News Recycling: Samsung setzt verstärkt auf Öko-Verpackungen

@Roche
Eingeschweißte Bio-Gemüse haben den einfachen Hintergrund, dass es eine eindeutige Unterscheidung zwischen Normal und Bio geben muss.
Ein Etikett würde entfernt werden, würde man normales Gemüse einschweißen wäre der Müllberg größer...
 
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Pizza! schrieb:
Hätte man eigentlich vor 50 Jahren schon stärker mit anfangen müssen.
Ja gut äääh, hinterher ist man immer schlauer ;)

RYZ3N schrieb:
Aber dennoch ein völlig wertloses Lippenbekenntnis, wenn noch immer ganze Kontinente ausgeraubt und missbraucht werden, um an seltene Erden zu gelangen.

Seltene Erden werden als solche bezeichnet, da sie, wie im Namen bereits angedeutet, selten sind. Heißt, nur wenige Staaten der Erde verfügen über diese und haben die Wahl, sie auszubauen, wie etwa die Mongolei oder China, oder sie, sofern vorhanden, größtenteils liegen zu lassen, um sich nicht in Abhängigkeiten verschiedener Art zu begeben.
Der einzige "gesamte Kontinent" ist Australien, sofern man ihn als solchen bezeichnen will. Interessanterweise sind seltene Erden aus Australien vergleichsweise teuer (hoher Mindestlohn, teure Abbauprozesse, guter Arbeiterschutz, etc.). Ansonsten handelt es sich meistens um (Flächen)Staaten, die aber eben keine Kontinente darstellen.

Das Ding mit den seltenen Erden ist einfach, dass sie derzeit unserem aktuellen Wissensstand entsprechen und es derzeit wenig bis gar keine marktreifen und bezahlbaren Alternativen gibt. Bessere Recyclingprozesse und die Verwendung alternativer, nachhaltigerer Materialien sind derzeit in Forschung. Aber wie es so schön heißt, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Da ich davon ausgehe, dass die meisten von uns nicht mit ihrem Notizblock aus Recyclingpapier ins Forum geschrieben haben, verwenden wir das alle. Und ein technologischer Rückschritt um ein paar Jahrzehnte wäre wohl für niemanden hier der richtige Weg.

smalM schrieb:
Wenn man bedenkt, wie resourcenverschlingend die Produktion all der netten öko-verpackten Waren ist, dann weiß man, daß das eher nur Augenwischerei ist.
Aber nun ja, die Welt will betrogen sein. Eisesser in Kalifornien und Reiter in Argentinien lassen schön grüßen...
Wie oben etwas ausgeführt, kann man auch eben vom Thema ablenken und immer gleich auf etwas größeres schießen. Golfspieler in Südafrika sind auch ganz, ganz böse, um spezielle Personengruppen aus trockenen Regionen zur Aufzählung hinzuzufügen.

eLdroZe schrieb:
Weniger Smartphones usw. kaufen, [...]
Würde ich sehr begrüßen. Leider sieht die Praxis der Nachfrage und Herstellung anders aus, Konsument und Hersteller begeben sich hier in einen Teufelskreis, der wohl so schnell nicht durchbrochen werden kann.

eLdroZe schrieb:
Ist eben so das China auf dem großen Haufen sitzt und die USA z.b. nicht davon abhängig sein wollen, deshalb wird gesucht wo es nur geht.
Die Vorkommen der USA sind vergleichsweise gering.

Compu-Freak schrieb:
Die (reiche Nationen & reiche Firmen) sollen mal lieber in armen Ländern wie Bangladesch eine Müllabfuhr installieren.
Warum auf so ein Thema ablenken? Europäische Firmen und Bürger haben kaum etwas mit dem Müllproblem diverser Staaten zu tun. Viel mehr ist es ein Bildungsproblem in den Staaten und es muss eine Umerziehung (fieses Wort) - besser: Mehrbildung stattfinden. Das bangladesische Plastikproblem kommt insbesondere von asiatischen Importprodukten, auf die wir Europäer weder Zugriff noch Einfluss haben. Außerdem schmeißt dort nunmal jeder seinen Müll auf die Straße - weil es jeder tut. Kann auch in Europa beobachtet werden, z.B. in Bosnien, Serbien, Rumänien, Griechenland... Dass Bangladesh unfassbar dicht besiedelt ist, tut sein übriges.

