News Qualcomm: 997 Mio. Euro Geldstrafe der EU wegen Zahlungen an Apple

"Qualcomm hat Milliarden von US-Dollar an Apple gezahlt"
Dann kommts auf die 5%" Bestechungssteuer " auch nimmer an. Wird denen recht egal sein
 
Wennn das wirklich so abgelaufen ist wäre das schon fast selten dämlich von Qualcomm. Hätte man doch auch mit entsprechenden Rabattvereinbarungen oder ein Bonus je nach abgenommenen Chips lösen können anstatt mit direkter Zahlung unter solchen Bedingungen.

Aber wie die Gestaltungen im Detail ausgesehen haben wird wohl die Öffentlichkeit nie erfahren. Wobei bei diesen ganzen Geldstrafen die die EU gegen US-Unternehmen festsetzt kommt schon ein bisschen Geschmäckle eines Handelskrieges auf.
 
BlackWidowmaker schrieb:
Dabei wäre es eigentlich wirklich einfach solche Praktiken sofort auszumerzen. Drakonische Haftstrafen für diejenigen die das bewußt eingefädelt haben, und Beschlagnahmung des gesamten Familienvermögens der Beteiligten, so wie es die USA im sinnlosen Kampf gegen die Drogen machen.

Dafür sollte man auch Verbrechen, in solch einem Ausmaß, als das juristisch klassifizieren, was sie eigentlich sind: Terrorismus.
Erst wenn das Ganze als das bestraft wird was es ist, nämlich eine kriminelle Vereinigung, erst dann kann von einer abschreckende Wirkung ausgegangen werden. Mit denselben Maßnahmen, mit denen man gegen Milliardenschwere Drogenkartelle vorgeht, muß man gegen Preiskartelle vorgehen.
Ach ist das so? Oder forderst du nur drakonische Strafen, weil Intel diesmal das Opfer ist?

Um dich mal zu zitieren aus einer News zu dem EU Kartellurteil gegen Intel

lalso ich kann das Urteil überhaupt nicht verstehen. Da versucht mal ein Unternehmen alle Kunden vor schlechter Hardware zu bewahren, und wird auch noch dafür abgestraft.
https://www.computerbase.de/forum/t...rafe-gegen-intel.1358638/page-3#post-15834701

:rolleyes: Wie nennt sich das nochmal? Achja, Doppelmoral 😐
 
kai84 schrieb:
Wennn das wirklich so abgelaufen ist wäre das schon fast selten dämlich von Qualcomm. Hätte man doch auch mit entsprechenden Rabattvereinbarungen oder ein Bonus je nach abgenommenen Chips lösen können anstatt mit direkter Zahlung unter solchen Bedingungen.

Es macht keinen Unterschied ob die Rabatte direkt oder rückwirkend gewährt werden solange diese bei einer marktbeherrschenden Stellung mit einer Exklusivität verknüpft sind. Gekoppelt ist die höhe der Rabatte so oder so an Abnahmemengen/den geleisteten Umsatz. Rückwirkend hatte für Qualcomm den Vorteil das sich der Kunde praktisch auch in Zukunft entsprechend verhalten musste um Zahlungen aus der Vergangenheit überhaupt zu erhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
EchoeZ schrieb:
Die eigentlichen Geschädigten aka Konkurrenten gehen wohl leer aus!? Diese müssen den langfristigen Schaden erstmal verarbeiten. Gut, es hat in diesem Fall mal Intel getroffen, die (vs. AMD) keinen Deut besser gehandelt haben...
Es wirkt so, als würde die Eurpäische Komission erstmal abwarten um eine hohe Strafe zu verhängen, von denen die Geschädigten nichtmal ein Scheibchen abbekommen. Ein tatsächlich gesunder Wettbewerb ist denen völlig egal.

Aus Sicht der EU sind die Geschädigten die EU-Bürger, denen kommt die Strafzahlung auch zu Gute.
Die Konkurrenten könnten bestimmt aufbauen auf dem Urteil selbst gegen Qualcomm vor Gericht ziehen. Problematisch dürfte werden zu beweisen, dass man selbst dadurch einen Schaden erlitten hat und vor allem wie hoch sich dieser beziffert.

YforU schrieb:
Es macht keinen Unterschied ob die Rabatte direkt oder rückwirkend gewährt werden solange diese bei einer marktbeherrschenden Stellung mit einer Exklusivität verknüpft sind. Gekoppelt ist die höhe der Rabatte so oder so an Abnahmemengen/den geleisteten Umsatz. Rückwirkend hatte für Qualcomm den Vorteil das sich der Kunde praktisch auch in Zukunft entsprechend verhalten musste um Zahlungen aus der Vergangenheit überhaupt zu erhalten.

Problematisch scheint nur zu sein, dass man ohne marktbeherrschende Stellung solche Exklusiv-Absprachen sehr wohl machen darf und meines Wissens auch üblich sind. Ab wann man eine marktbeherrschende Stellung einnimmt kann man selbst zwar abschätzen, letztendlich bestimmt das aber rückwirkend das jeweilige Gericht. Man bewegt sich also ab einem bestimmten Marktanteil in einer Grauzone die möglicherweise rückwirkend zur Schwarzzone erklärt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einer Milliarde kann man innerhalb der EU schon einiges Bewegen, immerhin etwas.

