Autokiller677
Fleet Admiral
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SoDaTierchen schrieb:Das ist leider auch zu kurz gedacht. Umweltmäßig gemessen auf die einzelne Person ist es natürlich eine Katastrophe, wenn man alle 3 Jahre ein neues Leasing-Fahrzeug bekommt. Aber das Fahrzeug wird ja nach den 3-4 Jahren nicht verschrottet, sondern an irgendwen anders verkauft. Und DER wiederum freut sich, dass er einen moderneres, sparsameres Auto für schmales Geld bekommt, was er sich sonst nicht leisten könnte -> er lässt kein Auto für sich bauen (gut für die Umwelt) und fährt etwas effizienteres als er vorher gefahren ist (ebenfalls gut für die Umwelt). Und selbiger Gebrauchtkäufer wird dann wieder einen Wagen los, den sich wer anders leisten kann und damit moderner fährt als vorher ....
Diese Leasing-Geschichte ist nur aus Sicht des Erstbesitzers schlecht für die Umwelt. In der Gesamtbilanz ermöglicht das eine insgesamt modernere und umweltschonendere Fahrzeuglandschaft. Fahrzeuge, die aus diesem moderneren Kreislauf rausfallen, werden entweder wiederverwertet, oder in ärmere Länder verkauft - und bei diesem Verkauf entsteht erst der Konflikt. Auf der einen Seite wäre es schade, die noch funktionierenden Fahrzeuge nicht weiterzuverwenden, denn extra ein neues bauen ist Umwelttechnisch schwierig und für die Käufer ohnehin nicht bezahlbar. Auf der anderen Seite ist es natürlich auch nicht von Vorteil, wenn so alte Kisten noch weitergefahren werden, denn die sind nicht umweltfreundlich.
Naja, der "Durchsatz" an Autos durch diese Kreisläufe wäre ja auch geringer, wenn es weniger neue gibt. Dann würde halt jeder die alte Kiste noch etwas länger fahren, weil das Angebot kleiner ist.
Und bei dem Rohstoffeinsatz, der für ein neues Auto draufgeht, kann man seine alte Kiste etliche Jahre weiterfahren, bevor der geringere Verbrauch (sofern er denn überhaupt geringer ist, so wirklich getan hat sich da in den letzten Jahren ja eh nix mehr) das kompensiert.
Dazu kommt, das die Leasing- und Firmenwagen oft unnötig große Autos sind (Status usw), und man daher den Markt mit großen Autos überschwemmt. Sehe ich bei einem Nachbarn. Seit Ewigkeiten immer einen riesigen BMW vor der Tür (mittlerweile bestimmt der fünfte X7). 2-Personen Haushalt. Arbeitsweg 850m (ja, wirklich). Bürojob, kaum geschäftliche Fahrten. Da würde ein Golf locker für alles reichen. Aber nein, alle 2 Jahre das neue 2,5 Tonnen Monster. Privat sind die totale Sparfüchse und würden nie so eine Auto kaufen - der Zweitwagen ist ein alter Panda, den sie mittlerweile gut über 10 Jahre haben.
Selbst wenn also ein paar Leute statt einem Gebrauchten einen Neuwagen kaufen, ist der wahrscheinlich kleiner und sparsamer.