News Project Iris: Google soll eine neue AR-Brille entwickeln

Frank

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Nachdem Google die AR-Brille namens Project Glass für Privatkunden eingestellt hat, soll das Unternehmen nun an einem neuen AR-Headset arbeiten. Wie The Verge erfahren hat, soll Google den Markt nicht Apple, Meta und Microsoft überlassen, sondern für 2024 eine AR-Brille planen, die derzeit als Project Iris entwickelt wird.

Zur News: Project Iris: Google soll eine neue AR-Brille entwickeln
 
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Mir graust es langsam bei dem Gedanken an AR-Brillen. Gerade bei Google oder Meta kann ich mir vorstellen, dass es noch stärker in Richtung personalisierte Werbeeinblendungen gehen wird.
Kombiniert es gleich mit Bilderkennung, damit "traditionelle" Werbung überblendet werden kann und man befindet sich in der Werbedystopie.


...was nicht heißt, dass ich keine ausprobieren würde. 😅
 
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tomgit schrieb:
dass es noch stärker in Richtung personalisierte Werbeeinblendungen gehen wird.
ach was, bis 80% des sichtfelds kann man werbung einblenden, ohne dass dem user schlecht wird! :)

 
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ach vor Google und so nem Projekt muss man keine Angst haben,
80% von dem was da sog. entwickelt wird, tritt Google eh wieder in die Tonne,
gibt ja Dutzende Beispiele, in Hardware sind sie jetzt nicht so die Leuchten.
 
tomgit schrieb:
Mir graust es langsam bei dem Gedanken an AR-Brillen. Gerade bei Google oder Meta kann ich mir vorstellen, dass es noch stärker in Richtung personalisierte Werbeeinblendungen gehen wird.
Kombiniert es gleich mit Bilderkennung, damit "traditionelle" Werbung überblendet werden kann und man befindet sich in der Werbedystopie.
Hätte ich kein Problem mit, denn die Nutzung ist freiwillig. Mein Problem damit ist, dass AR voraussetzt, dass die Umgebung gefilmt wird und damit auch alle Personen im Sichtfeld. Und die wollen vielleicht gar nicht im Rechenzentrum eines Internetriesen landen. Und sie wollen sich vielleicht nicht darüber wundern, warum sie plötzlich Sexspielzeugwerbung angezeigt bekommen, weil sie dabei gesehen wurden, wie sie in den Sexshop gingen. Woher sollen die wissen, wer da in den Sexshop ging? Aus der Aggregation weiterer Daten.
Deshalb ist Datensparsamkeit ja so wichtig. Je mehr Daten, desto mehr Möglichkeiten.
 
karamba schrieb:
Hätte ich kein Problem mit, denn die Nutzung ist freiwillig.
Wenn es "transparent" ist, ja. Wenn aber Google und Meta intelligentes Marketing betreiben, werden die Werbeeinblendungen mit späteren Updates nach und nach sich reinschleichen.
Und ich bin einfach so schon kein wirklicher Fan von personalisierter Werbung, aber für die vermutlich tausende Euro, welche man als early adopter hinlegen dürfen wird, fände ich das halt nochmals kritischer. Natürlich sollte man sich mit einer gewissen Technikaffinität darauf einstellen müssen.

karamba schrieb:
Mein Problem damit ist, dass AR voraussetzt, dass die Umgebung gefilmt wird und damit auch alle Personen im Sichtfeld.
Das kann man aber prinzipiell über alternative Technologien erreichen, etwa über LiDAR. Da ist die Schärfe von normalen Kamerasensoren nicht gegeben und Farbe werden eigentlich auch nicht registriert; was der Sensor aufnimmt sind Distanzen. Wäre auch die sinnvollere Lösung, besonders wenn es um das Tracking von Handbewegungen geht.
Sonst stimme ich dir aber absolut zu, dass die Datensammelei unbeteiligter ein ganz anderes Problem darstellt. Nur wird hier vermutlich die Politik wieder zu langsam agieren, und die Unternehmen werden erstmal alles machen, was sie wollen.

