Polizeigewalt und Rassismus

Atze-Peng

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Bezugnehmend auf den Thread über George Floyd denke ich ist es angemessen einen allgemeineren Thread zu diesem Thema zu öffnen.
Dabei bitte sachlich bleiben.


Als allgemeiner Denkanstoß und Diskussionsstarter wurde im anderen Thread das Thema Racial Profiling angesprochen.
Persönlich finde ich es nicht zwangsläufig verwerflich, wenn bestimmte demographische Gruppen wahrscheinlich sind diverse Straftaten zu begehen diese auch dementsprechend vermehrt zu kontrollieren. Dabei ist es meiner Meinung nach egal ob Männer häufiger als Frauen, jüngere häufiger als ältere Menschen, Golf GTI Fahrer häufiger als Familien-Minivan Fahrer kontrolliert werden. Und in manchen Fällen sind es eben auch bestimmte Ethnien.
Problematisch wird es meiner Meinung nach erst, wenn man alle anderen Gruppierungen quasi ignoriert.



Ansonsten zum Thema USA:

Herkunft: https://www.census.gov/quickfacts/fact/table/US/PST045219
Weiße (inklusive hispanischer und südamerikanischer Herkunft): 76,5%
Schwarze/Afro-Amerikaner: 13,4%
Asiaten: 5,8%
Weiße (exklusive hispanischer und südamerikanischer Herkunft): 60,4%
Hispanische und südamerikanische Herkunft: 18,3%


FBI Kriminalstatistiken: https://ucr.fbi.gov/crime-in-the-u.s/2017/crime-in-the-u.s.-2017/tables/table-43


Studie die zeigt das weiße Cops Minderheiten nicht häufiger erschießen: https://www.npr.org/2019/07/26/7457...ikely-to-shoot-minority-suspe?t=1592133630409



Falls ihr diesbezüglich ähnliche Statistiken aus Europa und insbesondere Deutschland habt, gerne verlinken und ich werde diese editieren.
 
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Die polizeilische Kriminalstatistik ist für Deutschland wohl am aussagekräftigsten. Obgleich die Kategorisierung allerhand Spielraum für Kritik gibt.
 
Bezüglich des Profilings sehe ich da durchaus Argumente dafür, insbesondere im Rahmen steigender Clankriminalität könnte das der Polizei durchaus bei ihrer Arbeit helfen.
Das Profiling darf aber nicht nur auf die Ethnie reduziert werden oder einzelne Gruppen bevorzugen oder benachteiligen, wobei ich mir diesbezüglich weniger Sorgen mache.

Ich habe damit auch bereits selbst Kontakt gehabt, ich lebe nahe der niederländischen Grenze und bin früher oft mit Freunden nach Enschede gefahren, die Raucher unter uns haben dann auch gerne mal einen Abstecher in Geschäfte gemacht, in denen man besondere rauchbare Tabakerzeugnisse erwerben konnte.
Als Gruppe junger Erwachsener in einem damals bereits älteren Golf 3 wird man schnell mal von der Polizei angehalten sowohl hier als auch in den Niederlanden. (Ich als Nichtraucher musste mir zum Glück nie Sorgen machen)
Das Klientel war damals schon bekannt und entsprechend profiliert und in den Lokalblättern gab es öfter Berichte über Kuriere die damals mit alten Autos an der Grenze hin und her gependelt sind.

Von der Studie bzgl. der Minoritäten habe ich vor einigen Wochen bereits gelesen, das war bei imgur in den Kommentaren verlinkt.
Ich bin mir allerdings noch unschlüssig, was ich davon halten soll, denn die Auftraggeber und Datengrundlage habe ich mir bisher nicht angesehen.
Gerade der Auftraggeber legt ja schnell die Richtung vor, in welche sich die (unabhängige) Studie dann bewegt.

Ich war bereits mehrfach in den USA, die meisten Polizisten waren da freundlich, wenn auch misstrauisch und meistens auch hilfsbereit, aber das mag sicherlich auch an meiner Position als Tourist gelesen haben.
Auch exzessive Anwendung von Gewalt war dort nicht an der Tagesordnung, im Grunde wenig anders als hierzulande auch, die Cops haben aufgepasst, Präsenz gezeigt, für Ordnung gesorgt - ganz gesittet.
 
