LinuxMcBook schrieb:
Dass CB für diese News hier eine unglückliche Überschrift gewählt hat, ist ja nun nicht Rösslers Schuld...
Korrekt, aber ich wollte halt auch nicht schreiben, "Rösler will Verstöße gegen die Netzneutralität verhindern" o.ä., weil das meiner Ansicht nach ähnlich widersprüchlich wäre. Entscheidend ist halt die Frage, was Rösler genau unter Netzneutralität versteht, und da sind halt entscheidende Details fragwürdig.
Die meisten sagen: Netzneutralität = alle Daten werden gleich behandelt
Netzbetreiber argumentieren aber: Netzneutralität = alle Dienste werden gleich behandelt
Dass das zu Widersprüchen führt, hab ich schon mal am Beispiel der SPD versucht darzustellen.
https://www.computerbase.de/2013-06/politik-mit-ja-aber-haltung-zur-netzneutralitaet/
Da sind am Ende die Details entscheidend, zb das Zitat aus der News: Dass "Netzbetreiber eigene Inhalte oder Anwendungen von
bestimmten Drittanbietern (gegen Entgelt) grundsätzlich nicht bevorzugt übermitteln". Wenn nun aber nicht
bestimmte, sondern
alle Drittanbieter inkl. des Netzbetreibers betroffen sind, könnte es dieser Argumentation nach mit der Netzneutralität konform gehen. Einzelne Dienste werden ja nicht diskriminiert. Klingt nach Haarspalterei, hat in der Praxis aber gewaltige Auswirkungen.
Dennoch: Überschrift ist sehr unglücklich, vor allem weil die den Eindruck erweckt, dass bereits die Drosselung ein Verstoß gegen die Netzneutralität darstellt. Hat halt bissl was von Topfschlagen im Minenfeld, wenn man -- bei den unterschiedlichen Auslegungen von Entertain im Speziellen und der Netzneutralität im Allgemeinen -- eine präzise, verständliche und griffige Überschrift sucht. Ist aber keine Rechtfertigung für schwache Überschriften, deswegen werde ich bei dem Thema zukünftig verstärkt drauf achten, solche Widersprüche zu vermeiden.