Deinorius schrieb:
Und wo soll das sein? Bei diversen Vorbestellungsseiten habe ich keine Option gefunden. Es interessiert mich gerade nur, wie diese Hülle aussehen soll.
Kann sein, dass sie es beim neuen nicht machen, aber allgemein schon:
https://pocketbook.de/
SIR_Thomas_TMC schrieb:
Hm, farbig würde mich wirklich auch interessieren, sollte dann aber so gut dargestellt sein, wie schwarz weiß. Dann würd ich auch über Ersatz für mein Kindle nachdenken. So tut der schon jahrelang 1a Arbeit leisten.
Ich kann da eigentlich nur empfehlen mal auf Messen oder mal bei Dussmann (Berlin) vorbei zu gehen und sich das Gerät anzusehen, ob man damit leben kann.
Ich finde die Darstellung sehr gut, auch wenn sie etwas "blass" ist - wie geschrieben, es erinnert etwas an die Drucke bis in die späten 80er und frühen 90er, als dann die Maschinen im Offsetdruck besser wurden.
Wobei auch die Beleuchtung natürlich ein wenig da mitwirkt und das ganze Bild auch blasser macht. Ohne Hintergrundbeleuchtung sieht es noch mal ein Stück besser aus.
catch 22 schrieb:
Als aller erstes, das was bei alten Büchern mit "der gute Duft eines Buches" bezeichnet wird... ist oft genug eigentlich immer Staub, Papierabrieb, Schimmel, Hinterlassenschaften von Milben.
Also, in meinem Beruf kenne ich eigentlich niemanden, der findet, dass ein altes Buch gut riecht. Die meisten alten Bücher riechen sogar richtig beschissen, weil sich im Papier teilweise alles an Gerüchen ablagert, was man sich nur vorstellen kann.
Wir haben letzten 10 Bücher von einer Nutzerin für fast 4 Wochen aus dem Verkehr gezogen, weil sie starke Raucherin war und die Bücher ekelhaft nach Tabak gerochen haben.
Und ein Buch, das von Schimmel befallen ist, das riecht noch schlimmer und gehört - wenn es ein alter Druck ist - schleunigst getrocknet und anschließend gegen Schimmel behandelt und ggf. professionell aufbereitet und da sprechen wir dann auch mal von ein paar Tagen in einer Ozonumgebung, damit die Sporen absterben.
catch 22 schrieb:
Bei neuen Büchern... naja.. besorg dir ein 500er Pack Kopiererpapier, etwas Klebstoff (bei Bedarf auch noch ein wenig Lösungsmittel) und du hast die gleiche Wirkung für weniger Geld...
Das wiederum stimmt so nicht, sondern es kommt da auf einige Faktoren an und wie gut das Papier ist - richtig gutes Mineralpapier hat einen bestimmten Geruch in der ersten Zeit, der wirklich sehr angenehm ist. Natürlich nur, wenn das Papier nicht bereits seit 2 - 3 Jahren irgendwie im Lager lag. Genau so werden gute Bücher - Hardcover - zwar geleimt, aber richtig guter Buchleim ist eigentlich weitgehend frei von Lösemittel, weil diese das Papier angreifen können.
Genau so kann es sein, dass die Klebestellen, wenn die Lösemittel entweichen, zu instabil werden und dann die Seiten sich wieder lösen. An guten Buchleim, wenn die Bücher wirklich haltbar sein sollen, gibt es so einige Anforderungen und sobald Lösungsmittel drin ist, weiß man, dass das Zeug nichts taugt und nicht hält.
Und auch gute Tinten sind recht angenehm und enthalten nicht wirklich Lösungsmittel. Aber solche Drucke sind heute selten und werden oft nur als teure Spezialeditionen aufgelegt, da verdient dann aber in der Regel der Verlag nichts dran und legt solche Editionen primär für Fans auf.
catch 22 schrieb:
Wer seine Bücher liebt, der lagert die lichtgeschützt in einer sauerstoffarmen Umgebung (ist für Laien wie uns eher unmöglich, vakuumieren ist das nächst beste) ein und blättert vor allem nicht in ihnen rum, damit die Bücher möglichst unbeschädigt alt werden können.