Was haltet ihr denn von der Entscheidung des Innenministeriums, keine Studie zu "racial profiling" bei der deutschen Polizei in Auftrag zu geben?

Ich denke da vor allem an die Begründung der Art "Einzelfälle. Diese Praxis ist in DE ohnehin verboten".

Meiner Meinung nach geht es bei der Entscheidung eher darum, kein Geld für solch eine Studie ausgeben zu müssen ... ist ja grade Corona und das ist teuer genug (weiß ja keiner, dass so eine Studie im Vergleich "nix" kosten würde).
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Meiner Meinung nach geht es bei der Entscheidung eher darum, kein Geld für solch eine Studie ausgeben zu müssen ...
Meiner Meinung nach geht es bei der Entscheidung eher darum nicht in ein Wespennest stechen zu wollen und Dinge aufzudecken die Politiker/Staatliche Einrichtungen in Erklärungsnot bringen könnten.

Grüße Tomi
 
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mykoma schrieb:
Bezüglich des Profilings sehe ich da durchaus Argumente dafür, insbesondere im Rahmen steigender Clankriminalität könnte das der Polizei durchaus bei ihrer Arbeit helfen.
"Clankriminalität" in Bezug auf racial Profiling ist ein SUPER Stichtwort:
https://www.zeit.de/gesellschaft/20...-clan-kriminalitaet-razzien-polizei-rassismus

Siehst du aus als kämst du aus dem nahen Osten und hast den selben (Familien-)Namen wie einem vermutetem Clan -> Zack bist du ein neuer Fall von Clankriminalität. Wobei die Summe der Fälle und deren Anstieg dazu genutzt wird um Maßnahmen zu begründen, die mit ähnlicher Trennschärfe polizeiliche Maßnahmen gegen dich bzw. deine Familie oder Menschen ähnlicher Abstammung begründet.

Kontrolliert die Polizei stärker und rückt bewusst oder unbewusst von der Unschuldsvermutung ab und behandelt bei Kontrollen entsprechende Gruppen auch noch anders. Ist quasi vorprogrammiert das über kurz über Lang die Fälle von "Widerstand gegen Staatsgewalt" steigt und unter den betroffenen Gruppen die Achtung gegenüber der Polizei völlig im Eimer ist.

Für sowas gehört Polizeit genausten und unabhänig kontrolliert, damit solche Entwicklungen nicht aus dem Ruder laufen und es dennoch möglich ist an (nachgewiesenen!) Kriminalitätsschwerpunkten zu arbeiten. Da sollte man dann auch hinschauen, ob polizeiliche Maßnahmen immer der richtige Weg sind. Manchmal helfen Sozialarbeiter die eine Perspektive vermitteln mehr als eine Hundertschaft Prügelbullen.
 
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Tomislav2007 schrieb:
geht es bei der Entscheidung eher darum nicht in ein Wespennest stechen zu wollen

Glaube ich nicht.

Es geht darum dass es hier (das ist zumindest meine Überzeugung) bei den Befürwortern einer solchen Studie nicht im Mindesten darum geht sine ira et studio aufzuklären was denn nun Praxis ist, sondern es darum geht die Polizei prinzipiell zu delegitimieren.

Dabei kann die Polizei nur verlieren.

Findet eine solche "Studie" (viele dieser Studien sind methodologisch ja sehr fragwürdig) Anzeichen für racial profiling würde es heissen "wir haben es ja gewusst", findet sie keine würde es heissen "die Bullen verhindern die Aufdeckung von racial profiling".

Der Tenor einer solchen "Studie" wäre ja vorgegeben, oder er würde schlicht nicht akzeptiert.

Wir leben in (leider) in einer reinen Aktivistengesellschaft in der es praktisch nicht mehr um Wahrheit geht - nur noch um die jeweils eigene Ideologie.

Piktogramm schrieb:

Auch nett ohne jeden relevanten Beleg gleich einen ganzen Berufsstand zu desavouriren.

Du hältst Dich (so wie ich Dich einschätze) damit sicher für einen guten Menschen.
 
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@wolve666 : Der Thread zu George Floyd wurde auf Wunsch des TE geschlossen. Also gibt es einen neuen Thread.

