Ryzen 5 1600 AF - System/ Idle-Verbrauch kommt mir zu hoch vor

kelli

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Moin zusammen, ich habe mir einen Streaming-Rechner gebaut aus folgenden Komponenten:

Asrock A320M-HDV R.4.0 (neuestes Bios drauf)
Ryzen 5 1600 AF (alles Stock)
MSI GT1030 Aero - DDR4 (sparsamste Karte die PCGH je getestet hat)
2x8 GB Gskill Aegis DDR4 3000 (läuft auf 2933)
480 GB Kingston SSD (billigste)
DVD-Laufwerk
BeQuiet Dark Power Pro 9 550W
Betriebssystem Ubuntu Budgie 20.04 LTS (alle Updates)

Das sind überwiegend alte Teile aus meinem Ersatzteillager, ein paar Sachen dazu gekauft.

Der läuft meistens den ganzen Tag im Idle und gibt Musik wieder, da ich im Home-Office ein getrenntes System von meinem Firmen-Laptop haben wollte. Am Wochenende ab und zu Streaming oder eine DVD, keine Spiele und auch sonst nichts Anspruchsvolles.

Deshalb sollte das System eigentlich maximal sparsam sein und ich bin mir sicher, dass ich ganz am Anfang, als ich das System aufgesetzt habe, noch einen Idle-Verbrauch von 35 Watt an der Steckdose gemessen habe. Danach kamen diverse Kernel-Updates für das Budgie-Ubuntu UND ich habe die ursprüngliche Zotac GTX 970 gegen die o.g. GT 1030 ausgetauscht.

Jetzt habe ich auf einmal einen ziemlich konstanten Idle-Verbrauch von 50 Watt :-(

Ich habe das Bios vom Mainboard daraufhin auf den neuesten Stand gebracht (7.10) und alle S-Parameter auf "enabled" gestellt, sowie den Boot-Vorgang von CSM auf Uefi geändert - alles ohne Erfolg.

Lt. den wenigen mir bekannten Linux-Monitoring-Anwendungen laufen Grafikkarte und CPU mit knapp über 30 Grad Kern-Temperatur = die können eigentlich kaum etwas verbrauchen.

Warum ist der Verbrauch so angestiegen und was kann ich dagegen tun? Jemand eine Idee? Ich bin allerdings eher ein Linux-Dau.
 
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Ryzen 5 1600 AF steht zwar im Titel, du fragst aber nach dem Mehrverbrauch des ganzen Systems. Mein 1800x verbraucht etwa 4W im Leerlauf.
 
Jetzt rechnen wir noch die "geringe" Netzteil-Effizenz bei 10% Last ein, das Alter des Netzteils und dann denke ich passt das schon ganz gut
Ergänzung ()

Wait, durch den RAM-Takt ist die Leistungsaufnahme höher, siehe Tabelle "idle-Verbrauch" in meinem Link ;)
 
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Installier mal Powertop und poste mal die Screens.
Starten mit sudo powertop und mit TAB zwischen den Tabs switchen.
 
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50W klingt nicht so abwegig.

Du musst bedenken, dass man selten im "absoluten idle" ist.
Schon ein minimierter game launcher, HWInfo, die Maus bewegen usw. Hält die CPU von den tiefen Stromsparstufen fern.

Welche Optionen hast du denn im BIOS gefunden?
 
@Baal Netbeck er ist auf Linux unterwegs!
Vom Grundprinzip hast aber Recht.
 
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Das Netzteil ist mit 550 Watt deutlich zu überdimensioniert und läuft damit nicht im optimalen Effizienzbereich.
Ein Netzteil mit 300 Watt und Gold/Platin könnte noch ein paar Watt rausholen.
Gemittelt über die restlichen Komponenten sind 50 Watt aber nicht ungewöhnlich. RAM, SSD,... Brauchen ja auch Strom und da läppert sich jedes Watt zusammen.

PS: Mal Untervolting der CPU getestet oder ggf das Powertarget minimal eingestellt?
 
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Danke für die superschnellen Antworten.

Diese 1030 soll eigentlich lt. PCGH im Idle nur 4 Watt verbrauchen, deshalb habe ich mir die auch gekauft.

