Leli196 schrieb:
Hi, bei Nutzung eines Y-Kabels für 4-Pin-PWM-Lüfter wird ja nur einer der beiden Lüfter mit vier Kabeln angeschlossen, der zweite eben nur mit dreien.
Sofern ich das korrekt interpretiere bedeutet dies, dass das Mainboard bzw. die Lüftersteuerung dadurch (nur) die Drehzaldaten von diesem primären Lüfter übermittelt bekommt. Der andere Lüfter wird nichtsdestotrotz über das PWM-Signal geregelt und läuft mit entsprechender Drehzahl.
Damit es nicht zur Verwirrung kommt: Die sogenannten Niederspannungskontaktstift-Isolierungsverdrängungsverbinder (engl.; Low-Pin Count Insulation Displacement Connector) bestehen in einem Strang aus 2 bis 5 Signalleiter (Phase und Pol zur Stromversorgung und Tacho sowie PWM-Signal).
Ein Y-Splitter ist so konfektioniert, dass er das Tachosignal bloß auf einem Signalleiter überträgt, um den Überlagerungseffekt (destruktive und konstruktive Interferenz) der zusammengeführten Signals zu vermeiden, sodass das Signal von lediglich einem Lüfter abgezogen wird. Dieser Aspekt kann natürlich dadurch gestört werden, sind mehr als ein einziger Lüfter pro gebrückter Verbindung angeschlossen, was aber angesichts der immer weiter sinkenden Induktivität für die einzelnen Lüfter kontraproduktiv ist.
Womit der tendenziell wesentlichere Nebeneffekt schon anbetont ist: Die Leistungsfähigkeit pro Lüfter nimmt ab, umso mehr seine Vielzahl zunimmt. Jeder einzelne Lüfter ist in einer Parallelschaltung verbunden, was bedeutet, dass der Ausgangswiderstand um den Faktor der Impedanzen der Lüfter sinkt. Das Beispiel: Zwei identische Lüfter von gleicher Spezifikation ergeben die Halbierung des elektrischen Widerstandes und die Folge davon ist, dass pro Lüfter die Stromstärke nicht aufgeteilt wird, sondern sie stattdessen den Transistor ausaugen, ein weiterer Lüfter verkompliziert dies umso mehr: Dieser Betrieb ist gefährlich für den jeweiigen Transistor und in der Summe aller ebenso für die Spannungseinheit. Umso mehr Stromstärke durch die Vielzahl der Lüfter Leistungsfähigkeit erforderlich desto größer ist die Balastung seitens dem Transistor, welcher diese Versorgung herstellt. Da der Spannungsregler (Voltage Regulator Module) des Low-Pin Count Input/Output Interface (LPCIO) für alle Anschlüsse eine einzige ist, diese sich auf deren Transistoren aufteilt, ist sie von einem jeden einzelnen Anschluss bedingt, im negativen Aspekt, und dies betrifft ebenso die Leistung, welche ein jeder Transistor pro Anschluss bereitstellen kann. Infolgedessen führen mehrere Lüfter an vielen Anschlüssen sogleich ebenso zur negativen Bedingung wie viele Lüfter an einem einzelnen Anschluss, wobei im letzteren Aspekt die Beeinträchtigung um ein Vielfaches höher ist, weil der Spannungsregler nicht 100 von seiner Leistung an einem Anschluss liefern kann, sondern im Verhältnis zu allen Anschlüssen nur eine feste Größenordnung, ergo ist es der Transistor des jewieligen Anschlusses, welche vorzeitig einknickt und mitunter sich als auch das gesamte Interface (LPCIO) lädieren kann.