Ich frage mich wie man der "Anklage" Racial profiling entgehen soll. Muss man dann als Polizist auch regelmaessig andere Gruppen kontrollieren um Diversitaet zu schaffen? Wie mache ich das, wenn gerade keine da sind? Oder sagt man sich dann als Polizist "Wenn ich jetzt noch einen kontrolliere der aussieht wie "aus dem Nahem Osten", muss ich drei Seiten Report schreiben, warum ich kein Rassist bin."

Manche Demografien sind in manchen Bereichen verdaechtiger. Wenn ich Drogendealer suche, nehme ich wohl seltener das Rentnerpaerchen hoch. Statistik wird in immer mehr Bereichen genutzt und erlaubt immer praezisere Vorhersagen. Warum sollte man nicht auch bei der Polizeiarbeiet darauf zurueckgreifen?
 
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@pfungi
Ordentlich zitieren üben wir nochmal ;) Da steht auch was von "Hundertschaften", wobei Hundertschaften typischerweise im Zusammen mit der Bereitschaftspolizei verwendet wird. Deren Einsatzfeld tatsächlich sehr häufig die unmittelbare Gewaltanwendung ist.
Und gut zu sprechen bin ich auf diese Abteilung nicht, zum einen weil die immer wieder durch Gewaltanwendung auffallen und dann nicht identifizierbar sind, sich ihre Kollegen nicht erinnern können und es regelmäßig dazu kommt, dass bei Anzeigen gegen die Polizei eine Gegenanzeige seitens der Polizei kommt, wo sich dann alle Kollegen auf einmal Glasklar erinnern.

Ein Freund von denen bin ich auch nicht, mein Erstkontakt mit Schlagstock und Quarzhandschuhen (eigentlich verboten) hatte ich, als eine Platzräumung seitens der Polizei großzügig erweitert wurde. Sodass Feiernde einige hundert Meter weiter mit erwischt wurden. Anzeigen waren zwecklos, da die Polzei einfach abstritt je soweit agiert zu haben. Naja und einmal wollte mich Polizei festnehmen, da ich im bewusstlosem Zustand Schmerzreaktionen hatte und das als "um sich schlagen" gewertet wurde. Das musste dann von Sanitätern und Anwesenden unterbunden werden -.-. Nicht zu vergessen die lustigen Diskussionen, wenn man auf rechten Demos Teilnehmer wegen div. Symbolik und Armstellungen anzeigen will. Bei der sächsischen Polizei kommt dann sowas wie "der reckt die Faust, das ist kein Hitlergruß, wenn Sie so weitermachen zeigen wir sie an!" hinzu, grundsätzlich mit der Weigerung, dass Beamte sich ausweisen -.-.
Und damit es nicht so negativ ist, die Verkehrspolizei fand ich bisher recht angenehm. Die waren trotz doofen Uhrzeiten und scheiß Wetter immer recht freundlich.

@Axxid
"racial profiling" lässt sich identifizieren. Zum einen sollten statistisch entsprechende gehäufte Kontrollen auffallen. Auch unterliegen Polizisten Weisungen, die kontrollierbar sein sollten (das die Polizei teilweise mit mündlichen, nicht protokollieren Einsatzweisungen arbeitet ist auch so ein Ding). Und wo du von Statistik sprichst, da ist eine der Grundsätze, dass Stichproben repräsentativ sein müssen. Was man dadurch sicher stellen müsste, dass man zufällig Menschen kontrolliert. Wenn man Statistiken mit Fallzahlen aus normaler Polizeiarbeit füttert, wird man eine Mischung aus realer Welt und aktuellem Bias der Polizei erhalten. Fütterst du Statistik (und auch Künstliche Intelligenzen) mit gebiasten Daten ist es auch genau das, was du am Schluss heraus bekommst.
Und selbst wenn die Polizei zufällig Menschen kontrolliert, so sind diese Kontrollen grundsätzlich nur in der Lage eine kleine Gruppe aller möglichen Delikte aufzudecken. Steuerhinterziehung, Betrug, unlautere Geschäftspraktiken etc. pp. sind bei Personenokontrollen nicht aufzudecken. Also füttert man auch bei zufälligen Kontrollen die Statistik hauptsächlich mit Fällen vom Besitz nicht erlaubter Substanzen, Kleinwaffen und Verletzung von Aufenthaltsbedingungen.
 
