News Rüstungsgeschäfte: Die USA bekommen ihre TSMC-Fabrik für das Militär

Ist eigentlich mal jemandem aufgefallen dass 5nm in 2024 gar nicht mehr cutting edge ist?

5nm nutzt noch low-NA EUV und damit eine technologische Sackgasse. Die Aktuellen Scanner dafür sind heute schon 2-3 jahre alt (NXE3400 und 3350) und zwar momentan noch cutting edge, aber nicht in 2024.

Für 3nm und so weiter braucht man High-NA und das sind komplett neue Anlagen. Die sind dann auch besser für multi patterning euv ausgelegt um nach 3nm, 2nm weiter zu skalieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
das_mav schrieb:
Es gibt für Trump doch nur einen Asiaten und der sieht eben aus wie Chinesen halt aussehen. [...].
Das trifft eher auf die Deutschen zu, China? Taiwan? Alles das Gleiche. :D

Du kapierst schon, das Taiwan in den USA und nicht in Deutschland investiert und wenn es so weiter geht, auch kein US-Unternehmen mehr in Deutschland investieren wird?

Den Kapitalflüssen nach investieren nicht mal mehr Deutsche Unternehmen viel in Deutschland, sondern ziehen Länder mit besserem Investitionsschutz und niedrigeren Steuern vor.
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beercarrier schrieb:
[...]was kostet es TSMC wenn die USA alles daran setzen einem das Leben schwer zu machen vs China versucht das. Siemens kennt das.
Vor allem kennt Siemens, was es bedeutet, wenn die Deutsche Regierung und die EU ihnen das Leben schwermachen. Ich finde es immer belustigend, über geostrategische Entscheidungen zu sinnieren, in Bezug auf Wirtschaft aber die Standortbedingungen außer Acht zu lassen und dann auch noch zu fordern, die EU sollte nicht klein-klein entscheiden. Sie kann gar nicht anders aufgrund der Inkompetenz der Mitgliedsstaaten und ihrer eigenen Führung, Groß entscheidet sie nur, was das Gängeln der Wirtschaft der Mitgliedsstaaten angeht, Klima-Weltrettung, unbegrenzte Migration, noch Größer geht ja kaum.
Siemens hat seine Atomsparte verkaufen müssen, leidet unter dem "neuen Energien Gesetz" und wird sein modernstes Werk zum Gasturbinenbau in den USA errichten, weil Gasturbinen mit hohem Wirkungsgrad aufgrund der Auflagen in Deutschland nicht mehr nachgefragt werden. Die angestrebte Fusion mit Alstom, um seine Bahnsparte gegen die längst umsatzstärkere chinesische Konkurrenz zu stärken, wurde von der EU dieses Jahr untersagt. Da fragt man sich, wer die eigentlichen Feinde der Geschäftsführung sind. Die Krone setzt dem ganzen das bis 2030 angestrebte Verbot von Verbrennungsmotoren auf, der Exodus der Automobilindustrie Richtung USA und China ist in vollem Gange, da hängen 25% des Deutschen BIP dran. Ein gewagtes Experiment von fragwürdigem Nutzen.
Ich könnte jetzt noch dutzende andere Beispiele für industrie- und Technologie-feindliche Politik der EU aufzählen, ist aber müßig. Offenbar kanalisiert die EU ein tief verankertes deutsches Bedürfnis nach Größe und Stärke, die man auf nationaler Ebene wegen der nahen Vergangenheit nicht ohne moralische Bisse vertreten kann und wegen der sich verschlechternden Standortfaktoren auch bald nicht mehr wird finanzieren können. Es wäre wesentlich sinniger, man brächte endlich mal notwendige Reformen den Weg, das Land Industrie- und Technologie-freundlicher zu machen, um nicht den Anschluss zu verlieren. Die Diskussion ist doch jetzt schon rein theoretischer Natur, weil die EU und auch Deutschland gegenüber China bzw. Taiwan überhaupt nichts in der Hand haben und bisher mit eisernem Willen jegliche von China ausgehenden Probleme ignorierten, außer gelegentlichen folgenlosen moralischen Appellen, die wohl eher dazu dienen, das Selbstbild zu pflegen, als das sich irgend eine andere Nation tatsächlich darauf verlassen könnte, was da alles behauptet wird.
Ergänzung ()

davidzo schrieb:
Ist eigentlich mal jemandem aufgefallen dass 5nm in 2024 gar nicht mehr cutting edge ist?[...]
Die USA haben wirklich Pech, was ist denn aktuell die beste Chipproduktion in Deutschland? Bzw. in der EU, wir wollen ja mal nicht kleinlich sein?
 
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Die EU kanalisiert überhaupt nix, das ist ja das Problem. Die EU ist der vermurkste undemokratische Versuch in einer durch komplexe Modularität verbundenen Weltwirtschaft regionsbezogen Einfluss zu nehmen. Nur wird die EU nicht hauptsächlich durch den gemeinsamen Willen der Bürger ihrer Länder getragen sondern durch Lobbyisten großer Konzerne und Industrievereinigungen deren kleingeistige, durch Börsenquartale bestimmte, Interessen auf höchster Ebene durch abgehalfterte Politiker verhandelt werden. Sie ist ein erster Versuch eine gemeinsame Linie zu finden und noch fehlerbehaftet, aber eben das zu dem alle für einen ersten Versuch maximal bereit waren. Sie wird sich schon noch entwickeln, so wie es momentan aussieht eher durch Schmerzen als freiwillig, aber nationale Ideen sind auf Dauer nicht mehr tragfähig. Die nächsten 10 bis 20 Jahre erhalten wir ja Anschauungsunterricht von den Briten.
 
Wieso schwingt bei mir im Kopf das Wort Intel in
so vielen Dingen mit ; ) Industriespionage ?! Obacht AMD
 
Draguspy schrieb:
Die USA haben wirklich Pech, was ist denn aktuell die beste Chipproduktion in Deutschland? Bzw. in der EU, wir wollen ja mal nicht kleinlich sein?

