Realistische Gehaltsvorstellung finden

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Blokkmonsta93

Gast
Hallo,

ich denke das Problem hat so ziemlich jeder Berufsanfänger wenn es in Richtung Bewerbungsgespräche geht. Ich habe bald mein erstes Bewerbungsgespräch um eine Stelle als Technical Consultant im HRM.

27 Jahre
Staatlich geprüfter Wirtschaftsinformatiker (Fachrichtung - Systemintegration)
Nicht abgeschlossenes BWL-Studium (Fachrichtung Wirtschaftsinformatik und Personalmanagement)
Keine Berufserfahrung
Kleinunternehmen 6-50 Mitarbeiter
Bewerbung an Hauptsitz (zwei weitere Sitze in Deutschland)

Laut Gehalt.de und weiteren Seiten unter Angabe meiner Daten wird mir irgendwas zwischen 45 und 65 vorgeschlagen, was meiner Meinung nach unrealistisch ist.

Was denkt ihr, womit ich ein Gelächter verhindern kann - 40? ^^
 
Grundsätzlich im Personalgespräch sagen:

"Als Verhandlungsbasis stelle ich mir ein Jahresgehalt inkl./exkl. mögliche Bonuszahlungen von xx.xxx Euro vor."

Problem ist die größe des Unternehmens. Wenn du in einem großen Konzern mit etwaiger Tarifbindung arbeitest, sollten 45k +x kein Problem sein. Aber in einem Unternehmen bis 50 Mitarbeiter hab ich da keine Ahnung... Sorry...
 
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Kein Studium, keine Berufserfahrung, wahrscheinlich keine tarifbindung, da würde ich mal eher 35-40 ansetzen, wenn überhaupt.
 
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Für ein Gefühl
a) umhören, was Kommilitonen verdienen, z. B. 1-2 Jahrgänge früher.
b) umfassend bewerben, so dass man durch Absagen/Zusagen/Angebote herausfindet, was geboten wird.
c) bei ausgeschriebenen Stellen die man nicht zwingend haben will oder bei Zeitarbeitsfirmen telefonisch nachfragen, wie die Stelle budgetiert ist.

Du kannst auch mal hier im IT-Gehalts-Thread (https://www.computerbase.de/forum/threads/gehaelter-in-der-it-1-post-beachten.1668797/) schauen. Von neu nach alt lesen. :) Und bedenken, dass dort eher - aber nicht nur - die Leute schreiben, die überdurchschnittlich viel verdienen.

Diese ganzen Internetseiten halte ich für Bullshit; was dort steht, widerspricht den Vergleichswerten für die paar Bereiche, die ich habe.


Generell:
Der erste Job (~3 Jahre) dient nicht dem Geldverdienen, sondern dem Sammeln von Berufserfahrung.

Ich würde mir also überlegen: Wie viel Geld WILL ich haben, um einen für mich vernünftigen Lebensstandard zu gewährleisten? Das wäre dann meine Untergrenze.
Darauf würde ich, je nach Gegend, Firmengröße, andere Angebote etc., etwas draufschlagen.


Ganz wichtig, @GUN2504 hatte das kurz angesprochen, keine Gehaltsbandbreite nennen. Du nennst eine exakte Zahl, die du Wert bist.
 
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Danke für die schnellen Antworten. Das hat mir definitiv weitergeholfen. :)
 
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Ich würde sagen 1 Bitcoin um die Stimmung etwas aufzuheitern. :king:
 
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0ssi schrieb:
Ich würde sagen 1 Bitcoin um die Stimmung etwas aufzuheitern.
Wenn es einem beliebt kann man auch vorschlagen in Jungfrauen oder Mettbrötchen bezahlt zu werden ;)

@TE Bedenke auch, ob du dann 35 oder 40h arbeiten würdest. Da es ne kleinere Firma ist werden es wohl eher 40h sein. Insofern würde ich hier schon 40k€ für das Minimum halten. Darunter würde ich nur gehen, wenn es ansonsten einfach perfekt passen würde (durch sehr kurzen Arbeitsweg, äußerst interessante Arbeiten, Kollegenstruktur oder sonstige Vorteile)
Zugute musst du dir halten, dass du bereits eine abgeschlossene Ausbildung hast. Das hast du Mitbewerbern ohne Ausbildung mit reinem Studium (Uni - 6 Semester, keine Praxisphase) schon voraus. (Im Gegensatz zu denen hast du schon in einem Unternehmen gearbeitet und kennst die grundsätzlichen Anforderungen und Gegebenheiten.

