Probleme bei der Internetverteilung über LAN

Adrian1999

Ensign
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Hallo zusammen,
ich bin kürzlich umgezogen und im neuen Heim ist glücklicherweise in fast jedem Raum ein LAN-Anschluss installiert, der unten im Keller mit einem Patch Panel verbunden ist.
Nun ist es so, dass der Router in meinem Arbeitszimmer steht und sich der Fernseher diagonal am anderen Ende des Hauses befindet. Dementsprechend empfange ich dort nur noch das 2,4Ghz WLAN-Netzwerk und habe dennoch hin und wieder mit Verbindungsproblemen zu kämpfen. Da direkt neben dem Fernseher eine der besagten LAN-Anschlüsse liegt, war es ja naheliegend von meinem Arbeitszimmer über das Patch-Panel eine Verbindung zum Fernseher zu legen.
Die entsprechende Verkabelung habe ich dann eingerichtet (Beim Patch Panel nutze ich keinen Switch sondern eine direkte Verbindung vom einen zum anderen Zimmer) und im Anschluss einen Speedtest auf dem Fernseher durchgeführt. Magere 5 Mbits, beim zweiten Versuch dann immerhin 20 Mbits, aber schwankende Raten.

Im Anhang habe ich eine Grafik, die den Aufbau verdeutlicht, angehängt. Was ich bis jetzt gemacht habe, um Fehler auszuschließen, liste ich der einfachheitshalber stichpunktartig auf:
  • Ich habe jedes verwendete LAN-Kabel auf Funktion und Bandbreite getestet (alle schaffen 1Gbit)
  • Ich habe beim Ausgang am Fernseher einen Speedtest mit dem Laptop gemacht (ebenfalls die geringe Bandbreite)
  • Ich habe, um dem Verdacht, dass in den Wänden nur <CAT 5-Kabel gelegt wurden, entgegenzukommen einen Speedtest direkt am Patch Panel gemacht (Es kommen 900 Mbits an)
  • Ich habe getestet, wieviel bei meiner Freundin im Arbeitszimmer im 1.OG, also weiter weg als der Fernseher, ankommen würde (schwankende 100 bis 300 Mbits, natürlich ausreichend, bin dennoch skeptisch wegen der Schwankung und dem hohen Verlust)

Das heißt die Bandbreite kommt ausreichend im Keller an und geht dann beim Zurücksenden in die anderen Zimmer unterschiedlich stark verloren. Ich gehe jetzt ja nicht davon aus, dass bei der LAN-Verkabelung (im Jahr 2015) für die einzelnen Zimmer unterschiedlich starke LAN-Kabel verwendet wurden?

Habt ihr irgendwelche Erfahrungen oder Tipps für mich parat? Sollte ich aufgrund der Distanzen ggf. darauf achten einen der neuesten LAN-Standards zu verwenden? Könnte ein Switch unten beim Patch-Panel vlt. helfen?

Lasst es mich gerne wissen!
Vielen Dank schonmal und beste Grüße
Adrian
 

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Auch Cat 5 schafft 2,5 Gbit. Würde mal mit Laptop an den LAN Dosen gegenprüfen ob ggf. wirklich das Kabel oder die Buchse schuld ist und die Geräte die Geschwindigkeit nicht richtig aushandeln. Wenn die Standards nicht eingehalten werden (TIA-568A/B), z.B. durch falsche Belegung an beiden Seiten, kann sowas schnell passieren!
 
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Vlt ist einfach nur weiterhin das WLAN des Fernsehers aktiviert.
 
Ich würde einfach auf nen 20€ 8 Port-Gbit-Switch im Keller setzen wg. Leitungslängen & co.
 
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Auch ein Switch als aktive Komponente am Patchfeld kann helfen - und wäre ja ohnehin sinnvoll vor allem wenn einmal mehr als nur die eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung genutzt werden soll.

Kabellängen können eine Rolle spielen - aber im EFH ist das eher selten ein Problem (es sei denn die Kabelwege sind ohne viel Hirn "ausgedacht" worden).
 
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Also wir reden hier nur von LAN, nicht WLAN, korrekt?
Bei WLAN wäre es noch OK, bei LAN muss was defekt oder falsch sein.

Schon alleine, dass fast 10% vom Router bis zum Switch verloren gehen ist nicht richtig.
Und über die anderen Geschwindigkeiten brauchen wir nicht reden, kann nicht richtig sein.
LAN hat den Vorteil, es kommt 100% an, mit wirklich minimalem Verlust und nicht spontan 70% weg.

Adrian1999 schrieb:
Ich habe jedes verwendete LAN-Kabel auf Funktion und Bandbreite getestet (alle schaffen 1Gbit)
Also hast du vom Patchpanel das Hauskabel bis zur Dose gemessen? Aber wie? Nur, weil da 1000 MBit in Windows steht, heißt das erstmal nix.

