld der Welt ist sowas wert und erst Recht keine nur zusammengeträumten Fantasiesummen.

Immerhin siehst du ein, dass für ein Gut zwei unterschiedliche Preise (und einer von dem lautet 0 Euro) nicht haltbar sind. Du bist derjenige, der fern ab jeglicher Realität lebt.

Einen gewissen Mehrwert sollte man grundsätzlich schon bieten. Das stimmt.
Aber sogar der selbe alte Kopienhandel aus dem letzten Jahrhundert funktioniert zu großen Teilen trotz der seit vielen Jahren herrschenden Realität des freien Ausstauschs, immer noch recht gut.

Dann werden Verfahren gefunden, bis es zu unterbinden ist. Verbrecher müssen und werden in einem Rechtsstaat bestraft.

Wenn jemand mit einem Verfahren kommt, das nicht in die Grundrechte auf anonyme, unbeobachtete und unbehinderte Kommunikation der Menschen untereinander eingreift und rechtsstaatliche Prinzipien wie Unschuldsvermutung, das Recht auf einen ordentlichen Gerichtsprozess, staatliches Gewaltmonopol usw. einhält, und trotzdem effektiv Urheberrechtsverletzungen unterbindet, dann bin ich der Erste, der das bejubelt.

Auch wenn der Jubel der Urheber und Rechteverwerter schnell wieder verstummen wird, wenn die danach feststellen, dass trotzdem keine zusätzlichen Fantastilliarden in ihre Kassen fließen, weil dieses vermeintlich duch Kopien entgangene Geld schlicht und einfach niemals existiert hat. ;)

Aber bis irgendwann diese grundrechtskonforme Wundermethode gegen Urheberrechtsverletzungen gefunden ist, haben auf jeden Fall die Grundrechte der Menschen uneingeschränkt Vorrang vor irgendwelchen Profitinteressen einzelner Industriesparten und Individuen. Und das muss unbedingt im Urheberrechtsgesetz berücksichtigt werden, denn schon jetzt wird auf Grundlage dieses Gesetzes massiv auf höherwertigen Grundrechten herumgetrampelt.

Wenn ein Gesetz mit Grundrechten kollidiert, dann müssen nicht automatisch die Grundrechte weichen, sondern in aller Regel das Gesetz.

Das heutige Urheberrecht ist mit Ausnahme des Urheberpersönlichkeitsrechtes, das keiner antasten will, nicht höherwertiger als z.B. die Gesetze zu Dosenpfand oder Ladenöffnungszeiten.
Es ist absolut haarsträubend, so eine schnöde Wirtschaftsregulierung als gottgegeben hinzustellen und statt dessen elementare Grundrechte anzugreifen, die nicht nur Vorraussetzung für eine funktionierende Demorkatie sind, sondern sogar in das höchste Grundrecht auf Achtung der Menschenwürde hineinspielen.
In einer Welt, in der man ständig überwacht wird, bestimmt wird, was man zu sehen und zu hören bekommt und einem der Mund verboten wird, nur um schnöde Urheberrechte durchzuprügeln, ist ein menschenwürdiges Leben nicht mehr möglich.

Ich bin ehrlich gesagt entsetzt, dass es wirklich Leute gibt, die sowas für angemessen halten. Die bereit sind Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde den Bach runter gehen zu lassen, nur um sich die Mühe zu ersparen, sich nach alternativen Geschäftsmodellen umzusehen.
Die Auswirkungen, wenn Grundrechte zur Disposition gestellt werden, werden nicht nur die "Raubkopierer" und unschuldige Internetnutzer zu spühren bekommen, sondern auch die Urheber und Rechteverwerter selbst... und deren Kinder... (Ich weiß, das kingt schnell polemisch, aber es geht hier wirklich darum, in was für einer Welt wir und unsere Nachkommen zukünftig leben werden.)

Ist euch das die Sache wirklich wert?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde die Einstellung, dass man den freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat über Bord werfen kann, um bestimmte Geschäftsmodelle am Leben zu erhalten, viel gefährlicher.
Davon war nicht die Rede. Der Punkt ist nur der, dass du allen ernstes etwas legalisieren willst, weil es schwer kontrollierbar ist. Sowas darf kein Argument sein.
 