Wir bauen im Moment 100% der weltweit für 7nm euv, 6nm und 5nm genutzten Waferscanner und alle der für 3 und 2nm geplanten Sannersysteme.
Die EUV Lichtquellen werden vom Familienunternehmen Trumpf in Ditzingen bei Stuttgart gebaut und die Optiksysteme bei Zeiss in Oberkochen. Kombiniert und in alle Welt verkauft wird das von ASML in Veldhoven in den Niederlanden.

Im Gegensatz zu Herrn Drumpf verscherzen wir es uns nicht mit den Partnern in der Welt und haben kein Problem damit die Fertigung der Chips dann an zuverlässige und günstige asiatische Partner auszulagern, die das sehr gerne auf niederländischen/deutschen Maschinen herstellen.

Nebenbei haben wir immer noch eine große foundry in dresden die den Löwenateil der 22nm FDSOI Produktion für Mobilchips für GF beisteuert, sowie führende MEMS produktion von Bosch, Renesas und NXP in Deutschland. Das sind zwar keine EUV Fabs für cutting edge Logikchips, aber bei GAN und GAAS Transistoren die für high speed analoge Schaltungen bei Funktechnik, 5G etc., da sind wir ganz vorne mit dabei.
Ich würde mir trotzdem wünschen dass GF das Rennen zu EUV prozessen nicht aufgegeben hätte. Aber wer weiß, vielleicht passiert es ja wie bei 14nm und die lizensieren einfach was von Samsung oder TSMC sobald es erschwinglich ist.
 
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@davidzo
Eine 22nm Produktion in Dresden. Und wem gehört die Produktion? Nur für den Fall, dass die Rhetorik gegenüber den USA sich verschärft und die Steuern/Zölle weiter steigen, da möchte man ja wissen, wer darüber bestimmen kann, die Produktion zu verlagern.
Auch bei den Kunden wäre es doch mal interessant zu wissen, wie Groß der Anteil an Lieferungen in Staaten ist, die zu den engen Verbündeten der USA gehören, das man mal abschätzen kann, wie "wichtig" die EU hier als Binnenmarkt ist im Vergleich zu den USA und dem mit Ihnen verbündeten Tiegerstaaten.

Das es in Deutschland mittelständische Unternehmen gibt, die Teil der Zulieferindustrie sind und einzelne Hersteller von Spezialtransitoren/Optik, sicher. Möchtest du jetzt mal vergleichen, wie viele Arbeitskräfte bei Trumpf in Ditzingen arbeiten und wie viele bei TSMC, Samsung, Intel, Sony, usw.? Nur mal so, um die volkswirtschaftliche Relevanz der Unternehmen in einen sachlichen Vergleich einzubringen?

Massenproduktion in Niedriglohn Staaten auszulagern, wird seit den 70ern gemacht. Wer das nicht tat, der ging längst Pleite, da verblieben nur einige hoch spezialisierte Unternehmen. Ein Trend, der sich immer weiter verschärft. Neu ist nur, dass man das heutzutage unter "freundschaftliche Beziehungen" verbucht . . . :D
Und das auch noch, wo TSMC in den USA investieren und nicht in Deutschland. Etwas der Realität verlustig gegangen, in diesem Zusammenhang von "verscherzen" zu sprechen. Wer hat es sich denn hier mit wem verscherzt?

Früher schimpfte man die Verlagerung von Industriearbeitsplätzen als Lohndumping und Neoliberal, ja, so ändern sich die Zeiten. Finde es ja nicht schlecht, das die progressiven Linken heute die Neoliberalen von Gestern bezüglich Produktionsverlagerungen und Freihandel überholt haben. Dagegen ist nichts einzuwenden. Das erklärt auch, warum die Vertretung der Interessen der heimischen Industriearbeiter keine Rolle mehr spielt. Deplorables - das trifft es am besten. Über die Rückkoplung der Sozialsysteme, setzt sich der Trend derweil ungebremst fort, immer höhere Steuern auf immer wenige Arbeitskräfte in hochprofitablen Bereichen zu erheben, um das System am Laufen zu halten. Deren Mitarbeiter sind aber wesentlich flexibler und nicht auf Deutschland angewiesen. Die Folgen dieser Entwicklung wurden schon in den 80ern thematisiert, damals noch von der SPD. Aber so ändern sich die Zeiten.

Um auf Trump zurückzukommen, der versteht wirtschaftliche Zusammenhänge besser als Merkel, ergibt sich aus einer Analyse der Kapitalströme.
Ergänzung ()

beercarrier schrieb:
Reformen in der EU sind in allen wichtigen Bereichen nur Einstimmig möglich, also derzeit gar nicht, was auch mit dem Umgang der EU mit einzelnen Mitgliedsstaaten zu tun hat, wie GBR oder derzeit Ungarn, sowie dem folgenlosen Bruch von EU-Verträgen. Das ganze Projekt steht auf der Kippe, bei jeder weiteren Wahl von EU-Staaten besteht das Risiko, das eine Regierung eine Volksbefragung über die weitere Mitgliedschaft ansetzt und/oder die EZB es nicht mehr schafft, den drohenden Staatsbankrott der PIGS-Staaten weiter in die Zukunft zu verschieben.

Alles, was dir bleibt, ist Hoffnung. Man könnte auch sagen: Das Festhalten an der Utopie einer funktionierenden EU als bundesstaatliches System. Derzeit ist sie nur ein schlecht geführtes Staatenbündnis, das akute Zerfallsprozesse zeigt und dessen Währung und Finanzen sich in einer "Dauerrettung" befinden, von der Deutschland den größten Teil finanziert/subventioniert. Die schlechten Zeiten kommen gerade, schauen wir uns den Stresstest mal an.
 
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Draguspy schrieb:
... Die Krone setzt dem ganzen das bis 2030 angestrebte Verbot von Verbrennungsmotoren auf, der Exodus der Automobilindustrie Richtung USA und China ist in vollem Gange, da hängen 25% des Deutschen BIP dran. ...
Also Schweden zeigt mir da gerade das Gegenteil. Als der deutsche Kanzler Schröder mit Subventionen General Motors dazu überredete, lieber Saab als Opel zu töten, sind die Fabriken in Trollhättan erstmal außer Betrieb gegangen. Ein paar Jahre später hat der Saab-Automotive-Nachfolger NEVS hat aber bis heute seine Büros in Trollhättan weiter in Betrieb. Die Automobilentwicklung bei NEVS ist gerade etwas gebremst, vor allem weil viele Patente bei GM gelandet sind, aber vermarktet wird auch nicht mehr das Konzept, jedem Menschen mindestens ein Auto als Besitz zu überlassen, sondern integrierte Car-Sharing-Und-Public-Transport-Modelle an Großstädte in der ganzen Welt. Dabei ist das Unternehmen voll chinesifiziert und gleichzeitig schwedisch.