Im Übrigen rate ich davon ab, die Lüfter in reihe zu schalten, denn das geht mit so manchem Modell wie den Aerocool Lightning Fan ebenso, der einen weiteren Anschluss in Big-Molex ausgeführt besitzt, um eine weitere Verbindung von Lüftern zu erlauben, wenngleich der Hersteller Aerocool es vielmehr so vorgesehen hat, dass auf diese Weise der Anschluss direkt an das Netzteil gegeben sein soll. Auf ein derartiges Prinzip setzt der Hersteller ARCTIC bei seinen Lüftern ebenso, jedoch weiß ich nicht, ob sie sich parallel versorgen. In Reihe geschalten hat zwar den Vorteil, dass es den Transistor weitläufig entlastet, weil der Ausgangswiederstand sich verdoppelt, jedoch ist der Effekt so, dass oftmals zu wenig Leistung für die Lüfter bereitsteht und der wirklich Nachteil am Übergangswiderstand eintritt, also nach dem Prinzip, der Lüfter an erster Stelle kriegt das Meiste ab unterdessen jeder nachfolgende Lüfter immer weniger erhält, der letzte der verbundenen Lüfter also langsamer und instabiler agiert, mitunter von frühzeitig erhöhtem Verschleiß seines Kommutatormotorsmit - die Folge, Ratterm.
Wie viel Lüfter pro Anschluss? Diese Frage ist so komplex, dass selbst ich sie nicht mit einer Silbe betonen kann. Zuerst einmal ist es davon bedingt, wie leistungsstark das gesamte Interface ist, ergo wie viele Lüfter in Aufteilung der Anschlüsse zerren, beziehungsweise an wie vielen Anschlüssen die Verbraucher hängen, des Weiteren ist es davon bedingt, und das sogar vorrangig, wie leistungsstark ein einzelner Transistor pro Anschluss ist, denn diese sind nicht einheitlich leistungsfähig und müssen mitunter mehr als nur einen Anschluss versorgen, das Beispiel CPU_FAN 1 und CPO_FAN2 sind üblich über einen einzelnen Transistor gekoppelt, der allerdings nicht gleich doppelt so viel leistet wie zwei einzelne Transistoren, ein großer Nachteil, und lassen sich nicht getrennt steuern und sind ohne einer speziellen Software nicht getrennt auslebar, zumeist bloß über des Herstellers hauseigene Software.
Auf Intel-Plattformen kann man getrost mutmaßen, dass pro Anschluss mehr Leistung für den Lüfter zur Verfügung steht, insoweit an der Investition in die Hauptplatine nicht am falschen Ende gespart worden ist, was ebenso deren Gesamtzahl an Anschlüssen betrifft. Zwar liefern die aktuellen AMD-Plattformen nun auch sehr leistungsfähige LPCIOs ab, zumindest diejenigen, welche mit dem hochwertigen Hardware Thermal Control von Nuvoton ausgestatet sind, das Intelligent Thermal Control von ITE Tech. Inc. und Fintek Industry Co., Ltd. ist generell minderwertiger Plunder. Ein Blick in die erst kurze Vergangenheit offeriert, dass die Plattformen in bis AM3+ mit verhältnismäßig leistungsschwacheen Interfaces aufwarten und dabei nicht über die Intel spezifischen Features verfügen, einen 4-Pin-Anschluss per Gleichspannung zu nutzen und die übrigen, dafür vorgesehenen Anschlüsse als DC ausgeführt, jedoch oftmals zu wenige, denn 3 Anschlüsse sind es oft und wer den Vollausbau an Gehäuselüftern umsetzen will hat einen solchen Anschluss zu wenig, wenn er nicht gerade PWM-Lüfter für die oft in dreimal vorkommenden 4-Pin-Anschlüsse zur Hand hat, wovon einer für den Lüfter des Prozessorkühlers zum Einsatz kommt. Der große Nachteil dieser Entwicklung auf Basis der Kosteneinsparung ist zugleich die geringe Leistungsfähigkeit der Anschlüsse/Transistoren, diese schon mit zwei Lüftern von mittlerer Leistungsfähigkeit an oder über ihrem Schwellenwert agieren, ergo mehr als drei leistungsschwache Lüfter sind nicht realisierbar, respektive ein einzelner von hoher Leistungsfähigkeit. Wer diesem Postulat unzureichend Beachtung schenkt darf sich nicht beklagen, dass das LPCIO zu Fehlern neigt oder gar ein Anschluss zur Fehlfunktion übergeht, bis hin zum Totalausfall.
