Richtiges Kopieren/Datensichern/Datenprüfung

gaxel

Ensign
Registriert
Okt. 2016
Beiträge
142
Hi,

bisher kopiere ich meine Daten via Windows 10 (und frühere Versionen) Explorer (bzw. Arbeitsplatz, Dieser PC), indem ich die zu kopierenden Ordner und Datein auswähle und dann via Rechtsklick auf Kopieren bzw. Einfügen gehe.
Ich überprüfe danach noch, ob die Dateien die gleichen Größen haben (unter Rechtsklick -> Eigenschaften).
So habe ich z.B. auch den gesamten Inhalt meiner alten Festplatten auf die neueren kopiert, um meine Daten zu sichern, sofern die alten Festplatten irgendwann den Geist aufgeben. So sichere ich ca. alle 5 Jahre meine jeweils jüngste Festplatte auf die neue und sorge dafür, dass ich zwei bis drei halbwegs aktuelle (ca. 5 bis 10 Jahre alt) externe Speichermedien (externe HDDs, USB Stick, interne HDD) habe.

Ich wünsche keine automatische Sicherungen und alle meine Speichermedien sind bitlocker verschlüsselt und enthalten veracrypt volumen.

Dies soweit zu meiner Situation.

Nun habe ich mich gefragt, ob dies sicher im Sinne der Zuverlässigkeit/Integrität ist...
Meiner Recherche nach scheint dies eine schlechte Vorgehensweise zu sein, was mich irritiert. Ich dachte immer, dass der Kopiervorgang korrekt verlaufen ist, wenn keine Fehlermeldung kommt und dass die Integrität der Daten auf Speichermedien gegeben ist, sofern keine Fehlermeldungen aufkommen, sobald diese angeschlossen/in Betrieb genommen werden.

1. Ist dies also wirklich nicht sicher?
2. Wie geht das ganze dann möglichst simple und nah an meiner bisherigen Vorgehensweise (also manuelles auswählen einzelne Ordner/Dateien, am besten ohne Zusatzprogramm) und dennoch ohne das dabei Fehler passieren bzw. so, dass am Ende eine exakte Kopie/Datensicherung vorliegt?
3. Wie kann ich überprüfen, ob meine gespeicherten Daten noch unversehrt sind?
4. Wie, ob meine Speichermedien noch unversehrt/zuverlässig sind?
 
Für Integrität helfen nur Prüfsummen und Ersatzdateien. Außerdem gibt es, jedenfalls bei rar damals, die Möglichkeit, einen gewissen Prozentsatz zur Reparatur dazuzupacken. Mir fällt die richtige Bezeichnung jetzt nicht ein.
 
1. Sicher für den privaten Bereich
2. kenne ich noch nicht, bin also gespannt :D
3. Siehe oben: Prüfsummen. md5 oder sha256
4. gibt von heise ein Programm, das heißt h2testw
 
Also mir sind jetzt auch noch nie fehlerhafte Kopiervorgänge über den Explorer aufgefallen. Es gibt einige Stolpersteine was zu lange Datei und Pfadnamen oder ein " " am Ende des Dateinamens betrifft. Aber was der Explorer kopierte war soweit immer korrekt.

Es gibt Tools die "sicheres" kopieren können, robocopy, teracopy usw. da werden dann nach jedem Kopiervorgang die Prüfsummen erstellt und verglichen. Oder man baut sich zum Beispiel mit Powershell was ähnliches aber allen bleibt dann gemein es bremst aber den Kopiervorgang.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cyberpirate
gaxel schrieb:
1. Ist dies also wirklich nicht sicher?

Es ist damit sichergestellt, dass die Dateien wiederhergestellt werden können - Datensicherung.

gaxel schrieb:
2. Wie geht das ganze dann möglichst simple und nah an meiner bisherigen Vorgehensweise (also manuelles auswählen einzelne Ordner/Dateien, am besten ohne Zusatzprogramm) und dennoch ohne das dabei Fehler passieren bzw. so, dass am Ende eine exakte Kopie/Datensicherung vorliegt?

Die Kopie sollte in den allermeisten Fällen dem Original entsprechen und binär gleich sein.

Um die Integrität einer kopierten Datei sicherzustellen, muss die Kopie gelesen und überprüft werden, da beim Kopieren oder Schreiben ein Fehler auftreten sein kann - sehr selten. Die Prüfung kann binär gegen das Original erfolgen, über einen CRC-Wert oder über die Prüfsumme.

gaxel schrieb:
3. Wie kann ich überprüfen, ob meine gespeicherten Daten noch unversehrt sind?