DuckDuckStop schrieb:
wahrscheinlich keine tarifbindung
Ist auch nicht zu vernachlässigen. Die werden ihre Stellen bewerten wie sie es für richtig halten. Selbst bei vorhandenem Betriebsrat wird der nicht auf Kriegskampf wie im IGM-Großbetrieb gehen und ne EGXX für Stelle Y durchboxen.
 
Also 40k als Minimum sehe ich hier definitiv nicht. Da wird dir meiner Meinung nach die Tür gezeigt und das war’s.
34k€ als Berufsanfänger ist hier eher wahrscheinlich besonders bei der Unternehmensgröße. Naja musst du entscheiden ob du pokern willst mit 40k oder in der Realität bleibst. Ich wünsche dir viel Erfolg.
Und bedenke im Internet verdienen alle 200k bis du mal mit den Leuten redest und siehst das sie zu Miete wohnen / Kias fahren und das ohne Kinder oder sonstige Verpflichtungen zu haben.
 
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Dein Einkommen hat einen Gegenpol, nämlich Deine Ausgaben. Die brauchst Du als Bezugspunkt um kalkulieren zu können. Lebst Du günstig auf dem Land oder teuer in der Stadt? Aufwand für den Arbeitsweg (Geld und! Zeit)? Wenn Du langfristig denken willst, bedenke, dass sich die höheren Lebenshaltungskosten in Städten auch in höhere Gehälter niederschlagen und damit hoffentlich in eine höhere Rente. Mit der höheren Rente ziehst Du dann aufs günstige Land. Ist natürlich sehr spekulativ und soll nur ein Beispiel dafür sein, wie weit man den Denkraum spannen kann.
 
Das gab es zu Erichs Zeiten in der DDR nicht.

Da wurde der Arbeitsplatz bewertet und mit einem für dessen Anforderungen qualifizierten Mitarbeiter besetzt. Die Bewertung erfolgte nach den Anforderungen, die auf diesem Arbeitsplatz zu erfüllen waren. Es war gänzlich unerheblich, ob weiblicher Bewerber oder männlicher, ob vom Land oder von der Stadt.

Wenn es sich nach einiger Zeit herausstellte, dass der Mitarbeiter für diese Stelle ungeeignet war, wurde er auf eine für ihn geeignete Stelle umgesetzt, natürlich mit den entsprechenden Folgen für seine Eingruppierung in Lohn- bzw. Gehaltsgruppen.

So einfach war das!

Das hilft hier natürlich auch nicht weiter, sollte aber einen Denkanstoß geben. Nicht das Individuum ist wirklich wichtig, es ist immer austauschbar. Im Betrieb (neumodisch Unternehmen) sind die Anforderungen des Arbeitsplatzes an den Mitarbeiter und dessen Qualifikation das Kriterium, welches adäquat entsprechend der Qualifikation und der Anforderungen zu besetzen ist.

Ja: ich trauere diesen Zeiten nicht nach, aber transparente Gehaltsklassen für die unterschiedlichsten Beschäftigungszweige wären schon seit Jahrzehnten sehr hilfreich gewesen. Leider helfen dabei die (heutigen bürgerlichen) Gewerkschaften auch nur bedingt weiter.
 
Würde mal sagen du solltest mit mehr Firmen reden und für dich testen was dein Marktwert ist. Man kann etwas um die Gehaltsfrage herum antworten. Zum Beispiel einen Gehaltsrahmen angeben und die Details hängen dann davon ab was die genauen Job Anforderungen sind .....

Am Ende wenn es dein erster Job ist würde ich so oder so mehr darauf wert legen, dass es ein Posten ist wo du lernen kannst und kein Code Monkey bist. Den Gehaltssprung macht man dann so oder so entweder intern oder extern nach zwei Jahren.

mrhanky01 schrieb:
Und bedenke im Internet verdienen alle 200k bis du mal mit den Leuten redest und siehst das sie zu Miete wohnen / Kias fahren und das ohne Kinder oder sonstige Verpflichtungen zu haben.

Schon mal daran gedacht, dass Gehalt nicht zu Eigentumswohnung und teurem Auto verpflichtet.
 
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Funart schrieb:
Schon mal daran gedacht, dass Gehalt nicht zu Eigentumswohnung und teurem Auto verpflichtet.
Du hast vollkommen recht.

Jedoch gibt es sehr wenige Menschen die >3k€ Verdienen und sehr bescheiden leben.
Möglicherweise liegt es nur an den Leuten die ich kenne. Ich kann halt auch nur von meinen Erfahrungen berichten.
 