Herdware schrieb:
In einer Welt, in der man ständig überwacht wird, bestimmt wird, was man zu sehen und zu hören bekommt und einem der Mund verboten wird, nur um schnöde Urheberrechte durchzuprügeln, ist ein menschenwürdiges Leben nicht mehr möglich.

Etwas allgemeines: Das was du beschreibst ist schon seit über 50 Jahren der Fall und zweitens deine Auffassung von "menschenwürdigem Leben" kann man sich auch nur als Bürger eines der reichsten Länder der Welt leisten.
Weiterhin, die Aussage "schnödes Urheberrecht" sagt schon alles über deine Meinung aus. Aber daran zeigen, möchte ich folgendes, nämlich dass es in dieser Diskussion wichtig ist zu unterscheiden, ob es um das Urheberrecht selbst geht oder um die Kontrolle dessen. Das wird hier gerne vergessen und die Piratenpartei sollte mal hier ansetzen und nicht vereinfacht sagen, "alles Mist, wir wollen alles kostenlos".

Und um auf das eigentlichte Thema zurückzukommen: Genau der Vorfall sollte die Partei zu einer erneuten, kritischen und vorallem keiner einseitigen Diskussion bewegen. Aber wie so oft, wird man die Chance wohl wieder nicht nutzen :rolleyes:
 
Zuletzt bearbeitet:
So ist es. Ein Bäcker bestimmt den Preis seiner Brötchen. Ein erhöhter Preis ist kein Freifahrtschein zu stehlen. Und ob der Bäcker seine Brötchen selber verkauft oder von einem Verkäufer ist seine Sache. Wird nun der Verkäufer beklaut verklagt er den Dieb. So in etwa läuft das ab. Der Bäcker hat die Möglichkeit seine Brötchen wieder selber zu verkaufen. Vielleicht ist er aber kein guter Verkäufer oder möchte sich nicht selbst um Diebe kümmern. Vielleicht wird dort in dem Laden noch was anderes als Brötchen verkauft, und DESHALB verkaufen sich auch mehr Brötchen.

Aber der Diebstahl an einem Brötchen und der an einem Buch ist derselbe. Der Künstler hat viel Zeit und Arbeit investiert, er hat zwar einen Lohn vom Verlag bekommen, aber ist das ein Grund zu sagen: Najo, dann brauch er sich ja net beschweren, er hat ja sein Geld, und wir können jetzt Bücher klauen, ihm entsteht ja kein Schaden...

Das geht nicht. Und das war noch nie gerecht und fair. Klar, die Preise sind überzogen, und man kann sich dem, wie ich oben schrieb ja entziehen. Das wäre in dem Falle hier repräsentativ gewesen. Aber da lockt wieder das Geld, was ich eben dieser einen Politikerin vorwerfen kann, nicht aber der gesamten Partei...
 
Tomahawk schrieb:
Erkläre mir doch mal wie das funktionieren soll. Ein Produkt soll parallel für lau und kostenpflichtig verfügbar sein? Ich soll mir also ein MP3-Album/eBook entweder umsonst runterladen können oder alternativ dafür bezahlen?
Das funktioniert, sonst würde das ganze schon seit mindestens 10 Jahren nicht mehr funktionieren. Alles eine Frage der Geschäftsmodelle - siehe Apple iTunes und die Umsätze mit digitalen Angeboten.

Anderes Beispiel: Nutzer von kino.to gehen überdurchschnittlich oft ins Kino:
http://www.heise.de/tp/blogs/6/150152

Von anderen Angeboten wie Konzerten und weiteren Dienstleistungen gar nicht zu reden.

Die Alternative ist in Zeiten steigender Vernetzung und größer werdender Bandbreiten Zensur und Überwachung, anders sind veraltete Regelungen im Urheberrecht nicht mal ansatzweise durchsetzbar.

