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Powerbank
Warum keine hält was sie verspricht
Warum keine hält was sie verspricht
1. Einleitung
Powerbank, portabler USB Akku oder einfach nur Akku. Aus dem Leben der meisten Menschen heute nicht mehr wegzudenken. Beworben werden sie mit (teilweise utopischen) Kapazitätsangaben. 30.000 mAh und nicht größer als eine Zigarettenschachtel, ist das technisch heute überhaupt möglich? Und was sagt der angegebene Wert überhaupt aus? Kann ich mit einer 2.000 mAh Powerbank das Smartphone (ebenfalls 2.000 mAh) einmal komplett vollladen?
Ich kann nicht auf jedes einzelne Produkt eingehen und möchte mich an dieser Stelle auch nicht mit jenen Produkten beschäftigen, deren Ladung die Marketingabteilung auf der letzten Weihnachtsfeier gewürfelt hat, sondern nur auf die Produkte von seriösen Anbietern.
Als Beispiel möchte ich an dieser Stelle mal den Anker® 2. Gen Astro Mini nehmen. Dieser wird mit einer Kapazität von 3.200 mAh beworben. Ohne diesen selber zu haben weiß ich, die Angabe stimmt. 3.200 mAh stecken da wirklich drin, aber man bekommt sie da niemals raus. Woher ich das weiß? In Powerbanks stecken Li-Ion Akkus. Diese haben in der Regel 3,6 bzw. 3,7 V. Die Li-Ion Akkus mit der höchsten Energiedichte heißen „18650“. So wie es NiMH Akkus in unterschiedlichen Größen gibt (AAA, AA, C, D), gibt es auch Li-Ion Akkus in den verschiedensten Größen. Um sie zu unterscheiden werden ihre Namen wie folgt gebildet: Die ersten beiden Zahlen stehen für den Durchmesser in Millimeter, die nächsten beiden für die Länge in Millimeter und die „0“ bedeutet Rundzelle. Es gibt viele Größen und manche sind uns sogar schon bekannt, wie z.B. 14500 (gleichgroß wie AA).
Größenvergleich: AA (NiMH); 14500 und 18650 (beide Li-Ion)
Die kleineren Zellen (wie 14500) haben im Verhältnis zu NiMH Akkus keine höhere Energiedichte. Je größer die Zellen „gewickelt“ werden, je besser wird die Energiedichte. 18650er Zellen sind zwar nicht die mit dem größten Volumen, aber seit ca. 15 Jahren eine gängige Baugröße und daher die Zelle, die primär weiterentwickelt wird. Bevor Notebooks ultraflach werden mussten, steckten 4-9 Zellen dieses Typs im Akku des Notebooks und auch heute werden 6.000 bis 8.000 einzelne Zellen im Tesla (ein Elektroauto) verbaut. Und in vielen Powerbanks stecken diese Zellen auch. Die derzeit höchste kaufbare Kapazität beträgt 3.500mAh (Stand 2015). Das entspricht einer Energiedichte von rund 760 Wattstunden pro Liter (Wh/l). Zum Vergleich, NiMH Akkus kommen auf etwa 350 Wh/l.
Bevor es technisch wird, möchte ich jedem noch einmal die physikalischen Größen ins Gedächtnis zurück rufen. Insbesondere, weil der Volksmund Ah mit der Kapazität gleichsetzt. Das ist falsch und wird es auch immer sein. Die richtige physikalische Größe ist die Ladung.
