Raid 0 Einrichten, aber wie?

Was die Leute immer reden, wenn er Raid 0 möchte ist das doch ok, Vorteile sind in einigen Szenarien gegeben und das reicht als Grund.

Ausfall von Platten bla Daten weg. Mir ist jetzt in 18 Jahren nicht eine Platte abgebraucht, selbst wenn es passiert gibt es noch verschiedene Backup Quellen (USB, NAS, cloud).
 
@Heelix:
Nur weil du das so siehst heisst das ja noch lange nicht, dass sich andere ebenso zu einer fachlich eher schwachen Beratung hinreissen lassen.
Zu einer kompetenten Antwort auf eine Frage gehört auch der Hinweis, dass es nicht sinnvoll ist.
Gerade bei CB sind viele nicht in der Lage die Basics selbst korrekt zu beurteilen, das sieht man wunderbar an diesem Thread. Wenn man einfach zu allem Ja und Amen sagt ist keinem geholfen.

Vorteile von Raid 0 sind in WENIGEN Szenarien gegeben und 98% der User bewegen sich nie im Rahmen dieser Szenarien. Und die, die es doch machen, wissen darüber Bescheid und müssen nicht hier nachfragen. Es ist oft ein Zusammenhang zu finden zwischen der Fragestellung und der Nicht-Notwendigkeit der nachgefragten Sache.

Das man ein Backup hat kann ja wohl kein Argument zur sinnlosen Nutzung eines Raid 0 sein. Backups sind Dinge die jeder haben sollte, aber viele nicht haben, und niemand brauchen sollte, weil man sie im Idealfall nie anfasst.
Das dir in 18 Jahren keine Platte ausgefallen ist ist zwar schön, allerdings vermisse ich auch hinter dieser Aussage die Relevanz. Diese Tatsache ist statistisch völlig bedeutungslos.
 
Das Wissen der meisten Poster, die für oder gegen eine Anwendung von RAID's sind, insbesonders in der Onboard-Variante, stammt aus fragwürdigen Quellen.

Selbst die hochtrabendsten Testberichte in mehr als 10 Jahren vor der Verbreitung von Vista sind meist von völlig falschen Grundbedingungen ausgegangen, weil unter Win bis dahin kein Alignment der Partitions an Stripegrenzen gemacht wurde und auch keine Tools dafür vorhanden waren, dieses Alignment einzurichten. Das hat dazu geführt, dass Unmengen an widersprüchlichem Unsinn dazu verbreitet wurde, der willig aufgesaugt dann hier halbverstanden zum Besten gegeben wird.

Wer Platten-I/Os optimieren möchte, muss auch Kenntnisse über die Grundlagen dazu besitzen, ansonsten ist es reines Lotteriespiel.

RAID0 kann auch bei lahmen Platten sowohl zur Verbesserung der I/O Rate, aber auch für höhere Transfergeschwindigkeiten genutzt werden. Aber nie beides gleichzeitig, im Mischbetrieb sind die Veränderungen unvorhersehbar vom individuellen Workload abhängig.

Die höhere Transfergeschwindigkeit kann meist nur sinnvoll genutzt werden, wenn man noch ein weiteres ähnlich gutes Sende/Empfangsmedium in der Konfiguration hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Problem der Fachkompetenz ist aber auch leider, dass der Nicht-Wissende (nicht abwertend gemeint, man kann halt nicht alles wissen und in jedem Gebiet ein Ass sein, so ist das nunmal im Leben) dazu neigt einfache Statements ala: "Is schneller" , "Is langsamer" eher zu akzeptieren, als eine komplette Auflistung der Hardware und Softwarespezifischen Eigenschaften. Da ragt sozusagen zuviel hinten raus, was der Laie erst einmal nicht versteht und daher geflissentlich ignoriert obwohl es fachlich als auch inhaltlich von großer Relevanz ist.

Es ist ja nicht so, dass Raid-0 keine Daseinsberechtigung hat. Aber ich bin mir nicht sicher wer es war, ich habe einmal den Spruch gehört: "Wer es braucht, der fragt nicht, sondern der hat."

Sicherlich gibt es Szenarien und Programme, die mit einem Raid-0 schneller sind. Aber welche? Wieviele, welche Dinge möchte der Threadersteller denn speziell beschleunigt haben, welche Programme, Spiele oder gar "Windows". Aber was bedeutet "Windows schneller" ? Schneller hochfahren? Schneller die Ordner geöffnet? Vielleicht sogar der Brwoser?