Nein, nicht wirklich. Gut, das mit dem Licht stimmt, wobei man hier sagen muss: UV-Licht.
Alles andere ist weitgehend falsch und führt sogar eher dazu, dass ein Buch sogar innerhalb kürzester Zeit überhaupt nicht mehr "lebensfähig" ist, weil es sofort zu Staub zerfällt, wenn sich der Schutz entfernt wird. Setzt man ein Buch einem Vakuum aus, dann kann es sehr schnell passieren, dass das Papier vollständig austrocknet, kommt es dann wieder mit Sauerstoff in Berührung und man wagt es das Buch anzufassen, zerbröselt es in einer Staubwolke.
Auch das Herumblättern in Büchern ist kein wirkliches Problem. Ich hab Bücher in den Händen gehabt, die 1000 Jahre alt waren und die sich entsprechend gut anfassen lassen. Man sollte sich die Hände waschen, abtrocknen und in der Regel reicht das. Gut, es gibt bei alten Büchern den Streit mit Glasplatte und Wollhandschuhen, aber da kann man gut streiten. Wollhandschuhe helfen vielen, dass sie vorsichtiger mit dem Buch umgehen, gleichzeitig kann es dazu führen, dass man das Gefühl verliert.
Die beste Lagerbedienung für Bücher, wenn man sie wirklich lange haben erhalten will: 18° C Raumtemperatur, 50 % Luftfeuchtigkeit sowie ein konstanter Luftzug. Die Luftfeuchtigkeit hält das Papier geschmeidig, da es nicht austrocknen kann. Der Luftzug verhindert mit den 18° Schimmelbildung und hält Milben in der Regel fern.
catch 22 schrieb:
Es gibt sehr gute Gründe das Papierwerk zu ehren und zu erhalten. Dazu gehört aber auch zu erkennen, dass vor allem 99% der heutigen Literatur auf Papier nur eine andere Form des Toilettenpapiers ist und besser nur in digitaler Form vermarktet werden sollte.
Also, die meisten Bücher sind heute wirklich Wegwerf-Literatur, weil es auch viel zu sehr an den Zeitgeist gebunden ist. Das verstehen viele Buchliebhaber nicht. Es gibt nur sehr wenig Belletristik, die wirklich zeitlos ist und quasi über mehre Generationen hinweg funktioniert.
Auch im Kinder- und Jugendbereich ist es ähnlich und da teilweise sogar sehr gut erkennbar. Da gibt es zeitlose Klassiker und dann sehr vieles, was mancher Erwachsener von früher kennt und toll findet, dass die Kinder aber nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden, weil es einfach nicht mehr ihre Realität abdeckt.
Je näher der Bezug zur "Realität" ist, um so eher altern Bücher und werden dann auch uninteressant. Das merkt man sehr oft an Büchern, die als Handlungsorte so ab den 60er/70er ansetzen und auch den "aktuellen" Stand abdecken. Diese Bücher sind zu ihrer Zeit oft sehr gut und lesenswert, aber 10 - 15 Jahre später passt alles nicht mehr, weil sich das Leben gewandelt hat. Autoren, die im "Jetzt" schreiben, können zwar Bestseller schreiben, nur diese Bücher werden selten zu Longseller.
Bücher, die lange beliebt sind, die mehrere Generationen begeistern können, sind oft die, die es verstehen entweder "aktuelle" Probleme in die Vergangenheit zu versetzen und möglichst auf "Technik" verzichten oder die genau andersherum gehen und möglichst weit in die Zukunft gehen oder wenn sie in unsere Zeit spielen wollen, die Technik "weitgehend" ausblenden und die sozialen Probleme, die mit der Technik verbunden sind.
Harry Potter ist heute immer noch unglaublich beliebt bei Kindern/Jugendliche, weil es das Problem von Schülern sehr gut einfängt in den ersten Bänden und auch das Erwachsenwerden, weil es durch das magische Setting weitgehend unsere "Technik" ausblendet.
Und in der Wissenschaft geht man eh dazu über immer mehr auf eBooks zu setzen. Im MINT-Bereich nutz wird heute überwiegend das eBook und die eJournals genutzt. Nur die Geisteswissenschaften sind da anders gestrickt.