Wer schonmal durch Asien gereist ist, dem wird schnell klar, dass dort noch viel, viel mehr Plastik im Alltag verwendet wird.
Ist einerseits ein valides Umweltproblem, ja. Andererseits am Thema vorbei.

RYZ3N schrieb:
Man hatte von mehr Lohnfairness usw. gesprochen und einige fingen an zu jubeln und gestern kam dann raus, dass der CEO, Dieter Zetsche, zukünftig 4.000,— Euro Rente erhält, 4.000,— Euro täglich. :D
Was genau hat Didi's Rente mit Samsungs Ökopackungen zu tun? Genau - nichts!. Abgesehen davon ist die Rente großteils betrieblich - heißt, aus der staatlichen Rentenkasse kommt das Geld nicht. Wenn die Privatwirtschaft entschieden hat, dass das in Ordnung ist, dem Mann so viel Rente zu zahlen, gibt es daran nichts zu rütteln. Wieviel er aus der privaten Rentenkasse bekommt, ist schwer zu sagen, allerdings wird der Mann auch einen riesigen Teil eingezahlt haben. Klar kann man die Diskussion über Lohnfairness und bla führen, gehört aber denke ich woanders hin.

Cool Master schrieb:
Mir würde es besser gefallen, wenn Samsung (und andere Hersteller) in dem Bereich von z.B. 90-120 € nur 3-5 Smartphones anbieten würden statt 22. Das würde der Umwelt deutlich mehr bringen als diese lächerliche PR-Aktion.

Wegen mir kann ein Produkt auch in "Eierkarton" eingepackt werden juckt mich am Ende vom Tag nicht solange es nicht kaputt ankommt.
Das wäre natürlich genial, hier ist allerdings wieder der erwähnte "Teufelskreis" aus Angebot, Nachfrage und tatsächlichem Konsumentenverhalten.
"Eierkartons" wären sicher vergleichweise nachhaltig. Leider sind auch Verpackungen für die Menschheit oft ausschlagendes Kriterium zur Kaufentscheidung - schließlich steht vieles noch in Läden herum und muss möglichst ansprechend aussehen, um gekauft zu werden. Ohne aufwändige Verpackungen wären auch unboxing-Videos kaum so beliebt bei den Zuschauern (die ja wiederum auch Konsumenten sind).

Der Einzelhandel bzw die Hersteller für den Einzelhandel werden also wohl noch etwas länger auf ggf. aufwändige und entsprechend unnachhaltige Verpackungen setzten - hier wird man es wohl Schritt für Schritt abbauen und nachhaltiger gestalten müssen.
Im Onlinehandel würde ich allerdings die Chance sehen, dass die Umstellung schneller funktionieren könnte. Schließlich kauft man das Produkt, die Verpackung spielt nahezu keine Rolle, solange es sicher ankommt. Glücklicherweise gibt es hier schon erste Schritte in diese Richtung.

So, jetzt komme ich langsam zum Punkt...

Hitomi schrieb:
Klingt für mich eher wie ein Marketingstunt.
"Schaut her, wir verwenden nur noch Recylingfreundliche Verpackungen!" Und die Leute kaufen nur noch Samsung Geräte :freak:
Ganz gewiss ist das Marketing. "Besser" wäre es natürlich, wenn Samsung das nicht groß ankündigt und einfach möglichst umweltfreundliche Packungen auf den Markt schmeißt. Allerdings erhofft sich das Unternehmen schließlich auch etwas positives davon - und wenn es nur ein nicht messbarer Imagegewinn ist.

Selbst die positivsten Marketingkampagnen können aber auch komplett in die falsche Richtung gehen. Ich erinnere mal hier an Patagonia's "Don't buy this jacket!" Kampagne - die haben das durchaus ernst gemeint, keine neuen Patagonia (oder sonstige Outdoor-Produkte anderer Hersteller) zu kaufen. Ergebnis? Patagonia hat in dem Jahr einen Umsatzgewinn von knapp 30% verzeichnet und somit irgendwie versagt - was das Unternehmen auch zugibt.