Um zum Thema zurück zu kommen: Eine solche 18650er Zelle steckt im Anker® 2. Gen Astro Mini. Rechnet man mit der Herstellerangabe von 3,6 V für diese Zelle, ergibt sich eine theoretische Energiemenge von 11,52 Wh (3,6 V * 3,2 Ah). Bekanntlich haben Powerbanks einen USB Ausgang an dem nicht 3,6V anliegen, sondern 5 V. Um diese Spannung zu erreichen, muss der Strom transformiert werden. Nach dem Energieerhaltungssatz kann Energie nicht verloren gehen oder erzeugt werden. Dies gilt auch für eine Powerbank. Die theoretisch entnehmbare Energie errechnet sich aus der Spannung (über USB meist 5V) und der Ladung. Die Ladung die entnommen werden kann ist aber nie die, mit der das Produkt beworben wird. Stattdessen wird die Ladung der Zellen angegeben. Die ist höher und vermarktet sich entsprechend besser. Die Ladung die man entnehmen kann lässt sich durch einen einfachen Dreisatz berechnen, nämlich 3,6V / 5V * angegebener Ladung. Gekürzt ergibt sich 0,72 * angegebener Ladung. Anders ausgedrückt: Maximal 72% der angegebener Ladung kann entnommen werden. Bei 3.200 mAh (Herstellerangabe) sind das 2.304 mAh. Diese 28% Ladung gehen bei jeder Powerbank „verloren“. Hinzu kommt, die Umwandlung von Strom geschieht nie mit einem Wirkungsgrad von 100%. Ähnlich wie bei PC-Netzteilen haben heutige hochwertige Produkte einen Wirkungsgrad von 90-95%, besonders preisgünstige Exemplare haben hingegen nur 50%. Im ungünstigsten Fall könnte von der eigentlich guten Zelle in der Powerbank (3.200 mAh) gerade mal 1.500 mAh übrig bleiben. Das ist aus physikalischer Sicht der Hintergrund warum man mit einer 2.000 mAh Powerbank den 2.000 mAh Akku im Smartphone niemals vollständig laden kann.
Nun gibt es aber Leute die behaupten, genau das zu schaffen (man lese beliebige Rezessionen bei Amazon). Wie kann das sein? Li-Ion Akkus verlieren nach jedem Zyklus (vollständiges auf- und entladen) an Ladung. Zwei bis drei Ladezyklen pro Tag sind heute keine Seltenheit mehr. Entsprechend schnell altern auch die Akkus im Smartphone. Und nach vielleicht ein oder zwei Jahren hat der Akku so viele Zyklen hinter sich, dass seine nutzbare Ladung nur noch die Hälfte beträgt (1.000 mAh). Und einen 1.000 mAh Akku mit einer 2.000 mAh Powerbank einmal vollständig zu laden ist keine Hexerei. Wer aber die wahre Ladung seines Smartphoneakkus nicht kennt, kann auch keine Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit einer Powerbank ziehen.
Ich kann nicht auf jedes einzelne Produkt eingehen und möchte mich an dieser Stelle auch nicht mit jenen Produkten beschäftigen, deren Ladung die Marketingabteilung auf der letzten Weihnachtsfeier gewürfelt hat, sondern nur auf die Produkte von seriösen Anbietern.
Als Beispiel möchte ich an dieser Stelle mal den Anker® 2. Gen Astro Mini nehmen. Dieser wird mit einer Kapazität von 3.200 mAh beworben. Ohne diesen selber zu haben weiß ich, die Angabe stimmt. 3.200 mAh stecken da wirklich drin, aber man bekommt sie da niemals raus. Woher ich das weiß? In Powerbanks stecken Li-Ion Akkus. Diese haben in der Regel 3,6 bzw. 3,7 V. Die Li-Ion Akkus mit der höchsten Energiedichte heißen „18650“. So wie es NiMH Akkus in unterschiedlichen Größen gibt (AAA, AA, C, D), gibt es auch Li-Ion Akkus in den verschiedensten Größen. Um sie zu unterscheiden werden ihre Namen wie folgt gebildet: Die ersten beiden Zahlen stehen für den Durchmesser in Millimeter, die nächsten beiden für die Länge in Millimeter und die „0“ bedeutet Rundzelle. Es gibt viele Größen und manche sind uns sogar schon bekannt, wie z.B. 14500 (gleichgroß wie AA).
