Scrypton schrieb:
sowas ist an vielen Schulen eben die Regel. Das ist kein Rassismus, niemand wird dadurch diskriminiert - es gilt für alle, demzufolge damit viel mehr die Gleichbehandlung erfüllt ist.
Vor allem der letzte Teil klingt aber heftig nach einem Beschluss des ZK der SED.
Gleichbehandlung ist erfüllt, wenn an alle die gleichen Anforderungen gestellt werden, aber wenn nunmal nicht alle diese Vorraussetzungen im gleichen Maß mitbringen, ist genau diese Gleichbehandlung diskriminierend.
In den Schulen gibt es die Forderung, weil dort u.A. Deutsch gelernt werden soll ... und es beim Sprachen lernen eben auch auf die häufige Übung ankommt. Bei dieser Aufforderubng geht es also gerade um die, die nicht so gut deutsch sprechen ... Muttersprachler muss man nicht dazu auffordern, sich in ihrer Muttersprache zu unterhalten.
Und daraus folgt, dass sich diese Aufforderung eben NICHT an alle richtet, sondern nur an die, deren Muttersprache nicht Deutsch ist bzw. dass letztere mit der Umsetzung natürlich größere Probleme haben könnten, als ihre deutschsprachigen Mitschüler*innen.
Das ist also eine Aufforderung welche nur die deutschsprachige Mehrheitsbevölkerung ohne jede Mühe umsetzen kann.
Gleichbehandlung sieht echt anders aus ... sorry.
Ist im Grunde das selbe, als wenn eine Lehrkraft im Fach Englisch von den Lernenden erwartet, nur Englisch zu sprechen. Nur eben mit dem Unterschied, dass die Aufforderung im Englischunterricht nur für die (in Deutschland doch recht seltenen) Englisch Muttersprachler keine Mühsal bedeutet.
Im Englischunterricht kann ich das als Gleichbehandlung betrachten ... bei obiger Aufforderung (nur Deutsch auf dem Pausenhof) sehe ich das anders.
Gäbe es nicht das Schulfach "Deutsch", dann könnte uns die in den Pausen gesprchene Sprache komplett egal sein ... denn es macht nunmal keinen Unterschied, ob man sich auf deutsch, rümänisch oder chnesisch über Mathe, Chemie, Kunst ... oder über deutsche Literatur unterhält.
Die Aufforderung kommt mMn doch eher daher, dass deutsche Lehrer eben viele der Sprachen ihrer Schüler*innen nicht verstehen ... und daher nicht kontrollieren können, über was da in anderen Sprachen gesprochen wird. Das erschwert natürlich die gewissenhafte Erfüllung der Aufsichtspflicht.
Das mit den Kaufhausdetektiven kann ich aber nachvollziehen. Ich hatte Jahre lang sehr lange Dreadlocks ... und was meint ihr wohl, wer gefühlt alle drei Wochen von einem Kaufhausdetektiv ins Hinterzimmer gebeten wurde?
Jede biedere Oma hätte klauen können, nur weil der Detektiv eines seiner Lieblingsopfer erspäht hatte.
Ist aber wahrscheinlich das gleiche wie beim profiling ... das ist nicht Rassismus (oder sonstige Diskriminierung) sondern einfach Arbeitsoptimierung, wenn man den "Bimbo" als erstes auf Drogen filzt.
Und wenn Rassismus hilft, die Erfolgsquote zu steigern, wer sollte sich dann drüber beschweren?
Naja ... eben die, die regelmäßig aufs neue gefilzt werden, ohne dass bei ihnen je was gefunden worden wäre.
PS:
Auch Vorurteile, die man nicht als solche erkennt, können welche sein.