Das Netzteil ist tatsächlich alt und überdimensioniert :-) aber war halt noch da und hat den Vorteil der integrierten Lüftersteuerung.

Was mich irritiert, ist die Tatsache, dass ich meine der Rechner hätte am Anfang nur 35 Watt an der Steckdose gezogen.

Ich habe mit meinem Deskmini A300 die Erfahrung gemacht, dass der unter Windows etwas weniger verbraucht hat als unter Ubuntu Budgie, nur ein paar Watt - aber prozentual halt recht viel, wenn man von 10 Watt Idle unter Win10 kommt... (ist ein Ryzen 5 3400G).

Deshalb meine Vermutung, dass es am Linux liegen könnte. Irgendwelche Einstellungen, die verhindern, dass einzelne Bauteile in den Sleep-Modus gehen (oder so). CPU, PCIe-Bus usw.

Ich werde morgen mal #6 ausprobieren.

Ram auf Stock statt XMP steht auch noch auf der "to do". Erfahrungsgemäß ziehen sich aber 2 Riegel nicht wirklich viel, auch nicht mit 1,35 V.
 
Ich bin gerade dabei mich genauer mit dem Energieverbrauch von PCs zu beschäftigen.

Ich habe mir ein PMD von Elmor gekauft und habe angefangen damit zu testen.

Auswertung wird noch etwas dauern, da ich erst noch ein Programm zum auswerten schreiben muss, aber über den extern gemessenen Gesamtverbrauch und etwas eyeballing, kann ich durchaus etwas beitragen.

Ich habe das PMD im Moment am "7nm System" hängen.

3950X, MSI b550 Carbon gaming wifi, 4*8GB Ram, kingston A2000 1TB M2 SSD, Radeon VII, Corsair RM750i.
Und CPU+ GPU sind wassergekühlt.

Da bin ich trotz RamOC bei ca 45W und mit PMD bei 47W.

Aber schon HWInfo offen zu haben bringt mich in Schnitt über 50W.

So mancher Launcher führt eher zu 70-80W.

Ein paar Watt lassen sich noch sparen, aber viel Potential ist da nicht.

Die Pumpe und die Lüfter hoch zu drehen kann locker 20W+ ausmachen.

Das andere "14nm system" mit Ryzen 1800X, x370, Vega 64, 2*16GB, viele Laufwerke und ebenfalls wassergekühlt ist eher im idle bei 80-90W.... Da muss ich noch herausfinden was ich verbessern kann.

Beim 2700X(also Zen+ wie dein 1600AF), hat es ca 18W im idle gebracht, im BIOS die C1 decleration von Auto auf enabled zu setzen....danach könntest du mal suchen.

Beim 1800X hatte diese Option hingegen kein Unterschied.
 
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DJKno schrieb:
Das Netzteil ist mit 550 Watt deutlich zu überdimensioniert und läuft damit nicht im optimalen Effizienzbereich.
Ein Netzteil mit 300 Watt und Gold/Platin könnte noch ein paar Watt rausholen.
bq550.png

Ist jetzt vom dark power pro 10, aber bei 40W für die Komponenten hat es eine Effizienz von 79% und zieht etwas über 50W aus der Dose. Da könnte ein besseres Netzteil vll. 5-6W sparen, aber bis man das finanziell wieder raushat vergehen Jahre. Der Beitrag liest sich ja aber auch so als hätte das System im Idle schonmal weniger verbraucht, womit es ja eher nicht das Netzteil ist sondern wirklich eher irgendwas mit der Software nicht stimmt.
Schonmal versucht von nem live linux zu booten um zu schauen ob irgendwas mit der Installation nicht stimmt?
 
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@kelli Schau dir mal das Video an

TLP ist bis auf den Battery teil auch für den Desktop nützlich.
Der Teil wenn du sudo tlp-stat -s eingibst und dort Fehler oder fehlende Dienste /Dateien auftauchen ist wichtig.
Entweder nachinstallieren oder die angegebenen Befehle eingeben.
 
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Undervolting der CPU wäre auch noch eine Option. Nach meiner Erfahrung bringt das ab Zen+ nicht mehr wirklich viel, die sind echt gut abgestimmt.