Einmal den Göta Alv zu dessen Mündung hinuntergepaddelt sieht man in Göteborg, dass Jahre nachdem Ford Volvo an Geely (chinesischer Konzern) verkauft hat die Fabriken für die V60 und V90 immernoch in Västra Götaland stehen. Der S60 wird nicht in Schweden gebaut - aber auch nur, weil Stufenheck in Europa total out ist. Deswegen kommt der S60 für europäische Käufer aus den USA und der V60 für amerikanische Käufer aus Schweden. Bei Volvo ist die Elektrifizierung in vollem Gange, es gibt keine Benzin-Modelle mehr, die nicht mindestens Mild-Hybrid sind und nachdem im Winter wieder deutsche Miesmuscheln in den Automagazinen vor einem Ende von Volvo warnten, freuen sich jetzt alle, wie geil sich der Polestar-Elektro-Volvo fährt.

Die schwedische Automobilindustrie hat einen wahnsinnigen Wandel vollzogen, atemberaubend, aber nicht zum Nachteil von Schweden.

Und Atomkraft braucht kein Mensch, was man schnell am Beispiel von Großbritannien sieht. Falls Hinkley Point C überhaupt jemals noch (mit übrigens chinesischer Mehrheit) gebaut werden sollte, gilt nach wie vor, dass der Vertrag nur zustande kommen konnte, weil über die ersten zehn Jahre Laufzeit ein Abnahmepreis für die Kilowattstunde vereinbart wurde, der mittlerweile mehr als das doppelte der Preise der aktuellen Offshore-Windparks in Groß Britannien beträgt. Wirtschaftlich sind neue Atomkraftwerke ein teures Hobby, das man sich nur leistet, weil man Ingenieure für Atom-U-Boote ausbilden will. Groß Britannien ist dabei seit einigen Jahren Vorreiter bei der Windkraft und hat Deutschland weit hinter sich gelassen.
 
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Die BRD ist auch nicht über Nacht entstanden das war ein weiter Weg vom Heiligen römischen Reich deutscher Nation über den norddeutschen Bund die Weimarer Republik usw usf. Die kommenden Jahre werden bitter, keine Frage. nur das ändert nichts daran das europäische Staaten immer abhängiger voneinander werden. Dein Pessimismus in allen Ehren es gibt jedoch auch Chancen.
 
Draguspy schrieb:
Möchtest du jetzt mal vergleichen, wie viele Arbeitskräfte bei Trumpf in Ditzingen arbeiten und wie viele bei TSMC, Samsung, Intel, Sony, usw.? Nur mal so, um die volkswirtschaftliche Relevanz der Unternehmen in einen sachlichen Vergleich einzubringen?

Da du fragtest:
TSMC Jahresumsatz: 25,1Mrd
ASML Jahresumsatz: 11,9Mrd
Zeiss Jahresumsatz: 6,4Mrd
Trumpf Jahresumsatz: 3,8Mrd

soo klein sind Trumpf oder Zeiss nun also auch wieder nicht (so auf AMD Niveau nur mit viel besserer Profitabilität).


Und was die Verbrennerautos angeht ist jede Minute die wir die nicht verbieten verschwendete Zeit. Auch was die Arbeitsplätze angeht. Die Realität ist halt dass die Verbrennerindustrie sterben wird, ob jetzt oder erst morgen. Der Mensch kann aber schwer mit Veränderungen, erst recht nicht alte Ingenieure mit verquerem Wirtschaftswunder-Weltbild. Es braucht also Regulierung damit man gezwungen ist selbst etwas zu tun. Die Autoindustrie selber merkt nämlich nicht was gut für sie wäre. Guck mal nach Großbritannien, die hatten nach dem Krieg eine Autoindustrie die ganz vorne mit dabei war. Lobbyarbeit und protektionistische Gesetze haben dazu geführt dass sie technologisch den Anschluss verloren haben (stichwort langhuber, RAC-hp). Dazu kommen dann die staatlichen Unterstützungsversuche unter Tatcher und die haben dem den Rest gegeben. Jetzt ist der vormals reiche Norden Englands total verarmt, eine Sozialhilfegeneration folgt auf die andere. Weil die Unternehmen und Arbeiter sich nicht schnell genug umgestellt haben. Dasselbe Spiel in Detroit und Michigan, die waren auch durch Protektionismus nicht mehr zu retten sondern es hat ihnen eher geschadet. Es ist einfach dumm und überheblich zu glauben unserer Autoindustrie in Baden Würtemberg und Bayern würde ein solche Strukturwandel nicht bevorstehen. Wir müssen uns ganz ganz schleunig diversifizieren, andere Geschäftsfelder auftun und weniger Jobs an den Automobilbau knüpfen. Denn das Wachstum ist endlich, Protektionismus beschützt es nicht und das große Jahrhundert des Automobils ist vorüber. Dafür gibt es alle Anzeichen von unserem Planeten, der gesellschaftlichen Akzeptanz, der volkswirtschaftlichen Sinnhaftigkeit etc. man muss jetzt nur 1+1 zusammenrechnen, bzw. den Knall gehört haben. Haben unsere Automobilmanager und Politiker aber nicht, also wird diese Industrie eben langsam sterben...
 
