Ich fürchte zwar mein Versuch wird vergeblich sein. Aber argumentieren wir einfach mal mit Fakten.
Mustis schrieb:
Bitte? Jeder Verbrenner, egal ob konventionell, Biosprit oder Wasserstoff steckt jedes E-Fahrzeug in Sachen Reichweite locker in die Tasche
Schon die erste Unwahrheit. Ein mit dem Model S Plaid vergleichbarer Porsche (streng genommen nicht vergleichbar, weil die Fahrleistungen des Plaid in einer anderen Liga spielen) hat ebenfalls ca. 700 km Reichweite. Man ist mit solchen Autos wie dem EQS oder dem Plaid (770, 830km) in den Regionen von Verbrennern. Vielleicht nicht bei 200km/h Autobahn only, dafür kann man mit E-Autos in der Stadt bereits heute vergleichbar viele KM pro Tankladung fahren. Im Stadtverkehr sind mit einem Model 3 LR ca. 700km möglich, ein vergleichbarer Mercedes W205 kommt auf eine ähnliche Reichweite (selbst gemessen).
Was deinen H2 Vergleich angeht, liegts du ebenfalls falsch (hast du dich vorher nicht informiert?).
Toyota Mirai laut Herstellerangabe 402 Meilen:
https://www.caranddriver.com/toyota/mirai
Hondy Clarity laut EPA 340 Meilen:
https://www.caranddriver.com/honda/clarity
Hyundai Nexo 380 Meilen:
https://www.caranddriver.com/hyundai/nexo
Mercedes GLC F-Cell 478 km (nach NEFZ!):
https://media.daimler.com/marsMedia...tterie-und-Brennstoffzelle.xhtml?oid=41475770
Mustis schrieb:
Grade im Fernverkehr wird die E-Mobilität auf Batteriebasis so nie eine echte Zukunft haben sofern die Batterietechnik nicht binnen weniger Jahre einen Sprung hinlegt wie sie es seit bestehen nicht getan hat.
Hast du nur die geringste Ahnung, welchen Sprung wir in der Batterietechnik hingelegt haben?
Die kaufbare Reichweite eines E-Autos hat sich alleine in den letzten 5 Jahren fast verdoppelt.
Wo 2014 der erste Nissan Leaf 199km nach NEFZ hatte (und das Model S 400km), kann man heute Autos mit 700-800km WLTP bestellen. Teilweise nicht die gleiche Fahrzeugklasse, aber die Batterietechnik wird immer von oben nach unten durchgegeben.
Von den Fertigungspreisen pro kWh will ich gar nicht anfangen:
https://arstechnica.com/science/2020/12/battery-prices-have-fallen-88-percent-over-the-last-decade/
Und das alles mit ein und der selben grundlegenden Technologie. Solid State kommt irgendwann noch dazu.
Mustis schrieb:
Das ist Tesla nicht und es gibt keinerlei Anzeichen, dass er das werden wird
https://www.tesla.com/de_de/powerwall
https://www.tesla.com/de_de/energy
https://www.tesla.com/de_de/utilities
https://www.tesla.com/de_de/support/energy/tesla-software/autobidder
https://www.tesla.com/de_DE/charging
https://www.tesla.com/de_DE/insurance
https://auto.economictimes.indiatim...-computer-dojo-to-process-video-data/77565778
https://en.wikichip.org/wiki/tesla_(car_company)/fsd_chip
https://www.sueddeutsche.de/gesundh....urn-newsml-dpa-com-20090101-210302-99-649545
Aber danke für deine Infos, dass Tesla nur ein Autohersteller ist.
Mustis schrieb:
Die IDee des E-Fahrzeuges ist weder neu noch hat sie Tesla erheblich verbessert.
Die Idee des Smartphones war damals weder neu, noch hat Apple sie entscheidend verbessert.
Dennoch haben die heute den ganzen Gewinn der Industrie.
Im übrigen bin ich schon der Meinung, dass Tesla das erste und einzige vernünftige E-Auto hatte mit dem Model S. Sogar um die Infrastruktur hat man sich gekümmert. Wer hatte das sonst noch?
Glaubst du im übrigen ernsthaft, dass wir ohne die Anstrengungen Teslas heute nennenswert E-Autos auf den Straßen hätten?