Nehmen wir ein Szenario, indem ein Spiel eine 500MB Datei hat. Diese soll jetzt geladen werden:
Ram Speed: mit DDR3 über 6,4GB/s lesen sowie schreiben.

Szenario 1: Festplatte liest die Datei mit durchschnittlich 80MB/s. Also brauch der PC ca. 6,25s, wobei wir davon ausgehen, dass die Zugriffszeit mit ca. 11ms nicht ins Gewicht fällt und die Daten auch direkt im Ram sind.
Szenario 2: Ein Raid-0 liest die Daten mit durchschnittlich 150MB/s. Ergo braucht der PC ca. 3,33s, wobei die Zugriffszeit dann ca. 11,2ms beträgt.
Szenario 3: Dasselbe mit SSD und ca. 300MB/s, die braucht dann nur noch 1,67s.

Und jetzt dasselbe mit 500MB als 4KB Dateien. (sind dann ca. 128 000)
Szenario 1: Festplatte liest mit ca. 1MB/s 4KB Dateien. Bedeutet: 500Sekunden. Dabei ist nämlich die Zugriffszeit entscheidend. Und diese ist DANN mit 11ms relativ hoch im Vergleich zu einer großen Datei, bei der es eben nicht darauf ankommt.
Szenario 2: Ein Raid-0 wird ohne Hardware-Zusatzcontroller entweder per Software oder per Onboard-Raid auf ca. 11,2ms kommen. Aber kleine Dateien werden erst gar nicht aufgeteilt zwischen den Platten. Fraglich ob da nicht sogar nur von einem Medium gelesen wird. Daher wird hier Raid-0 faktisch immer langsamer sein, es sei denn es gäbe eine Möglichkeit eine 4KB Datei auf 2 x 2 KB aufzusplitten.
Szenario 3:
Die SSD wird mit ca. 20MB/s lesen, das scheint Controller begrenzt zu sein. Also nur 25 Sekunden.

Das hier sind jetzt nicht wirklich clevere Beispiele, weil mir spontan auch keine Einfallen. Ich weiss nicht, wie groß die Dateien sind, und wie diese in den Ram geladen werden, ob es welche gibt, die automatisch auf die Auslagerungsdatei kommen etc. etc.

Daher ist es umso wichtiger das Szenario oder den Zweck zu erfahren. Ebenfalls kann man doch selber testen, was man subjektiv als schneller empfindet. Und mit der Sicherung ist tatsächlich quatsch, man muss immer eine haben, ob Raid oder nicht. Jedoch ist die Ausfallwahrscheinlichkeit um 100% erhöht, weil jetzt ja 2 ausfallen können um die Daten zu zerschreddern. Vorher waren es pro Platte 2% Wahrscheinlichkeit, jetzt sind es 4% da ohne die eine Platte, die andere nicht mehr zu gebrauchen ist (Datentechnisch).
 
Zugriffszeit bei Einzelplatte: 11ms. Ein Raid-0 wird auf ca. 11,2ms kommen
Wie erklärst Du die +0,2 ms Unterschied bei der RAID0-Variante ?
Bei einer 7200er Platte dauert eine halbe Umdrehung 4,2ms, auf die durchschnittlich nach Kopfpositionierung gewartet werden muss, bis die Daten vorbeikommen.
Wartet man auf 2 Platten, dauert das 5,6 ms; um 1,4ms mehr.

Also muss bei Einzelplatte gesamt 11ms die Positionierungszeit des Kopfes etwa 7ms Anteil haben; macht man bei 2 Platten die gleichen Zugriffsmuster zum Vergleich, halbieren sich die Positionierungswege, was dann statt 7 etwa 2-3ms weniger dauert, in Summe somit kaum länger als auf einer Einzelplatte.

Daher wird hier Raid-0 faktisch immer langsamer sein, es sei denn es gäbe eine Möglichkeit eine 4KB Datei auf 2 x 2 KB aufzusplitten.

