News PocketBook Era: Wasserdichter E-Book-Reader mit Lautsprecher

Danke für die Links, aber der erste ist halt sehr rudimentär. Es hat mich schon immer gestört, wenn man nur Bücher angibt, ohne eine Anzahl der Seiten. Ein Taschenbuch ist etwas völlig anderes als z.B. Ein Rad der Zeit Buch, das deutlich über 1000 Seiten, viel Tinte und 1,3 kg erreichen kann. :freak:
Im zweiten Link steht dann endlich etwas von 5x 250 Seiten DIN A5 á 11 kg CO2, aber dann soll ein eReader bei der Produktion nur 8 kg verursachen? Anderswo lese ich 168 kg.

https://theecoguide.org/books-vs-ebooks-protect-environment-simple-decision

Sehr ausgewogener Artikel. Ich glaube, ich bin mit meinem 11 Jahre alten Teil sehr gut unterwegs... :D
 
Deinorius schrieb:
Und wo soll das sein? Bei diversen Vorbestellungsseiten habe ich keine Option gefunden. Es interessiert mich gerade nur, wie diese Hülle aussehen soll.
Kann sein, dass sie es beim neuen nicht machen, aber allgemein schon: https://pocketbook.de/

SIR_Thomas_TMC schrieb:
Hm, farbig würde mich wirklich auch interessieren, sollte dann aber so gut dargestellt sein, wie schwarz weiß. Dann würd ich auch über Ersatz für mein Kindle nachdenken. So tut der schon jahrelang 1a Arbeit leisten.
Ich kann da eigentlich nur empfehlen mal auf Messen oder mal bei Dussmann (Berlin) vorbei zu gehen und sich das Gerät anzusehen, ob man damit leben kann.

Ich finde die Darstellung sehr gut, auch wenn sie etwas "blass" ist - wie geschrieben, es erinnert etwas an die Drucke bis in die späten 80er und frühen 90er, als dann die Maschinen im Offsetdruck besser wurden.

Wobei auch die Beleuchtung natürlich ein wenig da mitwirkt und das ganze Bild auch blasser macht. Ohne Hintergrundbeleuchtung sieht es noch mal ein Stück besser aus.

catch 22 schrieb:
Als aller erstes, das was bei alten Büchern mit "der gute Duft eines Buches" bezeichnet wird... ist oft genug eigentlich immer Staub, Papierabrieb, Schimmel, Hinterlassenschaften von Milben.
Also, in meinem Beruf kenne ich eigentlich niemanden, der findet, dass ein altes Buch gut riecht. Die meisten alten Bücher riechen sogar richtig beschissen, weil sich im Papier teilweise alles an Gerüchen ablagert, was man sich nur vorstellen kann.

Wir haben letzten 10 Bücher von einer Nutzerin für fast 4 Wochen aus dem Verkehr gezogen, weil sie starke Raucherin war und die Bücher ekelhaft nach Tabak gerochen haben.

Und ein Buch, das von Schimmel befallen ist, das riecht noch schlimmer und gehört - wenn es ein alter Druck ist - schleunigst getrocknet und anschließend gegen Schimmel behandelt und ggf. professionell aufbereitet und da sprechen wir dann auch mal von ein paar Tagen in einer Ozonumgebung, damit die Sporen absterben.
catch 22 schrieb:
Bei neuen Büchern... naja.. besorg dir ein 500er Pack Kopiererpapier, etwas Klebstoff (bei Bedarf auch noch ein wenig Lösungsmittel) und du hast die gleiche Wirkung für weniger Geld...
Das wiederum stimmt so nicht, sondern es kommt da auf einige Faktoren an und wie gut das Papier ist - richtig gutes Mineralpapier hat einen bestimmten Geruch in der ersten Zeit, der wirklich sehr angenehm ist. Natürlich nur, wenn das Papier nicht bereits seit 2 - 3 Jahren irgendwie im Lager lag. Genau so werden gute Bücher - Hardcover - zwar geleimt, aber richtig guter Buchleim ist eigentlich weitgehend frei von Lösemittel, weil diese das Papier angreifen können.