Tomahawk schrieb:
Du solltest dir nochmal das Parteiprogramm anschauen. Die Piratenpartei ist quasi für die Aufhebung des Urheberrechts. Die Piraten sind sogar so "schlau" und schreiben direkt auf ihre Internetseite, dass sie dafür sind und es aktiv unterstützen wollen, dass Werke jedem kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollen.
Wir sind nicht für die Aufhebung des Urheberrechts und dieses Vorurteil wird auch nicht wahrer dadurch, dass man es ständig wiederholt. Im übrigen finde ich es nicht gut, wenn das Urheberrecht hier auf die Verwertungsrechte reduziert wird, da gehört nämlich noch mehr dazu, z. B. Urheberpersönlichkeitsrechte.
 
Das funktioniert, sonst würde das ganze schon seit mindestens 10 Jahren nicht mehr funktionieren. Alles eine Frage der Geschäftsmodelle - siehe Apple iTunes
iTunes wäre sofort mausetot, wenn es ein alternatives, kostenloses und vor allem legales Angebot geben würde

Wir sind nicht für die Aufhebung des Urheberrechts und dieses Vorurteil wird auch nicht wahrer dadurch, dass man es ständig wiederholt
Die Piratenpartei will Werke jedem kostenlos zugänglich machen und betont dabei ausdrücklich, dass diess Online legal zur Verfügung stehen sollen. Das ist das gleiche in grün. Was soll denn bitte diese scheinheilige Doppelmoral?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine oft gemachte Aussage:
Und das muss unbedingt im Urheberrechtsgesetz berücksichtigt werden, denn schon jetzt wird auf Grundlage dieses Gesetzes massiv auf höherwertigen Grundrechten herumgetrampelt.

Wenn ein Gesetz mit Grundrechten kollidiert, dann müssen nicht automatisch die Grundrechte weichen, sondern in aller Regel das Gesetz.

Steht in Widerspruch zu:
Verfassungsrechtlich: Art. 14 des Grundgesetzes gewährleistet nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichtes durch die Eigentumsgarantie den vermögensrechtlichen Schutz des Urhebers. Art. 2 GG (freie Entfaltung der Persönlichkeit) und Art. 5 Abs. 3 GG (Kunstfreiheit) den Schutz seiner ideellen Interessen.
Das Grundgesetz besteht aus der Präambel, den Normierungen der Grundrechte (Art. 1–19)


Dieses Argument wurde oft in ähnlicher Form vorgeführt und wird hier nur einmal behandelt:
Die Urheber und Rechteverwerter sind also in der Pflicht, sich so wie alle anderen Geschäftsleute auch, Geschäftsmodelle auszudenken, die nicht mit den Grundrechten der Menschen z.B. auf anonyme, unbeobachtete und unbehinderte Kommuniktaion kollidieren.

Siehe obige Argumentationskette. Da das geistige Eigentum ebenfalls ein Grundrecht ist werden die anderen (Grund)rechte dementsprechend eingeschränkt. Wie so überall findet ein stetiges abwägen im Rechtsstaat statt.


Und nein, ich werde jetzt nicht seitenlang alle denkbaren Möglichkeiten der kommerziellen Verwertung von "Geistigem Eigentum" unter diesen Umständen aufzählen. Einige habe ich schon genannt.
Beispiele für neuartige Geschäftsmodelle im Internet wären z.B. Google/Youtube oder Steam und Origin und auch iTunes. Eben alle, die mit Dienstleistungen um (geschütze und/oder freie) Informationen herum Geld verdienen.

Diese Dienste wie Itunes Steam und Origin funktionieren auch nur, weil sie keine direkte kostenlose legale Konkurrenz haben.
Ausserdem sind die neuartigen Geschäftsmodelle von Origin und Steam gezwungen auf DRM zu setzen, weshalb diese Dienste laut den Piraten, weil sie dadurch das freie Kopieren behindern, ebenfalls zu verdammen sind.


Und jeder, der so mit geschützten Inhalten Geld verdient, muss davon einen gerechten Anteil an die Urheber abführen oder halt auf Aufforderung des Rechteinhabers (immer bezogen auf einen konkreten Fall) damit aufhören. So wie auch in diesem Fall der Piraten-Schriftstellerin und Dropbox. Daran ändert sich auch nach einer Legalisierung von privatem Austausch nichts.