Das war auf jeden Fall sehr hilfreicher Input. Ich habe noch mal genauer recherchiert und in diesem modernen Dschungel der Berufsbezeichnungen muss man erstmal herausfinden, wie der Beruf eigentlich heißt, auf den man sich beworben hat.

Offiziell heißt die Stelle "Technical Consultant in der Personalberatung". Im Bewerbungsgespräch wurde mir ein Einblick in meine Aufgaben gegeben. Im Endeffekt bin ich ein Recruiter (kommt der Aufgabenbeschreibung am nächsten) mit technischem Hintergrund, um Stellen besser zu besetzen und mich mit potenziellen Arbeitnehmern auf fachlicher Ebene unterhalten zu können. Dazu soll ich intern noch bei IT-Projekten mitwirken.

Mein Dozent meinte, dass ich dabei aufpassen soll, da man so schnell in eine Bubble kommt, aus der man so schnell dann nicht mehr raus kommt. Ich will später definitiv in Richtung Cyber Security Management und dort eher strategisch, als operativ unterwegs sein. Das ist zwar noch ein weiter Weg, aber der Warnhinweis wurde mit dem Beispiel eines Freundes gemacht, der Jahre lang als Tester gearbeitet hat und danach auch als solcher gebrandet wurde.

Versteht mich nicht falsch. Ich habe echt Interesse an so einer Stelle, aber ich möchte halt nicht für immer in diesem Bereich bleiben. Aber als erste Anlaufstelle klingt das eigentlich ganz interessant, vor allem durch die Möglichkeit ein eigenes Netzwerk aufzubauen. Das wurde übrigens auch im Bewerbungsgespräch so kommuniziert, dass die Stelle alle paar Jahre neu besetzt wird und die Mitarbeiter dann in höheren Positionen beim Kunden unterkommen.
 
Blokkmonsta93 schrieb:
Ich will später definitiv in Richtung Cyber Security Management und dort eher strategisch, als operativ unterwegs sein. Das ist zwar noch ein weiter Weg,

Aufpassen. Wenn du später strategisch erfolgreich unterwegs sein willst, ist praktisches, operatives Wissen unablässig.

Kann dir viele Beispiele nennen, wo sogenannte Strategieexperten gekommen sind und schnell wieder gehen mussten, weil deren Strategie mit der Realität bzw. Umsetzung nicht kompatibel waren...

Also erstmal grundsätzlich ein wenig operativ schnuppern und wissen, wo es drauf angekommen, und danach mit der Berufserfahrung in die Strategie wechseln ;)
 
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Stimme @GUN2504 vollkommen zu. Besonders im Security Bereich gibt es nicht schlechteres als Leute die keine Ahnung haben und Entscheidungen treffen. Das ist in der Softwareentwicklung schon schlimm und unhaltbar, in der Security Sparte der Untergang. Würde erstmal mindesten 5 Jahre operativ belastbare Kenntnisse sammeln. Aber musst du selbst wissen.
 
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Da gebe ich euch vollkommen recht. Man muss schließlich wissen, wovon man redet und das geht meistens nur über die Selbsterkenntnis durch Praxis. Ich habe meine Aussage nicht präzise genug formuliert. Ich bin ja extra weiter in die Zukunft gesprungen, aber mein Fehler. :D
 
Wenn du dir jetzt schon klar bist das du in den Bereich Security möchtest, warum suchst du dann nicht auch dort?
Der Bereich ist so massiv am wachsen und Personal wird dort händeringend gesucht. Wir haben zum 1.4 2 neue Leute im Security Consulting eingestellt, die Suche hat uns 6 Monate gekostet und wir sind nur dank Empfehlungen weitergekommen. Bezahlung in dem Bereich ist auch super, vor allem wenn du fit bist im Bereich Cloud Security da wird die Luft noch mal viel dünner....
 
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Der Wert von praktischer Erfahrung ist tatsächlich nicht zu unterschätzen, daher mit dem späteren Schwerpunkt Security sich jetzt im Bereich HR & Recruiting rumzutreiben ist imo nicht total zielführend. Die nächste Aufgabe sollte doch zumindest rudimentär etwas mit CS zu tun haben.
 
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Am besten wäre ein IT-Security Studium. Mittlerweile gibt es so etwas schon. "Zu meiner Zeit" gab es das nicht deshalb bin ich über ein Informatik Studium gegangen. Und leider woanders gelandet.
 
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