Größenvergleich: AA (NiMH); 14500 und 18650 (beide Li-Ion)
Die kleineren Zellen (wie 14500) haben im Verhältnis zu NiMH Akkus keine höhere Energiedichte. Je größer die Zellen „gewickelt“ werden, je besser wird die Energiedichte. 18650er Zellen sind zwar nicht die mit dem größten Volumen, aber seit ca. 15 Jahren eine gängige Baugröße und daher die Zelle, die primär weiterentwickelt wird. Bevor Notebooks ultraflach werden mussten, steckten 4-9 Zellen dieses Typs im Akku des Notebooks und auch heute werden 6.000 bis 8.000 einzelne Zellen im Tesla (ein Elektroauto) verbaut. Und in vielen Powerbanks stecken diese Zellen auch. Die derzeit höchste kaufbare Kapazität beträgt 3.500mAh (Stand 2015). Das entspricht einer Energiedichte von rund 760 Wattstunden pro Liter (Wh/l). Zum Vergleich, NiMH Akkus kommen auf etwa 350 Wh/l.
Bevor es technisch wird, möchte ich jedem noch einmal die physikalischen Größen ins Gedächtnis zurück rufen. Insbesondere, weil der Volksmund Ah mit der Kapazität gleichsetzt. Das ist falsch und wird es auch immer sein. Die richtige physikalische Größe ist die Ladung.
Um zum Thema zurück zu kommen: Eine solche 18650er Zelle steckt im Anker® 2. Gen Astro Mini. Rechnet man mit der Herstellerangabe von 3,6 V für diese Zelle, ergibt sich eine theoretische Energiemenge von 11,52 Wh (3,6 V * 3,2 Ah). Bekanntlich haben Powerbanks einen USB Ausgang an dem nicht 3,6V anliegen, sondern 5 V. Um diese Spannung zu erreichen, muss der Strom transformiert werden. Nach dem Energieerhaltungssatz kann Energie nicht verloren gehen oder erzeugt werden. Dies gilt auch für eine Powerbank. Die theoretisch entnehmbare Energie errechnet sich aus der Spannung (über USB meist 5V) und der Ladung. Die Ladung die entnommen werden kann ist aber nie die, mit der das Produkt beworben wird. Stattdessen wird die Ladung der Zellen angegeben. Die ist höher und vermarktet sich entsprechend besser. Die Ladung die man entnehmen kann lässt sich durch einen einfachen Dreisatz berechnen, nämlich 3,6V / 5V * angegebener Ladung. Gekürzt ergibt sich 0,72 * angegebener Ladung. Anders ausgedrückt: Maximal 72% der angegebener Ladung kann entnommen werden. Bei 3.200 mAh (Herstellerangabe) sind das 2.304 mAh. Diese 28% Ladung gehen bei jeder Powerbank „verloren“. Hinzu kommt, die Umwandlung von Strom geschieht nie mit einem Wirkungsgrad von 100%. Ähnlich wie bei PC-Netzteilen haben heutige hochwertige Produkte einen Wirkungsgrad von 90-95%, besonders preisgünstige Exemplare haben hingegen nur 50%. Im ungünstigsten Fall könnte von der eigentlich guten Zelle in der Powerbank (3.200 mAh) gerade mal 1.500 mAh übrig bleiben. Das ist aus physikalischer Sicht der Hintergrund warum man mit einer 2.000 mAh Powerbank den 2.000 mAh Akku im Smartphone niemals vollständig laden kann.
Nun gibt es aber Leute die behaupten, genau das zu schaffen (man lese beliebige Rezessionen bei Amazon). Wie kann das sein? Li-Ion Akkus verlieren nach jedem Zyklus (vollständiges auf- und entladen) an Ladung. Zwei bis drei Ladezyklen pro Tag sind heute keine Seltenheit mehr. Entsprechend schnell altern auch die Akkus im Smartphone. Und nach vielleicht ein oder zwei Jahren hat der Akku so viele Zyklen hinter sich, dass seine nutzbare Ladung nur noch die Hälfte beträgt (1.000 mAh). Und einen 1.000 mAh Akku mit einer 2.000 mAh Powerbank einmal vollständig zu laden ist keine Hexerei. Wer aber die wahre Ladung seines Smartphoneakkus nicht kennt, kann auch keine Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit einer Powerbank ziehen.