Wie soll das funktionieren? Authorisierte Distributionsdienste oder Medien werden dann mit nicht authorisierten kostenlosen Distributionsdiensten oder Medien konkurrieren müssen. Selbst wenn letztere einen Teil ihres Gewinnes abführen müssten, wäre das immer noch nicht ausreichend, da sie nur eine sehr kleine Gewinnspanne pro verteilten Informationsobjekt haben. Dadurch liese sich die Erschaffung dieses Objekts nicht realisieren.
Gutes Beispiel wäre das Dropbox Buch:
Wieviel wird Dropbox pro Donwload an Gewinn haben?
Irgendwo geschätzt zwischen 0.1 und 0.001 €.
Setzen wir einmal 0.01 € an; die Erschaffungskosten liegen bei 100 000 €
Dafür müsste dann dieses Buch, um sich dadurch finanzieren zu können, 10 000 000 mal heruntergeladen werden; ein sehr unrealistischer Wert.
 
Ulukay schrieb:
Die Bettina Wulff der Piratenpartei. Aber egal, die Partei war sowieso nie ernst zu nehmen. Jetzt demontieren sie sich halt schon selbst. Anstatt es wie beim Humblebundle zu machen, wirds nach altem Standard verkauft. Nach genau dem Standard, den die Piraten ja so anklagen. Erbaermlich!

Oje, ich habe der guten Frau wohl Unrecht getan. Bettina Wulff ist in keiner Weise mit der Piratentante zu vergleichen!

Bettina Wulff hat ihr Buch zum gratis Download ins Internet gestellt: http://jenseits-des-protokolls-lesen.com/
 
Sie schildert die durchwachten Nächte, die Zweifel, die Wut, die Hilflosigkeit, wenn man plötzlich von allen Seiten unter Beschuss steht, und das Ausmaß der Belastung, der eine Ehe und eine Familie in solch einer Zeit ausgesetzt ist.

Als ich diesen Satz gelesen hatte dachte ich an die Millionen Hartz 4 Empfänger in diesem Land und konnte kaum fassen, dass es von jemand aus solchem Stand kommt. Ihr Mann hat diesen Job angenommen, also ist er ein Risiko eingegangen. Dass man in diesem Berufsstand nunmal im Mittelpunkt steht war ihm voll bewusst, und wenn es ihm nicht bewusst war, dann wusste er nicht was er macht! Von daher ist sie niemals arm dran, sondern hat sich ihr Leben mit ihm ja ausgesucht. Für mich klingt schon der Satz wie eine Parodie auf das echte Leben, da brauche ich mir den Inhalt noch nichtmals ansehen. Er ist eben niemand, der nebenher rumläuft, sondern er repräsentiert Deutschland. Da noch zu meckern halte ich für lächerlich. Die ARME! Gott sei Dank kann sie sich nun den bescheidenen Lebensabend mit sinnfreien Bücher schreiben und dem relativ "geringen" Ehrensold ihres Mannes verschönern....
 
Nai schrieb:
...
Siehe obige Argumentationskette. Da das geistige Eigentum ebenfalls ein Grundrecht ist werden die anderen (Grund)rechte dementsprechend eingeschränkt. Wie so überall findet ein stetiges abwägen im Rechtsstaat statt.

Das Grundrecht auf ("Geistiges") Eigentum betrifft im Urheberrechtsgesetz nur das Urheberpersönlichkeitsrecht.
Das will wie schon oft gesagt niemand antasten.

Der Rest des Urhebergesetzes dreht sich um andere Aspekte, wie z.B. die Bedingungen der kommerziellen Verwertung, um die es hier vor allem geht, und das hat eben rein gar nichts mehr mit dem Grundrecht auf Eigentum zu tun. Das alles sind nur ganz gewöhnliche Wirtschaftsregulierungsmaßnahmen (wie Dosenpfand und Ladenöffnungszeiten).