Seit der Ära der AHCI-Controller ist NCQ vom System unterstützt - d.h. es wird auf ein Volume nicht mehr gewartet, bis ein I/O fertig ist, bevor der nächste geschickt wird.
Somit ist ein 4K Block mit Sicherheit (außer man hat am Alignment was verbockt) zur Gänze auf einer der Memberplatten. Damit kann ein weiterer 4K Block inzwischen von einer anderen Platte, worauf dieser liegt, parallel abgearbeitet werden. Daher steigt der I/O Durchsatz um den Faktor 2 und es dauert statt länger als 500 wegen der kürzeren Positionierwege unter 250 Sekunden.
 
Die 0,2ms waren eine bloße Schätzung meinerseits. Ich habe bisher bei allen Onboard-Raidcontrollern , ob ICH oder den AMD Chipsatz beim Onboard eine Verschlechterung der Zugriffszeit in Benchmarks erlebt. Vielleicht merkt man das im Alltag, vielleicht nicht. Messungenauigkeiten kann ich ausschließen, habe die Tests ja immer wieder bis zum erbrechen gemacht. Auch eine andere Stripe-Size änderte da nichts dran.

Beim NCQ bin ich davon ausgegangen, dass die Suchzeit schon genug verschlingt. Ich gebe zu, dass ich dahingehend nicht recherchiert habe, sondern lediglich die Ergebnisse aus meinen CrystalDiskMark Benches benutzt habe. Dort war zwischen 4KB mit einer Platte und 4KB mit 2 im Raid-0 kein Unterschied feststellbar, weshalb ich es dann auf die Stripe-Size geschoben und abgehakt hatte.

Mit den abarbeitenden I/Os bin ich mir ebenfalls nicht sicher. Selbst bei einer großen Videodatei müsste man nochmals testen, ob ein 1GB File schneller von Festplatte 1 zu Festplatte 2 oder kopieren von einem Raid-0 schneller wäre.

PS: Bevor ichs vergesse: Ich bin ebenfalls zum Lernen hier. Bin also gerne bereit vom Meister persönlich Tipps zu Lektüren zu bekommen. Mit Berufserfahrung in der Hinsicht bin ich leider nicht gesegnet, und werde es wohl die nächste Zeit nicht sein. Wäre also klasse wenn du was dazu sagen könntest. Und ja, der Raidcontroller, ebenfalls der Port Multplier und der ganze Krempel, das wird von meinem ersten Verdienst gekauft, damit ich endlich mal alle Dinge austesten kann.
 
Onkelhitman schrieb:
PS: Bevor ichs vergesse: Ich bin ebenfalls zum Lernen hier. Bin also gerne bereit vom Meister persönlich Tipps zu Lektüren zu bekommen. Mit Berufserfahrung in der Hinsicht bin ich leider nicht gesegnet, und werde es wohl die nächste Zeit nicht sein. Wäre also klasse wenn du was dazu sagen könntest. Und ja, der Raidcontroller, ebenfalls der Port Multplier und der ganze Krempel, das wird von meinem ersten Verdienst gekauft, damit ich endlich mal alle Dinge austesten kann.

Das ist auf jeden Fall eine sehr lobenswerte Ansicht, die man nur begrüßen kann!
ich würde mir das nur von mehreren Menschen wünschen...:)

Ich teile deine Ansicht übrigens, die Zugriffszeiten gehen beim Raid Betrieb leicht nach oben!
Das entspricht einfach meiner Erfahrung.
 
Ich teile deine Ansicht übrigens, die Zugriffszeiten gehen beim Raid Betrieb leicht nach oben! Das entspricht einfach meiner Erfahrung.
Auch meiner Erfahrung und theoretischen Berechnung nach. Es kommt ja immer drauf an, ob man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht.

Nehme ich ein 1TB Einzeldrive und mache einen Bench random über den ganzen Drive, bekomme ich eine durchschnittliche Zugriffszeit bei xKB Datenblöcken. Geht man von einer durchschnittlichen Transferrate von 80MB/s aus, so dauert das für einen 128K Datenblock 1,6ms, die da inkludiert sind. Bei 4K wären es bloss vernachlässigbare 50µs.

Mache ich das gleiche mit zwei solcher Platten gleicher Charakteristik random über den Bereich dieser 2TB, dann bekomme ich, wenn bei 4K nur je eine Platte involviert ist, genau den gleichen Wert.
Teste ich aber mit einer Blocksize, die grösser als die Stripesize ist, muss auf beiden Platten gearbeitet werden und dann schlagen bei 7200ern die +1,4ms zu Buche - abzüglich der von 1,6 auf 0,8 je Drive aufgeteilten Zeit für die Datenübertragung.
Daher wird die Zugriffszeit in diesem Fall um 1,4-0,8ms=+0,6 ms größer werden.
Diese Erfahrung ist euch geläufig.