Genau so kann es sein, dass die Klebestellen, wenn die Lösemittel entweichen, zu instabil werden und dann die Seiten sich wieder lösen. An guten Buchleim, wenn die Bücher wirklich haltbar sein sollen, gibt es so einige Anforderungen und sobald Lösungsmittel drin ist, weiß man, dass das Zeug nichts taugt und nicht hält.

Und auch gute Tinten sind recht angenehm und enthalten nicht wirklich Lösungsmittel. Aber solche Drucke sind heute selten und werden oft nur als teure Spezialeditionen aufgelegt, da verdient dann aber in der Regel der Verlag nichts dran und legt solche Editionen primär für Fans auf.

catch 22 schrieb:
Wer seine Bücher liebt, der lagert die lichtgeschützt in einer sauerstoffarmen Umgebung (ist für Laien wie uns eher unmöglich, vakuumieren ist das nächst beste) ein und blättert vor allem nicht in ihnen rum, damit die Bücher möglichst unbeschädigt alt werden können.
Nein, nicht wirklich. Gut, das mit dem Licht stimmt, wobei man hier sagen muss: UV-Licht.

Alles andere ist weitgehend falsch und führt sogar eher dazu, dass ein Buch sogar innerhalb kürzester Zeit überhaupt nicht mehr "lebensfähig" ist, weil es sofort zu Staub zerfällt, wenn sich der Schutz entfernt wird. Setzt man ein Buch einem Vakuum aus, dann kann es sehr schnell passieren, dass das Papier vollständig austrocknet, kommt es dann wieder mit Sauerstoff in Berührung und man wagt es das Buch anzufassen, zerbröselt es in einer Staubwolke.

Auch das Herumblättern in Büchern ist kein wirkliches Problem. Ich hab Bücher in den Händen gehabt, die 1000 Jahre alt waren und die sich entsprechend gut anfassen lassen. Man sollte sich die Hände waschen, abtrocknen und in der Regel reicht das. Gut, es gibt bei alten Büchern den Streit mit Glasplatte und Wollhandschuhen, aber da kann man gut streiten. Wollhandschuhe helfen vielen, dass sie vorsichtiger mit dem Buch umgehen, gleichzeitig kann es dazu führen, dass man das Gefühl verliert.

Die beste Lagerbedienung für Bücher, wenn man sie wirklich lange haben erhalten will: 18° C Raumtemperatur, 50 % Luftfeuchtigkeit sowie ein konstanter Luftzug. Die Luftfeuchtigkeit hält das Papier geschmeidig, da es nicht austrocknen kann. Der Luftzug verhindert mit den 18° Schimmelbildung und hält Milben in der Regel fern.

catch 22 schrieb:
Es gibt sehr gute Gründe das Papierwerk zu ehren und zu erhalten. Dazu gehört aber auch zu erkennen, dass vor allem 99% der heutigen Literatur auf Papier nur eine andere Form des Toilettenpapiers ist und besser nur in digitaler Form vermarktet werden sollte.
Also, die meisten Bücher sind heute wirklich Wegwerf-Literatur, weil es auch viel zu sehr an den Zeitgeist gebunden ist. Das verstehen viele Buchliebhaber nicht. Es gibt nur sehr wenig Belletristik, die wirklich zeitlos ist und quasi über mehre Generationen hinweg funktioniert.

Auch im Kinder- und Jugendbereich ist es ähnlich und da teilweise sogar sehr gut erkennbar. Da gibt es zeitlose Klassiker und dann sehr vieles, was mancher Erwachsener von früher kennt und toll findet, dass die Kinder aber nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden, weil es einfach nicht mehr ihre Realität abdeckt.

Je näher der Bezug zur "Realität" ist, um so eher altern Bücher und werden dann auch uninteressant. Das merkt man sehr oft an Büchern, die als Handlungsorte so ab den 60er/70er ansetzen und auch den "aktuellen" Stand abdecken. Diese Bücher sind zu ihrer Zeit oft sehr gut und lesenswert, aber 10 - 15 Jahre später passt alles nicht mehr, weil sich das Leben gewandelt hat. Autoren, die im "Jetzt" schreiben, können zwar Bestseller schreiben, nur diese Bücher werden selten zu Longseller.