2. Versuchsaufbau und Messverfahren
Zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit ziehen die meisten Tests nur die abgegebene Ladung heran. Diese Werte sind leider in keinster Weise untereinander vergleichbar, denn die Spannung der Powerbank kann zwischen 4,50 V und 5,50 V liegen. Stecken in den Akkus 20 Wh, dann lassen sich daraus ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades bei 4,5 V bis zu 4.4 Ah messen, wohingegen es bei 5,5 V nur 3.6 Ah wären. Aus diesem Grund messe ich nicht nur die Ladung, sondern auch die elektrische Energie. Nur Letzteres wird zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit herangezogen.
Als Messgerät dient das „Portapow Premium USB + DC Power Monitor“. Jede Powerbank wird mit zwei unterschiedlichen Netzteilen geladen. Zum einen das PSM03E von OneTouch. Es liefert laut Aufdruck bis zu 550 mA, in der Praxis erreicht es i.d.R. 650 mA. Das zweite Netzteil ist von Baxxtar und liefert 2000 mA. Diese Messung dient zur Überprüfung, ob die Powerbank, wie meist beworben, tatsächlich eine Schnellladefähigkeit besitzt. Entladen wird jede Powerbank mit einem 5 Ohm Lastwiderstand. Je nach Ausgangsspannung fließt so etwa 1 Ampere.
Versuchsreihen (Modelle bis 10.400mAh):
Versuchsreihen (Modelle über 10.400mAh):
Die Werte in der Spalte Entladen sind die Mittelwerte aus drei Messungen.
Beurteilung:
Während des oben beschriebenen Versuchsaufbaus entstehen 3 Energieumwandlungen. Die Erste ist das Laden der Akkus, die Zweite der Unterschied zwischen zugeführter Ladung und entnommener Ladung der Akkus (bei Li-Ion annähernd 100%), und die Dritte die Transformation der Zellspannung auf die benötigten 5 Volt am USB Ausgang. Je hochwertiger die Bauteile und je abgestimmter die Elektronik auf die verbauten Akkus ist, je höher ist der Gesamtwirkungsgrad.
Berechnet wird der Gesamtwirkungsgrad aus entnommener Energie (Mittelwert aus drei Messungen), geteilt durch zugeführter Energie (Mittelwert aus zwei Messungen).
Einzelbetrachtungen:
Ausgangsleistung: Diese wird mit einem regelbaren Hochlastwiderstand (100 Watt; 20 Ohm) in 0,25A Schritten gemessen. Die Messung gilt als beendet, wenn die Ausgangsspannung unter 4,75V sinkt, der beworbene Wert des Herstellers erreicht wird, oder die Powerbank selbst abschaltet (Überlast, Schutzschaltung, Wärmeentwicklung). Der Test gilt als Bestanden, wenn der Wert des Herstellers erreicht oder übertroffen wird.
Neben der elektrischen Leistungsfähigkeit fließen weitere Kriterien in die Gesamtbeurteilung mit ein:
Versuchsaufbau:
Als Messgerät dient das „Portapow Premium USB + DC Power Monitor“. Jede Powerbank wird mit zwei unterschiedlichen Netzteilen geladen. Zum einen das PSM03E von OneTouch. Es liefert laut Aufdruck bis zu 550 mA, in der Praxis erreicht es i.d.R. 650 mA. Das zweite Netzteil ist von Baxxtar und liefert 2000 mA. Diese Messung dient zur Überprüfung, ob die Powerbank, wie meist beworben, tatsächlich eine Schnellladefähigkeit besitzt. Entladen wird jede Powerbank mit einem 5 Ohm Lastwiderstand. Je nach Ausgangsspannung fließt so etwa 1 Ampere.