Vergleicht man aber eine 1TB Partition auf einer 1TB Einzelplatte mit einer 1TB Partition auf zwei per RAID-0 aufgeteilten 1TB Partition auf zwei 1TB-Platten, dann ist die Berechnung so wie im Vorpost.

Unabhängig davon erhalte ich entweder
- doppelte I/O Leistung bei Datenblöcken <= Stripesize, bei unveränderter Zugriffszeit
oder
- doppelte Übertragungsgeschwindigkeit bei etwas erhöhter Zugriffszeit, was sich nur in sequentiellen Zugriffen deutlich bemerkbar macht (1x Zugriffszeit, dann nur mehr Übertragungszeit)

Im Mischbetrieb auf einem durchschnittlichen Heimuser-System wird sich da mitunter nur wenig Verbesserung zeigen, vor allem, wenn er auf die Systemplatte noch tonnenweise Daten packt.

Verwendet man aber z.B. 2x RAID0 und schaufelt bei Viedeobearbeitungen zwischen den beiden hin und her, dann ist das sehr wohl spürbar, weil die einzelnen I/O-abhängigen Arbeitsschritte dann nur mehr halb so lange dauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, da sprichst du auch so einen Punkt an, den ich noch nicht so recht begriffen habe. Nehmen wir an ich habe ein File mit 600MB.

Wenn ich ein Video mit 80MB/s lese von Festplatte 1. Und ich bearbeite das Video und speicher es auf Festplatte 2. So wird dann ja mit 80MB/s geschrieben. Ich habe also 80MB/s lesen und schreiben, ergo brauche ich doch dann 7,5 Sekunden (+/- Zugriffszeit, Positionierung etc.).

Wie sieht das im Raid aus? Da kann ich mit 150MB/s lesen, oder aber schreiben. Wenn ich jetzt vom Raid-0 auf dasselbe kopieren will, dann wird er ja erst lesen: 4 Sekunden lesen mit 150MB/s. Und dann 4 Sekunden schreiben mit 150MB/s. Ergo brauche ich im Raid-0 doch dann intern (bei nur einem Raid-0) 8 Sekunden. Das Raid-0 müsste doch dann langsamer sein oder? (mal davon ab, dass wir wiederum davon ausgehen, dass die Zugriffszeit etc. perfekt läuft, ebenso NCQ).

PS: Das bedeutet doch:
Nur eine Festplatte 80MB/s. Lesen 7,5Sekunden, schreiben 7,5 Sekunden = 15s
Von einer Festplatte auf ne andere: Lesen 7,5s , gleichzeitig schreiben 7,5s = 7,5s (minimale Abweichung)
Von Raid-0 auf dasselbe Raid-0: lesen 4s, schreiben 4s = 8s
Und von Raid-0 auf Raid-0 : lesen 4s, gleichzeitig schreiben 4s = 4s
 
Zuletzt bearbeitet:
Kommt in etwa hin, wobei der vorletzte tatsächlich noch länger dauern würde da der Kopf sehr oft neupositioniert werden muss - davon abgesehen, sehe ich für das R im RAID 0 keine Berechtigung^^
 
PS: Das bedeutet doch:
Nur eine Festplatte 80MB/s. Lesen 7,5Sekunden, schreiben 7,5 Sekunden = 15s
Von einer Festplatte auf ne andere: Lesen 7,5s , gleichzeitig schreiben 7,5s = 7,5s (minimale Abweichung)
Von Raid-0 auf dasselbe Raid-0: lesen 4s, schreiben 4s = 8s
Und von Raid-0 auf Raid-0 : lesen 4s, gleichzeitig schreiben 4s = 4s

Prinzipiell muss man da festhalten: Bei Videobearbeitung wird üblicherweise nicht die Datei im Speicher aufbewahrt. Daher auch nicht vorher gelesen und nachher geschrieben.
Wäre das trotzdem so, dann würde nach diesen Angaben
- von und auf die gleiche Festplatte 15s
- von einer auf eine zweite Festplatte 15s
- von und auf das gleiche RAID0 8s
- von einem auf ein anderes RAID0 8s
Weil Lesen und Schreiben ja nicht gleichzeitig bzw überlappt erfolgen.