Bücher, die lange beliebt sind, die mehrere Generationen begeistern können, sind oft die, die es verstehen entweder "aktuelle" Probleme in die Vergangenheit zu versetzen und möglichst auf "Technik" verzichten oder die genau andersherum gehen und möglichst weit in die Zukunft gehen oder wenn sie in unsere Zeit spielen wollen, die Technik "weitgehend" ausblenden und die sozialen Probleme, die mit der Technik verbunden sind.

Harry Potter ist heute immer noch unglaublich beliebt bei Kindern/Jugendliche, weil es das Problem von Schülern sehr gut einfängt in den ersten Bänden und auch das Erwachsenwerden, weil es durch das magische Setting weitgehend unsere "Technik" ausblendet.

Und in der Wissenschaft geht man eh dazu über immer mehr auf eBooks zu setzen. Im MINT-Bereich nutz wird heute überwiegend das eBook und die eJournals genutzt. Nur die Geisteswissenschaften sind da anders gestrickt.
 
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DevPandi schrieb:
Kann sein, dass sie es beim neuen nicht machen, aber allgemein schon: https://pocketbook.de/
Ach, dort. Nun, während ich das Gerät schon auf der einen oder anderen Seite zum Vorbestellen gesehen habe, scheint es aber bei Pocketbook direkt nicht zu sein. xD

DevPandi schrieb:
Also, die meisten Bücher sind heute wirklich Wegwerf-Literatur, weil es auch viel zu sehr an den Zeitgeist gebunden ist. Das verstehen viele Buchliebhaber nicht. Es gibt nur sehr wenig Belletristik, die wirklich zeitlos ist und quasi über mehre Generationen hinweg funktioniert.
Allgemein gehalten könnte man fast schon rauslesen, dass du nur Zeitloses für lesenswert haltest (nicht ernst gemeint), aber bei der Frage, welche Belletristik besser gedruckt werden sollte und welche gerade aus ökologischem Denken heraus nur digital veröffentlicht werden sollte, finde ich sehr spannend. Der Gedanke gefällt mir sehr.
Natürlich würde man sich dann streiten, welche Werke es wert sein werden, gedruckt in den Markt kommen zu dürfen...
 
Elbrathil schrieb:
Zum Wasser: Gemeint ist damit wohl einfach "kein Salzwasser", das kann einfach agressiver sein.
Kann, muss aber nicht. Wenn das Ding rundum kunststoff'ern ist, dürfte Salzwasser kein großes Problem sein. Wohl aber 'entspanntes' Wasser, wie eben Seifenwasser (theGucky hatte das gefragt). Das dringt wesentlich leichter durch Dichtungen.

Ich muss da immer an meine alten Casio Uhren denken. Die waren alle 50-200 Meter wasserdicht (je nach Modell, hab die mal gesammelt) und damit ins Meer springen war 0 Problemo. Aber unter der Dusche mit Seife sollte man sie besser nicht tragen und erst recht dort keine Knöpfchen drücken :).

P.S.: Übrigens sollte man bedenken, dass IPX8, obwohl das mit dem 'X' irgendwie cool klingt, schlechter ist als IP68! DIe erste Stelle steht für die Feststoffresistenz und da steht die 6 steht für 'staubdicht' und ist das beste. Das 'X' steht für 'nicht getestet' und ist das schlechteste. Also am Strand gibts im staubigen Sand gar keine Garantien für den Schutz.
 
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Deinorius schrieb:
Allgemein gehalten könnte man fast schon rauslesen, dass du nur Zeitloses für lesenswert haltest
Nicht unbedingt - ich weiß, dass du das "provokant" meintest und nicht ernst.

Es ist schön, dass wir heute eine eigentlich sehr diverse Buchlandschaft haben und sehr viel veröffentlicht wird und unter dem Gesichtspunkt sollte auch jedes Buch gedruckt/veröffentlicht werden.

Der Punkt ist nur, dass die meiste Literatur heute sehr kurzlebig ist und eigentlich ein Verfallsdatum hat. Egal ob im Bereich Sachbücher oder eben Belletristik. Ich habe mindestens 2 bis 3 Mal im Monat die Diskussion mit Eltern oder Großeltern, warum wir denn das "tolle" Kinderbuch nicht mehr haben und das wäre doch ein Klassiker. Da setzt oft die Verklärung ein und viele wollen auch nicht verstehen, dass das Buch zu ihrer Zeit toll war, aber heute eben die Kinder nicht mehr interessiert, weil es zu weit von ihrem Alltag weg ist.