Weyoun schrieb:
Von "Bioplastik" ohne konkrete Angabe der "Verrottungszeit" halte ich gar nichts. Es braucht teilweise mehrere Jahre, bis das Zeug wirklich zersetzt ist. Hier fehlen eindeutig staatlich definierte Parameter, um das Zeug wirklich mit "Bio" bezeichnen zu dürfen.
Mit "Bio" wird da aber nichts bezeichnet, schon gar nicht im Sinne einer Norm oder Qualitätskontrolle. Das ist lediglich eine freiwillige Umstellung seitens Samsung.
Deinen angemerkten Punkt, die Verfallszeit anzugeben, fände ich äußerst gut - auch von mehreren Unternehmen. Das würde wesentlich mehr Transparenz schaffen und würde es nicht einmal mehr der unabhängigen Forschung überlassen, die Zerfallszeiten zu untersuchen und die Brücke zur Nachhaltigkeit zu schlagen.

Weyoun schrieb:
Der Einsatz von recycelter Pappe / Papier anstelle von Kunststoff ist aber schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.
eLdroZe schrieb:
Ist doch nice, gerade Samsung verpackt ja sehr viel und wenn die da einen Schritt in die richtige Richtung machen begrüße ich das.
Sehe ich auch so.

Der Grund, warum ich die ganzen anderen Sachen aufgegriffen habe, ist folgender: Es gibt viele Probleme in der Welt und man kann sich über vieles aufregen. Gerade wenn es um die Nachhaltigkeitsdebatte geht, schießt plötzlich wieder jeder aus allen Rohren und fängt an, Probleme - die so einfach nicht lösbar sind, im globalen Kontext, teilweise mit Floskeln aufzugreifen. Und wer zu viel auf einmal angreift, der verschluckt sich nunmal dran.
Unsere Nachhaltigkeit zu verbessern ist ein langwieriger, wissensintensiver, transnationaler, transdisziplinärer Lernprozess. Das dauert. Anstatt immer sofort auf die größten aller Probleme zu schießen, die oft vom Thema abweichen oder aus der Thematik heraus komplett aufgeblasen werden, kann man auch mal auf kleiner Ebene kritisieren (Siehe der Kommentar mit der Verfallszeit), denn es sind mehrere millionen kleine Schritte, die uns zum Ziel bringen - nicht ein großer.
Um eine Analogie aus dem Alltag zu nehmen: Wer um eine Gehaltserhöhung verhandelt, hat gute Chancen 5% mehr zu bekommen, wenn man es richtig macht. Wer auf einen Schlag 200% mehr möchte, wird sicherlich abgewiesen und bekommt auch keine 5% mehr.

Letztlich ist es leider bei Umweltthemen auch so, dass jeder aus der Position schießt, die für ihn selbst am bequemsten ist. Elektroautofahrer schießen auf Treibstoffautofahrer. Veganer schießen auf Fleischfresser. Zugfahrer gegen Flieger. Und so weiter. Aber viele vergessen dabei, sich mehr um ihren eigenen Kram zu kümmern und mal an sich selbst runterzuschauen. Und irgendwann wird so keine sinnvolle Debatte mehr geführt, wenn diese nur auf gegenseitige Feindseligkeit und das Verschlucken an zu großen Thematiken beruhen.
Hier kann man auch einfach mal im kleinen Kritisieren, themenbezogen, und anerkennen, dass einer der weltgrößten Elektronikkonzerne zumindest an der Oberfläche versucht, seine Verpackungen nachhaltiger zu gestalten.

Danke für's Lesen, falls das jemand gemacht hat.
 
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bin ich hier im kabarett gelandet? einen hersteller der heuchelei zeihen, aber auf der anderen seite mit dicken systemen in der signatur prahlen die selbstverständlich rein zu klimaberechnungen und der öko-modellgestaltung von drittwelt- und schwellenländern dienen. ich würde lieber mal das eigene konsumverhalten hinterfragen und eventuell bei der politik urgieren, aber da kommt man wohl zu sehr aus der eigenen bubble bzw. komfortzone. argumente in richtung volkswirtschaft, arbeitsplätze, hobby und whataboutism sind im übrigen schon ausgelutscht. so, nun aber schnell ein paar autoreifen nachfeuern um es wohlig warm zu haben und dann dem suv-fahrenden nachbarn den drohfinger zeigen...
 