Wobei es schon witzig wäre, wenn ein Nutzer bei jeder neu erkannten Person erstmal einen DSGVO-Banner ins Gesicht bekäme :D
 
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Außer vielleicht einem Pixel werde ich mir bestimmt keine Google hardware kaufen. Man weiß ja nie, wann die das einfach fallen lassen.
 
tomgit schrieb:
Das kann man aber prinzipiell über alternative Technologien erreichen, etwa über LiDAR. Da ist die Schärfe von normalen Kamerasensoren nicht gegeben und Farbe werden eigentlich auch nicht registriert; was der Sensor aufnimmt sind Distanzen.
Im Artikel heißt es aber:
Anders als das dezente Display bei Google Glass soll es sich um eine vollständige Brille handeln, die auf Kameras an der Außenseite setzt, um die Umgebung über Displays an die Augen des Nutzers weiterzuleiten.
Die Kameras sind also nicht einfach nur zum Erkennen von Bewegung vorhanden.
 
Die Kameras in diesem Gerät sind dafür da um überhaupt die Grundfunktionalität herzustellen. Mit "richtigen" AR Brillen wäre zumindest das in der Form nicht mehr der Fall.

Wirkliche Bedenken mache ich mir aber nicht - weder bei Meta, noch Google, Apple und Co. Im Endeffekt entscheiden immer noch die Nutzer was sich durch setzt. Und damit sich etwas durch setzt muss es eine positive Nutzererfahrung bieten.

Wenn so ein Gerät vollgeklatscht mit Werbung wird, werden es die Menschen eben nicht oder weniger nutzen.
 
Ich sag ja nur, dass es prinzipiell geht und nicht fundamental für sämtliche AR Technologien ist, wie auch Kameras nicht fundamental sein müssen - es jedoch für die ersten Generation wohl sein werden. Google und Meta werden einen anderen Markt ansprechen wollen als Apple und Microsoft.
Besonders Meta wird wahrscheinlich ein Preissegment von unter 500€ anpeilen wollen, damit es möglichst viele Abnehmer gibt und sich somit das Metaverse etabliert. Da geht es halt nicht anders als mit Kameras.
Auch Google wird noch im 3-Stelligen Rahmen bleiben wollen.

Blaexe schrieb:
Wenn so ein Gerät vollgeklatscht mit Werbung wird, werden es die Menschen eben nicht oder weniger nutzen.
Deswegen wird es diese auch nicht von Tag 1 an geben, aber sich mit der Zeit "einschleichen". Ist doch bei sämtlichen großen Plattformen bisher so gewesen: Entweder mit einem kostenloses Modell anfangen und immer etwas mehr Werbung einpflanzen oder irgendwann die guten Funktionen in einem Abo-Modell verstecken
 
tomgit schrieb:
Deswegen wird es diese auch nicht von Tag 1 an geben, aber sich mit der Zeit "einschleichen".
Und wenn es die Nutzer nicht mehr als positives Erlebnis empfinden wird ein anderes Gerät genutzt. Alternativen sollte es ja irgendwann genug geben.

Apples Headset wird übrigens auch Kameras nutzen - eine ganze Menge davon. Das hat nichts mit dem Preis zu tun.
 
Wie bei Youtube? :D

Es wird eine Plattform sich als dominant erweisen, langsam die Konkurrenten vom Markt verdrängen und dann profitabler werden wollen. So war es doch bei jeder Internetplattform der letzten Jahre
 
Wir haben von den Tech Riesen alleine schon Google, Meta, Apple und Amazon die solche Geräte bringen werden. Und wahrscheinlich auch noch einige andere.
 
Das hat nichts zu bedeuten, wenn sich eine Plattform davon etablieren wird. Nur weil es Alternativen gibt, heißt das nicht, dass es auch brauchbare Alternativen sind. Jedes der Unternehmen hat einige Projekte fallen gelassen und eingestampft, darunter auch welche, die in Konkurrenz direkt zueinander standen.

