Raspberry Pi als 24/7 Webserver?

Geeky26

Commander
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Ich habe aktuell eine Idee, wie wir bei uns in der Firma ein paar Arbeitsschritte enorm erleichern können.
Es geht im Prinzip um ein Lagerlogistik-System als Web-Application.

Das Hosting soll lokal in der Firma sein und nicht von Außen aufrufbar sein.
Die Nutzung ist auf Mitarbeiter in der Firma beschränkt. Ich rede hier im worst-case von maximal 5 Personen zeitgleich auf der Webseite.

Im Lager selbst soll eine Art "Terminal" aufgebaut werden mit kleinem 10"- oder 15"-Bildschirm. Webbrowser im Fullscreen-Modus, mehr nicht.

Meine Idee wäre nun, für den Server einen Raspberry Pi 4 Model B mit Raspbian OS headless zu nehmen und für das Terminal einen Raspberry Pi 400 mit Raspbian OS und Benutzeroberfläche (der 400 ist "die Tastatur" mit integriertem RPi).

Schafft ein Pi denn 24/7 einen Webserver mit hin- und wieder ein paar SQL inserts und updates?
Gebraucht wird apache oder nginx, php, mysql mit phpmyadmin, ssh. Vielleicht noch composer, aber eher nicht.

Über Zertifikate habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Ich möchte nicht an die PCs in der Firma rennen und ein Zertifikat aufspielen. Braucht es fürs Intranet SSL-Zertifikate?
 
Ich mache hier keine Beratung für eine Lösung für eine Firma. Ich sage nur, dass ich hierfür keinen Raspi nehmen würde.

Frage: hat die Firma eine IT Abteilung?
 
Geeky26 schrieb:
Schafft ein Pi denn 24/7 einen Webserver mit hin- und wieder ein paar SQL inserts und updates?
Gebraucht wird apache oder nginx, php, mysql mit phpmyadmin, ssh. Vielleicht noch composer, aber eher nicht.
Ja.

Geeky26 schrieb:
Braucht es fürs Intranet SSL-Zertifikate?
Hängt davon ab, wie kritisch die Anwendung ist und wie vertrauenswürdig das Netz.
 
Geeky26 schrieb:
Schafft ein Pi denn 24/7 einen Webserver mit hin- und wieder ein paar SQL inserts und updates?
Gebraucht wird apache oder nginx, php, mysql mit phpmyadmin, ssh. Vielleicht noch composer, aber eher nicht.
Jap. Würde ich aber dennoch nicht empfehlen. Lagerlogistik-System klingt für mich erstmal wichtig, was würde bei einem Ausfall passieren?
 
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Der Raspi schafft das.
Knackpunkt ist, wie wichtig ist die Verfügbarkeit des Systems bzw. wie groß der Schaden, wenn's mal nicht zur Verfügung steht.
 
Für eine einfache Web App könnte der Pi4 sogar schon fast overpowered sein :D Ich habe die letzten Jahre über einen Pi4 mit diversen Docker Containern (Adguard Home, Homeassistant, paperless etc.) betrieben und habe keine Performanceprobleme dabei gehabt. Paar Gedanken zu dem Use Case:
  • Wenn deine App schreibintensiv ist, solltest du dir über eine SSD statt der Speicherkarte Gedanken machen
  • Es gibt lüfterlose Pi-Gehäuse, die den Pi kühl halten. Dadurch, dass kein Lüfter dabei ist, verstaubt der Pi über die Zeit nicht so sehr
  • Backup der App und Daten nicht vergessen
...jetzt zur schlechten Nachricht. Ich hatte mit meinem Pi immer mal wieder mysteriöse Netzwerkausfälle. Der Pi lief noch, aber war per SSH nicht mehr zu erreichen. Ich konnte das nie genau eingrenzen, kann also sein, dass das nur bei mir aufgetreten ist. Aber kann halt auch sein, dass so ein Pi dann doch nicht für 99,99999% Uptime ausgelegt ist.

Thema SSL: Im internen Netzwerk kommt es darauf an, ob du allen Netzwerkteilnehmern vertraust. Good practice wäre es, per selbst signiertem Zertifikat zumindest für Verschlüsselung des Netzwerkverkehrs zu sorgen. VLAN könnte auch ne Lösung sein.
 
Unser Lagersystem liegt übrigens in der Cloud. Ja, Cloud hat auch seine Probleme, aber mit schulterbaren Mitteln (wie dem Raspberry :D) schaffen wir definitiv keine bessere Ausfallsicherheit als "die Cloud". Ist übrigens auch eine Eigenentwicklung.

Dass es von Außen zugänglich ist, ist meiner Meinung nach kein (großes) Problem, wenn's richtig gemacht ist.
 
Frage: hat die Firma eine IT Abteilung?
Wir sind 10 Leute, sowas gibts bei uns nicht.
Ein von einer Fremdfirma für uns entwickeltes System würde soviel kosten wie ein Mittelklassewagen, das fällt daher weg.

Dass es von Außen zugänglich ist, ist meiner Meinung nach kein (großes) Problem, wenn's richtig gemacht ist.
Ich habe auch schon daran gedacht, es auf dem Webserver der Firma zu hosten. Mit einem vernünftigen Loginsystem sollte das kein Problem sein.
Das würde so einiges einfacher machen und außerdem fallen die Anschaffungskosten für den Server-Pi weg. Das "Pi fällt aus"-Problem wäre damit auch erledigt. Ein funktionierender Internetzugang ist für unsere Firma zwingend erforderlich. Ohne geht nix mehr. Da wäre das nichtfunktionierende Lagersystem das kleinste Übel. Ein Ausfall des Systems wäre nicht schlimm, wenn es nicht mehrere Tage sind.

Vorteil bezahltes Webhosting: plump ausgedrückt, ich muss mich nicht um die Installation der Basiskomponenten kümmern und SSL gibts quasi gratis dazu.
 
Der Raspi schafft das eigentlich locker. Ich kenne eine Einrichtung welche längere Zeit eine interne Wordpressinstanz auf einem Raspi laufen liess. Das lief lange Zeit recht gut. Irgendwann war der RPI dann zu schwach für die installierten Module, Plugins, etc.

Allerdings empfehle ich das nicht für ein wirkliches Produktivsystem in einer Firma. Da spielt die Asufallsicherheit und alles damit verbundene eine zu grosse Rolle.
 
Geeky26 schrieb:
Ein Ausfall des Systems wäre nicht schlimm, wenn es nicht mehrere Tage sind.
Daten weg aber vermutlich.

Könntest dir auch mal Zeug wie Firebase angucken. Da hast du Datenbank, Login und co und kannst es easy an Frameworks wie Flutter hängen. Dann hast du vieles bereits fertig geliefert und musst keinen "richtigen Server" managen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Raspberry schafft das locker. Denke aber an einen vernünftigen Setup. Leider bist du dann auch nicht viel günstiger als ein kleiner No Name Mini PC.
Wir andere erwähnen, alles in docker zu packen ist eine gute Idee.

Bei den niedrigen Kosten würde ich einen zweiten Raspberry parallel betreiben. Dort kannst du dann Updates testen und im Fehlerfall tauscht du die Kiste einfach komplett aus.
 
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