Thallassa schrieb:
Ja gut äääh, hinterher ist man immer schlauer ;)
Zum Teil ja :)
Aber auch damals hat man gewusst, dass wenn man 5 Mio. Telefone mit Wählscheibe verkauft, dies auch 5 Mio. Verpackungen bedeutet.
In den letzten Jahren ist der Konsum denk ich mal stark gestiegen, doch die Probleme mit Müll gibts schon ewig.
Es kostet halt Geld etwas zu ändern und zu verbessern, nur sind 10 Mrd. Nettogewinn für die Meisten nicht genug Geld um dafür was übrig zu haben.
 
Thallassa schrieb:
Warum auf so ein Thema ablenken? Europäische Firmen und Bürger haben kaum etwas mit dem Müllproblem diverser Staaten zu tun.

Die Verschmutzung der Weltmeere ist ein globales Problem und geht nicht nur uns allen, sondern vor allem reichen Nationen und reiche Industrien was an, weil sie die Einzigen sind, die dagegen was Effektives unternehmen können.

Mich nervt es, dass Firmen wie Samsung verstärkt den Umweltschutz beachten und damit Werbung machen aber die wesentlichen Dinge, die geändert werden müssten, z. B. in ärmste Länder eine Müllabfuhr zu installieren, für die so große Firmen wie Samsung Werbung machen können, ja sogar als Initiatoren in Erscheinung treten könnten, die scheinen niemanden wirklich zu interessieren bzw. ansprechen zu wollen. Viel Mühe und wenig Profit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Cool Master schrieb:
Mir würde es besser gefallen, wenn Samsung (und andere Hersteller) in dem Bereich von z.B. 90-120 € nur 3-5 Smartphones anbieten würden statt 22. Das würde der Umwelt deutlich mehr bringen als diese lächerliche PR-Aktion.

Es sind 22 verschiedene Modelle seit 2011(!).
Ab 2019: 1
Ab 2017: 2
Ab 2016: 7
Dann noch gleiche Modelle mit unterschiedlichen Farben. Unterm Strich bieten sie 3 Smartphones für den Preis, wovon 2 schon wieder 2 Jahre alt sind. Ich weiß nicht was du hier kritisieren willst.
 
Zum Thema:
Ein Schritt in die richtige Richtung, aber das oberste Ziel sollte es immer sein, Verpackungen zu Vermeiden! Gerade wenn es nicht um Primärverpackungen geht, sind recycelte Kunststoffe mMn ein guter Weg.

OT Bioplastik:
Es gibt 3 verschiedene Arten:
a) aus nachwachsenden Rohstoffen + biologisch abbaubar -> "das eigentliche Bioplastik"
b) aus nachwachsenden Rohstoffen + nicht biologisch abbaubar
c) aus fossilen Rohstoffen + biologisch abbaubar
Siehe auch: Diagramm am unteren Ende

Roche schrieb:
Der größte Hohn sind da immer diese "Bio Gurken", die in Plastikfolie eingeschweißt sind. Ja, total Bio das Ganze!
Sorry aber das ist doch Quark. Es geht a) um die Eindeutige Kennezeichnung (wie von @iSight2TheBlind angemerkt) und b) um die Sicherstellung der Qualität. "Eingeschweißte" Gurken sind nunmal deutlich länger haltbar. Und wenn sowohl konventionelle als auch Biogurke unverpackt nebeneinander in einer Kiste liegen, wer garantiert mir dann, dass die Biogurke noch wirklich Bio ist und nicht doch etwas Pestizid o.ä. von der konventionell hergestellten Gurke abbekommen hat?
 
Ein austauschbarer Akku oder ein günstiger Akkutausch bei den Samsung Geräten wäre glaub ich auch hilfreich um den Elektroschrott zu verringern.

Ansonsten finde ich den Punkt gut, was Samsung da betreibt, aber es gibt doch viel schlimmeres als dieses Smartphone verpackungen. Pack mal ein PC und Monitor aus und schaue mal, was alles in Plastiktüten verpackt wird.
PC, Monitor, Kaltstecker, Tastatur, Maus, HDMI Kabel, USB Kabeln, auch die Handbücher werden in Plastiktüten verpackt:confused_alt:.

Und da kommt echt viel sinnloser PlastikMüll zusammen. Ich verstehe echt nicht, warum man die Kabeln und Handbücher in Plastiktüten verpacken muss. PC und Monitor lasse ich mir noch einreden, aber bei den Kabeln und Handbücher macht es echt keinen Sinn
 
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