Boimler schrieb:
Absolute Nullaussage.
Seit wann sind 8€ oder bei mehreren Anbietern vielleicht 30€ zu viel Geld im Monat, um sich Inhalte diverser Streamingdienste reinzuziehen? Wahrscheinlich spart man aufs Jahr keinen Cent, wenn man stattdessen billig gerippte Blurays zieht und den Rechner andauernd dafür laufen lässt oder beim Pixelmatsch im Bufferload abhängt. Hand aufs Herz: Bei der illegalen Beschaffung von Medien geht's doch eher um die Erinnerung an das schaurig-schöne Gefühl, das man als Pubertierender hatte, wenn man sich auf einschlägigen Tauschbörsen rumgetrieben hat.
Stell dir vor, fast alle die ich kenne die wieder die schwarze Flagge hissen, tun das nicht der finanziellen Ersparnisse wegen, denn die sind in den meisten Fällen nicht ausschlaggebend.
Sie tun es weil die, in Deutschland zumindest, illegale Variante qualitativ besser, komfortabler, unkomplizierter und konstanter im Angebot ist.
Hier in der Schweiz ist es zudem nicht illegal.
Es ist wie mit DVD/Blu-ray. Wenn die ehrlichen Kunden mit endloser Werbung, Androhung von Verfolgung und allerlei Bestrafung, hohen Preisen und dann noch DRM das gerne Mal Probleme macht, gegängelt wird nachdem bereits die Kohle über den Tresen ging... Dann brauchen die Hersteller sich nicht wundern wenn Alternative Wege genommen werden wo man diese Unannehmlichkeiten nicht spürt.
Gib mir einen Dienst, der mir zu nahezu beliebigem Preis sämtliche Inhalte in perfekter Qualität und mit freier Wahl der Sprache bei Ton wie Untertitel bietet, komfortabel nutzbar, überall verfügbar, egal ob ich nun zu Hause oder in Bagdad im Urlaub bin. Es gäbe zumindest für mich keinen Grund den Piratenhut aufzusetzen.
Deshalb bin ich seit über 10 Jahren konstant Kunde bei Spotify, zahle sogar die Familien Lizenz, die ich ohne finanzielle Gegenleistung mit meiner Familie in Deutschland teile (ob man mich dafür nun auch schon verurteilt in diesem Forum?) Ganz im Gegensatz zu meiner Filmbibliothek, da das illegal wäre. Das Angebot ist gut, Qualität ausreichend, die Funktionen so gut dass ich gar nicht darüber nachdenke, Musik anders zu beschaffen, und die Beschaffung wäre sehr einfach. Aber Spotify bietet so viel mehr, was es für mich den Preis wert macht und auch quasi unersetzlich. Ich kann es schlicht nicht einfach ersetzen, weil die Funktionalität so gut ist.
Das war lange genug bei Netflix und Co auch der Fall, weshalb die Flagge im Keller blieb und diverse Abos liefen. Aber wer sich konstant unattraktiver macht für Kunden, braucht sich nicht wundern wenn diese irgendwann wieder im legalen Rahmen die Flagge ausgraben. Gier frisst Hirn.
Und ihr größtes Problem wird sein, dass die Flagge schwer wieder in die Kiste zu bekommen ist, da die Umsetzung der Flagge inzwischen was Komfort angeht den Fragmentierten Diensten weit überlegen ist. Die Büchse der Pandora steht quasi Sperrangelweit offen.
Und nochmal: Tut nichts illegales, die möglichen Folgen sind es nicht wert. Muss man ja offenbar extra erwähnen, da bei vielen der Tellerrand bei der Deutschen Grenze aufhört.