Bei den ersten Zen hat das noch Wunder gewirkt.

Powertarget oder eco-Modus habe ich im bescheidenen Bios des Asrock leider nicht gefunden.

#14: werde ich morgen mal testen.

"im BIOS die C1 decleration von Auto auf enabled zu setzen": schaue ich mal, ob ich die Option finde, Danke
 
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Also, ich habe (erfolglos) ein paar Sachen probiert:
  1. Systemstart über einen Ubuntu live USB-Stick - kein Erfolg
  2. Deaktivierung von XMP - kein Erfolg
  3. Installation von TLP - kein Erfolg
  4. Installation und Ausführung von PowerTOP - die Auswahlfenster erscheinen mir etwas kryptisch. Ich versuche die mal hochzuladen
Undervolten hat nicht geplappt, ist im Bios nicht vorhanden. "c1 decleration" habe ich ebenfalls nicht gefunden.

Der Idle-Stromverbrauch ist wie festgetackert bei 50 Watt an der Steckdose
 

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Das Messgerät funktioniert aber richtig oder?
 
Ich hoffe :-) die Leistungsaufnahme schwankt auch so zwischen 48,5 und 52,5 Watt - und das ist ja wie oben von einigen aufgeführt - eigentlich ein ziemlich realistischer Wert für das System.

Ich denke, ich werde mich wohl b.a.w. damit anfreunden müssen. Wenn Ubuntu 22.04 LTS rauskommt, werde ich eine saubere Neuinstallation machen und mich vom Budgie-Ubuntu verabschieden. Das mit den "Rolling-Releases" ist für meinen Anwendungszweck anscheinend nicht optimal.
 
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kelli schrieb:
Undervolten hat nicht geplappt, ist im Bios nicht vorhanden. "c1 decleration" habe ich ebenfalls nicht gefunden.
Ok, mir war nicht klar wie eingeschränkt die BIOS Optionen bei dem A Chipsatz sind.

C1 war bei mir im "AMD CBS" Ordner versteckt...da wo man auch die Global Cstates einschalten kann.

Wenn es denn Ordner gibt, kann man da vermutlich auch undervolting betreiben, indem man Spannung der Cstates anpasst.

Da musste man aber die passende Formel kennen, und die Werte in HEX eintragen?? Ist fast 3Jahre her, dass ich das mal gemacht habe.
 
An den Curve-Optimizer mit den Hex-Werten, werde ich mich vermutlich nicht rantrauen, bzw. mir ist der Zeitaufwand eigentlich zu hoch. Diese Option habe ich allerdings tatsächlich Bios gefunden.

@Baal Netbeck : ich finde das Projekt aus #12 spannend, wenn ich es auch nicht bis ins Detail verstehe (was ist ein "PMD"?)

Ich bin aber mit der grundsätzlichen Entwicklung der PC-Leistungsaufnahme nicht zufrieden. Seit meinem I7 2600K (ist 10 Jahre her), hat sich beim Idle-Verbrauch praktisch nichts mehr getan. Alle meine Desktop-Rechner danach sind ebenfalls ungefähr bei 50 Watt gelandet, auch mein derzeitiger Hauptrechner mit R9 3900X und RTX 2700S.

Die Effizienz ist zwar gestiegen, der absolute Verbrauch aber gleichgeblieben. Auch der Vergleich mit meinem hier thematisierten Streaming-Rechner passt - im Verhältnis - überhaupt nicht. 30-35 Watt würde ich im Idle für angemessen halten.

Die glorreiche Ausnahme ist mein Deskmini A300, den hatte ich unter Windows 10 auf nur 10 Watt Idle-Verbrauch, das ist natürlich auch (fast) Laptop-Technik, die dort verbaut ist.

Absolut unangemessen finde ich die Volllast-Verbräuche aktueller Systeme. Mit dem Verbrauch einer RTX 3090 und einem I9 12900 K, kann man mindestens 3 Mittelklasserechner betreiben, die auch Spaß machen.

Ich kaufe seit 10 Jahren Netzteile mit ca. 550 Watt und versuche die zu maximal 60% auszureizen. Ein Rechner mit Komponenten, die ich damit nicht betreiben kann, wird nicht gekauft!
 
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