Kann aber mehrere Ursachen haben.
  • Patchpanel falsch oder schlampig aufgelegt. Das selbe bei den Dosen.
  • Defekte Kabel in der Wand wär der Super-Gau, hoffen wir mal nicht
  • Oder der Switch unten taugt nix. (aber die 10% Router/Switch passen trotzdem nicht)
  • Oder extreme Länge der LAN Kabel über 100 Meter. Dann müsstest du aber in einem Schloss wohnen und mit nem E-Roller vom Süd- in den Nordflügel fahren. Aber selbst bei 150 Meter wäre dann nicht plötzlich 95% weg.
 
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+1 für switch in Keller ausprobieren
Wir hatten das Problem in einem Raum, dass in der Dose eine der Adern nicht korrekt angelegt war - einmal mit dem LSA Werkzeug noch einmal darüber gehen hat es gelöst.
 
Adrian1999 schrieb:
Beim Patch Panel nutze ich keinen Switch sondern eine direkte Verbindung vom einen zum anderen Zimmer
Das checke ich nicht, dann würde ja immer nur eine Dose gehen. Oder hast du das nur testweise gemacht, um den Switch auszuschließen?
 
Nein. TE will eigentlich nur eine Punkt-zu-Punkt-Verbindung vom Arbeitszimmer über das Patchfeld zum TV herstellen. So habe ich das verstanden.

Entweder es gibt mangelhafte "Klemmstellen" in den Dosen / am Patchfeld.

Oder jemand hat - wie oben schon geschrieben - die TIA-Standards wild gemischt. Zweiteres wäre spätestens mit einem Switch am Patchfeld behoben wenn ich nicht komplett daneben bin.

Liegt es an den "Klemmstellen" müsste sich der TE auf die Suche begeben und Stück für Stück durchmessen welche Kabelstrecken betroffen sind.
 
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Danke erstmal für die vielen Antworten!
Smily schrieb:
Das checke ich nicht, dann würde ja immer nur eine Dose gehen. Oder hast du das nur testweise gemacht, um den Switch auszuschließen?
Genau, wir sind erst frisch eingezogen und haben noch einiges zu erledigen. Mittelfristig werde ich sicherlich einen Switch installieren, derzeit reicht jedoch die Direktverbindung. (Überall sonst reicht das WLAN vollkommen)


Smily schrieb:
Also wir reden hier nur von LAN, nicht WLAN, korrekt?
Bei WLAN wäre es noch OK, bei LAN muss was defekt oder falsch sein.
Genau, LAN
Smily schrieb:
Also hast du vom Patchpanel das Hauskabel bis zur Dose gemessen? Aber wie? Nur, weil da 1000 MBit in Windows steht, heißt das erstmal nix.
Ich habe alle nicht in den Wänden verbauten LAN-Kabel gemessen. Also das am Router, das im Keller und das am Fernseher
Smily schrieb:
Kann aber mehrere Ursachen haben.
  • Patchpanel falsch oder schlampig aufgelegt. Das selbe bei den Dosen.
Das prüfe ich später mal!
Smily schrieb:
  • Oder extreme Länge der LAN Kabel über 100 Meter. Dann müsstest du aber in einem Schloss wohnen und mit nem E-Roller vom Süd- in den Nordflügel fahren. Aber selbst bei 150 Meter wäre dann nicht plötzlich 95% weg.
Nein, ist ein normales Reihenhaus :D
 
Bei dem Punkt bin ich nicht sicher (weil ich selbst nie Direktverbindungen am Patchfeld gesteckt habe) und will den mal in den Raum schmeißen, falls sich jemand damit besser auskennt:
Kann es daran liegen, dass vermutlich ein Patchkabel für die Direktverbindung am Patchfeld verwendet wurde aber ggf. ein Cross-Over-Kabel nötig ist?

Ansonsten ist es bestimmt ein Problem mit den Kabellängen und Steckverbindungen in Kombination. Runter und wieder hoch ohne aktive Verstärkung, sind ja doch ein paar Meter.
 
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Noch ein wichtiger Hinweis: Sind Repeater im Einsatz und per LAN angeschlossen? Dann bitte auch entfernen! Sollten diese falsch eingestellt sein, spinnen sie ein Netzwerk über LAN zurück, was sie per WLAN empfangen, wenn sie denn vorher so eingerichtet waren.

@R00kie Crossover-Kabel sind bei Gigabit Ethernet nicht mehr notwendig, das MDX machen die Schnittstellen automatisch. Auch ist vom PC/TV zum Router keine Direktverbindung, sondern nur eine simple Verlängerung über LAN Kabel, das wäre PC-PC gewesen. Alle Patchkabel und Patchpanel werden daher nach Standard angeschlossen.
 
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Switch wurde bestellt, Update kommt!
 
Sicher sinnvoll - mal schauen ob das hilft. Wenn nicht, dann die Kabelstrecken in den Wänden messen - also quasi Dose zu Dose - so lässt sich der Fehler eingrenzen.
 