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Piktogramm schrieb:
Deren Einsatzfeld tatsächlich sehr häufig die unmittelbare Gewaltanwendung ist.

Soweit richtig. Und was hat "unmittelbare Gewaltanwendung" - und sei es durch die Polizei - jetzt mit "Prügelbullen" zu tun?

Es gibt (vielleicht neu für Dich) einen Unterschied zwischen staatlich sanktionierter (weil notwendiger) Gewalt und "Prügeln".

Dass es auch übertriebene Polizeigewalt vereinzelt auch in Deutschland geben mag ist unbestritten, das macht aber auch eine Einsatzhundertschaft nicht per se zu "Prügelbullen".

Und sorry - persönliche Anekdoten sind genau das - Anekdoten.
Ergänzung ()

Piktogramm schrieb:
dass Stichproben repräsentativ sein müssen.

Mal so interessehalber: "Repräsentativ" für was eigentlich?

Für den Anteil einer Gruppe an der Gesamtbevölkerung oder für den Anteil einer Gruppe am Kriminalitätsaufkommen?

Japaner sind nun mal (ist statistisch zu belegen) sogar noch weniger als es ihrem Anteil der Gesamtbevölkerung entsprechen würde etwa an sexuellen Delikten beteiligt.

Ich fände es daher nachvollziehbar wenn Japaner weniger oft kontrolliert werden würden...
 
Zuletzt bearbeitet:
@pfungi
"vereinzelt", das entspricht nicht dem aktuellem Stand der Forschung. Wobei da aufgrund div. Probleme bei der Datenlage es keine so richtig genauen Zahlen gibt. Genauere Untersuchungen versanden irgendwie, sei es nun zum Thema Gewalt oder Rassismus in der Polizei.
paywall (sorry): https://www.zeit.de/2019/40/polizeigewalt-brutalitaet-demonstrationen-studie-dunkelziffer
https://www.jetzt.de/politik/polizeigewalt-studie-an-der-universitaet-bochum

Lobend sei an der Stelle die GdP Thüringen erwähnt:
https://www.insuedthueringen.de/reg...ewalt-wuerde-Polizei-gut-tun;art83467,7276042

Persönliche Erlebnisse sind das, was Menschen prägt. Wenn du meinen Sprachgebrauch kritisierst lege ich dir dar, wie ich dazu komme. Das die Polizei als staatliche Exekutive Gewalt anwenden muss, streite ich nicht mal ab. Das enthält das Wort "Prügelbulle" nicht, das ist schlicht deine Interpretation. Was aber drinnen steckt ist eine von mir behauptete überzogene Anwendung von Gewalt und Geringschätzung. Wobei sich Letzteres vor allem dadurch ergibt, da sich die Polizei und ihre Gewerkschaften gegen Transparenz in diesem Organ wehrt (Kennzeichnungspflicht zum Beispiel).

Und noch so ein Ding um auch gleich mal wieder zum Thema zurück zu kehren. So lange DPoiG mitunter freundlich Positionen vertritt die mit Gesetzen im Konflikt stehen und da Polizisten den Herrn Wendt als ihren Vertreter bestimmen. Wird meine Meinung sicher auch nicht besser.
https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Polizeigewerkschaft#Racial_Profiling
Hervorhebung durch mich
Im Oktober 2012 traf das Oberverwaltungsgericht Koblenz die Entscheidung, dass die Polizei kein „Racial Profiling“ betreiben darf, sie darf bei Stichproben-Kontrollen also nicht zielgerichtet dunkelhäutige Menschen überprüfen. Das Gericht begründete dies unter anderem damit, dass ein solches Vorgehen gegen das Diskriminierungsverbot des Grundgesetzes verstoße. In Folge kritisierte Wendt das Urteil scharf. Er erklärte: „Man sieht wieder einmal, die Gerichte machen schöngeistige Rechtspflege, aber richten sich nicht an der Praxis aus“.[45] Die Äußerungen Wendts stießen auf Kritik. Heribert Prantl erklärte in der Süddeutschen Zeitung: „Das heißt nichts anders als das: Die Polizei hat Menschen anderer Hautfarbe auf dem Kieker. Es gibt den polizeilichen Pauschalverdacht gegen Farbige. Das aber verstößt gegen mehr Gesetze und Konventionen, als hier aufgezählt werden können. Sie beginnen mit Artikel 3 Grundgesetz und enden mit dem Schengener Grenzkodex noch lange nicht. Wenn nun Polizeivertreter diese Artikel und Paragrafen für untauglichen Firlefanz halten, ist das, vorsichtig gesagt, befremdlich. Man hätte es schon ganz gern, wenn die Polizei in einem Rechtsstaat auf dem Boden des Rechts steht.“[46]

