News Reale CPU-Tests: Intel will Cinebench & Co als Benchmarkreferenz ersetzen

Aphelon schrieb:
Innerhalb der Käufer, die sich vor einem PC-Kauf Benchmarks anschauen, wird die Niesche der Cinema4D-Nutzer vermutlich deutlich größer.
Da kann ich nicht ganz zustimmen. In meinen Augen sind es vor allem die Gamer, die sich für Benchmarks interessieren. Für wirklich professionelles 3D-Design (Pixar, Industrial Light & Magic usw.) sind die Benches sicher auch irrelevant, weil die zum Einen wohl eher mit Maya arbeiten und dann z.B. auf Server-Farmen mit RenderMan rendern und zum anderen wohl einfach selber benchen, bevor sie 100 neue CPUs anschaffen.
Abgesehen davon skaliert CineBench eben so linear mit Takt, als auch mit Kernen, dass die Ergebnisse relativ leicht zu interpolieren sind. Darauf wollte ich eben auch mit meinem Beispiel im anderen Post hinaus. Wenn ich CPU X habe, mit n Kernen und m GHz Takt, wird sowohl CPU Y mit n*2 Kernen und m GHz Takt, als auch CPU Z mit n Kernen und 2*m GHz Takt, im CB circa doppelt so schnell sein wie CPU X. Das gilt so wohl nur noch für Video-Encoding (je nach Optimierung der genutzten Software). Eigentlich alle anderen (häufig genutzten) Programme skalieren aber eben wesentlich schlechter mit steigender Kernzahl, wenn ein gewissen Minimum (aktuell meistens 4 Kerne) vorhanden ist.

Aphelon schrieb:
Für jeden, dem die CPU besonders wichtig ist, weswegen er sich vor dem Kauf informiert, z.B. mit Benchmarks, der kann besser direkt nach Benchmarks suchen, welche seine meistverwendeten Anwendungen als Referenz hernehmen. Eine solche Mischung hingegen, wie Sie hier von intel geboten wird, wird quasi nie genau das Anwendungsverhalten eines Käufers wiederspiegeln. Daher ergibt so ein Benchmark ja auch überhaupt keinen Sinn. Cinebench ist natürlich auch für viele völlig uninteressant, aber für einige wenige immerhin schon.
Naja... spezielle Benchmarks einzelner Software gibt es ja weiterhin. Die verschwinden ja nicht plötzlich. Und bei GPU-Benches verwenden ja auch eigentlich alle Webseiten einen Benchmark-Parcours. Klar, das machen sie natürlich auch bei den CPU-Test, aber das bedeutet ja, dass ein einzelnes Programm eben nicht geeignet ist.
Und wenn man sich z.B. den CPU-Parkours bei ComputerBase anschaut, ist die Auswahl der Programme durchaus fragwürdig: Blender, POV-Ray und CineBench (immerhin auch mit dem 1-Core-Ergebnis). Das ist schon sehr weit von normal verwendeten Anwendungen der Zielgruppe entfernt. Da klingt für mich Chrome, MS Office, Photoshop und OBS schon besser.

Aphelon schrieb:
Es stört mich auch manchmal, wenn das als Ranking für CPUs hergenommen wird, aber viel andere Möglichkeiten hat man auch nicht. Wenn man so ein Ranking haben will, ergibt ein Ranking mit einem Benchmark, dass möglichst alle Threads ausnutzen kann, am meisten Sinn. Für den Kauf nützt das aber nur, wenn man auch mit entsprechenden Programmen arbeitet. Der PC-Kauf ist aber natürlich von so vielen individuellen Faktoren abhängig, dass man sich auf eine solche Liste in den häufigsten Fällen nicht verlassen kann.
Und genau das ist ja der springende Punkt. Als Ranking ist CineBench eigentlich ungeeignet.
Und ob ein Benchmark der linear mit Kernen skaliert aktuell wirklich Sinn ergibt, ist (zumindest in meinen Augen) die große Frage. Denn ein Großteil der verwendeten Software tut genau das nicht. Ja, man kann jetzt anfangen und die SingleCore Score noch zu Rate ziehen, aber dann ist es eben keine einfache Ranking-Liste, sondern man muss irgendwie gewichten.
 