Über die Integrität.

Beispiel

Total Commander 10.0 64-bit Setup

Prüfsumme SHA-256 - Secure Hash Algorithm 2 mit einer länge von 256 Bit:
c14ac3e7a9976959151fd656168b5cf51b757c88d215f6766e00a9c604976738 *tcmd1000x64.exe

Nach dem Hash-Wert kann auf VirusTotal über die Suche gesucht werden:

https://www.virustotal.com/gui/file/c14ac3e7a9976959151fd656168b5cf51b757c88d215f6766e00a9c604976738

Siehe z.B. Thema
Tool für Verify nach xcopy oder robocopy
Vergleich von Datensätzen mehrer HDDs - Software?
Backup Files auf Fehler prüfen?

gaxel schrieb:
4. Wie, ob meine Speichermedien noch unversehrt/zuverlässig sind?

Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology (S.M.A.R.T.)
Diagnose der S.M.A.R.T. -Werte z.B. mit CrystalDiskInfo aus meiner Signatur.

CrystalDiskInfo
Bei den S.M.A.R.T. -Werten von PCIe SSDs können Hersteller-spezifische Werte dabei sein, nähere Details kann das Tool vom Hersteller liefern.


Gegen einen Ausfall Hilft nur eine weitere Datensicherung.


gaxel schrieb:
externe HDDs, USB Stick, interne HDD

Ein USB-Stick ist für die Datensicherung nicht die erste Wahl.

Eine interner Datenträger hilft bei Ausfall, wird aber bei Malware genauso betroffen sein - ist wie RAID 1 Datenspiegelung.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Hallo zusammen,

mein privater Datenbestand beläuft sich mittlerweile auf 1,1 TB. Für die Sicherung verwende ich das Programm Acronis, welches ich sehr empfehlen kann. Leider gibt es dafür seit ein paar Monaten nur noch Jahreslizenzen.
Die Sicherung läuft zur Zeit ca. 3 bis 4 Std. (über Nacht). Als Sicherungsmedium verwende ich zwei identische 4 TB portable USB Platten. Mit Acronis kann man gesicherte ältere Versionen auf der Festplatte sehr einfach entfernen (Bereinigung). 1 Platte verwende ich unregelmäßig je nach Bedarf unter dem Jahr und erstelle nur Vollbackups. 1 mal im Jahr mache ich einen Klon von dieser Platte auf die zweite Festplatte (mit Acronis, nach Bereinigung auf die letzte Version). Das funktioniert sehr gut und man hat nicht das Problem dass einige Dateien beim manuellen kopieren Probleme bereiten. Den Klon deponiere ich in einem anderen Haushalt (somit habe ich Feuer- und Diebstahlschutz).
Es gibt auch kostenlose Klonprogramme wie z.B. Clonzilla, müßte man ausprobieren. Man benötigt dann aber mindestens 3 USB Steckplätze (davon 1 für den USB-Stick mit Clonzilla drauf). Vielleicht bekommst Du ja von Acronis noch eine Dauerlizenz von Acronis True Image, die nicht jährlich wieder neu bezahlt werden muss (würde ich lieber als Clonzilla verwenden, sollte nicht mehr als 40 Euro einmalig kosten).
 
AGB-Leser schrieb:
Für Integrität helfen nur Prüfsummen und Ersatzdateien. Außerdem gibt es, jedenfalls bei rar damals, die Möglichkeit, einen gewissen Prozentsatz zur Reparatur dazuzupacken. Mir fällt die richtige Bezeichnung jetzt nicht ein.
Nennt sich Paritätsdaten und dafür gibt es z.B. QuickPar
@EdMal
3-4 Stunden für eine Datensicherung...und dafür zahlst du auch noch.
Sorry, aber deine 1,1TB werden sich zwischen den Sicherungen ja wohl kaum ändern. Robocopy oder rsync würde da in wenigen Minuten drüberrennen und lediglich geänderte/neue Dateien in die Sicherung schieben.
Ich halte für reine Datensicherungen nichts von irgendwelchen (porprietären) Kontainerformaten. Sie erzeugen Abhängigkeiten vom Softwarehersteller und wenn der Kontainer einen defekt aufweist, ist vielleicht die ganze Sicherung oder sogar davon später abhängige im Eimer.
Brauch ich ein Image meines Windows-System kann ich auf Boardmittel setzen, wie es c't WIMage macht.
 
