Richtige Distribution für mich [Server]

WulfmanGER

Commander
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Hi

ich möchte (naja MS meint: ich muß) meinen Win2k3-Server auf Linux umstellen. Probleme bereiten mir hier das ich den "Client mit Testserverfunktionalität"(c) sehr gemischt nutze - das soll unter Linux auch möglich sein. Nur welche Distribution ist da am ehesten zu empfehlen?

Anwendungsgebiet:

* DNS-Server (bzw. Forwarder reicht - böse Seiten setze ich hier auf 127.0.0.1)
* DHCP-Server (/24-Netz - gemischt Static-DHCP und normalen DHCP)
* Webserver (Apache, php, mySQL)
** WebDav
** VHosts sind SSL-"Gesichert"
* Bereitstellung mehrere Netzlaufwerke für die LAN-Clients
* SSH-Server (für remote Zugriffe => Tunnel => RDP)
* VPN (derzeit noch nicht; kann angeblich meine FritzBox - aber noch nicht zum laufen bekommen)

=> bis hierher ist ja eigentlich alles "Standard"!

* Ich benötige dringend eine GUI da ich ein paar Anwendungen (jdownloader z.b.; Entpacker; Muxer, Demuxer) per GUI bedienen möchte (Linux-Versionen gibt es)
* Auf der GUI wird hin und wieder auch mal gesurft per Remote Desktop

=> Und gerade der Remote Desktop bereitet mir in sachen Linux mein Kopfzerbrechen. Mein Win-Server wird ausschließlich remote bedient. Früher per VNC und dann RDP weil es einfach ungemein praktischer ist! Gibt es da etwas ähnliches unter Linux? Ich möchte das der Client die Auflösung vorgibt (wie RDP; VNC übernimmt das aktuell eingestellte), nur eine Session offen (VNC kann ich auf x Rechner gleichzeitig nutzn -das macht dann spass mal die Maus zu bewegen - ruckelt etc. Bei RDP übernehme ich die Session ja, alle anderen fliegen raus). Werde aus den Linux-Möglichkeiten nicht so ganz schlau. VNC möchte ich wie gesagt nicht mehr haben ...


Hardwaremässig hab ich folgendes:
TESTSYSTEM (hier möchte ich den Server zum laufen bekommen; Konfig-Erfahrung sammeln etc.)
* AMD Phenom II - Quadcore mit 3GHz
* 8GB
* genügend HDDs (derzeit alle NTFS - muß auch eine Zeit lang beibehalten werden - andere Dateisystem kann ich nicht mal eben realisieren - zu große Datenbestände)
* eine SSD (40GB Intel)

Das Produktiv-System wird dann aber ein
* i3-530
* mehrere HDDs (Datengräber, NTFS)
* 1x Intel Raid1 (aus 2 Platten)
* 120GB SSD (Samsung) wo ich aktuell den Serverkram drauf habe (Datenbank, Webroot; aber derzeit auch die ganze nötige Software drum rum ... muß aber nicht!) - ist noch fast Leer ... die 120GB hab ich hinterher geschmissen bekommen ;)
* 40GB SSD (Intel)
* 16 GB Ram (davon einiges an Ramdisk wo ich div. Müll (Temp, Browser-Cache) drauflagere - nach reboot bin ich den Kram los

Den Sammel-Thread hab ich gelesen - gibt aber ja eher allgemein Empfehlung. Hilft mir aber nicht ...

Was würdet ihr den für mein Anwendungsgebiet empfehlen?

Gruß
Wulfman
 
Zuletzt bearbeitet: (Server zu "Client mit Testserverfunktionalität"(c))
Lass es mit Linux sein, entweder du besorgst dir einen günstigen Windows Home Server 2011 und installierst Programme oder halt eine Server 2012 Foundation (ca. 200€) oder ähnliches. Kannst auch ein normales Windows für deine Aufgaben nutzen.

Wenn du dich noch nicht mit Linux auskennst ist auch das Thema Sicherheit um einiges schwieriger. Lass es! Und eine richtiger Linux Server braucht keine GUI, ist ja ein Server.

Unter Linux gibt es halt nur VNC, jedenfalls mit GUI.

Du schließt Linux ja schon mit deinem Aufgabengebiet aus, entweder Geld oder Features verzichten.