Konzepte sind nichts wert, Prototypen sind nichts wert (wenn es um Gewinn geht). Wertvoll und das einzig wichtige ist die Massenfertigung.
Das ist doch ein Muster der Musk Firmen: Die landende Rakete war auch nicht neu (na gut, in der Form aufgrund des orbitalen Wiedereintritts schon). Nur ist ein Konzept einfach wertlos, wenn man es nicht entsprechend sinnvoll umsetzen kann. Genau das macht aber SpaceX.
Die Idee von Neuralink ist nicht neu. Nur hilft das Konzept keinem Menschen, wenn die Technologie nicht breit verfügbar ist (deshalb die Roboter zur Implantierung und die Drahtlose Sonde).
Übrigens schreibt sich Tesla auch selber nicht auf die Fahne irgendwas erfunden zu haben. Sie haben es aber markttauglich gemacht.
Mustis schrieb:
Im Vergleich zu anderen Automarken, die nicht nur PKW im Angebot haben, hat Tesla genau nur das: PKW.
Siehe meine Links oben. Den LKW gibts auch noch btw.
Mustis schrieb:
Und das nur im Mittelklasse und Premiumbereich, dort wo wirklich Masse abgesetzt wird, haben sie schlicht kein Produkt und werden es auch nicht haben in den kommenden Jahren.
https://ecomento.de/2021/02/11/tesla-will-25000-dollar-elektroauto-weltweit-anbieten/
3 Jahre zählt nicht zu kommende Jahre?
Mustis schrieb:
Tesla ist in De nichtmal mehr Zulassungschampion!
Ich muss mal ganz kurz nachdenken.....
Ah stimmt, da war doch was. Ist es nicht so, dass Tesla nur ca. einmal pro Quartal Schiffe nach Europa bringt?
Ja kommt hin, die letzten Ladungen kamen November und Februar. Die nächste kommt im Mai.
Mh, dann schauen wir mal was im Bestand los ist:
https://www.tesla.com/de_DE/inventory/new/m3?arrangeby=plh&zip=93149&range=0
Aha, bis auf 2 gebrauchte nur "Auf Transportweg". Heißt das etwa, dass man für April gar kein Auto kriegt, weil der komplette Bestand bereits im März aufgekauft wurde?
Wer die Spuren weiter verfolgt, wird herausfinden, warum manche Monate fast keine Teslas in Europa neu zugelassen werden und an manchen Monaten sind sie Spitzenreiter.
https://teslamag.de/news/deutscher-...56-prozent-andere-ausser-fiat-verlieren-32833 -> Dezember
https://teslamag.de/news/deutsche-z...auto-anteil-hoch-tesla-model-3-platz-14-33963 -> Januar
https://teslamag.de/news/elektroautos-deutschland-februar-tesla-model-3-platz-2-nur-1-model-s-34809 ->Februar
-> März
Meine Vorhersage: Im April wird Tesla wieder nur ein paar Autos verkauft haben (Die Reste vom März). Warum? Weil keine geliefert wurden. Warum wurden keine geliefert? Weil es einen Haufen Absatz in China und USA gibt und man die lokale Produktion logischerweise auch eher dort verkauft.
Aber schon interessant, wie man sich Zahlen herauspicken kann und falsche Korrelationen herauskommen.
Mustis schrieb:
Selbst wenn man wie du davon ausgeht, das in so kurzer Zeit 80% E-Fahrzeuge im Markt sein werden, dann geht ein riesiger anteil daran nicht an Tesla. Das zeigt sich bereits seit über einem Jahr. Nur darüber schreibt kaum jemand, immer nur Tesla, Tesla, Tesla, dabei sind die längst nicht mehr Spitze in Europa.
Ich rechne mit 10-20% Marktanteil in Europa bis 2030. In den USA rechne ich mit 40%, in Asien mit 20-30%.
Das dürfte gut mit den Zielen hinkommen, die ausgegeben wurden.
Die Erklärung, warum kaum jemand über die Europa Zahlen schreibt ist einfach: Weil es niemanden interessiert. Wenn 1 mal alle 3 Monate Schiffe kommen und die Autos innerhalb von wenigen Wochen ausverkauft sind, dann macht es keinen Sinn von irgendwelchen Marktanteilen zu reden, weil noch keine Sättigung eingetreten ist.