und aus dem selben Wikiartikel
Zwangsmitteleinsatz bei Demonstrationen
Am 1. Oktober 2010 erklärte der Vorsitzende Wendt zu dem Einsatz von Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken bei den Demonstrationen zu Stuttgart 21: „Polizeiliche Einsatzmittel müssen Waffen sein, die weh tun, nur dann wirken sie.“[36]

In der Folge der Krawalle bei einer in Hamburg stattgefundenen Demonstration gegen Rechtsextremismus sagte Wendt am 4. Juni 2012 der Bild-Zeitung: „Sicherer für die Einsatzkräfte wäre eine Waffe, die bereits aus der Distanz eingesetzt werden könnte. Wenn Wasserwerfer nicht mehr reichten, müssen die Beamten Gummigeschosse einsetzen.“[37] Auf den Tag genau fünf Jahre zuvor, am 4. Juni 2007, hatte Wendt mit der gleichen Begründung in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung den zukünftigen Einsatz von Gummiwucht- und Gummischrotgeschossen gefordert.[38][37] Die Gewerkschaft der Polizei reagierte mit scharfer Kritik auf die Forderung Wendts. Frank Richter erklärte in diesem Zusammenhang: „Die Polizei muss bei Demonstrationen mit aller Entschiedenheit gegen militante Gewalttäter vorgehen, aber wir leben in Deutschland nicht in einem Bürgerkrieg. Wir sollten ihn auch nicht herbeireden.“[39]

"Einzelfälle" bei überbordender Gewaltanwendung am Arsch, wenn ein Gewerkschaftsvorsitzender sowas fordert und von Beamten bestätigt wird.

Ablehnung von unabhängigen Beschwerdestellen
Die DPolG lehnte im Februar 2016 die Einrichtung einer „unabhängigen Polizeibeschwerdestelle“ für die Landespolizei Nordrhein-Westfalen auf Grund mangelnder „Notwendigkeit“ ab.[28] Dies wurde im Innenausschuss des Landtags diskutiert, nachdem die Fraktion der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen dies eingebracht hatte. Neben der DPolG kritisierten auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) diesen Vorschlag; demgegenüber berichtet der Bürgerbeauftragte des Landes Rheinland-Pfalz, Dieter Burgard, von positiven Erfahrungen seit der Einrichtung einer solchen Möglichkeit in seinem Bundesland, der Polizeidirektor a. D. Udo Behrendes betonte die „Bürgerorientierung“, die eine solche Beschwerdestelle darstellt. Darüber hinaus wird eine Beschwerdestelle von Vertretern der Wissenschaft, darunter Michael Bäuerle, Professor an der Hessischen Hochschule für Polizei und Verwaltung, und Hardmut Aden, Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, befürwortet:[29] „[E]mpirische Untersuchungen [haben] gezeigt, dass Fälle, in denen Polizeieinsätze gegenüber Außenstehenden unangemessen oder gar rechtswidrig verlaufen, oft nicht hinreichend und nicht mit der gebotenen Neutralität aufgeklärt werden.“[30]
Hey, Transparenz und Haftbarkeit bei staatlichen Organen der Gewaltausübung? Je nachdem wen man da fragt ist das überbewertet.

Bussi :)

edit:
https://de.wikipedia.org/wiki/Polizeigewalt#Fälle_in_Deutschland
und eine der zwielichtigsten Geschichten überhaupt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Oury_Jalloh
Ergänzung ()

pfungi schrieb:
Mal so interessehalber: "Repräsentativ" für was eigentlich?

Für den Anteil einer Gruppe an der Gesamtbevölkerung oder für den Anteil einer Gruppe am Kriminalitätsaufkommen?