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MountWalker schrieb:
Also Schweden [....]
[.....]neue Atomkraftwerke ein teures Hobby
Also Schweden ist nicht Deutschland, du gehst davon aus, da sei noch Platz für weitere Hersteller für E-Wagen. Finden wir es heraus, es sollen ja Milliardensubventionen fließen die schon in der kommenden Rezession wieder gestrichen werden dürften, dann hängt nicht nur über der Automobilindustrie ein existenzielles Risiko, sondern über allen Herstellern alternativer Energien, die Quersubventioniert werden . . . und der notwendige Atomstrom um das Netz bei Spitzenlasten oder Flauten zu stabilisieren wird inzwischen aus Atommeilern umgebender Staaten importiert. Dafür hat Deutschland derzeit den höchsten Strompreis aller EU-Staaten und die höchste Steuerlast aller EU-Staaten.
Dann schreite mal voran auf diesem Wege, nur tu am Ende nicht so, als ob das Ergebnis nicht prognostizierbar gewesen wäre, sondern ein einkalkuliertes Risiko beim Umbau der Gesellschaft, wie das bei ideologisch gesteuerter Politik eigentlich immer der Fall ist.
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davidzo schrieb:
Da du fragtest:
TSMC Jahresumsatz: 25,1Mrd
ASML Jahresumsatz: 11,9Mrd
Zeiss Jahresumsatz: 6,4Mrd
Trumpf Jahresumsatz: 3,8Mrd

soo klein sind Trumpf oder Zeiss nun also auch wieder nicht (so auf AMD Niveau nur mit viel besserer Profitabilität).
Danke für die Info, durchaus beeindruckend.

Was den Automobilsektor angeht, sprichst du von Protektionismus und vergleichst mit GBR. Protektionismus habe ich nirgends gefordert (außer gegenüber China, da hier der Staat den Markt verzerrt und permanent seine WTO-Verpflichtungen verletzt), der wird von der EU eher im Agrarsektor betrieben, weniger im Technologiebereich.
Mich stört etwas ganz anderes, nämlich die Anmaßung der Politik und auch von dir, man sei besser in der Lage die Zukunft zu erkennen und die notwendigen Weichen zu stellen, als die Unternehmensführungen selbst im freien Wettbewerb ihre Lösungen finden zu lassen. Es gibt da drei Wege, das freie Unternehmertum einzuschränken:
Protektionismus - das traf auf GBR zu.
Subventionen - das trifft auf Deutschland zu.
Nichtmonetäre Handelshemmnisse wie Verbote/Auflagen, die derart hohe Kosten verursachen, das profitable Produktion unprofitabel wird - das trifft auch für Deutschland zu.

Tatsächlich macht Deutschland gerade den gleichen Fehler wie GBR damals, die Politik glaubt klüger zu sein, als die Unternehmensführer oder gibt den Großkonzernen nach, welche die besten Kontakte zur Regierung haben.

Das wäre nicht das erste mal in der Geschichte, in der Parteipolitiker sich anmaßen, der Staat könne wirtschaftliche Prozesse besser Planen, als die Unternehmensleitungen und ich sehe wenig Gründe, warum es nicht wieder so enden sollte, wie vorher auch schon. In Protektionismus - bzw. Subventionsorgien, wo der am meisten Geld bekommt, der die beste Lobby hat um bei der nächsten Rezession, wenn die Subventionen/Protektionismus nicht mehr aufrechterhalten werden kann, im Exodus der Branche zu enden. Die Solarzellenindustrie hat das vor kurzem vorbildlich vorgemacht, die Hersteller von Windkraftanlagen laufen auch gerade in diese Falle. Die Zeche dafür zahlt der Steuerzahler.

Die Mehrheit der Deutschen scheint diesen Weg gut zu finden, man wird bald sehen, ob Merkel und ihr Kabinett bzw. die Bürokraten in Brüssel besser sind, als die Unternehmensführungen von VW, BMW und Daimler. Wäre ich noch im europäischen Aktienmarkt tätig, würde ich nicht darauf setzen, sondern von einer bald eintretenden existenzbedrohenden Krise ausgehen, die zu einer größeren Marktbereinigung führen dürfte. Müsste ich aktuell wählen, würde ich Toyota jedem deutschen Automobilhersteller vorziehen, wer 100% an E-Autos glaubt, landet ohnehin bei Tesla.
Und es wird immer einen Markt für Verbrennungsmotoren geben, solange Batterien derart aufwendig zu fertigen und Problembehaftet sind. Dieser Markt dürfte Schrumpfen, der für Antriebe mit E-Technik wachsen, es bildet sich ein neues Gleichgewicht und ein Kompetenzwettstreit. Statt die Unternehmen nun ihre Nischen finden zu lassen, will man in der EU Verbrennungsmotoren ganz verbieten. Das öffnet gute Chancen für andere Staaten, die betroffenen Konzerne nebst ihren Patenten abzuwerben. Damit verbaut man sich erfolgreich den Weg, anschließend noch Spezialhersteller im Bereich Verbrennungsmotoren zu haben, während man im Bereich E-Antrieb zurück liegt. Klingt nicht nach einer Gewinner Strategie. Na ja . . . dann verbietet mal. In Südamerika, wo ich derzeit lebe, werden sich E-Autos eh nicht durchsetzen, bestenfalls Hybridantrieb und es gibt genug Hersteller von Verbrennungsmotoren. Es wird nicht groß auffallen, wenn die Deutschen vom Markt verschwinden, ihr Know-How geht rechtzeitig in andere Hände über, da bin ich mir sicher.
 
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"Es gibt so viele andere Optionen.

Die bislang nichts getaugt haben/ nicht die gleiche Leistung bringen bei weniger TDP
 
Die Frage ist, inwiewei hängt das damit zusammen, das TSMC nicht mehr an Huawei liefern darf. Ist der Deal vielleicht nur deswegen entstanden, statt mit Global Foundries? Könnte es Trump so wichtig sein Huawei bzw China zu treffen, daß America First hier nicht gilt? Höchst spekulativ, keine Frage.
 
Nur kurz zur Behauptung, es ginge der US-Administration um Arbeitsplätze.
bellencb schrieb:
Fehlt da nicht ein kleiner, aber nicht ganz unwichtiger Aspekt aus der Presseerklärung von TSMC ?
Nämlich die Kleinigkeit von 12 Milliarden US-Dollar:
Draguspy schrieb:
Daraus dann dieses Zitat:
This facility, which will be built in Arizona, will utilize TSMC's 5-nanometer technology for semiconductor wafer fabrication, have a 20,000 semiconductor wafer per month capacity, create over 1,600 high-tech professional jobs directly, and thousands of indirect jobs in the semiconductor ecosystem. Construction is planned to start in 2021 with production targeted to begin in 2024. TSMC's total spending on this project, including capital expenditure, will be approximately US$12 billion from 2021 to 2029.

