Holt schrieb:
Also ich habe schon genug Schnittstellen in und an Rechnern kommen und wieder gehen sehen. Too big too fail gibt es da nicht, das die Seriellen und die Parallelports mal nur noch bestenfalls als Exoten auf Boards zu finden sind, hätte vor 20 Jahren auch niemand geglaubt als jeder Drucker und jeder Scanner solche Schnittstellen benutzt hat!
Das ist ja Apfel-Birne.
Die neuen Schnittstellen hatten ja auch massig Vorteile. Sowohl bei Performance, als auch beim Formfaktor.
Was soll eine andere Schnittstelle besser machen? Es gibt rein gar nichts wo man ansetzen könnte, außer bei ner enger eingefassten Spezifikation. Dann bring jetzt mal den fiktiven NUE-Stecker auf den Markt der nichts besser kann außer streng mit 10 Gbit und 10W zu laufen. Wie soll sich sowas durchsetzen?
Wenn der Markt eine Schnittstelle nicht mehr akzeptiert, wird auch eine neue Schnittstelle erscheinen, selbst wenn das dann eben USB4 ist, welches wieder mehr zurück zu seinen Wurzeln kehrt, was dann natürlich als großer Fortschritt der Vereinfachung durch Vereinheitlichung mit dem neuen D-Stecker und garantierten Verbindungfunktionen und Spannungen gefeiert wird. Also etwas wo man dann wieder jedes Geräte garantiert an jeder mechanisch passenden Buchse mit allen Features betreiben kann.
Sowas weltfremdes habe ich von dir ja noch nie gelesen. 1. wird der Typ-C jetzt erstmal über viele jahre Standard bleiben, so schnell wechselt man sowas nicht. Zumal der mechanisch und elektrisch nahezu perfekt ist.
Zweitens kann es einen Stecker der überall passt nur geben wenn man mit der Performance runter geht oder auf Kompatibilität scheißt und die Power auf niedrige Level begrenzt, und alle Zusatzfunktionen wie PCIe oder DP über den Stecker wegnimmt. Und das soll dann Fortschritt sein?
3. wird auch ein zukünftiges USB 4.0 wieder auf Abwärtskompatibilität setzen undd amit hast du wieder uneinheitliche Spec der Endgeräte.
Zumal wir das auch bei USB 3.0 nicht haben. Du brauchst auch ein USB 3.0 Kabel für USB 3.0 Performance und ein USB 2.0 Gerät leistet auch nur USB 2.0 Power und darf auch nicht 4,5W raussaugen.
Auch bei USB 2.0 hast du Kabel die nur Strom übertragen aber keine Daten, weil das fürs Netzteil unerheblich ist. Auch gab es dort ne USB BC-Spec die mehr Leistung ermöglicht hat, aber eben auch explizit unterstützt werden musste.
Gehen wir doch mal deine Punkte an:
Performance:
Welchen Vorteil hat es wenn alle Geräte mit dem Typ-C Stecker auch USB 3.1 Gen2 unterstützen? Eingabegeräte brauchen die Performance nicht. Für ein Smartphone ist der Typ-C stecker ideal, aber USB3.1 Gen2 ist da absoluter Irrsinn.
Oder Mini-USB-Sticks mit Typ-C. Gen 2 Performance erreichen die eh nicht.
Leistung:
Was willst du da nehmen? 2A als Mittelweg? Muss jetzt jedes Smartphone die 10W bereit stellen können, wenn es als Host fungiert? Oder man muss gar nicht so ins extreme. Muss das Notebook jetzt auf 4 Ports jeweils 10Watt bereit stellen können?
Oder begrenzt du wieder auf 4,5W oder 2,5W? Und nimmst wieder externe Stecker zum laden?
Andere Protokolle:
Ich weiß gar nicht was daran nicht zu verstehen ist. Warum sollte Displayport nicht über einen Typ-C Stecker gehen? Ich weiß nicht wie du da zum Henker auf das Beispiel Dsktop-PC zum Monitor kommst und als einzigen Vorteil siehst ein Kabel zu sparen.
Der Vorteil liegt bei mobilen Geräten.
Ein hypothetiosches Subnotebook bietet Platz für 4 Buchsen. Nimmst du 4x Typ-C kannst du das Gerät Laden, einen externen Bildschirm dran hängen, einen massenspeicher anschließen und noch ne Maus oder nen Bluetooth Dongel. Du kannst aber auch mehrere Massenspeicher dranhängen und 2 Bildschirme. Du bist flexibel.
Du willst lieber ein DP, einen Klinke-Ladestecker und 2x USB. Schade, externe GPU geht nicht. Mehrere Massenspeicher bei gleichzeitiger Nutzung von USB oder Funkmaus auch nicht. Mehrere Bildschirme auch nicht. Als Dockingport ist was propietäres sicher auch schöner als einfach Thunderbolt über Typ-C.
Thunderbolt gleich gar nicht nutzen? Oder möchtest du da einen propietären Stecker? Oder sollen alle USB-Hosts dann auch für alle Ports PCIe-Lanes bereit stellen?
Wie willst du einen Stecker durchsetzten, der in allen Punkten nur die Creme de la Creme darstellt und alle niedrigpreisigen Produkte durch die Kosten von vorneherein ausschließt? Und alle Akku betrieben Geräte schließt du auch aus.
Und sowas wie eine Schnittstelle für alles wird es eh nie geben.
Du bekommst die Eckpunkte Preis, Performance und Leitungslänge nicht unter einen Hut.
Ich verstehe auch diese Aufregung nicht. Was sollen denn die Hauptprobleme sein?
Performance haben sie mit diesem Gen1-Quark verpatzt. Aber ansonsten haben wir wie bisher perfekte Abwärtskompatibilität, also alles super.
Leistung haben sie beim Typ-C auf 3A erhöht. Finde ich zumindest gut. Abwärtskompatibilität finde ich auch gut, bedingt aber, dass Adapter auf andere Ports nur weniger als 3A gehen. Und das 3A nicht alle Geräte liefern können müssen finde ich auch gut, habe ich ja oben schon erläutert. Die neuen PD-Profiles sind auch nicht schlecht, wenn auch nur für Nischenbereiche. Und nur hierfür brauche ich spezielle PD-Kabel.
Andere Protokolle finde ich auch gut. Hier liegt das Problem nicht beim Standard, sondern bei der schlechten Markierung und Dokumentation der Hersteller.
Aber das ist für mich persönlich auch eher zweitrangig. Ich nutze Hauptsächlich meine eigenen Geräte und da bekomme ich es noch hin mir zu merken, dass die 2 linken Typ-C Ports am Notebook Thunderbolt inkl. DP unterstützen und die zwei rechten nur USB 3.0. Der obere der beiden rechten aber auch als Ladestecker mit eben PD-Kabel taugt.
In meinen Augen ist der Standard nahezu Perfekt ausgearbeitet. Lediglich die Hersteller müssten da mal vernünftig handeln.