Planung Gebäudeverkabelung bei Sanierung

Intercept0r

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Hallo Community,

ich beschäftige mich derzeit stark mit der Planung bzw. Sanierung der Netzwerkverkabelung eines Einfamilienhauses. Mit der bisher vorhandenen, sehr optimierungsbedürftigen Verkabelung stoße ich an meine Grenzen, bzw. es funktioniert, die IT-Seele blutet aber.

Derzeit steht der Router im Spitzboden, von welchem einzelne Kabel in den 1. Stock gehen (nur Kabel, keine Dosen). Die Kabel (CAT5, nicht CAT5e!) sind auch nicht an den richtigen Stellen. Also kompletter Umbau.

Was möchte ich überhaupt erreichen?
Grundsätzlich eine vernünftige und zukunftsorientierte Verkabelung. Bevor die große Renovierung beginnt, muss ein vernünftiger Plan her. Es ist kein Neubau, also ist ggf. nicht alles möglich.
Zusätzlich ist in der Umgebung der Glasfaserausbau in vollem Gange, die Straße ist bereits als Ausbaugebiet gekennzeichnet, es gibt aber noch keine konkrete Zeitplanung. Das Kupfer-Kabel für den derzeitigen Hausanschluss kommt im Heizungsraum in einem guten alten grauen Post-Kasten ins Haus ;). Das möchte ich definitiv nach Möglichkeit ändern lassen und den Hausanschluss für Glasfaser im Anbau (modernerer Keller, kein alter Gewölbekeller), wo auch Strom und Fernsehen ins Haus eingespeist werden, einbringen lassen. Es gibt ja auch keinerlei Leerrohre oder sonstwas, wo Glasfaser parallel zum Kupfer gelegt werden könnte. Der Heizungsraum ist klein, zu warm und für meine Planung nicht optimal geeignet, um dort eben Glasfasermodem usw. zu platzieren.

Da das wie gesagt noch Zukunftsmusik ist, möchte bzw. muss ich dies aber bei der Planung bereits berücksichtigen.


Was kann ich aber nun machen, hier ist mal eure Meinung gefragt, was geschickter und ggf. auch Kabel-sparend ist.

Idee 1:

In der Wohnung im 1. Stock zentral einen ggf. in die Wand eingelassenen Verteilerschrank setzen. Von da aus überall in der Wohnung (Küche, Wohnzimmer, Büro etc.) die Kabel hin verlegen und die Dosen anklemmen.
Hier habe ich z. B. von Hager einen Schrank gefunden mit dem Patchfeld und Platz für einen Switch.
Von hier aus würde ich, ggf. mit Glasfaser inhouse, zu einem Netzwerkschrank im Keller hin leiten, wo dann z. B. Glasfasermodem, NAS usw. Platz finden können.

Hierzu schon mal die Frage, wäre das state of the art oder wäre das Murks?

Momentan ist in der Wohnung im Erdgeschoss kein Bedarf für eine große Netzwerkverkabelung. Allerdings würde ich dann das Gleiche dort planen, sofern erforderlich.

Zukünftig brauche ich allerdings auch im Keller noch LAN Steckdosen, mittlerweile braucht ja alles eine Netzwerkverbindung. Diese würde ich dann gleich direkt auf ein kleines Patchfeld im Keller-Netzwerkschrank bringen.

Also grob Zusammengefasst:
  • Verteilerkasten pro Etage
  • vom Etagenverteiler mit ggf. Glasfaser zu einem zentralen Netzwerkschrank im Keller

Idee 2:

Hier dann eben der zentrale Verteilerschrank im Keller und von da aus direkt zu den Dosen auf allen Stockwerken gehen.
Problematisch sehe ich hier die Menge an Kabeln irgendwie quer durchs Haus zu bekommen. Das wären schon einige Meter und kostet natürlich auch deutlich mehr an Kabel.
Da alle Dosen voll aufgelegt werden sollen, kommen da schnell alleine in den ersten Stock 10 - 12 CAT7 Kabel. Das ist schon ein ordentliches Bündel.



Welches der Szenarien wäre denn eher zu empfehlen? Verkabelung Keller -> 1. Stock ist an sich kein Problem, da es einen stillgelegten Kamin gibt, aber da kommen zusätzlich noch einige Rohre mit rein.


Da habe ich mir ein ganz schönen Brocken eingebrockt, aber lieber jetzt anständig machen, als irgendwie versuchen aus dem aktuellen Bestand irgendwas rauszuholen. Einzige Alternative wäre den Netzwerkschrank auf den Spitzboden zu verlegen und von da aus zu verteilen, aber irgendwie halte ich die beiden anderen Varianten für sinnvoller.

Wie gesagt, das Motto ist vernünftig machen. Aber keine goldenen Henkel oder mit Kanonen auf Spatzen schießen.


Danke schon mal für eure Lesegeduld, Inspiration und Hilfe
Viele Grüße
 
Keller und alles Zentral. Kühl, Lautstärke "egal" und evtl. kann man auch was größeres hinstellen, um für später Platz für ein NAS/PC/USV/ etc. zu haben. Zudem übersichtlicher und eine "Fehlerquelle" weniger, wenn man den Unterputzkasten mit weiteren Komponenten weglässt.
Ideal wäre dann, wenn der Glasfaseranschluss ebenfalls im Keller landet.
Denke evtl. auch an Kabel in der Wand oder Decke für AccessPoints.
 
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Intercept0r schrieb:
a) Verteilerkasten pro Etage
b) Verteilerschrank im Keller
c) Netzwerkschrank auf den Spitzboden
Alles valide Alternativen. Wo Du die Zentrale machst (B oder C), ist eigentlich (aus Deiner Beschreibung herauslesend) egal. Planst Du irgendwann das Haus in Wohnungen aufzuteilen bzw. geht das mit den vielen Kabeln einfach nicht, dann eben die Unterverteilung, also A. Vielleicht auch mal Elektriker vor Ort einladen.
 
Mit Unterverteilungen arbeitet man nur in Mehrfamilienhäusern. Da hat man dann schon 2 solcher Kästen auf dem Flur. Das ist immer eine Krücke, weil nur wenig dort rein passt und WLAN nicht raus kommt.
Aber Netzwerk Verteilung im Versorgungsraum würde ich überdenken. Versorgungsräume liegen nie zentral.
Gucken ob nicht tote Schornsteine genutzt werden können. Im DG über Dachboden gehen.
 
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Danke schon mal für eure Meinungen.
An sich bin ich auch der Fan davon alles zentral in den Keller zusammenzuführen, macht die Geschichte einfacher.
Grob mal überschlagen kommen in etwa 250 Meter Duplex-Kabel, also 500 Meter einfaches Kabel bei den zu bewältigenden Wegen und Anzahl der Dosen zusammen. Es sind etwa 10 Doppel-Dosen.

Ist das bereits eine Hausnummer, bei der ein Etagenverteiler doch sinnvoller ist? Das sind die Kabel alleine aus der Wohnung im 1. Stock inklusive Dach. Allerdings mit gutem Puffer, effektiv wird es bestimmt weniger.

Die eine Dose für die Wohnung im Erdgeschoss fällt da nicht groß ins Gewicht.

Wenn aber zukünftig doch mal ein Mieter im Erdgeschoss einziehen sollte, wäre es da doch geschickter mit Etagenverteilern zu arbeiten oder muss der dann einfach mit einem eigenen Switch und Router im Keller leben, wo er eben dann nicht dran darf? Es handelt sich um ein Zweifamilienhaus mit getrennten Wohnungen, Stromzählern usw.
 
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