Das sind 12 Mia$ in 8 Jahren für 1.600 Arbeitsplätze, also 7,5 Mio$ pro Arbeitsplatz in 8 Jahren, also 937500 $ pro Arbeitsplatz per anno. Die indirekt geschaffenen Jobs, Kreislaufeffekte, sind Reklame. Die gibt es bei jeder bezahlten Tätigkeit.

Das ist nur ein Nebenthema, dass immer wieder mal auftaucht und unter Propaganda abgeheftet werden muss. Ich halte keinen im US-Regierungsapparat für so dumm, dass er daran glaubt. Wie hier richtig diskutiert wird geht es um den industriell-militärischen Komplex und den Kampf gegen den Abstieg der US-Wirtschaft.
 
Jupp53 schrieb:
Investitionen in Chip Fabs liegen fast immer im zweistelligen Milliardenbereich. Wer das nicht hat, kann in der Oberklasse nicht mitspielen.
Darüber hinaus weiß ich jetzt nicht, was du ausdrücken willst. Die USA ändern ihre Außenpolitik, habe ich ja schon mehrfach geschrieben. Du bestätigst das jetzt, das es nicht nur ums Geld geht, sondern um mehr. Danke.

Hier steht der militärisch-industrielle Komplex der USA mit seinen Verbündeten gegen den Chinas. Das Taiwan sich für die USA entscheidet, ist ganz klar Chinas Schuld. Sollten Taiwan vielleicht weniger oft mit Krieg und Annektion drohen, so was hat Konsequenzen, versteht jeder. Seit letzte Woche China 5000 Soldaten in die indische Demarkationslinie ins westliche Tibet verlegt hat und in Gebiet eingedrungen ist, die seit 1962 zur indischen Einflusszone zählen, wird demnächst auch noch Konsequenzen haben. Eine erste war der Schulterschluss mit Taiwan. Eine weitere war die Ankündigung stärkerer Truppenverlegungen und die Befürchtung, es könnte im weiteren Verlauf auch zu Grenzscharmützeln mit chinesischen Truppenteilen kommen, bis diese sich hinter die seit 1962 geltende Linie zurückgezogen hätten. China hat derweil Kampfhubschrauber in die Region verlegt und gerade letzte Woche wurde ein Gesetz erlassen, das "Respektlosigkeit" gegenüber der chinesischen Nationalhymne mit Gefängnis von bis zu drei Jahren bestraft. Nationalisten stehen auf solche Gesetze und Grenzscharmützel. Bin mal gespannt, wann China den Bogen überspannt und die ersten bewaffneten Konflikte eintreten.

Bei all den netten Gesten Chinas gegenüber ihren Nachbarn, würde mich mal deine Meinung interessieren:
Handelt die USA zu früh, zu spät oder sollte sie am besten nur zuschauen und China weiter vollen Zugang zu seinen Märkten gewähren?

Darüber hinaus gibt es immer mehr Staaten, die sich nicht nur im Medizinsektor vollständig von China unabhängig machen wollen, sondern im ganzen Infostruktursektor.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Draguspy

Es ging mir im Post um Arbeitsplätze und volkswirtschaftlich sinnvolle Investitionen.

Zu Deinen Ausführungen:

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik und Taiwan ist älter. Wo fangen wir mit der "Schuld" an? Bei Mao, bei der Kanonenbootpolitik, ... ? "Schuld" ist eine juristische und moralische Kategorie, die in dem Zusammenhang wenig zu einer klugen Auseinandersetzung mit dem Thema beitragen kann. Du kommst immer wieder damit an und ich werde das nicht diskutieren. Der Hinweis, dass der Begriff hier nur der Rechtfertigung und der Propaganda dient, wird von mir an der Stelle stereotyp wiederholt werden.

Was die Auseinandersetzung zwischen den beiden imperialen Mächten USA und China ausgeht, USA absteigend, China aufsteigend, sehe ich die USA verstärkt falsch handeln. Die Fehler Chinas werden von den USA mit dem Bruch von Verträgen, Unzuverlässigkeit und miserabler Wirtschaftspolitik beantwortet.

Wie jämmerlich ineffektiv die USA arbeiten zeigt alleine diese Statistik:
https://www.dw.com/de/sipri-militärausgaben-steigen-weiter/a-48501719
Wer will, kann dann noch einmal die Bündnissysteme gegeneinander aufrechnen. Das Ergebnis einer entsprechenden Bewertung wird dann für Parteigänger der US-Administration zu einer noch traurigeren Angelegenheit.

Die direkte Antwort auf Deine Frage: Die USA handeln weder zu früh noch zu spät. Sie handeln dermaßen katastrophal falsch, dass es eine Tragödie ist. 100 Mia $ von dem ganzen Militärschrott in weltweite Hungerbekämpfung und Erhalt der Biosphäre umgelenkt und es ließe sich weltweit ohne jeden Verzicht auf Macht wesentlich mehr erreichen. Aber mach das mal einem von Militaristen gelenktem System klar. Da ist kein Unterschied zwischen Trump und Clinton, rot und blau. Leider.
 
Jupp53 schrieb:
@Draguspy

Es ging mir im Post um Arbeitsplätze und volkswirtschaftlich sinnvolle Investitionen.
Dazu gehören 7nm Fabs von TSMC ohne Frage.

Der Konflikt zwischen der Volksrepublik und Taiwan ist älter. Wo fangen wir mit der "Schuld" an? Bei Mao, bei der Kanonenbootpolitik, ... ? "Schuld" ist eine juristische und moralische Kategorie, die in dem Zusammenhang wenig zu einer klugen Auseinandersetzung mit dem Thema beitragen kann.
Mein Beispiel diente dazu, den Kontext zu erklären. Offenbar muss ich ihn ausführlicher erklären: Die ständigen Drohungen einer militärischen Invasion gegen Taiwan haben die letzten Jahre an Intensität zugenommen. Schuld kann man hier auch durch Kausalität bzw. Verantwortung ersetzen. Drohst du mir mit Gewalt, werde ich Gegenmaßnahmen ergreifen. Das ist so einfach, da gibt es nichts zu erklären. Die Politik Chinas ist nicht alternativlos, sie haben diesen Weg gewählt, das hat jetzt Konsequenzen. Gefällt dir das so besser?