Mustis schrieb:
Und wenn man diese Zulassungszahlen in die Zukunft hochrechnet, wird Tesla niemals auch nur in die Nähe des MArktanteils von Toyota oder VW. Es fehlt hier auch schlicht die Produktpalette um das auch nur im Ansatz erreichen zu können.
Es fehlen zunächst einmal die Fabriken. Aber da werden aktuell ja zwei Stück fleißig gebaut und zwei weitere werden erweitert. Modelle kommen mit der Fertigung.
Seh das jetzt nicht als unmöglich zu bewältigende Aufgabe, mehr Modelle rauszubringen.
Mustis schrieb:
Grade wenn man fundiert und detailliert analysiert, kann man gar nicht zu einem anderen Schluss kommen, als das Tesla seinem Börsenwert massiv und nahezu unheilholbar hinterherhechelt.
Das ging dann wohl ordentlich nach hinten los mit deiner "fundierten" Analyse.
Wir können uns ja gerne darüber unterhalten, dass man aktuell schon einen Teil von FSD eingepreist hat (dafür nichts aus dem Energiebereich) und darüber, ob diese Einpreisung nicht etwas voreilig war.
Aber die Grundlage muss schon stimmen, sonst kommen nur falsche Annahmen heraus.
Mustis schrieb:
Zum Thema Apple und Iphone: Dir ist klar, dass der erste Tesla nur 1 Jahre jünger ist als das Iphone? der erste Roadster ist seit 2008 im Verkauf. Aber auch das Modell S ist bereits seit 2009 auf dem MArkt. Wenn ich mir anschaue, was das Iphone seitdem für eine Absatentwicklung an den Tag gelegt hat und wie es den markt geprägt hat und das mit Teslas PKWs vergleiche
Den Unterschied in der Kapitalintensivität zwischen Handy bauen und Automobilindustrie kennst du aber schon oder?
Apple ist zudem mal eben 30 Jahre älter als Tesla.
Mustis schrieb:
wie kann man da auch nur im Ansatz auf die Idee kommen, dass das in der Entwicklung vergleichbar wäre und somit der Kurs der Telsa Aktie irgendwie gerechtfertigt wäre im Sinne, dass die Aktie nicht überbewertet ist? Immerhin ist Tesla bereits 1/3 so wertvoll wie Apple.
Hat möglicherweise damit zu tun, dass Tesla die beiden größten Märkte der Welt (Transport und Energie) bedient und damit viel mehr Potential hat als Apple?
Mustis schrieb:
Wird sich herausstellen, wie das weiterläuft mit der Batteriemiete, der Batteriealterung etc. pp. Tesla wird den kostenlosen Strom und Batterien so nicht ewig halten können.
Schauen wir uns mal wieder die Fakten an:
- Den kostenlosen Strom gibt es schon seit 2017 nicht mehr, die kWh am Supercharger liegt bei 36ct.
- Zur Batteriealterung kann man sich sowohl Roadster (2008) und Model S (2012) anschauen, die regelmäßig mehrere 100k km auf der ersten Batterie haben
- Ein Wartungsintervall gibt es weiterhin nicht und spart mehrere 100€ pro Jahr an Werkstattkosten. Ich frag mich eher, wie die anderen Hersteller ihre obsoleten Werkstätten und Händler weiter halten wollen.
Mustis schrieb:
Zieht man den ganzen Prozess der Herstellung mit hinzu, ist das E-Auto keineswegs so sauber.
Es ist um ein vielfaches sauberer als ein Verbrenner. Der Prozess der Herstellung kann ebenfalls weitgehend CO2 neutral gestaltet werden. An praktisch jeder öffentlichen Ladesäule gibt es nur Ökostrom (anders kriegt der Betreiber auch gar keine Förderung). Viele können auch bereits privat per Solar laden.
Es sagt ja auch keiner, dass es zu 100% sauber wird. Ein Mensch kann sich oder Güter nicht von A nach B bewegen, ohne dabei Energie umzuwandeln. Es macht aber trotzdem Sinn, so viel wie möglich davon in kinetische Energie umzuwandeln und nicht in thermische (von der Treibhausgasproblematik mal abgesehen).
