Dr. MaRV schrieb:
Da gibt's ein Acker in der Mitte der Stadt, da soll ordentlich Wind wehen, im Moment lassen die Leute dort Drachen steigen, Windräder wären dort nützlicher.
Na ja, wenn du für die Abstandsregelungen bist, dann wird es mit dem Acker aber nichtt, dann kann man da eventuell 1 Windrad hinstellen vielleicht zwei und das war es.
Im großen und ganzen hätte ich aber kein Problem, wenn auf dem Tempelhoferfeld ein kleiner Windpark entsteht. Ich sehe die Notwendigkeit von Windkraft und entsprechend gehöre ich da auch zu denen, die eher abwägend als ablehend gegenüber stehen.
Gerade der "Tierschutz" ist da für mich oft mals eher Alibiargument, weil auch Tiere sich teilweise als überaus flexibel was ihre Nist- und Brutplätze angeht gezeigt haben.
Dr. MaRV schrieb:
Es ist wie du sagst, die Städter wählen Grün, wollen nur noch E-Autos in Städten, regenerative Energie aus der Steckdose, aber die Nachteile die damit einhergehen, soll gefälligst die Ländliche Bevölkerung erdulden.
Es ist schade, dass du hier nun den Kulturkampf Stadt gegen Land ausrufst und einbringst und im Endeffekt macht das eine wirklich sinnvolle Diskussion auch ein Stückweit unmöglich, zumindest wird sie untergraben.
Bei diesem Thema geht es nicht um Stadt gegen Land, sondern es geht darum, dass wir ALLE hier an einem Strang ziehen müssen. In Berlin haben wir für Windräder nur sehr begrenzt flächen, gerade mit den aktuellen Auflagen. Da hat man das Tempelhofer-Feld, dann eventuell noch raus nach Ahrensfelde etwas - Falkenberg - Blankenfelde und Treptow-Köpenick. Alles andere? Ist ja bereits zu dicht an den ganzen Städten um Berlin herum.
Was wir in Berlin dafür genug haben: Dächer! Wenn wir in Berlin wirklich unsere Dachfläche nutzen, dann sollten wir auch gut Energie erzeugen können und genau da ist ein weiteres Problem, was in der Diskussion aber gerne ausgeblendet wird.
Dr. MaRV schrieb:
Es wir Wald gerodet, um Platz für Kräne, Fundamente und Windräder mit 150 Meter Nabenhöhe zu haben, es werden Windräder in Landschaftsschutzgebiete gestellt, aber wehe du maßt dir an, dort einmal mit deiner 500 Gramm Drohne fliegen zu gehen und Fotos zu machen.
Man muss für ein Windrad keinen ganzen Wald roden, man müsste den Waldbestand theoretisch nicht mal anfassen, wenn wir die Flächen nutzten würden, die es wirklich gibt. Nur gibt es da ein paar Probleme und diese Probleme sind zum Teil durch die Gesetzgeber gemacht und zum andere Teil durch Spekuklanten und ebenso auch durch die Gier von Großgrundbesitzern.
Das sind aber Sachen, die man in der Regel nicht sieht, wenn man nicht gerade mal Kontakte in die Komunalen Verwaltungen hat. Ich kenne durch Bekannte, Freund und ebenso Familie aber durchaus ein paar Story - egal ob Wohnraum, Gewerbe oder eben auch Wind- und Solarkraftwerke und auch andere Sachen - was da teilweise abgeht. Aus der Mittelstadt aus der ich komme, gab es Mitten in der Stadt ein Feld von ca. 1km * 1km das über 30 Jahre brach lag. Dieses Stück wurde in den 50er als Fläche für den Wohnungsbau ausgewiesen, damals vorrauschaund. In den 60er hat ein Landwird und Großgrundbesitzer dieses Stückland dann nach und nach aufgekauft in der Erwartung, dass er das Land irgendwann mal zu Geld machen kann. Anfangs war das kein Problem, es gab ja genug Fläche die ausgewiesen war und die man kaufen konnte nur irgendwann kam es halt so, dass es nur noch genau dieses Feld mitten in der Stadt gab, das verwildert war. Die ersten Mietwohnunge sollte da bereits vor 15 Jahren gebaut werden und die Stadt hat auch den Landwirt zum Verkauf ach aufgefordert, man hat ihm sogar pro Quadratmeter damals bis zu 30 % als de Marktwert geboten. Der Herr hat aber immer gesagt: Ne, das Land wird noch viel mehr Wert, also dafür verkauft er nicht. Erst vor 5 Jahren konnte die Stadt dann diesen Landwirt enteigenen - mit Entschädigung natürlich - umd dann das Land an Firmen und private Menschen zu verkaufen, dass diese dann dort ihre Wohnhäuser und Mietshäuser bauen.