Was die Auseinandersetzung zwischen den beiden imperialen Mächten USA und China ausgeht, USA absteigend, China aufsteigend, sehe ich die USA verstärkt falsch handeln. Die Fehler Chinas werden von den USA mit dem Bruch von Verträgen, Unzuverlässigkeit und miserabler Wirtschaftspolitik beantwortet.
Verträge werden gekündigt, die USA sind zuverlässig, deswegen haben sie so viele Verbündete in der Region und ihre Wirtschaftspolitik ist so weit ok. Besser als die Chinas, wenn es um Einkommensungleichheit oder Soziale Sicherheit und Freiheit geht. Ist halt eine Demokratie/Rechtsstaat.

Wie jämmerlich ineffektiv die USA arbeiten zeigt alleine diese Statistik:
https://www.dw.com/de/sipri-militärausgaben-steigen-weiter/a-48501719
Wer will, kann dann noch einmal die Bündnissysteme gegeneinander aufrechnen. Das Ergebnis einer entsprechenden Bewertung wird dann für Parteigänger der US-Administration zu einer noch traurigeren Angelegenheit.
Da hast du völlig recht, nur warum habe ich den Eindruck, dir geht es nicht um effizientere militärische Strukturen? Finden wir es heraus, eine einfache Frage, kann man mit Ja oder Nein beantworten:

Bist du für ein effizienteres Militär der USA?

Die direkte Antwort auf Deine Frage: Die USA handeln weder zu früh noch zu spät. Sie handeln dermaßen katastrophal falsch, dass es eine Tragödie ist. 100 Mia $ von dem ganzen Militärschrott in weltweite Hungerbekämpfung und Erhalt der Biosphäre umgelenkt und es ließe sich weltweit ohne jeden Verzicht auf Macht wesentlich mehr erreichen. Aber mach das mal einem von Militaristen gelenktem System klar. Da ist kein Unterschied zwischen Trump und Clinton, rot und blau. Leider.
Ja, das wäre schön. Lebten wir auf einer besseren Welt, bräuchte man kein Militär. Nun regieren in den USA keine Utopisten, in China auch nicht, sondern Machtpolitiker, die mit allen Wassern gewaschen sind.

Deutschland versucht durch Machtverzicht etwas zu erreichen - oder besser gesagt, es reicht seine Potenzielle Macht an Brüssel weiter und diese üben sie dann aus. Innerhalb der nächsten Dekade wird man sehen, ob es zu mehr als dem eigenen Abstieg führt.
 
Draguspy schrieb:
Dazu gehören 7nm Fabs von TSMC ohne Frage.
Auf Arbeitsplätze bezogen - Nein. Auf Industrieentwicklung bezogen - Ja, wenn Autonomie ein Ziel ist und man sich auf seine Handelspartner nicht verlassen kann.
Die Politik Chinas ist nicht alternativlos, sie haben diesen Weg gewählt, das hat jetzt Konsequenzen. Gefällt dir das so besser?
Allerdings. Trotzdem würde ich in die Geschichte zurückgehen. China war lange das Ziel imperialistischer Angriffe.
Verträge werden gekündigt, die USA sind zuverlässig, deswegen haben sie so viele Verbündete in der Region und ihre Wirtschaftspolitik ist so weit ok. Besser als die Chinas, wenn es um Einkommensungleichheit oder Soziale Sicherheit und Freiheit geht. Ist halt eine Demokratie/Rechtsstaat.
Da ist jede Menge zu diskutieren. Wir können uns darauf einigen, dass das Leben für WASPs in den USA angenehmer ist und das die Volksrepublik China eine Dikatatur ist, die kapitalistischen Prinzipien folgt. Die Zuverlässigkeit der USA halte ich für einen Witz. Das führt dann aber weit über das Thema hier hinaus.
Da hast du völlig recht, nur warum habe ich den Eindruck, dir geht es nicht um effizientere militärische Strukturen? Finden wir es heraus, eine einfache Frage, kann man mit Ja oder Nein beantworten:

Bist du für ein effizienteres Militär der USA?
Ich bin nirgendwo auf der Welt für effizienteres Militär! Das erkennst du völlig richtig.

Gegenfrage: Was soll die Begrenzung auf die USA?
Ja, das wäre schön. Lebten wir auf einer besseren Welt, bräuchte man kein Militär. Nun regieren in den USA keine Utopisten, in China auch nicht, sondern Machtpolitiker, die mit allen Wassern gewaschen sind.
Nee, nicht mit allen Wassern. Die USA behaupten echt schräg, sie hätten den Irak-Krieg gewonnen. Sie haben immer noch nicht verstanden, wieso sie den Vietnam-Krieg verloren und jede, jede, jede Schlacht in dem Krieg gewannen. Sie folgen den Profitinteressen des militärisch-industriellen Komplexes, sind durchkorrumpiert bis hin zum Waffenbesitz für Individuen. Auch das wird wieder off-topic.
Deutschland versucht durch Machtverzicht etwas zu erreichen - oder besser gesagt, es reicht seine Potenzielle Macht an Brüssel weiter und diese üben sie dann aus. Innerhalb der nächsten Dekade wird man sehen, ob es zu mehr als dem eigenen Abstieg führt.
Das ist eine Legende. Deutschland übt seine Macht in der EU gnadenlos aus. Daher stammen die ganzen Exportüberschüsse Deutschlands in der EU und die Gewinne Deutschlands aus der EU.