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So geht verlieren Intel. Ihr habt alles richtig gemacht, wenn man nicht gewinnen kann.. einfach nicht mehr teilnehmen.
Das sieht auch gar nicht komisch und suspekt aus - das ist Intel Philosophie, großartig!
 
ZeusTheGod schrieb:
Da kann ich nicht ganz zustimmen. In meinen Augen sind es vor allem die Gamer, die sich für Benchmarks interessieren.

Gamer interessieren sich aber in erster Linie für GPU-Benchmarks. Ich meinte ausschließlich CPU-Benchmarks. Mir ging es nur darum, dass die Zielgruppe für CineBench prozentual in der Gruppe aller Käufer verloren geht, während Sie in der Gruppe, die sich für CPU-Benchmarks interessiert durchaus präsent ist. Hab ich ggf. falsch ausgedrückt.

ZeusTheGod schrieb:
Für wirklich professionelles 3D-Design (Pixar, Industrial Light & Magic usw.)

Ich glaube ja, dass die Gruppe von Hobbyisten, Semiprofessionellen, Freelancern, Selbstständigen und kleinen Firmen zusammen ein vielfaches Größer in der Branche ist, als alle Arbeitsplätze bei den großen Firmen zusammen. Es bringt nichts auf Fälle hinzuweisen, die kein Cinebech brauchen, weil Sie selber benchen. Mein Punkt war ja, dass es für Cinebench eine gewisse, wenn auch kleinere Zielgruppe gibt. Während es für den Mix aus einzelnen Benchmarks eigentlich keine wirkliche Zielgruppe gibt, weil eigentlich jeder, der bei der Kaufentscheidung nach Benchmarks schaut nach eizelnen Benchmarks seiner Anwendungen schaut.


ZeusTheGod schrieb:
Und wenn man sich z.B. den CPU-Parkours bei ComputerBase anschaut, ist die Auswahl der Programme durchaus fragwürdig: Blender, POV-Ray und CineBench (immerhin auch mit dem 1-Core-Ergebnis). Das ist schon sehr weit von normal verwendeten Anwendungen der Zielgruppe entfernt. Da klingt für mich Chrome, MS Office, Photoshop und OBS schon besser.

Wenn es darum geht ne Liste der Top 10 CPUs zu erstellen, bringt das eh niemandem was, worüber wir uns ja einig waren, weil jeder Käufer eh komplett individuelle Anforderungen hat. Da ist es dann eben auch völlig egal, ob man eher Blender, oder Chrome als Referenz hernimmt. Intels Benchmark bringt dem reinen Gamer nichts, weil dafür schaut der eher nach Benchmarks seiner Lieblingsspiele und es bringt auch dem Workstation-Nutzer nichts, weil der nach Benchmarks seiner entsprechenden Anwendungen schaut. Der Benchmark-Mix bringt eigentlich nur demjenigen etwas, bei dem der Mix genau sein Anwendungsverhalten wiederspiegelt, was super extrem selten sein wird. Da gibt es wahrscheinlich mehr Leute, die hauptsächlich mit Cinema4D rendern und ihre Kaufentscheidung alleine am Cinebench-Score fällen sollten...

Am besten wäre es, wenn man selber auswählen könnte, welche Programme genutzt werden und in welchem Umfang. Ansonsten muss man sich eben einzelne Benchmarks heraus suchen...
 
Komisch, als Cinebench noch dafür geeignet war zu zeigen wie toll Intel ist, wurden von den Intel Fanatikern hier immer genau diese Cinebenchwerte allen um die Ohren gehauen.
Jetzt wo Intel sagt: Ne also Cinebench ist ab sofort komplett ungeeignet um unsere CPUs zu benchen, wird dies auch genau so von den Intel Fanatikern wiedergegeben. Und es tauchen sogar noch neue Intel Fanatiker auf, die in genau dasselbe Horn stoßen.
Schon echt komisch. :D
 
AYAlf schrieb:
So geht verlieren Intel. Ihr habt alles richtig gemacht, wenn man nicht gewinnen kann.. einfach nicht mehr teilnehmen.
Das sieht auch gar nicht komisch und suspekt aus - das ist Intel Philosophie, großartig!