Apple hat auch versucht auf den letzten VR-Hypetrain aufzuspringen mit dem iMac Pro und war damit nicht ganz erfolgreich - trotz großartiger Versprechen (u.A. von Valve mit SteamVR).
Google hat schon Versuche unternommen, eigene Social Media Plattformen zu etablieren und das Vorhaben aufgegeben, da man weder gegen Facebook, noch gegen Twitter ankommen konnte. YouTube Originals wird auch eingestampft und wie lange sich YouTube Shorts gegen TikTok behaupten werden, wird man noch abwarten müssen. Bei Google ist es fast schon selbstverständlich, dass Projekte gekillt werden: https://killedbygoogle.com/
Facebook hat den Kampf gegen TikTok auch versucht aufzunehmen durch ähnliche Formate bei Instagram (keine Ahnung, wie erfolgreich) und hätte schon fast gegen Snapchat den Kampf verloren, gegen Twitch versucht man noch zu bestehen, wird aber auch nur eine Frage der Zeit sein. Einzig Facebook selbst und WhatsApp sind Platzhirsche.
Auch Amazon hat einige Projekte versucht, nur Alexa, Kindle und Twitch sind neben dem Hauptgeschäft noch stabil. Die eigenen Gaming-Unternehmen wackeln schon seit dem Schlamassel um Crucible und der ungewissen Zukunft um New World.
 
Die Hypothese dass sich eine Plattform durchsetzen wird halte ich für gewagt. Es handelt sich dabei ja nicht einfach um eine weitere "Internetplattform" wie du es bezeichnest sondern um eine grundsätzliche Revolution - und da wollen von Anfang an sehr viele mit spielen.

Keiner wird AR (bzw MR) einfach fallen lassen. Es ist die nächste Computing Plattform. Und es gibt noch keinen gefestigten Markt.
 
Ist dann der Vergleich mit dem Smartphone-Markt besser? Dass es eben zwei Plattformen gibt, welche sich nicht grundlegend unterscheiden, allerdings die Kommunikation dann außer via Multiplattform-Applikationen nicht möglich ist?

Blaexe schrieb:
grundsätzliche Revolution
So wie die, keine Ahnung, fünfte VR-Revolution Mitte der 2010ern, welche nun diesmal aber wirklich, so richtig VR in den Massenmarkt bringen wird, aber diesmal so echt.
Die ganzen 32 Spiele, welche seit Anfang 2021 via dem Oculus Store veröffentlicht wurden, zeigen ja sehr deutlich, wie sehr sich die Entwickler nur darum reißen. (Mindestens vier davon sind Ports oder Adaptionen)
Dagegen gibt es schon über 21 NFT-Spiele.
Blaexe schrieb:
Keiner wird AR (bzw MR) einfach fallen lassen. Es ist die nächste Computing Plattform.
Immer dieses "next big thing".
Tablet-Computer sind "the next big thing"!
Cloud-Computing ist "the next big thing"!