Das führt jetzt alles über das China-Thema hinaus. Die USA und die VR China sind zwei imperiale Mächte. Beide haben Blut an ihren Händen, die VR China weniger, weil es seinen Aufstieg zur Weltmacht erst im Konflikt mit der SU und dann mit den USA begonnen hat, also über einen wesentlich kürzeren Zeitraum agiert. Meine Hypothese ist, dass die Auseinandersetzung langfristig nicht militärisch entschieden wird, sondern ökonomisch.
Die USA erlauben dem ökonomisch gut gestellten Individuum mehr persönliche Freiheit. Die VR China geht kriminell gegen bestimmte Völker in ihrem Vielvölkerstaat vor und unterdrücken Demokraten brutal. Das haben die USA mit ihren indianischen Nationen lange ebenso gemacht, wahrscheinlich sogar mit mehr Todesopfern. Über den Rassismus brauchen wir hier hoffentlich nicht zu diskutieren. Da müssen beide Staaten lernen, vor der eigenen Tür zu kehren.
Menschen aus beiden Staaten haben Großes geleistet und zur Kultur weltweit beigetragen. Menschen aus beiden Staaten werden das weiter tun, gegen den Widerstand von Militarismus und Totalitarismus in beiden Ländern.
Mir stehen die USA mit den großen Amerikanern Martin Luther King, den sozialen Bewegungen gegen Rassismus und dem Vietnamkrieg näher. Oder in der Gegenwart Edgar Snowden und andere großartige Persönlichkeiten. Die Bürgerrechtsbewegung in Hongkong beobachte ich mit großer Sympathie. Sie kämpft gegen denselben Feind.
Richtig. Die Zukunft wird lehren, wie sich das weiter entwickelt.
 
Jupp53 schrieb:
Auf Arbeitsplätze bezogen - Nein. Auf Industrieentwicklung bezogen - Ja, wenn Autonomie ein Ziel ist und man sich auf seine Handelspartner nicht verlassen kann.
Auch auf Arbeitsplätze bezogen ist das ein Vorteil, solche Fabs sind Technologiezentren, die Zulieferer brauchen usw. Einer der Gründe, warum TSMC zögerte, in den USA zu investieren, war das Fehlen der Infrastruktur/Netzwerke. Diese werden nun errichtet, was eine spätere Expansion erleichtert mit positiven Konsequenzen für die USA. Vorausgesetzt, das Projekt läuft dann auch reibungslos, da hängt dann vieles davon ab, das die Standortfaktoren nicht nur auf dem Papier gut sind, sondern sich in der Praxis bewähren.

Allerdings. Trotzdem würde ich in die Geschichte zurückgehen. China war lange das Ziel imperialistischer Angriffe.
Historzismen dienen zu 99% der moralischen Kaschierung der tatsächlichen Beweggründe aktuellen Verhaltens. China war eine imperiale Macht, Taiwan wechselte in den letzten 500 Jahren 4-5 mal die Hoheit, beteiligt waren Japan, China, Polynesien, Mandschurei, USA - das damals Japan zwangen, die Insel an China zurückzugeben.
Was folgt daraus jetzt? Sollen sich jetzt alle in der Region oder auf der Welt auf die Zeit berufen, wo sie gerade mal Opfer und nicht Täter waren um Gebietsforderungen zu stellen, just zu dem Zeitpunkt, wo ihr Reich seine maximale Ausdehnung hatte? Ja, so machen das Imperialisten und Nationalisten, so begründet man reaktionäre oder revanchistische Politik.
Tatsächlich gibt es da nichts zu bedenken. China passt die Demokratie in Taiwan nicht, ihnen passt die Demokratie in HonkKong nicht, denn sie führen den Festlandchinesen täglich vor Augen, wie viel besser ihr Leben sein könnte, wenn sie die totalitäre KPCh loswerden könnten. Aus dem Grund hat Russland auch Probleme mit jedweder Demokratisierungsbewegung in seinem Hegemonialgebiet. E

Da ist jede Menge zu diskutieren. Wir können uns darauf einigen, dass das Leben für WASPs in den USA angenehmer ist und das die Volksrepublik China eine Dikatatur ist, die kapitalistischen Prinzipien folgt. Die Zuverlässigkeit der USA halte ich für einen Witz. Das führt dann aber weit über das Thema hier hinaus.
Auf den ersten Teil, ja. Auf den zweiten Teil bezogen: Nein. Da musst du mir in dem Konflikt China-Taiwan-USA-demokratische Tigerstaaten schon aufzeigen, wo die USA unzuverlässig waren die letzten 20-30 Jahre.

Ich bin nirgendwo auf der Welt für effizienteres Militär! Das erkennst du völlig richtig

Gegenfrage: Was soll die Begrenzung auf die USA?.
Das war ein Konter, weil du nirgends die exorbitant hohen und schnell wachsenden Rüstungsausgaben Chinas anprachst, nur die der USA. China zwingt inzwischen ganz SO-Asien aufzurüsten oder sich demnächst chinesischen Diktaten beugen zu müssen, im südchinesischen Meer hat man damit schon angefangen. Der chinesische Imperialismus wird vermutlich enden, wie jeder territoriale Imperialismus die letzten 1000 Jahre.

Nee, nicht mit allen Wassern. Die USA behaupten echt schräg, sie hätten den Irak-Krieg gewonnen. Sie haben immer noch nicht verstanden, wieso sie den Vietnam-Krieg verloren und jede, jede, jede Schlacht in dem Krieg gewannen. Sie folgen den Profitinteressen des militärisch-industriellen Komplexes, sind durchkorrumpiert bis hin zum Waffenbesitz für Individuen. Auch das wird wieder off-topic.
Die USA haben den Irak-Krieg gewonnen, dauerte auch nur 3-4 Wochen, nur war Bush ein Idiot, zu glauben, man könnte mit einem besiegten Irak verfahren, wie mit besiegten/befreiten Staaten in Europa nach dem WW2. Alle politisch motiverten Versuche, dem besiegten Irak eine proamerikanische oder gar eine demokratische Regierun zu ermöglichen, waren eine Katastrophe. Das Gleiche gilt für Afghanistan und alle anderen islamischen Länder, selbst die EU scheitert gerade an der Türkei und da waren die Voraussetzungen erheblich besser als im Irak oder Afghanistan. Man macht es wie Russland und metzelt mithilfe lokaler Militärdiktatoren alles nieder oder man lässt lieber die Finger von der Region, beschränkt sich auf reine Wirtschaftskontakte, hält die Grenzen fest geschlossen, außer für Asylanten, die sich nachweislich gegen die Islamisierung engagierten.
In Syrien und Libyen sind die Resultate der Analysen vorangegangener Fehler eingeflossen. Die utopische "Nation-Building" Politik der Neocos wurde aufgegeben, zugunsten einer angepassten Strategie der asymmetrischen Kriegsführung. Hat bestens funktioniert, die Kosten und Verluste, Libyen und Syrien zu neutralisieren, waren lächerlich gering. Als Bonbon engagiert sich Russland jetzt und geht das Risiko ein, wie zuvor die USA in einem permanenten Bürgerkrieg gefangen zu werden. Das war im übrigen der Strategiewechsel, den der achso beliebte Obama einleitete, nach dem Bush Junior ablöste. Trump will nun den Rückzug, hoffe, er bekommt das in der zweiten Amtszeit geregelt, hat viele Widerstände zu überwinden.