* DNS-Server (bzw. Forwarder reicht - böse Seiten setze ich hier auf 127.0.0.1) -> HOST Datei nutzen
* DHCP-Server (/24-Netz - gemischt Static-DHCP und normalen DHCP) -> Tiny DHCP
* Webserver (Apache, php, mySQL) - XAMPP
** WebDav -> Kommt drauf an, was du damit willst
** VHosts sind SSL-"Gesichert" -> Was wilst du machen?
* Bereitstellung mehrere Netzlaufwerke für die LAN-Clients -> Ist einfach mit Freigaben.
* SSH-Server (für remote Zugriffe => Tunnel => RDP) -> OpenVPN
* VPN (derzeit noch nicht; kann angeblich meine FritzBox - aber noch nicht zum laufen bekommen) -> langes Thema
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ein Linux-Server mit UI ist sicherlich nicht üblich.
Wird die den wirklich benötigt? Für jDownloader kann ich dir nämlich als Alternative pyLoad anbieten.
Das läuft als Webanwendung und kann die Archive dann auch automatisch entpacken. Mit Addons können die dann auch in gewünschte Ordner hinterlegt werden.

Die drei erwähnten OS wären jetzt auch meine Vorschläge gewesen. Die sind sicherlich alle drei für die obigen Aufgaben geeignet.
Ubuntu/Debian unterscheiden sich dabei jetzt nicht so riesig. CentOS ist da schon etwas unterschiedlicher. Mehr Guides/Howtos findet man vermutlich für Ubuntu.

Alternativ könnte man natürlich auch einen VM-Server wie Citrix XenServer aufsetzen, welche dann verschiedene virtuelle Maschinen hat.
Da könnte man dann eine VM für deine obigen (Netzwerk-)Aufgaben haben und für die GUI-Sachen eine kleine Maschine mit Windows/Ubuntu Client Version. Wobei das jetzt schon evtl. Overkill ist.

zu Remotezugriff:
Man kann auch VNC nutzen oder via SSH (mit X) einloggen.

Für einige deiner Aufgaben würde es wohl auch eine NAS wie eine Synology DiskStation tun.
 
Prinzipiell kann Linux alles was du möchtest und sogar noch viel mehr. Unter Linux musst du z.B. keine grafische Oberfläche installieren, nur weil du eine Anwendung grafisch bedienen möchtest. Das System kann, richtig konfiguriert (X11 forwarding), die Anwendung einfach grafisch an deinen PC ausgeben. Das muss dein OS natürlich unterstützen (-> Linux als Client), aber es funktioniert durchaus sehr gut.

Abhängig was du alles genau vor hast, würde ich mir eine Anwendung suchen (ich nenne jetzt mal OwnCloud oder Seafile wenn es um "Cloud" Filestorage geht), die die jeweiligen Funktionen bereits in einem Paket anbieten. Da du viel Small Business Features benötigst, wäre sogar eine entsprechende Distribution wie Zentyal eine Möglichkeit.

Dein Verwendungszweck schließt Linux als Server jedoch teilweise aus. Eine grafische Oberfläche ist für Windows Server Frickeleien, nicht um ein richtigen Linux Server zu bedienen. Der Hintergrund ist ganz einfach: je mehr Software installiert ist, desto unsicherer wird ein System.
 
Schlag dir die GUI lieber aus dem Kopf.

Falls du unbedingt etwas grafisch brauchst (kommt aber bei Linux Servern fast nicht vor, entweder es gibt eine gute Kommandozeile oder ein Webinterface) reicht ein X-Server und ssh -X. So benutze ich z.B. Maple vom Uni Rechenzentrum. Über Gbit LAN gibts da auch kein Geruckel.

Wieso surfst du Remote über den Server? Wenns um die IP geht, ist ein VPN die elegantere Lösung.

Normalerweise wird ein Linux Server ausschließlich über SSH und die Kommandozeile bedient, die GUIs machen ja im Hintergrund auch alle nix anderes als eine Config Datei zu ändern oder einen Befehl auf der Kommandozeile ausführen, deshalb kann man das dann auch gleich selbst machen.

Ich nutze als Server OS immer Debian. Rockstable, viele Howtos (von Ubuntu funktioniert auch fast alles). Wenn es mehr ein Bastelsystem ist nehme ich Arch, aber ich glaube das wäre hier die falsche Wahl.
 
Zuletzt bearbeitet:
Eben, das Zauberwort heißt X Forwarding (ssh -X user@host). Der Server selbst benötigt keine GUI, nur um den Clients etwas Bunti-Klicki zu bieten.