Genau so, wenn ich Info-Dienst im Erwachsenenbereich habe, da gibt es immer irgendwer, der meint, dass Buch XYZ so überragend ist, dass es jeder kennen muss. Und wenn man es nicht kennt, kommen irgendwelche abschätzigen Bemerkungen. Geht man dann in die Datenbanken und sucht die Rezensionen kommt schnell: Joar, kann man lesen, muss man aber nicht.

Deinorius schrieb:
aber bei der Frage, welche Belletristik besser gedruckt werden sollte und welche gerade aus ökologischem Denken heraus nur digital veröffentlicht werden sollte, finde ich sehr spannend. Der Gedanke gefällt mir sehr.
Oh, meine Meinung ist da relativ einfach: Man wird so lange alles drucken müssen, wie eReader eine Hürde darstellen zur Benutzung von Literatur.

Auch wenn viele technikaffine Menschen mit eReadern keine Probleme haben - ich lese selbst lieber ein physisches analoges Buch, alleine wegen der Haptik - andere Menschen haben es und auch das Gerät selbst stellt eine Hürde dar.

Ein gedrucktes Buch ist relativ simple in der Benutzung und hat kaum eine Hürde, das sieht beim eReader anderes aus, auch wenn dieser Hilft andere Hürden zu überwinden.

Und es gibt auch Bereiche, in denen ich eReader sogar kritisch sehe und das sind gerade Kinderbücher, speziell Bilderbücher, da hier einfach auch andere Faktoren entscheidend sind und nicht unbedingt nur der Inhalt zählt, sondern auch die Haptik und Co und hier die Feinmotorik der Kinder trainiert wird.

Das Thema der "Umweltbelastung" ist dabei auch so eine Sache, die man aus verschiedenen Ebenen herangehen kann. Papier wird heute - in Deutschland - überwiegend aus Plantagen-Holz hergestellt, die dafür extra angebaut werden. Stellt man auf Erneuerbare-Energien um, kann man höchstens noch den Wasserverbrauch kritisieren, nur in einer Papiermühle kommen eigentlich keine gefährlichen Chemikalien zum Einsatz.

Bücher kann man heute bereits weitgehend nachhaltig produzieren. Bei eReadern ist das nicht der Fall. Auch das Recyling ist bei eReadern nicht so ohne, vor allem wegen der Displays. Bücher kann man noch dem Toilettenpapier zu führen.

Es ist alles komplexer als man denkt.

Deinorius schrieb:
Natürlich würde man sich dann streiten, welche Werke es wert sein werden, gedruckt in den Markt kommen zu dürfen...
Ach, die Frage stellt sich ja heute schon. Verlage sind immer noch Gatekeeper.
 
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@Luthredon gut zu wissen, danke für die Info, das klingt logisch. Dennoch würde ich annehmen, kurzes untertauchen sollte kein Problem sein, wenn man danach abspült. Seifenwasser ist üblicherweise auch nicht sonderlich tief, sodass kein großer Druck entsteht :D
 
Genau das was ich suche! Der Vision 6 hatte ja eher mäßige Kritiken, das ist aber für mich der beste Formfaktor.

Generell hat sich so ein Reader für mich schnell amortisiert weil ich viel auf Englisch lese und die eBooks teilweise schon sehr günstig sind.
 
DevPandi schrieb:
Der Punkt ist nur, dass die meiste Literatur heute sehr kurzlebig ist und eigentlich ein Verfallsdatum hat. Egal ob im Bereich Sachbücher oder eben Belletristik. Ich habe mindestens 2 bis 3 Mal im Monat die Diskussion mit Eltern oder Großeltern, warum wir denn das "tolle" Kinderbuch nicht mehr haben und das wäre doch ein Klassiker. Da setzt oft die Verklärung ein und viele wollen auch nicht verstehen, dass das Buch zu ihrer Zeit toll war, aber heute eben die Kinder nicht mehr interessiert, weil es zu weit von ihrem Alltag weg ist.
Oh, da muss ich wehement widersprechen. Ja, das mag in dem Moment so sein, aber ein paar Jahre später ist es nicht selten anders. Ich habe viele Jahre damit verbracht, meine alten Kinder- und Jugendbücher wiederzufinden. Da ging einige Zeit auf Flohmärkten oder Antiquariaten drauf. Und ich ärgere mich noch heute darüber.

