deo schrieb:
Wenn ein Netzteillüfter bei höherer Last hoch dreht, ist das kein Zeichen für ein schlechtes Netzteil, sondern ist so gewollt, damit es in ungünstiger Umgebung sicher kühlt. Die niedrig drehenden Lüfter bei be quiet verbieten den Einsatz in heißer Umgebung. Das sind sozusagen Schönwetternetzteile, wähnend in heißen Gegenden und Servern andere Qualitäten gefragt sind.
Stimmt so nicht ganz. Ich war bei FSP mal mit
in der Semi-Anechoic-Chamber, wo der deutsche Ingenieur von BQ die Lüfterkurven so lange optimiert, bis sie wirklich passen. Die Besonderheit der dortigen Kammer ist nämlich, dass man da drin auch die Temperaturen hochdrehen bzw. absenken kann. Da wird jede Menge Aufwand getrieben, zumal die Netzteile alle auch den
Burn-In Test dauerhaft überstehen müssen. Da sind 40°C übrigens Pillepalle, das geht hoch bis 79°C. Im Dauerlastbetrieb mit ca. 10% Überlast müssen die 50°C auf Dauer geschafft werden.
Wenn Lüfter höher drehen müssen, stimmt was mit den Leistungsreserven der Komponenten nicht, ist der Innenaufbau nicht auf maximale Ausnutzung des Airflows ausgelegt oder die Lüfter sind einfach nur Schrott. Oder von jedem etwas. Dann wird es laut. Ich habe mittlerweile einige Fabriken in Asien von innen gesehen, aber kaum jemand treibt da so viel Aufwand wie BQ. Auch wenn man es manchmal auch übertreiben kann. Aber lieber so, als zu wenig
Es ist nun mal ein Unterschied, ob man wie EVGA komplett fabless ist und faktisch von der Stange irgendwo einkauft und labelt, oder aber eigene Ingenieure beschäftigt, die sich da unten in der Hitze Asiens das Wasser im Allwertesten steril abkochen lassen. Das heißt nicht, dass das EVGA nicht gut ist, aber man merkt, dass dort eben nicht optimiert wurde. Dann kann man jedoch am Preis noch was machen, denn Stangenware ist im EK immer günstiger als ein Maßanzug
Warum hat es Corsair geschafft, bei den Netzteilen ebenfalls gut zuzulegen? Weil sie ebenfalls eigene Leute für die Mitenwicklung/Optimierung nutzen (in diesem Fall ist es J. Gerow) und nicht nur den Herstellern vertrauen. So, wie BQ auch, wechselt man dann auch schon mal den Fertiger, wenn bestimmte Rahmenbedingungen oder Technologien nicht mehr passen. Die meisten der Netzteilanbieter, wie auch Enermax, sind aber zu reinen Umlabelbutzen verkommen, die sich lediglich quer durch die Sortimente der großen OEM durchkaufen, was zwar schade, aber leider offensichtlich nicht mehr zu ändern ist.