Was dein VHosts sind SSL-"Gesichert" angeht... Wie immer gilt: Es kommt auf den Client an, nicht auf den Server. Apache kann so etwas schon seit Ewigkeiten. Schlimmer sind Clients, die kein SNI beherrschen, allen voran IE unter XP, und natürlich Android 2.

Tja... und welche Distribution? Irgend eine LTS. Je länger der Support-Zeitraum, desto besser. Du willst die Kiste ja nicht quartalsweise neu anfassen.

CentOS: 7 Jahre Support, dafür Steinzeit-Kernel und -Software. Nicht so gut
Ubuntu LTS (aktuell: 12.04, bald: 14.04): 5 Jahre Support, gute Backports, durchaus aktuelle Pakete und mit PPAs geht noch einiges mehr
Debian 7: 3 Jahre Support, etwas aktueller als Ubuntu 12.04 (aber natürlich älter als 14.04), keine PPAs
 
Zuletzt bearbeitet:
GUIs sind bei Serversystemen zwar unüblich aber man sollte es nicht so kategorisch ablehnen wie es hier Einige tun.

Ein gestarteter X-Server samt GUI "frisst" Resourcen und bietet Angriffsfläche, geht es um kritische Anwendungen meidet man sowas natürlich. Gibt es jedoch Gründe für ein GUI kann man die Nachteile in Kauf nehmen. Zum einen ist der Resourcenbedarf bei halbwegs aktuellen Rechnern kaum der Rede wert* und bei dem genanntem Anwendungsfall (privat) sind die Angriffsszenarios auch arg begrenzt. Zudem erlaubt es Linux, dass man den X-Server und das gesamte GUI nach Benutzung einfach wieder abschießt.

Was den Zugriff per VNC angeht. Selbst auf einem RaspberryPi geht das halbwegs. Mit derart potenter Hardware dürften da nicht all zu große Probleme auf dich zukommen. Selbst bei mehreren Nutzern. Ansonsten kann man die verschiedenen VNC Server meist recht fein konfigurieren was die Auflösung angeht und ob mehrere Nutzer auf einen Desktop zugreifen können oder jeder seinen Eigenen bekommt etc.

Für den privaten Gebrauch machts Ubuntu Server ob nun LTS oder nicht.
Für geschäftliche/kritische Systeme kommen nur noch LTS Versionen div. Distris in Betracht. Wobei da der kritische Punkt eh der Admin (du) bist. Die Sicherheit steht und fällt mit der Wartung des Admins. Wobei oftmals auch bei gut gepflegten Distris viele Module von Hand aktualisiert werden müssen, da die Paketquellen der Distris mitunter doch (viel) zu langsam sind
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur weil ein Linux Server mit GUI unüblich ist, heißt das nicht, dass es schlecht ist.

Ich habe aus ähnlichen Gründen wie der Ersteller ein Standard Ubuntu auf meinem Heimserver laufen, insbesondere wegen jDownloader. Zugriff erfolgt dann per VNC. X-Forwarding bringt nämlich nix, wenn man Windows auf dem Produktivsystem laufen hat und dies aus diversen Gründen nicht ändern möchte. Für alles, wofür ich keine Grafik brauche, nutze ich natürlich SSH.

Ich kann mit dem Ubuntu inkl. grafischer Oberfläche alles machen, was ich mit dem anderen von mir konfigurierten Ubuntu Server OHNE Grafikoberfläche nicht auch könnte.

Ich sehe keinen Grund, auf eine graphische Oberfläche zu verzichten, wenn sie dem Anforderungsprofil entsprechend notwendig ist.
 
Der X Server bot halt in der Vergangenheit regelmäßig nette Angriffsflächen durch kleine peinliche Sicherheitslücken. Weniger Dienste -> weniger Lücken
 
Zumal man, glaube ich, kein Linux als Client benötigt damit X Forwarding funktioniert. Das geht womöglich auch mit putty. Das ist aber alles am Sinn vorbei. Wenn man eine GUI benötigt, sollte man einer Software ausschau halten, die ein Webinterface anbietet. So macht es jede vernünftige Linux Software wie z.B. Deluge als BitTorrent Client oder sabnzbd als NNTP Client.
 
@mr hyde:

xming unter Windows installieren und gut ist. Dann geht da auch X-forwarding.
 