Japaner sind nun mal (ist statistisch zu belegen) sogar noch weniger als es ihrem Anteil der Gesamtbevölkerung entsprechen würde etwa an sexuellen Delikten beteiligt.

Ich fände es daher nachvollziehbar wenn Japaner weniger oft kontrolliert werden würden...
Dein Satzbau ist wirr, ich versuche es mit der Interpretation.

Die Polizei kümmert sich nicht um den Anteil von Gruppen an der Gesamtbevölkerung. die Polizei kümmert sich um Delikte innerhalb der Bevölkerung. Müsste also eine repräsentative Auswahl aus der gesamten Bevölkerung wählen um entsprechende ungebiaste Aussagen treffen zu können. Wobei selbst das nicht ganz genau stimmt, da wie bereits beschrieben es mit Kontrollen nur möglich ist bestimmte Arten an Delikten festzustellen und keineswegs alle. Zudem gibt es Delikteklasse, die nur Staatsbürger, EU-Bürger oder Ausländer aus Drittstaaten betreffen können (Verletzung d. Asylrecht zum Beispiel). Da stellt sich also immer die Frage, wie man soe twas normalisieren will.

Sexualdelikte lassen sich kaum durch Personenkontrollen durch Streifen feststellen. Dazu benötigt es ein Ertappen bei einer Tat und/oder einer Anzeige des Opfers. Das ist genau eine solche Deliktklasse, bei denen Kontrollen sinnlos wären.
Zudem baut das deutsche Justizsystem auf Einzelfallbetrachtung und nicht Sippenhaft und sowie der Unschuldsvermutung auf. Was Andere mit gemeinsamen Merkmalen wie Staatsangehörigkeit oder Hautfarbe tun, darf keinen Einfluss auf die Behandlung von Personen haben.
 
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Piktogramm schrieb:
"vereinzelt", das entspricht nicht dem aktuellem Stand der Forschung.

Sorry, ein Zeit-Artikel (den ich nicht lesen kann) ist keine "Forschung".

Was es gibt sind Behauptungen und Gegenbehauptungen.

Für mich klingt sowas jedenfalls plausibel: https://www.tagesspiegel.de/berlin/...sismus-bei-der-berliner-polizei/25966874.html

Niemand weiss allerdings genaues, weil es niemand wirklich wissen will.

Piktogramm schrieb:
Wenn du meinen Sprachgebrauch kritisierst lege ich dir dar, wie ich dazu komme.

Genau das interessiert niemanden (oder sollte niemanden interessieren).

Du benutzt einen Sprachgebrauch der genau einem Zweck dienen soll: Die Polizei verächtlich zu machen.

Persönliche Anekdoten mögen subjektiv einen Weltsicht prägen, aber Du schreibst eben nicht über "aus meiner Sicht unverhältnismässige Polizeitgewalt", sondern Du schreibst "Prügelbullen" - und das nicht zufällig.

Und nur um hier ganz klar zu sein: Ich bin für eine Kennzeichnungspflicht (keine Ahnung ob es das in Sachsen (wo Deine Erfahrungen offenbar herstammen) gibt) und für eine klare Verfolgung übermässiger Polizeigewalt wo immer es sie geben sollte.

Dass es in Einzelfällen auch Probleme mit einem "Korpsgeist" geben mag, kann durchaus sein, aber eine Diffamierung der gesamten Polizei (wie Du es tust und wie es auf der Agenda vieler "Aktivisten" steht) kann man damit nicht begründen.

Piktogramm schrieb:

Mehr muss man über Dich wohl nicht wissen.
Ergänzung ()

Piktogramm schrieb:
Dein Satzbau ist wirr, ich versuche es mit der Interpretation.

Ich werde ab jetzt versuchen nur noch einfache Sprache zu verwenden.

Die Polizei hat die Aufgabe auch präventiv zu wirken.

Leider ist es so dass verschiedene Gruppen sich nicht proportional zu ihrem Anteil and der Gesamtbevölkerung in bestimmten Delinquenzzahlen niederschlagen.

Bei (sagen wir) sexuellen Delikten sind (sagen wir) Japaner unterrepäsentiert.