Es gibt einige Anforderungen, wann AR die nächste Computing Plattform wird.
  • Es muss intuitiver sein als ein Smartphone
  • Es muss mindestens die gleiche Menge an Funktionen liefern
  • Es darf nicht abhängig sein von einem externen Gerät
  • Es darf nicht zu sehr den Kopf, die Augen und/oder den Nacken belasten
Aber, und das ist am wichtigsten, es muss das Smartphone ersetzen können und darf nicht signifikant teurer sein.
Technikenthusiasten, wie vermutlich du und ich, werden sich vielleicht auf ein paar Kompromisse einlassen können, aber das spricht nicht für die Mehrheit. Und damit AR die nächste Computing-Plattform wird, muss es eben den Massenmarkt erreichen. Und genau hier ist der Knackpunkt: Damit es sich durchsetzen kann, benötigt es Zeit und sehr, sehr viele Ressourcen, welche die Firmen dahinter auch bereit sein müssen zu investieren. Das hat Microsoft mit der Hololense bisher wunderbar bewiesen - würde mich nicht wundern, wenn die Plattform bisher noch kein Gewinn abgeworfen hat.
Aber wie viele der anderen Firmen werden dazu bereit sein?
Ich sehe hier in Apple noch das größte Potenzial, gefolgt von Meta. Amazon und Google haben bereits gezeigt, dass sie schnell Projekte fallen lassen, wenn es nicht innerhalb von kürzerer Zeit einen Gewinn abwirft.
Blaexe schrieb:
Und es gibt noch keinen gefestigten Markt.
Und eben drum wird man damit rechnen müssen, dass es Verlierer geben wird.
 
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Wenn AR Brillen technisch möglich sein werden, werden sie auch dieses "next big thing". Dafür ist das Potential viel zu groß. MR und VR gehören auch dazu weil der Übergang sowieso fließend sein wird.

Es ist mühsam mit jemandem darüber zu diskutieren der ganz offensichtlich nicht daran glaubt, von daher warten wir es doch einfach ab. Und ja - das kann gut und gerne noch 10 Jahre dauern.
 
Dem Ganzen nicht mit überschwänglicher Euphorie entgegentreten sondern anhand der fehlgeschlagenen Projekten der letzten zehn Jahre gesunde Vorsicht walten lassen bedeutet also nicht dran glauben? Alles klar.

Ich sag ja nicht, dass es nicht das Potenzial hat - im Gegenteil, gerade als Brillenträger wünschte ich mir, dieses dämliche Ding auf der Nase könnte mir mehr bringen als "nur" mich sehen lassen und mir beim Tragen von Masken oder betreten von Innenräumen im Winter die Sicht wieder zu nehmen.

Ich gehe ja selbst davon aus, dass es das Potenzial hat, the next big thing zu werden - nur dazu benötigt es eben den Marktanteil und dafür braucht es neben dem Appeal an die Konsumenten Durchhaltevermögen bei den Herstellern. Und da haben alle mehr als genügend Beispiele dafür, dass es daran manchmal hapert. Nicht nur Software oder Internet-Plattformen, sondern auch Hardware (Windows RT, Powercube G4, Project Ara, Fire Phone, Facebook Phone, Windows Phones, etc. etc.)
 
ach mensch.. muss es denn unbedingt "the next big thing" - oder wie mir scheint her - "the next biggest thing" werden ?

Smartphones haben die PCs nicht abgeschafft...
Tabletts nicht die Smartphones
die Switch nicht das Handygaming
Smartwatches nicht Smartphones

muss ne AR Brille unbedingt VR-Brille abschaffen,
muss ne AR-Brille unbedingt das SMartphone abschaffen?

ich denke nicht

wir haben 4 Milliarden Smartphones weltweit,
aber "nur" 100 Millionen Nintendo Switches...

vielleicht brauchen wir ja doch nicht 4 Milliarden AR-Brillen
vielleicht sind auch schon 100 Millionen irgendwann mal ein Erfolg
 
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@tomgit

Google hat AR niemals aufgegeben - davon kannst du ausgehen. Sie sehen jetzt nur zum ersten Mal den technischen Weg um ein Gerät für Konsumenten zu bringen. Wie viele andere auch. Und nein, Google Glass war kein AR.

Und ja @Kraeuterbutter, mMn muss und wird es das. Immer dieses "es kann doch auch eine erfolgreiche Nische sein" und Co passt mMn nicht. Wenn es die entsprechende Hardware gibt, wird praktisch jeder sowas haben wollen. Das wissen auch Google und Co.

Und ich glaube kaum dass 100mio Nutzer diese Industrie dauerhaft tragen würden wenn man bedenkt wie viel Forschung und welche Technologie notwendig ist.
 
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