Versuchsreihen (Modelle bis 10.400mAh):
- Teilweise geladene Powerbank vollständig laden (OneTouch)
- Entladen mit 1A
- Laden mit 0,65A (OneTouch)
- Entladen mit 1A
- Laden mit 2A (Baxxtar)
- Entladen mit 1A
Versuchsreihen (Modelle über 10.400mAh):
- Teilweise geladene Powerbank vollständig laden (Baxxtar)
- Entladen mit 2A
- Laden mit 2A (Baxxtar)
- Entladen mit 2A
- Laden mit 4A (EasyAcc und Baxxtar)
- Entladen mit 2A
Die Werte in der Spalte Entladen sind die Mittelwerte aus drei Messungen.
Beurteilung:
Während des oben beschriebenen Versuchsaufbaus entstehen 3 Energieumwandlungen. Die Erste ist das Laden der Akkus, die Zweite der Unterschied zwischen zugeführter Ladung und entnommener Ladung der Akkus (bei Li-Ion annähernd 100%), und die Dritte die Transformation der Zellspannung auf die benötigten 5 Volt am USB Ausgang. Je hochwertiger die Bauteile und je abgestimmter die Elektronik auf die verbauten Akkus ist, je höher ist der Gesamtwirkungsgrad.
Berechnet wird der Gesamtwirkungsgrad aus entnommener Energie (Mittelwert aus drei Messungen), geteilt durch zugeführter Energie (Mittelwert aus zwei Messungen).
Einzelbetrachtungen:
Ausgangsleistung: Diese wird mit einem regelbaren Hochlastwiderstand (100 Watt; 20 Ohm) in 0,25A Schritten gemessen. Die Messung gilt als beendet, wenn die Ausgangsspannung unter 4,75V sinkt, der beworbene Wert des Herstellers erreicht wird, oder die Powerbank selbst abschaltet (Überlast, Schutzschaltung, Wärmeentwicklung). Der Test gilt als Bestanden, wenn der Wert des Herstellers erreicht oder übertroffen wird.
Neben der elektrischen Leistungsfähigkeit fließen weitere Kriterien in die Gesamtbeurteilung mit ein:
- Schaltet sich die Powerbank automatisch ein, wenn ein Verbraucher angeschlossen wird (Autostart)
- Schaltet sie automatisch ab, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist oder dieser vollständig geladen wurde (Auto-Off)
- Eignet sich die Powerbank als USV (getestet am Raspberry Pi)
- Prüfzeichen (CE, RoHS, FC) vorhanden
- Benutzerhandbuch im Lieferumfang
- Micro-B USB Ladekabel im Lieferumfang
3. Messwerte aller getesteten Powerbanks
4. Einzelbetrachtungen
ENB LingSword 1A
Der erste Testkandidat ist eine DIY (Do-it-yourself) Powerbank. D.h. sie wird ohne Akkus ausgeliefert. Ich habe sie bewusst ausgewählt, damit ihr als Leser mal einen Blick ins Innere einer solchen Powerbank werfen könnt. Da sie keine Akkus enthält, besitzt sie entgegen fertiger Lösungen die Möglichkeit, sie zu öffnen und wieder zu schließen.
Bestückt wird die Powerbank mit 2 Akkus von Panasonic (NCR18650B). Diese besitzen laut Hersteller 2x 3.400 mAh. Da sie bereits einige Zyklen hinter sich haben, beträgt die Ladung nur noch 6.400 mAh (3.300 und 3.100). ENB gibt die Leistung mit 1A für In- und Output an. Der Wirkungsgrad wird mit 85% ausgewiesen. Ein optisch baugleiches Modell namens „LingSword AA“ bietet 1A (Input) und 2A (Output) und soll einen Wirkungsgrad von 93% erreichen. Zum Lieferumfang gehört ein Micro-B Kabel (42cm) ohne Datenleitungen und ein Handbuch (englisch, chinesisch).