Gabs bei AMD alles auch schon - also auch AMDs Philosophie?

https://winfuture.de/news,63891.html
Ergänzung ()

Selanius schrieb:
Komisch, als Cinebench noch dafür geeignet war zu zeigen wie toll Intel ist,

Komisch, hat Intel doch in den letzten Jahre bei allen Tests gewonnen. Ganz im Gegensatz zu AMD jetzt.

Selanius schrieb:
wurden von den Intel Fanatikern hier immer genau diese Cinebenchwerte allen um die Ohren gehauen.

Das dürfte ein glatte Lüge sein.
 
Aphelon schrieb:
Gamer interessieren sich aber in erster Linie für GPU-Benchmarks. Ich meinte ausschließlich CPU-Benchmarks.
Also PCGH und auch CB testen ja auch CPUs für Spiele... Daher bleibe ich dabei, dass Gamer schon einen Großteil der Benchmark-Interessenten ausmachen . Ich kann natürlich falsch liegen, aber da werden wir wohl keine belastbaren Zahlen auftreiben können :)

Aphelon schrieb:
Es bringt nichts auf Fälle hinzuweisen, die kein Cinebech brauchen, weil Sie selber benchen. Mein Punkt war ja, dass es für Cinebench eine gewisse, wenn auch kleinere Zielgruppe gibt.
Ich wollte damit nur sagen, dass diese kleine Gruppe eben noch kleiner wird, weil die großen Firmen wohl auch nicht auf die Benches schauen, oder eben andere Software verwenden.

Aphelon schrieb:
Während es für den Mix aus einzelnen Benchmarks eigentlich keine wirkliche Zielgruppe gibt, weil eigentlich jeder, der bei der Kaufentscheidung nach Benchmarks schaut nach eizelnen Benchmarks seiner Anwendungen schaut.
Da bin ich eben ganz anderer Meinung.
Gerade der weniger versierte Nutzer möchte ja eine schnelle Vergleichbarkeit. Und genau dafür ist eben ein Index, der irgendwie den Durchschnitt abdeckt durchaus geeignet. In meinen Augen eben auch wesentlich besser als der CineBench.
Der Otto-Normal-User verwendet unterschiedlichste Software. Manche Tools werden wahrscheinlich nur einen Kern nutzen können. Andere Anwendungen eventuell max. zwei oder vier Kerne/Threads. Ab und an wird ein Programm auch wirklich gut mit acht oder mehr Kernen skalieren. Wie genau das Verhältnis aussieht, ist natürlich von Anwender zu Anwender sehr unterschiedlich. Aber die CPUs die im CineBench weiter oben stehen haben aktuell vor allem eins: viele Kerne. Das nützt aber eben in vielen Anwendungsfällen nichts.

Der CineBench hat natürlich seine Berechtigung, insbesondere als Paradebeispiel für Mehrkernoptimierung. Aber mehr ist er in meinen Augen nicht. Die Aussagekraft abseits des reinen Renderings geht gegen null. Selbst innerhalb der Nische des 3D-Designs sind Kerne nicht überall Trumpf: Bei 3ds Max z.B. wird (oder wurde?) offenbar bei ViewPort-"Berechnungen" nicht mehr als ein Kern unterstützt (sieh hier).

Aphelon schrieb:
Am besten wäre es, wenn man selber auswählen könnte, welche Programme genutzt werden und in welchem Umfang. Ansonsten muss man sich eben einzelne Benchmarks heraus suchen...
Programme aus dem Diagramm abwählen kann man ja zumindest bei ComputerBase...


In meinen Augen ist das Problem eben, dass z.B. bei ComputerBase die "Anwendungsleistung" der "Gamingleistung" gegenüber gestellt wird. Der Spiele-Parcours deckt sicher auch nicht jegliche Engine ab, aber eben einen guten Schnitt. Die Programme im Anwendungs-Parcours sind hingegen eben einfach relativ realitätsfern.
Für einen Gamer würden sich als Gegenstück zur Gaming-Leistung eher Anwendungen wie OBS und Chrome (einen Browser nutzen wohl auch Programmierer und Designer viel) anbieten. Da würde eben ein vereinheitlichter Parcours eventuell helfen. Spezielle Anwendungen dürfen ja weiterhin unabhängig davon gebencht werden.


tl;dr
Ich denke, ein vereinheitlichter Benchmark-Parcours über mehrere viel genutzte Anwendungen hätte mehr Aussagekraft für den Großteil der PC-Nutzer, als es aktuell der CineBench hat.
 