Ja, Parität war das Wort. Danke :D
Wurde hier schon angesprochen:
Dateinamen. Windows 7 hat ja noch das Problem, dass der Dateiname nicht länger als 256 Zeichen sein durfte. Der Dateiname ist dabei aber der gesamte Pfad.
Dazu kommen dann noch verschiedene verbotene Zeichen, auch die, die man auf dem ersten Blick nicht sieht. Aber das tritt meistens nur durch komische Programme auf oder durch ein anderes Betriebssystem, das Zugriff auf das Dateisystem hat.
Ob bei Windows 10 und 11 mehr Zeichen zur Verfügung stehen, weiß ich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibung und Ergänzungen)
AGB-Leser schrieb:
Ob bei Windows 10 und 11 mehr Zeichen zur Verfügung stehen, weiß ich nicht.

Es sind aktuell 260 Zeichen, die Beschränkung kann aufgehoben werden.

Benennen von Dateien, Pfaden und Namespaces | Microsoft Docs

Maximale Längenbeschränkung für Pfade
In Editionen von Windows vor Windows 10 Version 1607 beträgt die maximale Länge für einen Pfad MAX _ PATH, die als 260 Zeichen definiert ist. In späteren Versionen von Windows ist es erforderlich, einen Registrierungsschlüssel zu ändern oder das Gruppenrichtlinie Tool zu verwenden, um den Grenzwert zu entfernen. Ausführliche Informationen finden Sie unter Maximale Längenbeschränkung für Pfade.

Aktivieren von langen Pfaden in Windows 10, Version 1607 und höher | Microsoft Docs
Ab Windows 10 Version 1607 wurden MAX _ PATH-Einschränkungen aus allgemeinen Win32-Datei- und Verzeichnisfunktionen entfernt. Sie müssen sich jedoch für das neue Verhalten entscheiden.

Windows 10: Pfad-Längenbegrenzung von 260 Zeichen kann nun aufgehoben werden | Deskmodder.de
 
Ich kann immer wieder nur Veeam Endpoint Backup empfehlen.

https://www.veeam.com/de/windows-endpoint-server-backup-free.html

Die Sicherung ist Snapshot basierend, sodass man sich bequem die einzelnen Tage wiederherstellen kann. Health Check von den Daten kann Veeam auch. Encryption geht auch.

Als Backupziel nimmt man am besten eine externe HDD nehmen, welche man nach der Sicherung wieder abklemmt. Reicht für den privaten Gebrauch völlig aus.

Wie immer gilt wenn man eine neue DASI Methode hat: ausprobieren ob recovery auch funktioniert. Bei dem Veeam Boot Medium gab es früher bei W10 ein paar Probleme. Die sind aber mittlerweile behoben.
 
AGB-Leser schrieb:
warum das nicht schon von vornherein so ist

Da nicht sichergestellt ist, dass alle Anwendungen mit langen Pfaden umgehen können. So muss jeder die Entscheidung treffen, ob er das Risiko eingeht oder nicht - "Sie müssen sich jedoch für das neue Verhalten entscheiden.". Microsoft könnte es aber als Option im Datei-Explorer anbieten, statt über den Eintrag in der Registrierungsdatenbank (Registry).
 
AGB-Leser schrieb:
Find ich blöd, dass man das extra aufheben muss. Verstehe nicht, warum das nicht schon von vornherein so ist
Das nennt sich abhängigkeit, sonst würden alte Anwendungen u.U. nicht mehr richtig funktionieren.

Die Beschränkung betrifft aber nur den Explorer, NTFS kann mit bis zu 32.767 Zeichen im Pfad umgehen.
 
Also nach zwanzig Jahren kann man das eigentlich langsam voraussetzen. Wer sooo alte Software nutzen muss, kann ja mit dem Einbinden im Wurzelverzeichnis nachhelfen. Das bekommt Windows ja auch hin.
Ich selber halte meine Namen ja relativ kurz, aber wenn ich sehe, dass meine Mutter im Dateinamen auch Bildbeschreibungungen unterbringt, kann das schon manchmal eng werden für Windows :D
 
AGB-Leser schrieb:
Also nach zwanzig Jahren kann man das eigentlich langsam voraussetzen.
Kann man aber es gibt genug Software die das eben nicht kann, entweder weil sie nichtmehr weiterentwickelt wird, weil es kein Update gibt (Geld) oder oder.

