Shizzle schrieb:
Warum einige die digitale Distribution á la Steam in Form von Origin immer noch als absolutes Übel darstellen ist mir nach wie vor schleierhaft. Natürlich läuft man dem Branchenprimus Steam in Komfortabilität und Preisgestaltung noch hinterher. Aber jegliche Bemühungen einen Monopolmarkt aufzubrechen sollten eigentlich wünschenswert sein. Konkurrenz verbessert das Marktgefüge immer.
Das kommt meiner Meinung nach aber auch darauf an,
wie diese Konkurrenz genau aussieht.
Ich konnte bei Origin und UPlay bislang weniger erkennen, daß man wirklich versuchen würde, die Dinge genau so gut oder besser als Steam zu machen. Es hat eher den Anschein, als ob man hier (teils vorschnell) ein Stück vom Kuchen abhaben wollte.
Das kann sich in Zukunft natürlich noch ändern, und wahrscheinlich treibt es Steam zumindest dazu, sich weiter zu verbessern, aber im Moment ist es doch eher störend als hilfreich.
Das liegt eben auch an diesen Exklusiv-Deals. Den Schuh muss sich natürlich auch Steam anziehen, aber da sie die ersten waren, stört es da nicht so sehr.
Ich persönlich fände es sinnvoll, wenn die Hersteller von mir aus mit einem Exklusivdeal starten, um eine bestimmte Plattform zu pushen, es jedoch im späteren Verlauf (ein paar Monate nach Release) zulassen, daß man die Spiele auch auf anderen Plattformen spielen/starten kann.
Ich habe keine Lust, hier am Ende 3 Programme laufen zu lassen. Ich will meine Spiele lieber in
EINER Liste drin haben. Und daß ein Spiel mehrere DRM-Maßnahmen auf einmal nutzt, geht gar nicht!
So rein aus Kundensicht ist die Konkurrenz daher erstmal noch nicht so positiv.
Dazu kommt, daß UPlay und Origin eben auch deshalb verschrien sind, da ihnen so Dinge wie "Always-Online-DRM" inklusive mangelhaftem Server-Support anhaften.
Wenn diese Programme wirklich so wie Steam in seiner jetzigen Form wären, würde man deutlich weniger darüber meckern.
Bei EA kommt zusätzlich das berechtigte Misstrauen hinzu.
Bei Valve hat man als Kunde eine gewisse Sicherheit. Diese Firma gilt als eine, die Spiele sehr lange supportet und nicht einfach Server plötzlich abschaltet.
EA ist dafür bekannt, Spiele schlecht zu supporten und Kunden im Regen stehen zu lassen.
EA müsste überhaupt erstmal an seinem Image arbeiten, bevor ich auch nur mit dem Gedanken spiele, mir irgendein Spiel auf Origin zuzulegen.
Und Offline-Spielbarkeit muss in jedem Fall gegeben sein.
Solange Ubisoft und EA immer wieder versuchen, dem Kunden ein Always-On-DRM aufzuzwingen, habe ich auch außerordentliches Misstrauen, was deren Plattformen angeht.
Diese Firmen haben einfach nicht verstanden, daß es wichtig ist, daß der Kunde Vertrauen hat.
Und was Riccitiello angeht:
Dieser wird zurecht gehasst. Allein das eine in meiner Signatur verlinkte Video ist ein glasklarer Beweis dafür, daß es bei seinen Bemühungen ausschließen darum geht, möglichst viel Geld abzuzocken.
Qualität der Spiele, Spaß, Kundenzufriedenheit interessieren diesen Anti-Gamer nicht die Bohne. Man hat ja mittlerweile wirklich das Gefühl, daß Riccitiello Spieler Abgrund tief hassen muss.
Und so jemand darf eben keine
Spiele-Firma leiten.
TrueAzrael schrieb:
Alle deine Dauerbrenner sind Multiplayerspiele, da darf man sich nicht wundern wenn die Publisher und Studios annehmen, dass sowieso jeder Online zockt und die "Singleplayer"-Teile der Spiele ebenfalls ins WWW auslagern...
Civilization 5 ist ein Single Player Spiel.
Und Skyrim, Fallout 3, etc. sind auch "Dauerbrenner".
Davon abgesehen heißt es mitnichten, daß >nur< solche Spiele gespielt werden würden.
Auch viele kleinere und "einmal durch" Spiele sind sehr beliebt. Nur müssen sie dann eben preislich entsprechend platziert sein.
Und Spiele wie SimCity in's WWW auszulagern, macht eben keinen Sinn.
Der Multiplayer-Gedanke wurde dabei mehr schlecht als Recht umgesetzt. Man merkt, daß es wieder nur darum ging, Kunden zu fesseln, und nicht darum, ein gutes Spiel zu machen.