Klar gibt es Bücher, die schnell vergessen sind, aber bei unserem Junior wissen wir, welche er öfters in die Hand genommen hat. Die kommen schön in die "Nostalgie-Kiste" und werden gut verpackt gelagert. Ich bin froh, dass ich unserem Junior heute zeigen kann, was ich als Kind hatte. Und einige der Bücher liest er auch heute selbst gerne.
 
Super das ein neuer E-Reader von Pocketbook kommt. Mir gefällt das Unternehmen, weil sie auch gerne mal was neues ausprobieren. Ich habe selber ein Inkpad Color und bin mehr als zufrieden, die Akkulaufzeit ist echt sehr stark, viel viel besser als auf meinen Kindle Oasis. Hat jemand hier vielleicht einen Pocketbook Inkpad Lite und kann etwas zu den Blättertasten, die ganz am äußeren Rand platziert sind sagen und wie dies im Vergleich zu den Kindle Oasis, Tolinos und Kobos abschneidet vom Handling?
 
ich hab ein inkpad 3 glaube ich - is schon 4 jahre alt oder noch mehr - dagegen kann kobo absolut einpacken. querlesen und tasten zum umblättern sind ein muss für einen reader. hatte davor den kobo aura H2O von vor 5 jahren der an eine mutter ging weil die kobo gewohnt is und nicht mehr die jüngste. durch die tasten verwindet das pocketbook mehr - macht also nicht diesen "aus einem guss"-einruck wie kobo, aber gerade diese tasten machen den ausschlag. ich hatte schon viele reader weil ich sehr viel lese und auf print nichts mehr erkenne. das inkpad 3 is bisher mit abstand das beste. der kobo aura H2O kommt auf platz 2 - kindle kann ich nicht beurteilen, weil mit amazon und apple nicht ins haus kommen mit ihren geschlossenen systemen.
 
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mischaef schrieb:
Oh, da muss ich wehement widersprechen.
Ich habe an der Stelle das Gefühl, dass du hier nur widersrpechen willst, weil dir die Aussage nicht gefällt und du versuchst dich als Gegenbeweis anzubringen, obwohl ich genau deinen Fall bereits in der Argumentation mit einbezogen habe, nämlich dass wir regelmäßi die Diskussionen mit Eltern und Großeltern haben, die ein bestimmtes Kinderbuch ihrer eigenen Kindheit nicht mehr im Katalog der Bibliothek finden..

Du projezierst die individuelle Nostalgie eines Menschen auf die gesamte Gruppe und denkst, dass jeder Mensch diese Nostalgie empfindet und lässt dabei vieles außer acht. Ich kann meine Aussage empirisch - Interviews mits Kollegen deutschlandweit sowie Statistiken untermauern und wenn ich die Zeit hätte, könnte ich damit auch eine wissenschaftliche Arbeit füllen.

Ich mach es jetzt nur mal für ein Buch, da ich hier per Zufall auch eine Ausleihkarte des gleichen Buches aus einer anderen Bibliothek aus den 90er habe: Erich Kästners "Das fliegende Klassenzimmer". Das Buch erschien 1973 und in 70er, 80er und 90er war das Buch ein Renner in Kinderbibliotheken und ich habe hier in den 90er auch noch Ausleihzahlen von 10 - 20 Ausleihen pro Jahr in der Karte. Für 2022, 2021 und 2020 habe ich nun einen Schnitt von 3.

Das Buch kann man als Klassiker bezeichnen, gleichzeitig ist das Interesse der Kinder an diesem Buch und der Jugendlichen eher Mau und nicht wirklich vorhanden.

Oder gehen wir mal auf "Twiglight". Während die Bücher 2015 - 2017 quasi durch die Decke gingen und man das Buch quasi aus der Sortieranlage in das Regal eingeräumt hat, war es in der Regel Abends weg. Man hatte von solchen Büchern dann gerne mehre Exemplare im Bestand und kam auf Ausleihzahlen von 20 - 30 pro Jahr, heute reicht ein Exemplar und man hat 5 Ausleihen.