Wenn du einen sicheren (!) Server haben möchtest, der "wie Linux" ist: Hast du dir mal FreeBSD angeschaut? (Mit PC-BSD gibt es auch eine grafische Installation.)

Von einem GUI würde ich allerdings tatsächlich die Finger lassen. X-Server-Lücken sind teilweise ein Vierteljahrhundert alt. ;)
 
@Daaron: Auch wenn beim X-Server immer wieder Lücken gefunden weraden. Die Angriffsszenarien sind auf einem privatem Server der anscheinend hinter einem normalem Router steckt recht unwahrscheinlich und wie gesagt. Man kann den X-Server wenn er nicht benötigt ist einfach abschießen.

Da sollte man sich also nicht all zu sehr verschrecken lassen.
 
Das ist schon alles richtig. Trotz allem gibt es Dinge, die man nicht tun sollte, da sie eben NICHT good practice sind. Wer mit sowas nicht anfängt, bekommt entsprechend keine schlechten Angewohnheiten. Ein Beispiel könnte wohl der aktuelle Windows Server sein. Seit Windows Server 2012 kann man ihn ja ohne GUI installieren. Wer tut das? Nahezu niemand. Warum? "Ich hab den schon immer mit GUI installiert und so bedient. Warum sollte ich mir den Aufwand machen und es via Konsole bedienen? Ist ja kein Linux hier."

Die Verwendung von grafischen Oberflächen (insbesondere "Virenschleuder" wie Webbrowser) haben nichts auf einem Server zu suchen. Zum Webbrowser kommt dann auch noch Flash und Java. Alles wirklich ... nicht sehr prickelnd.
 
Das ist richtig. Aber sie werden feststellen, dass sie es MÜSSEN, wenn sie mehr als die eine oder andere Anwendung ausführen wollen. Die Konsole unter Linux ist sehr mächtig. Bei einigen Vorgängen, wie z.B. Update der Pakete ist sie deutlich effizienter als eine GUI, bei anderen ist sie hingegen durchaus nervig.

Ehrlich gesagt wünschte ich mir manchmal auch eine GUI auf meinem Server, wenn ich mal wieder gefüllt tausende Logs und Konfigurationsdateien durchsuchen muss. Es wäre mal Zeit für vlt. ein tolles standardisiertes Web Management System, da könnte man sich durchaus einiges an Zeit sparen.
 
andy_0 schrieb:
Ehrlich gesagt wünschte ich mir manchmal auch eine GUI auf meinem Server, wenn ich mal wieder gefüllt tausende Logs und Konfigurationsdateien durchsuchen muss.

Du verbindest doch sicher per SSH, oder? Also wo ist das Problem, /etc/ oder /var/log/ des Servers einfach bei dir via SSH zu mounten und lokal dann mit Werkzeugen wie gedit zu bearbeiten?
 
@ Tuxman
Wenn man z.B. einige Dateien aus einem Ordner sichert. Erst einmal die Dateiliste holen, einen Backupordner erstellen und dann die einzelnen Dateien (sagen wir 10 Stück, teilweise in Unterordnern) in den Backupordner kopieren, den Originalordner mit einer neueren Version überschreiben und dann das Backup zurück spielen. Das ist ziemlich nervig. Das Terminal ist super, wenn man mit einem Schlag viele Dateien anfassen kann, aber auf einzelne Objekte angewendet wird es mühsam. Mit einem Dateibrowser wäre ich in 10 Sekunden fertig, mit der Konsole brauche ich deutlich länger.

Ähnliches Problem, wenn man eine komplexere Anwendung upgraded und die Konfiguration anpassen muss. Man erstellt zuerst Sicherungen (selbes Szenario wie oben) von den relevanten Dateien, fährt das Update und muss dann die einzelnen Dateien mergen (Stand alte Dateien rückspielen oder Stand neue Dateien in bisherige einspielen) d.h. man hat schnell drei Fenster mit einem Texteditor offen (bisherige Konfiguration, neue Repo Konfiguration, evtl. einmal für die Template Datei und mindestens ein Fenster (z.B. tail oder less), schnell mehrere, für die aktuelle Log Ausgabe des Programms).

@ Daaron
Daran habe ich ... noch nie gedacht xD.
 
Tja, das nennt man wohl "betriebsblind". Die komplexen Mount-Fähigkeiten der Unix'oiden sind gerade für die Leute aus der Windows-Schiene ein steter Quell der Überraschung.
 
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