Ich glaube nicht das sich an den dunklen Geschäftspraktiken von Apple/Qualcomm etwas ändern wird.

Das wird auf die Jahre als mögliches Risiko erwischt zu werden mit eingerechnet und zahlt sich im Endeffekt für Qualcomm aus, da die Konkurrenz klein gehalten wird. Man sollte die Konkurrenzfirmen ebenso anteilig entschädigen.
 
floq0r schrieb:
das klingt für mich nach *mimimi* ;)
Vielleicht ;)

floq0r schrieb:
hier gehts ums geld, mich wundert das alles überhaupt nicht. einen der moralapostel möchte ich gern am ruder eines unternehmens mit einem jahresumsatz von 20 mrd. € sehen, der angesichts einer strafe über 1 mrd. € "zähneknirschend" fehlverhalten zugibt. die berufung hat in der außenwirkung außerdem den zweck das fehlverhalten eben nicht einzugestehen, sonst kommen andere regierungen da vielleicht auf ideen... nicht nur die firmen sind geldgierig.
Mag ja sein. Aber das heißt doch nicht, daß es richtig ist, oder?
Wir sprechen hier zwar "nur" über Geld (wenn auch sehr große Summen). Aber andererseits geht es auch ganz einfach um bestehende Gesetze und die Schicksale von nicht wenigen Mitarbeitern und Menschen, die da jeweils dranhängen. Dann könnte man auch jedem Steuerhinterzieher, Taschendieb, Einbrecher oder Raubmörder etc. (ganz spezielle lasse ich mal bewußt außen vor) einen grundsätzlich legitimen und nachvollziehbaren Versuch zusprechen. Von diesen wird aber sehr wohl erwartet, daß sie entsprechend Reue zeigen und Besserung geloben, um in den Genuß von Strafermäßigungen, Bewährungsstrafen und vorzeitigen Entlassungen zu kommen.
Aber bei Firmen und Konzernen - Wirtschaft, und vor allem im großen Stil - ist es "ansatzweise" ok, wenn sie gegen die Kartellrechte verstoßen.

Ich finde, das ist genau das immer größere Problem: Moral, Ethik und Anstand treten immer mehr in den Hintergrund, Geld und materielle Werte sind alles. Und wenn man das mal anmerkt und die Vorstellung bzw. den Wunsch äußert, es möge anders sein, dann ist's auf jeden Fall immer *mimimi* ;) Ich meine da jetzt auch nicht Dich persönlich - aber unter'm Strich ist's doch so :(

Gleichzeitig gibt's aber solche Gesetze auch nicht ohne Grund - irgendwelche "Moralapostel" müssen es also in solche Positionen geschafft haben, damit sie diese Gesetze einbringen und durchsetzen konnten. Und zwar nicht nur auf Kommunal- oder Bundesland-Ebene, sondern eben mittlerweile sogar EU-weit.

Ganz abwegig kann der Wunsch nach mehr Moral und Anstand in der Wirtschaft also auch nicht sein ;)

Volkimann schrieb:
Tja floq0r,
vielleicht würden diese Moralappostel gar nicht erst in diese Situation kommen, weil sie entsprechend moralisch handeln.

Problem bei sehr vielen dieser Manager ist eben das kurzfristige. Sie handeln entsprechend ihrer Aktienpakete, versuchen den Wert dieser auf komme was wolle nach oben zu drücken um dann irgendwann mit einem entsprechenden Finanzpolster abzubauen, oder, wenn es raus kommt und sie fliegen, nehmen sie noch ihre Millionenabfindung mit.
100% signed.
Deswegen würde ich auch nie in solche Positionen kommen...

Du hast aber noch vergessen "...nehmen sie noch ihre Millionenabfindung mit..." => und sitzen direkt im nächsten Manager- oder Vorstandssessel, wo sie den gleichen Sch*** von vorne abziehen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Artikel-Update: Qualcomm muss den Regeln der EU-Kommission zufolge die geforderte Geldbuße innerhalb von drei Monaten nach Entscheidung bezahlen. Dabei spielt es keine Rolle, dass Qualcomm gegen die Entscheidung der EU-Kommission vorgehen will. Qualcomm kann die Zahlung der Geldbuße in Form einer Bankgarantie zusichern. Eine Verzögerung der Zahlung, indem „durch alle Instanzen“ gegangen wird, ist nicht möglich.
 
min343 schrieb:
etwas mickrig der betrag
wenn ich qualcomm wäre würde ich so weiter machen

Genau deshalb bringen Strafzahlungen nichts. Sinnvoller wäre es wohl, Importembargos zu verhängen für Zeiträume die dem Zeitraum der Missetat*2 entsprechen oder für denselben Zeitraum Strafzölle auf die Einfuhr von Produkten welche Teile dieses Herstellers beinhalten.