VDC schrieb:
Ich würde einfach auf nen 20€ 8 Port-Gbit-Switch im Keller setzen wg. Leitungslängen & co.
Die Leitungslängen sollten im Haus deutlich unter den 90/100 m sein, die der Standard erlaubt. Wenn wäre ein Switch mit Management gut, da man dann auch die Fehlerzähler der einzelnen Ports sieht.

Ich würde bei den einzelnen Ports prüfen, ob auch wirklich alle acht Drähte funktionieren und ob die Netzwerkkarten immer 1 Gbit/s aushandeln. Wenn nicht, dann wäre es notwendig die Verkabelung genauer zu prüfen bzw. zu erneuern.
 
Child schrieb:
Sicher sinnvoll - mal schauen ob das hilft. Wenn nicht, dann die Kabelstrecken in den Wänden messen - also quasi Dose zu Dose - so lässt sich der Fehler eingrenzen.
Teste ich dann mal. Wie genau mache ich das dann? Gibt es da ein Tool, wo ich quasi im eigenen Netzwerk die Bandbreite der Verkabelung mittels zwei per LAN verbundenen Computern messen kann? Ein Intranet-Speedtest quasi :p
Per CMD kann ich ja meines Wissens nach nur anpingen, aber keine großen Datenpakete verschicken, oder?
 
R00kie schrieb:
Kann es daran liegen, dass vermutlich ein Patchkabel für die Direktverbindung am Patchfeld verwendet wurde aber ggf. ein Cross-Over-Kabel nötig ist?
Bei Gigabitethernet handeln die Netzwerkkarten das selbst aus und die Crossover-Kabel sind in den meisten Fällen Geschichte.

R00kie schrieb:
Ansonsten ist es bestimmt ein Problem mit den Kabellängen und Steckverbindungen in Kombination. Runter und wieder hoch ohne aktive Verstärkung, sind ja doch ein paar Meter.
Ja, nein. Wie schon anderer festgestellt: Sofern wir nicht über Sanssouci sprechen, wird er mit recht hoher Wahrscheinlichkeit kein Problem mit der Länge haben.
 
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Wenn du jetzt keinen Switch hast, dann ist der nicht vorhandene Switch schon mal unschuldig. Wahrscheinlich bringt dir der Kauf erstmal nichts (trotzdem natürlich sinnvoll!).

Der dürfte dann zwar etwas das Signal verstärken, aber dein Problem wird ziemlich sicher an der Hausverkabelung liegen.
Adrian1999 schrieb:
Das prüfe ich später mal!
Muss man aber auch können und vor allem das richtige Werkzeug haben. Ohne LSA Auflegewerkzeug brichst du dir die Finger, quälst die Kabel da rein und hast nachher nichts gewonnen.

Ehe du anfängst Werkzeug und Messgeräte zu kaufen ... ruf lieber einen Elektriker, der das kann. Der hat die Messgeräte, Werkzeuge und das Wissen schon.

Adrian1999 schrieb:
Gibt es da ein Tool, wo ich quasi im eigenen Netzwerk die Bandbreite der Verkabelung mittels zwei per LAN verbundenen Computern messen kann?
Am Einfachsten, du schießt an beide Enden einen PC an, baust ein Netzwerk zwischen den beiden auf und schiebst ne dicke Datei rüber.
 
Adrian1999 schrieb:
Teste ich dann mal. Wie genau mache ich das dann? Gibt es da ein Tool, wo ich quasi im eigenen Netzwerk die Bandbreite der Verkabelung mittels zwei per LAN verbundenen Computern messen kann? Ein Intranet-Speedtest quasi :p
Per CMD kann ich ja meines Wissens nach nur anpingen, aber keine großen Datenpakete verschicken, oder?
Der Elektriker Deines geringsten Misstrauens kann die Leitungen prüfen. Wenn die Verkabelung stimmt (Layer 1), dann könntest Du noch iperf nutzen und ermitteln, was zwischen zwei Endgeräten möglich ist.

Sofern Du einen guten Switch ("managebar") gekauft hast, kann der i.d.R. Portstatistiken ausgeben: Anzahl von Übertragungsfehlern etc.
-> Das gibt einem mal die Richtung, wo die Problem evtl. zu finden sind.
 
Bevor du wild die Bandbreite misst, schnappe dir einen Laptop und schließe den an jede der Dosen einmal an. Am anderen Ende am Patchfeld hängst du einen Switch oder zur Not den Router hin.

Dann schaust du, welche Geschwindigkeit der LAN Adapter des Notebooks aushandelt. 10/100/1000 MBit/s.
Wenn da alles passt, kannst du anfangen mit irgendwelchen Speedtests.

Alternativ mit einem 10 EUR Leitungstester alle Leitungen mal auf korrekte Belegung durchblinken.
 
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