Es gibt kein Grundrerecht darauf, Eigentum profitabel zu vermarkten und erst recht nicht mit einem Geschäftsmodell seiner Wahl. Das wäre doch völlig absurd. Niemand sonst bekommt so eine Garantie. Warum sollte es also bei "Geistigem Eigentum" auf einmal so ein Grundrecht geben?

Nein. Wenn man es nicht schafft, sein Eigentum zu Geld zu machen, ohne auf den Grundrechten anderer Menschen herumzutrampeln, dann hat man halt Pech gehabt. Profitinteressen müssen hinter Grundrechten zurückstehen.

Diese Dienste wie Itunes Steam und Origin funktionieren auch nur, weil sie keine direkte kostenlose legale Konkurrenz haben.

Es gibt doch massenweise kostenlose Alternativen und ungeachtet der Legalität werden die schon zigmilliardenfach von hunderten Millionen Internetnutzer regelmäßig genutzt. Was glaubst du, wie viele sich ihre Songs z.B. einfach kostenlos mttels Tools bei Youtube runterladen. Das ist zumindest in Deutschland derzeit sogar (noch) legal.

Und trotzdem halten sich daneben auch kostenpflichtige Dienstleistungen wunderbar, denn iTunes und Co. bieten viel mehr, als nur einen simplen Onlineshop für kostenpflichtige Downloads.

Ausserdem sind die neuartigen Geschäftsmodelle von Origin und Steam gezwungen auf DRM zu setzen, weshalb diese Dienste laut den Piraten, weil sie dadurch das freie Kopieren behindern, ebenfalls zu verdammen sind.

Ich sehe das nicht so, dass das DRM der eigentliche Kern dieser Plattformen ist. Auch ohne DRM wäre es ziemlich witzlos, die emisten Steam-Games als Kopie ohne Steam zu spielen.
Die Zuknuft liegt definitiv bei Spielen, die derartig eng über eine Onlineplattform vernetzt sind, dass es völlig sinnlos ist, eine unbezahlte Offline-Kopie davon spielen zu wollen.
Die (unkopierbaren) Dienstleistung einer Onlineplattform, über die man bequemen Zugriff auf alle seine Spiele hat, die sich automatisch um die Patches kümmert, Cloud-Speicher für Spielstände und Server für Multiplayerpartien usw. und nicht zuletzt einen bequemen Onlieshop bietet, sind vielen Leuten das Geld einfach wert.

Ich halte deshlab die Idee, dass aller Handel auf einen Schlag unmöglich wird, wenn Informationen frei fließen, für absolut falsch. Allein schon deshalb, weil, Verbote hin oder her, der freie, unkontrolierte Informationsfluss schon längst Realität ist. Schon seit vielen Jahren. Und das ist auch verdammt gut so.

Jetzt heißt es nur noch, die Realität zu akzeptieren und die völlig sinnlose Kriminalisierung eine Großteils der Menschheit einzustellen.
 
Es gibt kein Grundrerecht darauf, Eigentum profitabel zu vermarkten und erst recht nicht mit einem Geschäftsmodell seiner Wahl. Das wäre doch völlig absurd. Niemand sonst bekommt so eine Garantie. Warum sollte es also bei "Geistigem Eigentum" auf einmal so ein Grundrecht geben?

Nein? Dann sag mir mal was Personalvermittlungsdienste machen? Wieso dürfen Rechtsauskünfte nicht mehr kostenlos im Internet angeboten werden? Warum darf ich nicht gegen Entgeld meinem Nachbarn eine Glühbirne reindrehen und es gilt als Schwarzarbeit?

Nein. Wenn man es nicht schafft, sein Eigentum zu Geld zu machen, ohne auf den Grundrechten anderer Menschen herumzutrampeln, dann hat man halt Pech gehabt. Profitinteressen müssen hinter Grundrechten zurückstehen.

Wo ist das denn ein Grundrecht? Du konsumierst ein Produkt durch Kauf dieses. Wenn du ein Buch kaufst, dann solltest du auch das E-Book bekommen, das sehe ich ein. Wenn du einen Film kaufst, dann solltest du auch berechtigt sein ihn runterzuladen.