Und ähnlich verhält es sich teilweise mit Windkraft-Anlagen und Solar-Anlagen: Wir haben genug Fläche, die geeignet wäre, bei der man nichts machen müsste, außer de Betonsockel, den Kabelgraben und das Windrad aufstelle. Nur ist das Problem, dass diese Länder oft in privater Hand sind oder die Besitzverhätnisse ungeklärt. Für Betreiber ist das ebenso Lotto spielen wie die Genehmigungs verfahren für die Länderreien in komunaler Hand.
Du hast Menschen, die nicht breit sind ihr Stück Land zu verkaufen, auch wenn sie es überhaupt nicht nutzen. Da gehts dann oft darum, dass diese Besitzer gerne auch auf noch höhere Preise spekulieren, andere wollen von Anfang an absolut überzogene Preise usw. Dieses Land wirklich nutzbar zu machen ist unglaublich langwierig und mit Rechtsstreitigkeiten über Jahre verbunden und man muss als Gemeinde dann schon sehr gut argumentieren um einen Verkauf des Landes zu erzwingen.
Und für Berlin, wie gesagt: Wir haben genug Dächer, wen wir hier alles mit Solaranlagen vollbauen, kommt ein guter Batze zusammen. In meiner Genossenschaft wird das bereits diskutiert.
Es gibt auch genug versiegelte Flächen, die man für Windkrafträder nutzen konnte, aber da ist halt das Eigentum oft ein Problem.
Teile des Problems könnte man sehr schnell lösen, wenn man sich darum bemüht die Flächen zu nutze, die wir bereits haben und wenn man dafür dann eventuell etwas die Eigentumsrechte einschränkt.
Dr. MaRV schrieb:
Geht gar nicht, stört die Vogelpopulation.
Sicher gibt es diese Fälle, aber eine Diskussion anhand dieser Extreme zu führen ist nicht zielführend und versperrt den Blick auf die wirklichen Probleme.
n8mahr schrieb:
Eine Kunst, die wenige Leute hier im Forum beherrschen.
Glaub mir, diese Kunst ist sehr anstrengend, weil man oft mit beiden Seite dann in Konflikt kommt und sich von beiden Seiten anhören darf, dass man ja keine Ahnung hat. Wenn es um das eigene Nervenkostüm geht, kann ich jedem eigentlich nur empfehlen: Sucht euch eine Seite aus und seit populistisch, dann lebt es sich entspannter.
n8mahr schrieb:
Du hast sogar auf durch Vereinfachung verursachte Ungenauigkeiten in meinen Beiträgen abwägend reagiert und diese ggf ergänzt
Da ich genau wusste was du meinst nd was du ausdrücken wolltest, war das an der Stelle auch kein Problem. Ich selbst habe ja davon auch gehört und auch durch Kontakte bestätigt bekommen. Ich arbeite ja im öffentlichen Dienst und habe da auch zu anderen Bereichen Kontakte und bekomme auch mit, was da auch teilweise ausgehandelt wird und was da wie läuft.
Und auch wenn es im ersten Moment unglaubwürdig klingt, dass Großabnehmer bei bestimmten Tageszeiten vom Netzt "genommen" werden, so war das schon immer Realität und wird auch immer Realität bleiben. Ich kenne diese Trennung aus dem Schwimmbadbereich, dass wir zwar Wasserpumpen und Co laufen lasse durften, aber wir die Heizleistung zwischen 16:00 - 19:00 runter fahren mussten und wir in der Zeit das SChwimmerbecken statt auf 30° für die Senioren auf 27° runter gekühlt habe und die anderen becken von 32° af 30°, weil wir sonst das Netz überlastet hätten. Genauso, wenn es Eng wurde, hat der Controller bei uns angerufen und gefragt: Könnt ihr mal mit den Temperaturen runter, gerade haben wir hier nen Problem.
Das ist nichts ungewöhnliches, sonder normal.