Habe ich jetzt aber ein Schnittprogramm, welches aus einer Aufnahme einzelne Sequenzen ausschneidet und anders angeordnet zusammenfügt, so wird nach Festlegung dieser Schnittmarken der Prozess wie bei einem Kopieren einer Datei ausgeführt - es wird sequentiell in den Speicher gelesen und kurz darauf in eine andere Datei geschrieben.
Da ist es jetzt wieder von der Qualität des Programmes abhängig, ob dieses die I/Os überlappt absetzt oder immer wartet, bis der zuletzt abgesetzte verarbeitet wurde.

Im Idealfall arbeitet so ein Programm auch noch mit großen I/O-Buffern, z.B. mit je 1MB.
Damit wären 600 Positionierungen für die Delays (angenommen:11ms, am RAID0 10ms bei gleicher sektorieller Anordnung, Umdrehungswartezeit 4,2ms, am RAID 5,6ms) zu berücksichtigen:
- von und auf die gleiche Festplatte 15+ 2*600*0,011= 28,2s
- von einer auf eine zweite Festplatte 7,5 + 600*0,0042= 10s
- von und auf das gleiche RAID0 8 + 2*600*0,010= 20s
- von einem auf ein anderes RAID0 4 + 600*0,0056= 7,36s

Arbeitet es jedoch ineffizient - wie das Windowseigene Copy - mit max 64K Buffer, so sind 16x so viele Positionierungen, nämlich 9600, nötig.
- von und auf die gleiche Festplatte 15 + 2*9600*0,011= 226.2s
- von einer auf eine zweite Festplatte 7,5 + 9200*0,0042= 46,1s
- von und auf das gleiche RAID0 8 + 2*9200*0,010= 192s
- von einem auf ein anderes RAID0 4 + 9200*0,0056= 55,5s

Hier ist das Kopieren von RAID0 auf RAID0 langsamer, weil in diesem Fall die höhere Umdrehungswartezeit bei 2 Platten den entscheidenden Anteil hat. Das ist aber bloss ein errechneter Durchschnittswert, welcher bei jedem Test andere Werte liefern kann. Das liegt daran, dass die rotierenden Positionen der beiden (oder aller 4) involvierter Platten zueinander variieren kann, was dann diese Wartezeit erheblich beeinflusst.

Das wiederum ist nur gültig, wenn die Stripesize kleiner ist als die Blocksize, mit der geschrieben wird, dann findet die Übertragung jeweis nur von einer auf eine der Memberplatten statt.
Ist das zufällig die gleiche Memberplatte bei einem RAID0, dann dauert es gleich lang wie von einer Einzelplatte auf die selbe 226,2s; sonst wie von einer Einzelplatte auf eine andere 46,1s.

Bleibt alles aber trotzdem eine Milchmädchenrechnung, weil einige Faktoren hier nicht berücksichtigt sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ernst@at schrieb:
Prinzipiell muss man da festhalten: Bei Videobearbeitung wird üblicherweise nicht die Datei im Speicher aufbewahrt. Daher auch nicht vorher gelesen und nachher geschrieben.

Manche Programme laden die Datei zuerst in einen eigenen "Temp" Ordner womit wir bei "vorher gelesen und nachher geschrieben" wären.

Kommt die CPU bei der Umrechnung nicht hinterher gibt es übrigens so gut wie keinen Unterschied und das passiert bei HD nicht so selten ;)
 
Also ist das Ganze abhängig vom verwendeten Programm, wie es arbeitet, was ich schneiden will, und wieviel.

Fraglich ist also, welche Zeitersparniss ich insgesamt durch das Benutzen eines Raid-0 gegenüber 2 Einzelfestplatten nur für den Zweck der Videobearbeitung habe. Bei Einzelplatten muss ich nichts weiter einrichten, außer Quell- und Zielplatte auswählen. Beim Raid-0 kann mir das Raid ausfallen, der Controller abnudeln und du musst wieder "Hand anlegen", wie du schreibst, das Programm kann damit vielleicht gar nichts anfangen oder oder oder.
Daher könnte es sein, wenn man nur mal eben so 100 Videodateien umwandeln will, dass die Kostenersparnis hochgerechnet bei 12 Stunden liegt. Danach hat man das Raid "umsonst" weil man überhaupt kein Quellmaterial mehr hat. So wars ja bei mir. Nachdem ich alles umgewandelt hatte, damals noch mit den kleinen Platten (2x Raid-0 mit je 250GB Platten) und DVDs in XVid und DivX (heutzutage geht das ja alles nicht mehr wegen dem Kopierschutz, damals wollte ich aber gerne meine Filme vom PC aus starten ohne Vorschau und den Nachspann und dem Kram, also von ca. 4,5 GB runter auf 1,5GB) habe ich das Raid einfach nicht mehr benötigt. Wenn ich mir dann was an DVDs gekauft habe, habe ich die auch so umgewandelt bekommen.