Die LingSword 1A hält was sie verspricht. Sie setzt keine neuen Maßstäbe, enttäuscht aber auch nicht. Für rund 6 Euro können so zwei alte Akkus einen neuen Verwendungszweck zugeführt werden. Das Fehlen der Prüfzeichen stört mich nicht, wenn aber der Zoll es sieht (da nur im Ausland erhältlich), darf der Artikel nicht in die EU eingeführt werden. Der Wirkungsgrad ist von der Herstellerangabe ein ganzes Stück entfernt. Vermutlich bezieht ihn der Hersteller nur auf den Trafo (Umwandlung von Zellspannung auf 5 Volt). 63% ist angesichts des Preises ganz akzeptabel.
EasyAcc PB6400MT2 (2. Gen. Metall 6400mAh)
EasyAcc bietet derzeit drei verschiedene Modelle mit einer Ladung von 6400mAh an. Das ältere „EasyAcc 2.Gen Classic Mini 6400“ Modell (seit kurzem in Deutschland nicht mehr erhältlich), die von mir getestete „PB6400MT2“ und außerdem die „PB6400MT“. Letztere besitzt einen zweiten USB Ausgang, ansonsten ist sie baugleich zum hier vorgestellten Modell.
Ich finde die Powerbank aufgrund ihres hohen Inputs (2,0A) und des Outputs (2,4A) interessant, was man bei anderen Geräten dieser Größe eher vergeblich sucht. Wie bei so vielen Dingen im Leben, heißt es aber: Wissen ist gut, Kontrolle ist besser. Freundlicherweise wurde mir das Produkt von EasyAcc für diesen Test zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Die PB6400MT2 hält was sie verspricht. Die Ausgangsleistung wird nicht nur erreicht, sondern übertroffen. Das macht sie auch für größere Verbraucher wie Tablets interessant. Der Gesamtwirkungsgrad von 79% lässt auf hochwertige und gut abgestimmte Bauteile schließen. Positiv erwähnen möchte ich an dieser Stelle, dass EasyAcc als einer der wenigen Anbieter nicht nur mit der werbewirksamen Ladung (mAh) wirbt, sondern fairerweise auch dazu schreibt, welche Energiemenge sich daraus ergibt und das sich diese Werte auf die verbauten Akkus bei 3,7 Volt bezieht. Denjenigen, die in Physik immer Kreide holen waren hilft das zwar auch nicht weiter, für alle anderen ist es aber durchaus nützlich.
Einen kleinen Kritikpunkt muss sich die PB6400MT2 auch gefallen lassen. Die 3,5 Stunden für eine vollständige Ladung werden nicht erreicht. Ursache ist der Input der während der gesamten Messung nie über 1,7 Ampere stiegt. Mit den beworbenen 2 Ampere wäre die Zeit möglich gewesen.
Zur USV Fähigkeit möchte ich noch ergänzen, dass die PB6400MT2 durchaus das gleichzeitige Laden und Entladen beherrscht. Fällt der Strom aber aus (oder kommt wieder), schaltet die Powerbank intern zu langsam um. Das führt zu einer Stromunterbrechung von wenigen Millisekunden. Für das Laden von Smartphones kein Problem, der Raspberry aber startet neu. Und da USV für unterbrechungsfreie Stromversorgung steht, muss ich diese Funktion als nicht gegeben werten. Da es nicht beworben wird auch kein Kritikpunkt, sondern Anregung was man beim Nachfolger noch besser machen kann.
XTAR WP2s
Der dritte Testkanditat ist eigentlich ein Ladegerät für Li-Ion Akkus (einzelne Rundzellen). Mit über 20 Euro nur für das Ladegerät (keine Akkus enthalten) sicherlich nicht die günstigte Variante, aber vielleicht die Hochwertigste. Bei den Messungen des XTAR kommen nicht die USB-Netzteile zum Einsatz, sondern das mitgelieferte 12 Volt Netzteil. Geladen wird mit 0,5 (statt 0,65) und 2 Ampere.