Falls große Geldmengen im Einzugsgebiet der EU vorhanden liegen - komplett einfrieren und nicht warten dass gezahlt wird. Es sollte einfach genommen werden was als strafe ermittelt wurde. Wobei die strafe in der Tat einfach nur lächerlich ist. Da sollte min. 20% des Jahresumsatz von jedem der Jahre genommen werden.
 
immortuos schrieb:
Wieder mal eine lächerliche Summe. 5 Jahre lang die Konkurrenz blockiert und dafür wird dann 4,9% des Umsatzes EINES Jahres als Strafe aufgerufen? Das ist gerade mal der Umsatz von 2 1/2 Wochen...

aber echt. Als Richter hätte ich locker an der Geldstrafe 2 nullen hinten dran gesetzt + Verkaufsverbot über den gleichen Zeitraum wie sie die Konkurrenz blockiert haben. Und wenn die Bankrott gehen = Gerechtigkeit ist nicht schmerzlos. Außerdem werden die Konkurrenten dadurch gleichzeitig "geschult". XD
 
Qualcomm sollte einfach sagen, es war eine Cashback-Aktion. Wenn Apple die Chipsätze bei Qualcomm kauft, gibt es Geld zurück.
Und als Zeichen des guten Willens gab es das Cashback eben im Vorfeld.

Ich finde das mehr als plausibel. Und weg ist die Strafe.
 
Natürlich ... und das Päckchen Kokain hab ich nur für jemanden gehoben während er mein Geld eingepackt hat ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Fullquote des direkten Vorposter entfernt)
Da gehören doch zwei dazu, Apple sollte auch belangt werden. Dass das nicht rechtens ist, sieht ja n Blinder und die Rechtsabteilung der größten Abmahnfirma doch erst recht...

Aber sonst ein schönes Zeichen, auch wenn 1Mrd auch für Qualcomm etwas mikrig klingt.
 
Marcel55 schrieb:
Qualcomm sollte einfach sagen, es war eine Cashback-Aktion. Wenn Apple die Chipsätze bei Qualcomm kauft, gibt es Geld zurück.
Und als Zeichen des guten Willens gab es das Cashback eben im Vorfeld.

Ich finde das mehr als plausibel. Und weg ist die Strafe.

Nur das die Cashback-Aktion nur gilt solange im Vertragszeitraum kein einziges Produkt bei der Konkurrenz gekauft wird. Wäre ja noch nicht so schlimm, wenn man nicht als Spieler mit marktbeherrschender Stellung eingestuft worden wäre.
 
TrueAzrael schrieb:
Aus Sicht der EU sind die Geschädigten die EU-Bürger, denen kommt die Strafzahlung auch zu Gute.
Das sind knapp 2€ pro EU-Bürger als 'Einmalzahlung'. Den Unterschied merkt nichtmal ein Sozialhilfe-Empfänger ;)
Die Konkurrenten könnten bestimmt aufbauen auf dem Urteil selbst gegen Qualcomm vor Gericht ziehen. Problematisch dürfte werden zu beweisen, dass man selbst dadurch einen Schaden erlitten hat und vor allem wie hoch sich dieser beziffert.
Das meinte ich mit 'langfristigem Schaden'. Wie ist's AMD gegangen. Die hatten Anfang des Jahrtausend mehr als konkurrenzfähige CPUs. Die wurden wegen der Beeinflßung Intels von den OEMs nicht verbaut. So wurden die CPUs als Tray quasi verschleudert. AMD fehlten die Einnahmen, was sich die kommenden Jahre auf's R&D auswirkten. Der Bulli konnte weder 'auf die schnelle' verbessert, geschweige denn ersetzt werden. Selbst gut eineinhalb Jahrzente später spürt man die Auswirkungen.
Diesen langfristigen Schaden kann man wirklich nicht beziffern....
(Natürlich wird es Intel nicht so schwer treffen, es geht jedoch ums Prinzip)



flappes schrieb:
Kleines Problem: es gibt viele Konkurrenten die die Preise nicht erhöhen werden.
Trotzdem ist Qualcomm die Dominanz in diesem Bereich, und braucht die Preise nicht erhöhen. Die sparen ja schon, wenn sie aufgrund der aktuellen Lage die Rabatte reduzieren ;)
 
kai84 schrieb:
Wennn das wirklich so abgelaufen ist wäre das schon fast selten dämlich von Qualcomm. Hätte man doch auch mit entsprechenden Rabattvereinbarungen oder ein Bonus je nach abgenommenen Chips lösen können anstatt mit direkter Zahlung unter solchen Bedingungen.

Qualcomm wird eine Rechtsabteilung haben und daher werden sie genau gewusst haben was sie da tun. Dass der Deal nicht sauber ist hat sie halt nicht beeindruckt, er wurde eben so auskalkuliert, dass am Ende für sie ein sattes plus übrig bleiben wird. Legale Discounts wird auch Qualcomm gehabt haben, aber eben nicht lukrativ genug für Apple. Auch wenn es jetzt so aussieht, läuft vermutlich alles nach Plan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und so kommt die EU auch regelmäßig an Ihre Gelder. Der Betrag darf natürlich nicht zu hoch sein.
Auch abgesprochen...mein Tipp :D
 
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