Und ganz ehrlich das ist die große und vielleicht auch einzigste Stärke von Windows, kannst ja mal versuchen für ein altes mac OS 10.5 oder 10.6 Software zufinden ;)
 
Vielen Dank für die rege Beteiligung! :)

Also kann ich auch via Windows Explorer kopieren und anschließend manuell Prüfsummen der Ursprungsdateien und Zieldateien bilden und vergleichen, um sicherzugehen, dass alle Dateien fehlerfrei und unverändert vorliegen (sofern die Quelle intakt war)?

Geht das auch so wenn ich das Android Smartphone anschließe und davon via Explorer kopiere?

Welches Programm würde sich zum checken der Dateien via Prüfsummen am besten eignen und wie wäre dies zu bedienen? Was muss man da beachten?
Ich blicke da leider noch nicht ganz durch, da es viele verschiedene Arten gibt Prüfsummen zu ermitteln und ziemlicher Laie bin. Ich bräuchte quasi eine Vorgehensweise für absolute Anfänger und eine, die maximale Zulässigkeit bei möglichst einfacher Anwendung bietet.

Und wenn ich mir demnächst mal neue Festplatten hole, welche meiner Datensicherung nehme ich dann am besten also Quelle? Oder kann ich da auch einfach von allen Sicherungskopien die Prüfsummen vergleichen und wenn dabei keine Abweichungen auftreten, ist es dann gleichgültig welche Kopie ich als Quelle für die neuen Sicherungen nehme?
Und sollte es Abweichungen geben, wie finde ich heraus, welche Dateien die fehlerhaften sind?

Robocopy habe ich auch schon gehört, aber ich würde gerne beim vertrauten Kopieren via Explorer bleiben, falls dadurch in Kombination mit manuellem Checken der Prüfsummen die gleiche Sicherheit zu erreichen wäre.
 
Du kannst dir auch Programme wie TeraCopy ansehen, dort kann man die Prüfung mittels Prüfsummen für jeden Kopiervorgang aktivieren.
 
gaxel schrieb:
Also kann ich auch via Windows Explorer kopieren und anschließend manuell Prüfsummen der Ursprungsdateien und Zieldateien bilden und vergleichen, um sicherzugehen, dass alle Dateien fehlerfrei und unverändert vorliegen (sofern die Quelle intakt war)?

Die Prüfsumme wird einmalig - außer bei einer Änderung - vom Original gebildet. Dann wird überprüft, ob die Kopie dieselbe Prüfsumme hat.

Die Prüfsumme kann für eine Datei, einen Ordner oder einen Ordner und dessen Unter-Ordner inklusive aller Dateien erzeugt werden.

gaxel schrieb:
Welches Programm würde sich zum checken der Dateien via Prüfsummen am besten eignen und wie wäre dies zu bedienen? Was muss man da beachten?

Ich verwende Total Commander - das Schweizer-Allzwecktool; siehe Vergleich von Datensätzen mehrer HDDs - Software?

Der Vorteil ist, dass ein Doppelklick auf die Datei mit den Prüfwerten reicht, um die Prüfung auszuführen.

Kopieren und Prüfung führe ich separat aus, da die Prüfung nicht immer durchgeführt wird, da dies lange dauern kann.

gaxel schrieb:
Und wenn ich mir demnächst mal neue Festplatten hole, welche meiner Datensicherung nehme ich dann am besten also Quelle?

Ist egal, da alle Dateien identisch - binär gleich - sein sollten.

gaxel schrieb:
Oder kann ich da auch einfach von allen Quellen die Prüfsummen vergleichen und wenn dabei keine Abweichungen auftreten, ist es dann gleichgültig welche Sicherung ich als Quelle nehme?

Wie oben geschrieben, wird die Prüfsumme für eine Datei nur einmal vom Original erzeugt. Entspricht die Datei der Prüfsumme, wurde sie nicht verändert und entspricht dem Original.

gaxel schrieb:
Und sollte es Abweichungen geben, wie finde ich heraus, welche Dateien die fehlerhaften sind?

Deshalb die Prüfsumme vom Original erzeugen. Damit kann die Integrität der Datei jederzeit überprüft werden.

Wurde keine Prüfsumme erzeugt, bleibt nur der Abgleich mehrerer Kopien, um festzustellen welche Datei abweicht. Dies funktioniert aber auch nur, wenn die Datei nicht verändert wurde.


Für die Datensicherung von Dateien, die sich häufig ändern, z.B. ein Word-Dokument, sollte eine Versionierung verwendet werden, damit klar erkenntlich ist, welches die aktuellste Version ist.
 
Zuletzt bearbeitet: (Ergänzung)
Zurück
Oben