Daher ist es vielleicht interessanter einen Vergleich zwischen Videoschnitt/Umwandlungsprogrammen zu machen und DANN mit einer Platte, einer Platte außerhalb von Windows, 2 Einzelplatten, 2 Einzelplatten außerhalb von Windows etc. etc. zu testen oder besser noch: Testen zu lassen. Es gibt so viele Hardwareseiten, da sollte sich vielleicht eine mal drum kümmern. Der Privatanwender ist von so einem Setup sicher erst einmal überfordert, und ich muss zugeben, es spielen immer soviele Dinge eine Rolle, dass man alles gar nicht testen kann. Da siehts bei ner Hardwareseite anders aus. Vor allem kann man dann auch den Einzel-Festplattentest mit verschiedenen Festplatten machen um den Unterschied zwischen z.B. den immer wieder getretenen Green-Festplatten gegenüber einer hochgelobten Raptor-Platte machen.

Für mich entscheidend:
Im Idealfall
- von und auf die gleiche Festplatte 15+ 2*600*0,011= 28,2s
- von einer auf eine zweite Festplatte 7,5 + 600*0,0042= 10s
- von und auf das gleiche RAID0 8 + 2*600*0,010= 20s
ineffizient - wie das Windowseigene Copy
- von und auf die gleiche Festplatte 15 + 2*9600*0,011= 226.2s
- von einer auf eine zweite Festplatte 7,5 + 9200*0,0042= 46,1s
- von und auf das gleiche RAID0 8 + 2*9200*0,010= 192s

Ergo sind zwei Einzelplatten für Videoschnitt besser als ein Raid-0. Bei zweien ok, die sind schneller. Aber EIN Raid-0 kommt da eben nicht dran.
 
Genau das wurde ja schon in einigen anderen Themen angerissen: Um die Leistungsfähigkeit eines RAID0 zu nutzen, braucht es einen ebenbürtigen Gegenspieler.

Es gibt ja auch noch die Liga der RAID-0 Fans, welche das System darauf legen.

Dort hat eine geringe Clustersize 4K gegenüber hoher Stripesize von 64/128K den Vorteil, dass Metadatenoperationen wie Indexzugriffe von kleineren Datentransferoperationen zum Teil entkoppelt werden, womit eine erhebliche Anzahls an "long distance seeks"- großen Armbewegungen - und damit Wartezeit eingespart werden kann. Außerdem werden die Zugriffe auf zwei Memberplatten aufgeteilt, die nebenläufig abgearbeitet werden können.

Das kann insgesamt eine Performanceverbesserung bewirken.
Verwendet man aber dazu neuere Platten mit dem Advanced Format (phys. 4K Sektoren), so wird beim Schreiben von Metadaten, welches in 1K Portionen erfolgt, ein enormes Delay von einer zusätzlichen Umdrehung wirksam. Unzip/rars von vielen kleinen Dateien werden so zu Dauerläufern. Solche Platten fürs System zu verwenden(egal ob einzeln oder als RAID) sind derzeit eine Performancesünde. Vielleicht bequemt sich MS in Win9 oder Win10 dazu, dem neuen Aufzeichnungsformat Rechnung zu tragen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde das total beeindruckend, wie tief ihr in die Materie geht. Aber man sollte daraus keine großen Schlüsse ziehen, weil wie der Ernst@at schon richtig gesagt hat, viele Faktoren nicht berücksichtigt werden.

Diese Rechnung funktioniert vielleicht, wenn man sich auf sehr niedriger Ebene bewegt und die Platten simple ansteuert.

Man kann es aber schwer errechnen wenn es um Dinge geht wie, Caching des Betriebssystems, Caching des Treibers, NCQ und was es sonst noch gibt....