Das XTAR vereint Licht und Schatten. Auf der Habenseite sind der hohe In- und Output, die Unterstützung für Li-Ion Akkus fast aller Größen und einen soliden Ladegerät. Vermissen lässt es typische Funktionen wie das automatische Einschalten beim Einstecken eines Verbrauchers oder das automatische Abschalten. Auch der Wirkungsgrad ist unerwartet niedrig. Zudem ist das Gerät deutlich größer als andere (bei gleicher Ladung).
EasyAcc PB20000MS "Monster"
Für eine Powerbank dieser Größe, wurde mein Testparcours anfangs nicht ausgelegt. Aus diesem Grund habe ich ihn leicht angepasst. Statt mit 0,65A und 2A werden die Modelle über 10.400mAh jetzt mit 2A bzw. 4A (falls möglich) geladen. Entladen wird mit 2A statt wie bei den kleineren Modellen mit 1A.
Diese Powerbank soll 20 Ah bieten, hat 4x USB die kombiniert bis zu 4,8A abgeben soll. Die Ladezeit wird mit 6 Stunden angegeben, was für eine Powerbank dieser Größe ein Alleinstellungsmerkmal wäre. Um die Ladezeit zu erreichen, hat sie einen zweiten Eingang. Ob die Powerbank über ein Ladegerät mit mindestens 2 USB Ausgängen geladen wird, oder mit zwei unterschiedlichen Modellen mit je min. 2A spielt keine Rolle.
Im Großen und Ganzen überzeugt die Powerbank. Einzig die Ladezeit wird nicht erreicht (9 statt 6 Stunden). Aber auch 9 Stunden sind ein guter Wert. Nach Rücksprache mit dem Hersteller stellte sich heraus, dass die 4A, die zum Erreichen der 6 Stunden notwendig gewesen wären, nie vom Hersteller getestet wurden. Man nahm an, dass sie es schaffen würde. Das formuliert die Marketing-Abteilung leider ganz anders. Immerhin, man versprach Besserung.
Diese Powerbank soll 20 Ah bieten, hat 4x USB die kombiniert bis zu 4,8A abgeben soll. Die Ladezeit wird mit 6 Stunden angegeben, was für eine Powerbank dieser Größe ein Alleinstellungsmerkmal wäre. Um die Ladezeit zu erreichen, hat sie einen zweiten Eingang. Ob die Powerbank über ein Ladegerät mit mindestens 2 USB Ausgängen geladen wird, oder mit zwei unterschiedlichen Modellen mit je min. 2A spielt keine Rolle.
Im Großen und Ganzen überzeugt die Powerbank. Einzig die Ladezeit wird nicht erreicht (9 statt 6 Stunden). Aber auch 9 Stunden sind ein guter Wert. Nach Rücksprache mit dem Hersteller stellte sich heraus, dass die 4A, die zum Erreichen der 6 Stunden notwendig gewesen wären, nie vom Hersteller getestet wurden. Man nahm an, dass sie es schaffen würde. Das formuliert die Marketing-Abteilung leider ganz anders. Immerhin, man versprach Besserung.
5. Vergleiche
Auch wenn die getesten Modelle teilweise sehr unterschiedlich sind, möchte ich sie in Bezug auf zwei Faktoren vergleichen. Zum einen die Energiedichte. Jede Powerbank ermöglicht die Abgabe einer bestimmten Energiemenge. Setzt man diesen Wert in Relation zur Größe (Volumen), ergibt sich die Energiedichte. Als Bezugswert dient ein einzelner Li-Ionen Akku. Dessen Wert kann von einer Powerbank zwar nicht erreicht werden, da Gehäuse, Anschlüsse und Elektronik auch Platz brauchen, aber je besser eine Powerbank ist, je näher kann sie diesem Ergebnis kommen.