Der Nuvoton NCT6791D des ASRock Z170 Extreme4/ASRock Z170 Extreme4+/ASRock Z170 Extreme6/ASRock Z170 Extreme6+ ist für Intel-Verhältnisse typisch leistungsstark, aber auch be quiet! Silent Wings 3 HIGH-SPEED PWM [BQ SIW3 14025-HF PWM] packt auch ein solcher Anschluss nicht in bis zu 12 Volt, ohne dass die Leistungsfähigkeit der Lüfter merklich abfällt und auf langfristig die Stabilität der Transistoren auf wackeligen Beinen gestellt ist, daher sind je zwei solcher Lüfter mittels Noctua NA-SYC1 Y-Cable sogleich mithilfe eines Noctua NA-SRC7 Low-Noise Adaptor abgesichert, die gebotene Leistung von 1.000 UpM auf dem Niveau des be quiet! Silent Wings 3 LOW-SPEED PWM [BQ SIW3 14025-LF PWM] genügt mir und die Lautheit gleicht sich auch an, weil ein Modell nach HIGH-SPEED (HS)/HIGH-FREQUENCY (HF)/HIGH-RANGE (HR) konzepiert bei 12 Volt eine größere Induktivität erfordert und so bei schon niedrigem Drehmoment zum Brummen neigt. Wer also meint, ein HIGH-SPEED-Modell kann nicht so ruhig agieren wie ein LOW-SPEED-Modell, derjenige soll mal von 12 auf 7 Volt umsatteln - die gleiche Leistung und die gleiche Lautheit wird geboten, zum Negativen des Drehmoments nach unten hin. Der be quiet! Silent Wings 3 MID-SPEED PWM [BQ SIW3 13525-MF PWM] ist die mittlere Leistungsstufe und kann zu je zwei Stück seine volle Leisung ausspielen, ohne dass die Versorgungseinheit den Anlass von sich gibt, ein zu brechen.
Der CHA_FAN4 ist mir ein Dorn im Auge, weil er in etwas weniger Leistung abliefert, welcher bei 7 Volt eine noch größere Stromstärke abverlangt, also 60% und die daran gekoppelten be quiet! Silent Wings 3 HIGH-SPEED PWM [BQ SIW3 14025-HF PWM] fiepen am Anlaufen für wenige Sekunden, doch danach geht es alles glatt, jedoch aufkosten von mehr Prozenten für das gleiche Drehmoment: In diesem Fall sind mir die 9 Volt willkommen, welche die Splitter normalerweise nicht beherrschen und nur durch einen Umstand über die 3.3V-Leistung vom Netzteil zu realisieren sind. Ich wage demnächst einen Versuch, indem ich den Noctua NA-SRC7 Low-Noise Adaptor nicht vor das Noctua NA-SYC1 Y-Cable anbringe, sondern es zu je zwei Stück an der jeweilis gebrückten Verbindung, sobald ich mehrere Noctua NA-SRC7 Low-Noise Adaptor zur Hand habe. Der Trick ist, dass bis zum Noctua NA-SYC1 Y-Cable die volle Leistung anliegt und diese in maximal augetrennter Stromstärke dann lediglich pro Weggabelung per Noctua NA-SRC7 Low-Noise Adaptor verringert wird. Bei Kopplungen von Lüftern in der Vergangenheit, auch mit welchen in bis 200 Millimetern, zeigte sich dadurch ein Leistungsanstieg, der oftmals genügte, damit die Lüfter in niedrigen Drehzahlen noch standhielten und weniger zum Ausfall neigten - vielleicht reicht das ja schon. Wer der Arithmetik von Impedanzen geübt ist wird die Ursache für diese kleine, dennoch feine Komparation erkannt haben.