Dr. MaRV schrieb:
So kann's auch nicht sein, die nördlichen und östlichen Bundesländer sind Landschaftlich in eingen Teilen bereits bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Es reicht!
Es wir Wald gerodet, um Platz für Kräne, Fundamente und Windräder mit 150 Meter Nabenhöhe zu haben, es werden Windräder in Landschaftsschutzgebiete gestellt, aber wehe du maßt dir an, dort einmal mit deiner 500 Gramm Drohne fliegen zu gehen und Fotos zu machen. Geht gar nicht, stört die Vogelpopulation.
Und du planst daher eine Stromerzeugung durch was?
Kohlegruben sind jetzt nicht gerade die Augenweide, und Wald steht da dann gar nicht mehr, genausowenig wie Dörfer. Das Kohlekraftwerk (oder Atom) nah dran zu haben, macht auch keinen Spaß - kann ich dir aus Erfahrung aus der Kindheit sagen, häufig saßen wir einfach unter der Wolke vom Kohlekraftwerk. Paar KM weg gefahren und direkt Sonne, und man konnte richtig gut sehen, wie die Wolke aus den Kühltürmen übers Land zog und dabei so einigen Orten halt die Sonne klaute. Schon super, wenn da ein ganzer Landstrich plötzlich an allen Tagen, an denen der Wind aus dieser Richtung kommt, keine Sonne mehr hat.
Gas- und Ölfelder sind jetzt von der Auswirkung auf die Umwelt auch nicht gerade ein Hit, und wer das Pech hat da zu wohnen wird da auch nicht bleiben können. Die gelegentliche Ölpest kommt noch dazu.
Die Wahrnehmung ist hier immer erstaunlich verzerrt. Ein Windrad am Horizont ist da der Untergang des Abendlandes, aber Leuten die Heimat wegbaggern ist kein Ding. Man stelle sich mal den Aufschrei und Protest vor, wenn für einen Windpark ein Dorf geplättet werden sollte - wer auch immer das vorschlägt, bräuchte zu keiner Wahl mehr anzutreten. Bei Kohle alles kein Problem.
Und das sind erstmal "nur" die unmittelbaren und leicht sichtbaren Folgen. Mittelbares wie die seit Jahrzehnten beobachtete höhere Anzahl an Lungenkrankheiten in der Nähe von Kraftwerken, Klimawandel und co. kommen da noch on top.
Natürlich ist kein Eingriff in die Natur toll, und ich verstehe es auch, dass Windräder jetzt nicht der bevorzugte Ausblick aus dem Fenster sind. Aber solange wir nicht ohne Energieversorgung in Höhlen ziehen wollen, lassen sich diese Sachen nicht vermeiden, man kann nur den am wenigsten schlimmen Weg gehen. Und da finde ich, die Aussicht auf Windräder ist doch eher hinzunehmen, als ganze Landstriche (und Dörfer bis Kleinstädte) weg zu baggern.
Und zu guter Letzt noch kurz zur Drohne: Gesamtgesellschaftliches Interesse sticht privates "ich mag hübsche Bilder haben". Genauso wie du nicht für ein Freizeitprojekt jemanden Enteignen und das Haus wegbaggern darfst, der Staat das aber mit dem Hinweis auf eben dieses gesamtgesellschaftliche Interesse schon kann (egal ob jetzt für Kohle, oder auch mal für eine Autobahn o.ä.).