Alles Technologien die die HDD's beschleunigen und die Kopfbewegungen reduzieren. Sowas kann man nur versuchen mit realistischen Szenarien zu messen. Und damit meine ich keine 500 Programme starten um zu zeigen, dass eine Festplatte eine höhere Zugriffszeit hat als eine SSD.

Zu Verallgemeinern, dass ein RAID0 beim Videoschnitt schlechter wäre als zwei Einzelplatten, finde ich quatsch. Dann müsste man sich immer darüber im klaren Sein, wo sich die Quell- und Zieldateien befinden. Natürlich wäre es am besten für jede Datei ein eigenes Laufwerk.

Meiner Meinung nach bringen zwei Einzelplatten nur mehr wenn man simple direkt von einer auf die andere kopiert. Aber wie oft macht man sowas!?

Auslagerungsdateien werde sowohl gelesen als auch geschrieben, können somit auch nicht auf zwei Platten geteilt werden.

Die meisten Betriebsystem-Dateien werden zur Laufzeit sowieso gecached, da passiert kaum noch was wenn das System erstmal läuft.

Also wieso nicht zwei Festplatten kombinieren und von beiden Welten profitieren ( Matrix RAID ) !? Eine F3 bietet sich für sowas ja förmlich an...
Ergänzung ()

PS: Ich hab gerade noch alte HD-Tach Dateien gefunden und würde die gerne mal erklärt bekommen:

Bild1: die beiden Einzelplatten
rppzjttu.jpg


Bild2: das komplette RAID0 dieser Platten
nkfwc93o.jpg


Bild3: Der RAID0-Teil des Matrix Arrays (50% der Gesamtkapazität der Platten)
bz73v7cr.jpg


Bild1: hier erkennt man sehr schön, dass es sich um sehr gleichwertige Laufwerke handelt.

Bild2: ist das altbekannte Bild der daraus resultierenden RAID0 Kombination, wobei ich keinerlei Anzeichen auf eine Vergrößerung der Zugriffszeit sehe

Bild3: Eine Matrix RAID-Variante die mir bei meiner Frage behilflich ist.


Nun folgendes Szenario. Wir haben eine 160-GB Betriebssystem Partition. Einmal auf der Single-Platte, und einmal auf dem 160GB- RAID0 - Array.

Wenn ich die Messwerte von Bild1 und Bild3 Vergleiche, sehe ich eine Verdoppelung der Transferrate sowie ein Reduktion der Zugriffszeit. Natürlich weil die Platten für diesen Bereich nicht mehr ganz so weite Wege gehen müssen. Zusätzlich kommt natürlich noch ein besseres Caching-Verhalten durch den Intel-RST.

Aber wieso soll sich das nicht positiv auf das Betriebssystem auswirken!? Messe ich falsch? Nehme ich das falsche Programm!?
 
Tja, ein Benchmark zeigt eben nicht alles.

Hier ist recht schön zu sehen, dass die seq. Datentransfergeschwindigkeit gegenüber einem Einzeldrive genau doppelt so hoch ist. Egal, ob das jetzt über die gesamte Plattenkapazität oder nur die Hälfte gemessen wird.

Die Ermittlung der Zugriffszeit zeigt über die gesamte Kapazität zweier Platten den gleichen Wert wie bei einer Einzelplatte, über die halbe Kapazität aber bei diesem Beispiel um 2,2ms weniger. Was hier aber gemessen wird, ist random-Zugriff auf bloss einen Sektor, es daher bei der Ermittlung immer nur eine der beiden Memberplatten involviert, dh hier wird nie das zusätzliche Delay bei 2 Platten von durchschn. 1,4ms miteinbezogen

Bei I/Os geringer Größe kommt der Effekt, dass von beiden Platten gleichzeitig übertragen wird, kaum zur Anwendung - durchschnittlich überlappen sich die Übertragungen bei RAID0 mit 2 Platten erst ab einer Übertragungsdauer von 2*1,4ms=2,8ms; bei einer Übertragungsrate von 55MB/s daher erst ab Größen von etwa 300KB(150KB je Platte) hintereinanderliegender Sektoren, ein am System eher selten zu beobachtendes Ereignis...

Je nach Lage der ersten der hintereinanderliegenden Cluster auf den Stripes werden
Operationen >4K aber häufig auf beiden Platten ausgeführt.