Der zweite Vergleich betrifft das Preis-Leistungsverhältnis. Hierzu sei jedoch gesagt, dass nur die Energiemenge als Leistungsfaktor herangezogen wird. Gerechnet wurde mit dem Preis der Powerbank zum Zeitpunkt des Kaufes, bzw. dem Preis für das jeweilige Gehäuse plus dem Preis für die Akkus.
Der zweite Vergleich betrifft das Preis-Leistungsverhältnis. Hierzu sei jedoch gesagt, dass nur die Energiemenge als Leistungsfaktor herangezogen wird. Gerechnet wurde mit dem Preis der Powerbank zum Zeitpunkt des Kaufes, bzw. dem Preis für das jeweilige Gehäuse plus dem Preis für die Akkus.
6. Schlussbemerkungen
Ich verzichte an dieser bewusst auf ein Fazit aller bisher getesteten Geräte. Auch eine Einzelbewerbung mit Punkten, Sternen oder ähnlichem wird es von mir nicht geben. Die Produkte bieten zwar alle eine Powerbank-Funktion, unterscheiden sich in Ihren Anwendungsgebiet so sehr, dass sie als Ganzes nicht vergleichbar sind.
Ich selbst recycle Li-Ionen Zellen aus alten Notebookakkus und habe Unmengen dieser Zellen. Da ist eine DIY-Powerbank eine günstige und sinnvolle Einsatzmöglichkeit. Für 10 Euro baue ich mir eine 20.000 mAh Powerbank zusammen und im Falle eines defekts, muss ich nur ein Bauteil tauschen, nicht alles entsorgen. Für den Otto-Normal-Verbraucher ist diese Option eher uninteressant und eine fertige Powerbank das Richtige.
Aber auch da sind die Anforderungen ganz unterschiedlich. Schnelles Laden, lange Laufzeit, mit Display oder nutzbar als USV. Wer bestimmte Anforderungen hat, kann nicht den Testsieger bei XY nehmen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dieser Testparcours entstand größtenteils weil viele andere Seiten, Blogs, User etc. weder erklären wie eine Powerbank funktioniert, was die beworbenen Werte eigentlich bedeuten, gerne das Falsche Messen oder das Richtige und dann Umrechnen (5V zu 3,7V) ohne dies zu erwähnen, oder einfach gar nichts testen und stattdessen den Werbetest umschreiben und das ganze Rezension nennen. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Aber wer kritisiert, muss zeigen wie es besser geht. Ich hoffe das ist mir einigermaßen gelungen. Konstruktive Kritik ist wie immer gern gesehen.
Sofern mir in Zukunft weitere Geräte zur Verfügung stehen, wird dieser Beitrag um weitere Tests ergänzt.
Ich selbst recycle Li-Ionen Zellen aus alten Notebookakkus und habe Unmengen dieser Zellen. Da ist eine DIY-Powerbank eine günstige und sinnvolle Einsatzmöglichkeit. Für 10 Euro baue ich mir eine 20.000 mAh Powerbank zusammen und im Falle eines defekts, muss ich nur ein Bauteil tauschen, nicht alles entsorgen. Für den Otto-Normal-Verbraucher ist diese Option eher uninteressant und eine fertige Powerbank das Richtige.
Aber auch da sind die Anforderungen ganz unterschiedlich. Schnelles Laden, lange Laufzeit, mit Display oder nutzbar als USV. Wer bestimmte Anforderungen hat, kann nicht den Testsieger bei XY nehmen.
Abschließend möchte ich noch sagen, dieser Testparcours entstand größtenteils weil viele andere Seiten, Blogs, User etc. weder erklären wie eine Powerbank funktioniert, was die beworbenen Werte eigentlich bedeuten, gerne das Falsche Messen oder das Richtige und dann Umrechnen (5V zu 3,7V) ohne dies zu erwähnen, oder einfach gar nichts testen und stattdessen den Werbetest umschreiben und das ganze Rezension nennen. Da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Aber wer kritisiert, muss zeigen wie es besser geht. Ich hoffe das ist mir einigermaßen gelungen. Konstruktive Kritik ist wie immer gern gesehen.
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