Das sind statistsche Werte und an hand solcher Werte - zum Beispiel 3 Jahre keine Ausleihe mehr bei einem Buch - werden auch die Bestände in Bibliotheken ausgesondert.

mischaef schrieb:
Ja, das mag in dem Moment so sein, aber ein paar Jahre später ist es nicht selten anders.
Wie geschriebe, du verwechselst persönliche Nostalgie und Gefühle mit harten Zahlen. Das ist genau so - um mal in dein anderes Gebiet abzudriften - wie die Diskussion um Ritter und Piraten bei Lego und Zügen und wie da auch der Held der Steine aber auch so manch anderer AFOL die eigenen Interessen als Kind auf die heutigen Kinder projezieren oder die Interessen der eigenen Kinder auf die Gesamtheit oder im Fall vom Helden die Interessen seiner Community auf die Allgemeinheit. Ich empfehle da ja immer wieder die Kinder-Medien-Studie, die auch auf die inhaltlichen Schwerpunkte eingeht. Richtig lustig wird es, wenn man dann sogar mal die Daten in Fortbildungen bekommt und man dann auf die Differenz zwischen den Antworten der Kinder und Eltern sieht.

Die Folien, die ich hier habe sind Geschützt, kann ich daher nicht hochladen, leider findet man die oft nur stark verwurstet. Die Seite von Kinder-Medien-Studie.de ist auch nicht mehr wirklich brauchbar aber Berichte 2018 und 2019 kannst du dir ja gerne abrufen.
mischaef schrieb:
Ich habe viele Jahre damit verbracht, meine alten Kinder- und Jugendbücher wiederzufinden. Da ging einige Zeit auf Flohmärkten oder Antiquariaten drauf. Und ich ärgere mich noch heute darüber.
Ja, du ärgest dich, das habe ich aber auch beschriebe, das wir hier immer wieder Eltern haben und ebenso Großeltern, die ihren Kindern und Enklen Bücher aus ihrer Jugnd zeigen wollen oder geben wollen und dann mit uns diskutieren, warum die nicht im Bestand sind und teilweise auch nicht aufgelegt werden.

Und das betrifft die Mehrheit der Bücher. Es gibt aber eben, wie ich geschrieben habe, zeitlose Klassiker, die immer gehen, nur ist das nicht die Mehrheit, sondern die Minderheit.
mischaef schrieb:
Klar gibt es Bücher, die schnell vergessen sind, aber bei unserem Junior wissen wir, welche er öfters in die Hand genommen hat. Die kommen schön in die "Nostalgie-Kiste" und werden gut verpackt gelagert.
Das ist ja schön, dass du deinem Junior die wichtigsten Bücher in eine Zeitkapsel packst, das ändert aber nichts an meiner Aussage und das du keine Fakten bringst, die da gegen sprechen, sonder nur persönliches empfinden und das habe ich angesprochen.
mischaef schrieb:
Ich bin froh, dass ich unserem Junior heute zeigen kann, was ich als Kind hatte. Und einige der Bücher liest er auch heute selbst gerne.
Und erneut, auch das habe ich erwähnt mit den zeitlosen Klassikern. Hier kommt aber auch noch, dass du deinen eigenen Sohn als Gegenargument versuchst gegen die Statistik zu benutzen, das funktioniert aber nicht und so funktioniert auch Statistik nicht.

Wir sind alle Teil der Statistik und der Zahlen dahinter, das bedeutet aber nicht, dass wir individuell von der Statistik betroffe sind.

Edit -- eine Kurze Ergänzung für die, die es interessiert und was ich anspreche:

Im Verlagswesen, Bibliotheken und in der Kultur spricht man in der Regel von Longsellern, also - in meinem Fall Bücher - die von Anfang an ein gewisses Interesse erregen und sich konstant über Jahre hinweg verkaufen und immer wieder aufgelegt werden. Bei uns in der Bibliothek sind Longseller auch die Bücher, die konstant brauchbare Ausleihzahlen generien und Bücher bei denen wir regelmäßig Ersatz beschaffen müssen, weil die Exemplare mit der Zeit abgegriffen sind. In der Kinderarbeitlung ist so ein Longseller Harry Potter und wir haben hier pro Band ca. 3 Exemplare, die alle immer ausgeliehen sind und sehr selten im Haus mal länger als eine Woche stehen.

Zahlen sind was tolles. :)
 
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