Bei (sagen wir) Drogen- oder Gewaltdelikten ist (sagen wir) Gruppe X stark (wir reden von Faktor 40-50 oder so) überrepräsentiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@pfungi
Der Zeitartikel berichtet von einer Studie (Forschung) ;)
Und dein Link zum tagespiegel. Sehr witzig, also meine Anekdoten zählen nichts. Anekdotische Erzählungen von jemand Anderen aber schon? Konsequente Anwendung deiner eigenen Regeln. Gerade dann, wenn der Bias der Personen lustigerweise genau umgekehrt ist. Dabei kann ich diesem Polizisten durchaus etwas abgewinnen. Dem Aufgabenbereich der Polizei fällt leider zu, dass sich die Polizei mit sehr unangenehmen Zeitgenossen beschäftigen muss. Das auf Dauer auszuhalten verlangt mir Respekt ab.

Der Diskclaimer "meiner Meinung nach" ist auch einfach eine mehr oder weniger überflüssige Floskel. Jede Äußerung jedes Menschen ist prinzipiell immer subjektiv geprägt. Entsprechend sind Aussagen von Einzelpersonen ohne Beleg sowieso eher Meinungsäußerung als alles Andere.

Ich habe auch nicht die gesamte Polizei diffamiert, die Formulierung begrenzt das Ganze schon auf jene Vertreter, die eine gewisse Handlung vollziehen.
Ich mag deine Nutzung von '"Aktivisten"'. Ich bin (ok zuletzt eher war) wirklich aktiv in demokratischen und teils staatlichen Organen :).
 
Piktogramm schrieb:
Anekdotische Erzählungen von jemand Anderen aber schon?

Ich zitiere mich selbst:

"Niemand weiss allerdings genaues."

Ohne allerdings etwas genaues zu wissen ist eine allgemeine Diffamierung wie Du sie betreibst einfach nur dreist.
 
pfungi schrieb:
Bei (sagen wir) Drogen- oder Gewaltdelikten ist (sagen wir) Gruppe X stark (wir reden von Faktor 40-50 oder so) überrepräsentiert.
Und kontrolliert oder verdaechtigt man vermehrt Gruppe X ist das Racial Profiling und illegal. Und das ist eben das Problem, das ich anmerke.

Man kontrolliert unterschiedliche Straftaten mit unterschiedlichen Methoden. Niemand wird auf der Strasse kontrolliert werden ob er Steuern hinterzieht. Gehe ich allerdings in die Hasenheide und habe nicht die Hunderschaften alle Anwesenden wegen Besitz illegaler Substanzen (oder wie das heisst) zu kontrollieren, kontrolliere ich vermehrt diejenigen, die ich aus Erfahrung eher verdaechtige oder statistisch mehr auffallen.
Suche ich Versteosse gegen das Asylrecht bin ich quasi gezwungen Racial Profiling anzuwenden. Wo fange ich mit Verboten an, wo hoere ich auf? Als Extrembeispiel: Wird ein fliehender Tatverdaechtiger gesucht, darf man die Hautfarbe/Ethnie noch angeben?

Ich sehe eher die Gefahr, das Verbot und Kontrolle von Racial Profiling Polizeiarbeit weiter erschweren. Der deutschen Justiz wuerde ich ja sogar zutrauen, dass Straftaeter freigesprochen werden, weil sie nur aufgrund von Racial Profiling kontrolliert wurden.
 
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Axxid schrieb:
Ich sehe eher die Gefahr, das Verbot und Kontrolle von Racial Profiling Polizeiarbeit weiter erschweren.

Darum geht es ja genau. Man möchte Polizeiarbeit erschweren.

Und das Fass Justiz haben wir dabei noch gar nicht aufgemacht...

Man kann Polizeiarbeit verunmöglichen, aber dann wird eben kein Paradies der selbstbestimmten Individuen kommen, sondern das brutale Recht des Stärkeren.
 
Man soll einfach wie in Israel die Eier haben Racial Profiling zu erlauben. Clan-Kriminalität verhindert man nicht in dem man in einer gutbürgerlichen Wohnsiedlung alle weißen kontrolliert.
 
Es gibt nunmal bestimmte Personengruppen, die eine höhere Kriminalitätsrate als andere haben. Vor dem Hintergrund finde ich das durchaus legitim, wenn die Polizei dann gewisse Vorurteile hat und diese dann auch öfter/gründlicher kontrolliert als andere.
 
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