Alles Andere ist moralisch verwerflich und nur ein Argument für die illegale Aneignung von geistigem Eigentum.

Was glaubst du, wie viele sich ihre Songs z.B. einfach kostenlos mttels Tools bei Youtube runterladen. Das ist zumindest in Deutschland derzeit sogar (noch) legal.
Das ist nicht legal, das ist eine Grauzone. Und die machen das, weils sies können, nicht weil sies dürfen.

Allein schon deshalb, weil, Verbote hin oder her, der freie, unkontrolierte Informationsfluss schon längst Realität ist. Schon seit vielen Jahren. Und das ist auch verdammt gut so.
Jetzt heißt es nur noch, die Realität zu akzeptieren und die völlig sinnlose Kriminalisierung eine Großteils der Menschheit einzustellen.

Weil es ein Multiverbrechen geht soll man das legalisieren? Die Logik musst du mir mal erklären. Es gibt auch Schmuggel von Cannabis in dieses Land. Und das konsumieren viele. Sollen wir deswegen Cannabis legalisieren, weile "es macht ja jeder"? Oder Schmuggel allgemein? Kaffee und Zigaretten in Holland kaufen und dann rüberkommen. Warum nicht unbegrenzt? Macht doch eh jeder?

Tur mir Leid, sehe ich so nicht.
 
Ich muss mich leider wiederholen. Ich halte es für sehr besorgniserregend, dass Herdware auch weiterhin das Argument anführt, man müsse etwas legalisieren, weil es schwer kontrollierbar (bzw. sanktionierbar) ist.

Mit ähnlichen Argumenten müsstest du auch dafür sein, dass man Drogen legalisieren müsste, Prostitution auf der Straße, Schusswaffen. Aber auch Kleinigkeiten: Nicht befolgen von der StVO. Du wärst also allen ernstes dafür, dass Geschwindigkeitsverboten aufgehoben werden, weil ja eh jeder zu schnell fährt? Das gleiche auch für Parkverbote? Ich bleibe dabei, aber diese Ansicht ist hochgradig gefährlich.

Es gibt doch massenweise kostenlose Alternativen und ungeachtet der Legalität werden die schon zigmilliardenfach von hunderten Millionen Internetnutzer regelmäßig genutzt
Die Legalität ist aber das Entscheidende Argument. Ich bleibe auch vor einer roten Ampel stehen, wenn ich kein Auto sehe. Wieso? Es ist schlichtweg verboten. Regeln, Gesetze und Vorschriften sind dafür gedacht, in den meisten Situation zu einem möglichst guten Ergebnis zu kommen, nicht in jeder einzelnen Situation den bestmöglichen Nutzen zu liefern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Grundrecht auf ("Geistiges") Eigentum betrifft im Urheberrechtsgesetz nur das Urheberpersönlichkeitsrecht.
Das will wie schon oft gesagt niemand antasten.

Nocheinmal:

http://www.servat.unibe.ch/dfr/bv031229.html

BVerfGE 31, 229 (229)1. Das Urheberrecht ist als Nutzungsrecht "Eigentum" im Sinne des Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG. 1.
2. Art. 14 Abs. 1 Satz 1 GG gebietet die grundsätzliche Zuordnung des wirtschaftlichen Wertes eines geschützten Werkes an den Urheber. Damit ist aber nicht jede nur denkbare Verwertungsmöglichkeit verfassungsrechtlich gesichert.

Ich sehe das nicht so, dass das DRM der eigentliche Kern dieser Plattformen ist. Auch ohne DRM wäre es ziemlich witzlos, die emisten Steam-Games als Kopie ohne Steam zu spielen .

Was genau soll daran an Singleplayerspielen witzlos sein? Skyrim etc ? Diese trifft das ja am meisten.

Die (unkopierbaren) Dienstleistung einer Onlineplattform, über die man bequemen Zugriff auf alle seine Spiele hat, die sich automatisch um die Patches kümmert, Cloud-Speicher für Spielstände
Das soll den Leuten 50 € pro Spiel wert sein? Klingt für mich ziemlich an den Haaren vorbeigezogen . . . . . .


