mischaef schrieb:
@Laggy.NET
Du wirfst hier zwei Dinge durcheinander bzw. zusammen: Bei einem normalen Tablet wird das Bild normalerweise 60 mal in der Sekunde neu aufgebaut, bei hochwertigen auch deutlich darüber. Das mag zunächst flimmerfrei ausschauen, aber nur, weil das Gehirn hier einiges "geradebügelt". Für das Auge ist und bleibt es anstrengend. Der Reader baut das Bild genau einmal auf - und das bleibt das bis zum Sankt Nimmerleinstag so.
Du unterscheidest nicht zwischen Backlight und LC-Schicht.
Die LCs werden bei nem 60 Hz Display 60 mal pro Sekunde refreshed, aber solange sich am Bild nichts ändert, behalten sie konstant ihren Farbwert bzw. ihre Spannung. Da flimmert nix. Die Bildwiederholrate spielt bei statischem Inhalt somit überhaupt keine Rolle.
Vermutlich beziehst du dich auf PWM gesteuertes Backlight. Hierbei wird durch die Pulsweite eines Rechtecksignals die Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung geregelt. Je nach Verhätnis zwischen Amplitude und Periodendauer leuchtet das Backlight entsprechend heller oder dunkler. Bei solchen Monitoren ist ein flimmerfreier Betrieb nur bei 100% Helligkeit möglich, da es dort dann logischerweise keine Pausen bei der Spannungsversorgung gibt. Monitore mit dieser Backlighttechnik flimmern.
PWM ist aber mittlerweile veraltet. Quasi jeder vernünftige Monitor nutzt heute eine Stromgesteuerte Helligkeitsregelung. Hierbei wird die Helligkeit eben nicht mehr durch die PWM gesteuert, sondern durch Begrenzung der Stromaufnahme der Backlight LEDs. Das Flimmern entfällt somit vollständig, da eine konstante Spannungsversorgung möglich wird.
Abgesehen davon ist es auch völlig egal, ob die Schicht vor dem Backlight eine LC Schicht oder eine E-ink Schicht ist. Das Backlight ist bei beiden Varianten ein LED Backlight... Und da es das einzige ist, was flimmern könnte, könnte auch ein E-Book reader flimmern, wenn das Backight PWM gesteuert wäre. Macht man aber nicht.
Das E-Ink Display ist allgemein nur im Vorteil, wenn das Backlight ausgeschaltet ist, da es dann nur das Licht im Raum reflektiert, wie Papier eben. Das ist ja auch der Hauptgrund bzw. besonderheit dieser Geräte. Aber das habe ich bereits erwähnt. Wenn du meinen Text gelesen hättest, wüsstest du das. Und wenn ich nicht schon ein solches Gerät ausprobiert hätte, würde ich offensichtlich nichts darüber schreiben können... Ich hab gesagt, dass E-Ink im Vorteil ist. Aber sobald das Backlight an ist eben nicht mehr, dann ist es quasi mit nem LCD Vergleichbar und hat diesem gegenüber keine Vorteile mehr.
Und ja, die Hintergrundbeleuchtung eines LC-Displays belastet die Augen. Die eines E-Ink Displays aber genauso. Ist ja die selbe. Vorteil bei nem LC-Display mit sehr gutem Schwarzwert und hoher natürlicher Farbsättigung: Man kann den Blaulichtanteil nahezu beliebig stark filtern. Das ist gut...
Eine Sache aus meinem vorherigen Post muss ich aber noch korrigieren. OLEDs (zumindest die mir bekannten) leuchten nicht konstant, sondern flimmern durch die helligkeitssteuerung. Hab mich aber damit noch nicht genau auseinandergesetzt und weiß auch nicht, warum man dort noch nicht auf PWM verzichten kann.
Mein ursprünglicher Punkt war allgemein, dass ein e-ink Display keine wirklichen Vorteile gegenüber ein hochwertiges LCD hat, wenn man die Hintergrundbeleuchtung nutzt. Und abends bzw. nachts ist man eben auf diese angewiesen. Natürlich könnte man jetzt für ausreichend beleuchtung durch eine Lampe sorgen, um auch im dunklen auf das Backlight des e-book readers zu verzichten. Aber wenn man dann als leuchtmittel der Lampe wiederum LED verwendet, weiß ich nicht, ob das dann wirklich besser ist.... Aber gut, das ist dann vermutlich ein anderes Thema.