Damit hat man größtenteils bloss eine um 0,8ms bessere Zugriffszeit bei einfacher Übertragungsrate
 
Aber selbst das wäre doch gar nicht so schlimm. Da bei kleinen Dateien die Übertragungszeit ohnehin keine große Rolle spielt.

Jetzt greife ich aber auf Files zu, die ~700MB ( keine Seltenheit bei Spielchen ) groß sind. Oder ein paar GB (r/w) , wie es im Falle von Photoshop mal locker ist. Da hat man mit zwei Einzelplatten überhaupt keinen Vorteil ...
 
Aber wieso soll sich das nicht positiv auf das Betriebssystem auswirken!? Messe ich falsch? Nehme ich das falsche Programm!?
Da bei kleinen Dateien die Übertragungszeit ohnehin keine große Rolle spielt.
Jetzt greife ich aber auf Files zu, die ~700MB ( keine Seltenheit bei Spielchen ) groß sind. Oder ein paar GB (r/w) , wie es im Falle von Photoshop mal locker ist. Da hat man mit zwei Einzelplatten überhaupt keinen Vorteil ...

Ok? Genau das ist es ja was ich so gerne totreden möchte. Leg bitte klar definiert fest WAS am Betriebssystem schneller sein soll. WELCHE Programme schneller gehen sollten, könnten, müssten. Dann kann man auch messen oder rechnen. Aber erst möchtest du es für Betriebssystemfiles haben (ich glaube HISN hatte da mal ein Bildchen zu, aus wievielen Mini-Dateien Windows besteht), wenn das dann nicht klappt wird die Photoshop-Lanze ausgefahren. Die HDTune Scans habe ich alle schon gemacht, die HDTach Scans ebenso. Die sagen nur leider 0 über die Anwendungen aus, die man fährt.
 
Meine Güte, es gibt nicht gerade wenig Leute die eine Digitalkamera haben und tonnenweise Fotos auf der Platte liegen haben. Das sind auch locker mehrere MB. Und egal ob das Photoshop ist oder Gimp.

Und natürlich will ich es für das Betriebssystem haben, ich will mir keine Gedanken machen, wo ich etwas ablege.

Wie realitätsnah ist denn das von einer Platte auf die nächste Platte Kopieren!?

Die meisten kleinen Dateien, sofern sie überhaupt gebraucht werden liegen eh zur Laufzeit im Speicher.

Also wenn wir nun schon mal sehen, dass die Zugriffszeit überhaupt nicht zunimmt, aber die Transferrate verdoppelt ist, warum soll das negativ sein!?

Hast du mal eine Installation gemacht!? Mal mitbekommen wie gut der SChreibcache beim Intel-RST funktioniert!?
 
Du rechtfertigst dich schon wieder, anstatt zu sagen was schneller ist. Fährt dein Windows schneller hoch? Öffnet sich der Firefox schneller? Du kannst schneller durch deine Ordner zappen, die Bildervorschau ist schneller geladen.

Also wenn wir nun schon mal sehen, dass die Zugriffszeit überhaupt nicht zunimmt, aber die Transferrate verdoppelt ist, warum soll das negativ sein!?
Siehst du doch gar nicht. Ernst@at hat es dir doch erklärt.

Hast du mal eine Installation gemacht!? Mal mitbekommen wie gut der SChreibcache beim Intel-RST funktioniert!?
Also geht es jetzt ums installieren nicht mehr um Windows ansich?

Du merkst worauf ich hinauswill? Ich mag diese Pauschalplätzchen einfach nicht, möchte daher einfach nur Hieb- und Stichfest sehen was wirklich schneller ist. Klar, beim installieren kann es sein, dass man bei einer Einzelplatte 30s brauch, bei nem Raid-0 15s. Aber wie oft installierst du was, die Frage ist genauso wie die Frage nach:
Wie realitätsnah ist denn das von einer Platte auf die nächste Platte Kopieren!?

Der Eine machts, der Andere nicht. Aber genau darum geht es. Wenn man sagen kann:
Raid-0 beschleunigt:
Raid-0 ist hierbei nicht schneller:
Dann ist doch alles ok. Nicht jeder installiert den ganzen Tag. Oder fährt Windows aus Spaß 7 mal hoch und runter. Nutzt Video-/Bildbearbeitung oder schiebt große Daten hin und her.

Aber die Argumente für ein Raid-0 werden meist nur mit Benchmarks erklärt. Und das ergibt einfach keinen Sinn.
 
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