Man muss sich mal klarmachen was Intels Abkehr vom Cinebench eigentlich bedeutet.

Ich glaube kaum, dass sie das machen würden, wenn sie nur kurzfristig/wenige Monate im Cinebench zurückliegen würden.

Was das eigentlich aussagt ist, dass Intel davon ausgeht, die nächsten Jahre in dem Bereich hinterherzuhängen.:mussweg:
 
Alternative schrieb:
Was das eigentlich aussagt ist, dass Intel davon ausgeht, die nächsten Jahre in dem Bereich hinterherzuhängen.

Das ist durchaus korrekt, die Frage ist inwiefern Intel hier recht hat und trotz schlechteren Cinebench Werten in "echten" Anwendungsszenarien mithalten kann.
 
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Aphelon schrieb:
es deckt wenigstens die Realität einiger Anwender ab. Diese Mischung aus Anwendungen hingengen überhaupt keinen, bzw. keinen der sich vorm Kauf an Benchmarks orientiert.
Wer vor dem Kauf keine Reviews liest und dabei auf die Benchmarks achtet die den Anforderungen der eigenen Anwendungen entsprechen, dem ist nicht zu helfen. Die Gamer schauen nicht auf Cinebench, außer sie haben einfach gar keine Ahnung und das dann am Ende als Durchschnittswert für die CPU genannt wird, ist einfach unsinniger Schwachsinn, weil der Wert eben von der Mischung der Anwendungen abhängt. Da sind dann welche dabei die mit der Singlethreadperformance und andere, die gut über viele Kerne skalieren, letztere nutzen aber nichts, wenn man vor allem erstere nutzt und umgekehrt.
 
@Holt ich weiß gerade nicht, ob du an mir vorbeiredest, mir quasi zustimmst, oder mich nicht ganz verstanden hast... Ich hab nie von Gamern gesprochen, die sich an Cinebench orientieren. Der Gamer orientiert sich eben an Benchmarks seiner Lieblingsspiele. Ich hab auch nicht gesagt, dass Cinebench als Durchschnittswert o.Ä. für CPUs gelten sollte. Sowas kann es nicht geben, da die Anforderungen der Käufer zu weit auseinandergehen. Und deswegen ergibt das, was intel da macht auch keinen Sinn. Für wen ist das bitte interessant? Ottonormal braucht keine Benchmarks, weil er die eh nicht versteht, bzw. für sich richtig deuten/auswerten kann. Wer sich beim Kauf einer CPU an Benchmarks orientiert, dem ist i.d.R. die Leistung einer CPU (zu einem bestimmten Preis) in seinen speziellen Anwendungen wichtig. Da läuft es quasi immer darauf hinaus, dass man einzelne Benchmarks einzelner Anwendungen vergleicht, wo ggf. sogar nur bestimmte Bereiche einer Anwendung überhaupt gebencht werden. Der Käufer weiß dann auch selber, was und welche Software er am meisten nutzt und wie diese genutzt wird.

Zudem: Programme wie Chrome und Office sind sicherlich die meist genutzten, aber selbst wenn ich 80% meiner Zeit am PC mit Chrome im Internet hänge und 20% CS:GO spiele, ist mir ggf. die Leistung bei CS:GO deutlich wichtiger, weil für meine Art Chrome zu nutzen auch ein Celeron reichen würde. Die Leute, die Chrome oder Office in dem Umfang nutzen, dass Benchmarks überhaupt interessant werden, weil man bei der Nutzung einen Unterschied bei der Leistung zwischen einem i9 9900k und einem Pentium merkt, sind auch wieder nur die Minderheit unter den Chrome- und Office-Nutzer.

Cinebench ergibt als Benchmark also für wenige als Orientierung Sinn. Intels Mischmasch aber eigentlich für niemanden, da eigentlich jeder, der sich halbwegs vernünftig an Benchmarks orientiert, nach Benchmarks einzelner Programme sucht und das sind ggf. nicht mal die vom Käufer Meistgenutzten.
 
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