Die Zuknuft liegt definitiv bei Spielen, die derartig eng über eine Onlineplattform vernetzt sind, dass es völlig sinnlos ist, eine unbezahlte Offline-Kopie davon spielen zu wollen.

Welche Vernetzungen, auf welche man haben will, bei Singleplayer spielen?
So Lächerlichkeiten wie es in Anno versucht wurde oder so Lächerlichkeiten wie in Siedler 7? Ausserdem ist es dann je nach Einschränkung wiederum ein Kopierschutz bzw DRM, so dass man das Spiel nur mit einem Key verwenden kann. Siehe Anno mit den Sockel der Arche oder Siedler 7 mit dem Daueronlinezwang.


Server für Multiplayerpartien usw
Was auch nur funktioniert wenn man den Multiplayermodus irgendwie beschränkt also "unfrei" macht und keine Serversoftware anbietet. Was wieder im Widerspruch zum freien Kopieren stehen würde. Ähnlich wie andere DRM Modelle.


Genau deshalb ging Blizzard auch her und hat aus DIII und SCII nur Onlinemultiplayer bzw Singleplayer eingebaut. Hier wurden dafür keine sinnvollen Funktionalitäten geboten sondern nur versucht die Raubkopien im Hauptvermarktzeitraum einzuschränken, was ihnen auch gut gelungen ist.

und nicht zuletzt einen bequemen Onlieshop bietet,
Welchen dann auch die nahezu kostenlose Konkurrenz hätte.


Und das ist auch verdammt gut so.
Ich kann leider kein Schmarotzertum gutheissen.
 
Artikel-Update: Mittlerweile hat auch die Piratenpartei auf den „Shitstorm“ rund um „Klick mich“ reagiert: Während sich der Bundesvorstand hinter Julia Schramm gestellt hat, griffen die im Kontext der Landtagswahl 2013 um den Einzug ins Parlamente ringenden Niedersachsen-Piraten Schramm heute in einem offenen Brief an.

So sehr wir auch Verständnis für deine berufliche Tätigkeit haben, so sehr schadet gerade uns in Niedersachsen diese Diskussion“, eröffnet der Vorstand des Landesverbandes das Schreiben. „Gerade auch im Hinblick auf unsere geplante Wahlkampfkampagne zum Thema „Urheber-, Markenschutz- und Patentrecht“ stehen wir momentan im Licht der Öffentlichkeit sehr schlecht da“, heißt es weiter; es sei bereits ein nicht unerheblicher Schaden entstanden.

Vor diesem Hintergrund wünscht sich der Landesverband, „dass die eBook-Ausgabe von „Klick mich“ unter CC- Lizenz frei verfügbar sein soll“. Die Printausgabe soll nach dieser Vorstellung weiterhin auf dem Markt bleiben. „Aber durch diesen Schritt würdest Du deinen eigenen Forderungen mehr authenzität verleihen und uns allen helfen, hier wieder sachlich über die eigentlich Inhalte zu diskutieren“, so die Autoren des Briefes weiter. Sollte dies für Schramm nicht möglich sein, „empfehlen wir Dir den nächsten richtigen Schritt zu gehen, um die Glaubwürdigkeit gerade in einem wichtigen Kernthema der Piratenpartei zu behalten: Rücktritt.
 
Sehr gut so! Ich bin gespannt wie Frau Schramm darauf reagiert :-)
 
Ich muss echt lachen. Wenn es in der eigenen Geldtasche kinistert begibt man sich auf das Niveau aller anderen Parteien. Groß reden von Freiheit im Netz Downloads für alle bla bla... aber jetzt wo es um die eigene Kohle und um das geistige Eigentum geht heult man gleich herum wie alle anderen.

Der Priatenpartei sollte man auch mal den goldenen Windbeutel verleihen für diese tolle Doppelmoral.

Wer nicht weiß was der goldene Windbeutel ist hier lesen die Hersteller mancher Lebensmittel sind gleich wie Politiker. Fassade ist alles der Inhalt ist egal.
 
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