Das führt jetzt alles über das China-Thema hinaus. Die USA und die VR China sind zwei imperiale Mächte. Beide haben Blut an ihren Händen, die VR China weniger, weil es seinen Aufstieg zur Weltmacht erst im Konflikt mit der SU und dann mit den USA begonnen hat, also über einen wesentlich kürzeren Zeitraum agiert. Meine Hypothese ist, dass die Auseinandersetzung langfristig nicht militärisch entschieden wird, sondern ökonomisch.
China war schon immer eine imperiale Macht, mal mehr, mal weniger. Allerdings hat Mao mit der Komintern einen anderen ideologischen Ansatz aufgebaut. Sonst stimme ich dir zu, langfristig bestimmt ohnehin die Ökonomie.

Menschen aus beiden Staaten haben Großes geleistet und zur Kultur weltweit beigetragen. Menschen aus beiden Staaten werden das weiter tun, gegen den Widerstand von Militarismus und Totalitarismus in beiden Ländern.
Taiwan und HongKong leisten Widerstand, die restlichen Chinesen müssen sich beugen oder sitzen in Lagerhaft. Für die KPCh habe ich nichts übrig. Sie hatten lange Zeit, demokratische Reformen zu versuchen, aktuelle wollen sie das Gegenteil, den ersten modernen Überwachungsstaat mit totalitär/imperialistischer Ausrichtung. Finde ich jetzt nicht so toll. Und ganz grundsätzlich, ich beurteile keinen Menschen nach seiner Nationalität, Ethnie usw. Erst, wenn jemand mit absichtlich diskriminierenden oder menschenverachtenden Argumenten kommt, führt das zu einem notwendigerweise negativen Urteil. Es ist nur leider im Rahmen einer normalen Diskussion schwer möglich, auf kategorisierende Sprache zu verzichten, bei kollektiven wie einem Staat/Nation geht es nun mal nicht um den Einzelnen, sondern um die gemeinsame Wirkung.


Mir stehen die USA mit den großen Amerikanern Martin Luther King, den sozialen Bewegungen gegen Rassismus und dem Vietnamkrieg näher. Oder in der Gegenwart Edgar Snowden und andere großartige Persönlichkeiten. Die Bürgerrechtsbewegung in Hongkong beobachte ich mit großer Sympathie. Sie kämpft gegen denselben Feind.
Richtig. Die Zukunft wird lehren, wie sich das weiter entwickelt.
Da stehen wir voll auf derselben Seite, bei all den Differenzen bezüglich den USA, ist doch die zentrale Frage, ob die Menschen sich in einem Staat verwirklichen können und wie weit ihre Freiheit (politisch, künstlerisch, forschung, berufswahl, bildung usw.) gedeihen kann. In totalitären Staaten sind sie immer nur Material für die Machtinteressen meist plutokratischer Eliten oder fanatisierter Emporkömmlinge mit passender Ideologie im Schlepptau. Vieles wird erst schwierig, wenn man sich fragt, welcher Methoden man sich selbst zu bedienen bereit wäre, um seine Freiheit gegen einen skrupellosen Feind zu verteidigen. Das ist immer eine Gratwanderung.
 
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Reaktionen: Sephiroth51
@Draguspy

Zu viel. Das wird episch.

Arbeitsplätze gibt es. Das war nicht mein Punkt. Der ist Für 12 Mia$ lassen sich wesentlich mehr Arbeitsplätze in anderen Bereichen schaffen. Die Zulieferer sind volkswirtschaftliche Kreislaufeffekte. Da es sich um eine militärische Infrastruktur handelt, sich diese Effekte auch geringer. Das ist Geldverschwendung.

Sorry ab hier für off-topic

Der Irakkrieg wurde militärisch gewonnen und politisch verloren. Das war mein Argument zu der Behauptung, die USA seien zu solchen Entscheidungen "mit allen Wassern gewaschen". Im Kern hast du das bestätigt. Die Freund-Feind-Sieg-Niederlage-Logik führt dazu, dass intelligentere Leute als meiner einer an der Stelle mit der Wahrnehmung aussteigen und die Millionen von den USA nach dem zweiten Weltkrieg produzierten Toten nicht sehen. Womit die politische Niederlage der USA über den lokalen Krieg hinaus verfestigt wird. jedes Mal, wenn ein US-Offizieller oder ein Verbündeter von einem Sieg in dem Konflikt spricht, wird die Niederlage vertieft, selbst wenn das den gerade gewünschten Propagandaeffekt erzielt.

"Material für Interessen" sind Menschen in jeder Gesellschaft, wenn man diesen Blickwinkel einführt. Da spielt das Ausmaß der Verletzung der Menschenrechte eine Rolle. China ist da schlimmer. Den Konservativen in China ist das egal, weil es für die große Mehrheit im Leben ökonomisch aufwärts ging. Fast lustig, aber doch zum Kotzen: Dieselbe politische Überzeugung - Nationalismus, Law and Order, Militarismus - führt auf Nationenebene mit klarer Logik zur Konfrontation, nachdem lokal die Auseinandersetzung gegen die demokratischen Kräfte gewonnen wurde.

Eine Frage mit Anlauf an Dich und back-to-topic:
Zu China-USA sind in meinen Augen die Hauptargumente ausgetauscht in einer Diskussion, die ich als lebendig empfinde. Ein weiteres Ausführen der führt mit Sicherheit zu mehr Detailwissen und wohl auch ins of-topic. Das Problem selbst wird leider weiter immer wieder brennen.
Ich würde gerne die Diskussion mit einer letzten Stellungnahme von Dir hier im Thema beenden und sie vielleicht an anderer Stelle, bei einem anderen Thema wieder aufnehmen. Was meinst Du?
 
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