Mustis schrieb:
Kann die große Mehrheit, die zur Miete wohnt nicht und es wird Jahre dauern, bis es soweit sein wird.
Das ist auch gar nicht schlimm. Die ganzen Verbrenner fahren in der Zwischenzeit auch noch weiter. Wenn mehr und mehr umsteigen, wird auch die Infrastruktur besser und besser. Das geschieht in einem schleichenden Prozess (z.B. könnte der E-Auto Neuwagenanteil um 10% pro Jahr steigen). In 5 Jahren wird dann auch ein Gebrauchtmarkt vorhanden sein, der dann auch Menschen erreicht, die sich keinen Neuwagen leisten können/wollen.
Bis die Mehrheit ein E-Auto fährt, könnten so auch noch 20-30 Jahre vergehen. Genug Zeit um umzurüsten.
Ich bin übrigens ein absoluter Feind von Fahrverboten für Verbrenner in Innenstädten. Das hilft weder der Umwelt, noch ist es in Ordnung den Leuten ihrer Mobilitätsgrundlage zu berauben. Gerne kann man saubere Technologien fördern und im Sinne der freien Marktwirtschaft soll sich auch das beste Angebot durchsetzen. Aber Verbote sind der falsche Weg.
Mustis schrieb:
So ein Unsinn... Die bauen so schnell wie die anderen auch, es werden schlicht nicht mehr gekauft, weil zu teuer! Der Markt, der sich Auto in der Preisklasse der Teslamodelle leisten kann, zeigt in DE sogar schon Zeichen der Sättigung.
Hatte ich oben schon widerlegt.
Mustis schrieb:
Ein Mosntrum von einem Truck, dass jedwegen Ökovorteil locker durch Gewicht und CW Wert zunichte macht
Mit dem Truck hast du dich auch gar nicht auseinandergesetzt oder?
Der Ökovorteil ist der, dass man statt einem 20L RAM einen E-Truck kauft. Die Materialien sind einfach gehalten (Das Teil ist im Endeffekt aus Edelstahl, man spart durch das Exoskelett massiv Fertigungsschritte ein), der CW Wert wird bis zu 0,3 erreichen:
https://teslamag.de/news/tesla-musk...rvorragende-aerodynamik-beim-cybertruck-25934
Das Gewicht ist bei einem Truck zum einen Zweitrangig, weil der Zeug transportieren soll, zum anderen macht mehr Gewicht bei einem E-Fahrzeug viel weniger aus als bei einem Verbrenner, weil 70% der Energie beim rekuperieren wiedergewonnen wird.
Mit Verzicht und Verboten wird die Masse nicht zum Umweltschutz gebracht.
Mustis schrieb:
Der Mythos Tesla gerät mit jedem E-Modell anderer Hersteller mehr ins wanken.
Mit jedem E-Auto mehr wird Tesla bestätigt und unterstützt deren Mission (to accelerate the transition to sustainable transportation and energy). Lässt sich alles bereits seit 2006 nachlesen:
https://www.tesla.com/de_DE/blog/secret-tesla-motors-master-plan-just-between-you-and-me
Mit jedem weiteren E-Modell kommt Tesla wieder ins Gespräch, weil sie aktuell der Benchmark in diesem Bereich sind. Man findet nur selten News zu E-Autos, wo nicht irgendwo auch Tesla erwähnt wird.
Mustis schrieb:
Je mehr E-Auto Anteile die etablierten Hersteller erreichen, was derzeit schnell zu nimmt, desto weniger CO2 Zertifikate müssen sie kaufen, der Hauptgewinnbringer bei Tesla.
Nein, aktuell steigen die Einnahmen daraus sogar. Hat damit zu tun, dass die Regularien stärker verschärft werden, als man E-Autos produzieren kann. Deshalb musste VW in China auch mit Tesla poolen um den Strafen zu entgehen.
Was das System an sich angeht hilft es ja offensichtlich, dass mehr E-Autos produziert werden. Problematisch finde ich eher, wie dort Hybride gewertet werden und wie sie dann real bewegt werden.