Ryzen 5800X Temperaturen zu hoch

Meldok

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Hallo werte Community,

ich habe folgendes Problem, mein Ryzen 5800X hat relativ hohe Temperaturen. Ich weiß er ist an sich ein Hitzkopf, aber dennoch glaube habe das Gefühl, dass die Lüftung nicht macht was sie soll und wollte nur kurz checken ob ich da einfach falsch liege.

Ich habe ihn jetzt mal 3x hintereinander durch den Cinebench 23 laufen lassen, er ist relativ schnell (1,5 Minuten maximal) auf 90 °C und er throttlet auf 4,0 - 4,2 GHz runter. Nach dem Test habe den Rechner heruntergefahren und mal vorsichtig den Kühlkörper berührt, der war nicht wärmer als der Rest. Auch kam kaum heiße Luft hinten aus dem Kühler, was ich bei den Temperaturen doch sehr merkwürdig fand (am offenen Gehäuse getest). Beim Spielen geht er auf knapp 80 °C, beim surfen, Video gucken, Office, ist er zwischen 40-60 °C. Bei Prime95 endet regelmäßig das Programm nach wenigen Minuten automatisch, was kein gutes Zeichen sein kann, auch bei 90 °C.

Generelles Setup:
Ryzen 7 5800X
Arous B550 Pro AC
Dark Rock Pro 4 (TDP-Klassifizierung)
Fractal Mesify C Gehäuse (1 Frontlüfter vorinstalliert und ein weitere bequiet pure Wing vorne verbaut, plus ein Lüfter hinten)
bequiet straight power 11 750w platinium
Artic MX-4 Thermalpaste

Alle Lüfter funktionieren laut Bios, ich habe auch die Lüfterkurve manuell angepasst, so dass die Lüfter früher anspringen.
Thermalpaste habe ich verwendet (Reiskorn groß), die Schutzfolie vom Dark Rock auch entfernt. Lüfter sitzt fest, habe ich auch überprüft.

Ist dieses Verhalten doch normal, sprich muss ich damit leben bzw mich mit undervolting auseinader setzen. Oder habe ich vielleicht etwas übersehen?
 
Etwas wenig WLP vielleicht, ist die denn überhaupt flächig verteilt? "Reiskorn groß". Wenn du den Kühler abnimmt, ist die komplette CPU gleichmäßig mit WLP bedeckt?
 
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Ich würde mal den Kühler neu montieren. Hab bei meinem 5800x nur einen Arctic Freezer 34 eSports DUO im Einsatz und hab beim zocken im Schnitt 70°C und das mit einer 6900xt Heizung. Die Paste mit einem kleinen Spachtel hauchdünn aufragen.
 
Wärmeleitpaste nur Reiskorn groß? Ist viel zu wenig. Mach mal ne dicke Erbse drauf sonst reicht die Paste ja gar nicht.
 
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Und darauf achten Ryzen braucht sehr viel Anpressdruck.
Zumindest wesentlich mehr als man zb von Intel gewohnt ist.
 
bevor wir hier nen glaubenskrieg anfangen bezüglich der Anwendung von WLP...

Ab wann(Temperatur) dreht der CPU Lüfter denn voll auf? Bei 90°C sollte er spätestens 100% drehen. Tut er das?
 
Meldok schrieb:
Alle Lüfter funktionieren laut Bios, ich habe auch die Lüfterkurve manuell angepasst, so dass die Lüfter früher anspringen.
Laufen sie denn auch mit maximaler Drehzahl, spätestens wenn die 90 °C erreicht sind?
Dass sie 'früher anspringen' nützt ja alleine nichts.
 
Habe so ziemlich das gleiche Problem.
Laut weitläufiger Meinung sei es normal, weil der 5800X ungedrosselt bis zu 90°C als Standardtemp zulässt, um effektiv höher takten zu können. Durch die dabei recht zügig steigende Core Voltage fängt der Chip schnell an zu glühen.

Mildern kann man das Problem durch ein Anpassen der PPT, am besten direkt in Verbindung mit dem Curve Optimizer.

Hin und wieder kann es aber auch Schwierigkeiten beim Wärmetransfer zwischen HS und Kühler geben. Habe hier zu Zen 3 schon mal was geschrieben. Das Phänomen trifft auch auf den 5800X zu, der aufgrund seines Layouts nicht die beste Wärmeverteilung hat.
 
Habe hier ein recht ähnliches Setup in der Familie.
Board ist ein MSI B450 Tomahawk MAX
Kühler der Scythe Fuma 2, also eher etwas schlechter als deiner.
Gehäuse ist das Pure Base 500, also auch etwas schlechter vom Airflow.
Allerdings sind insgesamt 5 x Arctic PWM Lüfter verbaut, statt der ursprünglichen 2 x Purewings
Eher jedoch, weil die Grafikkarte sonst das Gehäuse zu sehr aufheizt, für die CPU reicht der Airflow mit 3 Lüftern aus, wenn der Kühler halbwegs etwas taugt. Der Dark Rock Pro 4 ist besser als der Fuma 2.

Habe das mal laufen lassen.
Damit liege ich bei 86 °C und 4448 MHz laut Coretemp nach 9 Minuten,
PBO ist laut BIOS Settings auf AUTO.

Ich gehe davon aus, dass du vermutlich etwas zu wenig Wärmeleitpaste verwendet hast.
Ich verstreiche immer soviel mit dem Finger gleichmäßig auf der CPU, bis alles gerade so bedeckt ist.
Mag nicht die beste Methode sein, mache ich aber schon immer so.
Die Menge ist je nach Paste unterschiedlich, eine Erbse "sehr fein" wird es aber schon.
Reiskorn ist absolut zu wenig. Da würde ich ansetzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tulol schrieb:
Ab wann(Temperatur) dreht der CPU Lüfter denn voll auf? Bei 90°C sollte er spätestens 100% drehen. Tut er das?

Ab 60 °C laufen sie bei 100%, dass sollte nicht das Problem sein. Beide laufen auch.
Der Kabelbinder schrieb:
Habe so ziemlich das gleiche Problem.
Laut weitläufiger Meinung sei es normal, weil der 5800X ungedrosselt bis zu 90°C als Standardtemp zulässt, um effektiv höher takten zu können. Durch die dabei recht zügig steigende Core Voltage fängt der Chip schnell an zu glühen.

Mildern kann man das Problem durch ein Anpassen der PPT, am besten direkt in Verbindung mit dem Curve Optimizer.

Ich hätte auch weniger ein Problem damit, aber er drosselt halt bei 90 °C. und der Kühlkörper wird nicht richtig warm, was ich mir nach einer halben Stunde im Cinebench bei der Temperatur nicht vorstellen kann.

Zur PPT hast du da ne gute Anleitung, falls es mit dem neumontieren nicht klappen sollte?
 
Kleine Ergänzung:
Lasse ich z.B. den guten allten Valley Benchmark laufen, begrenze die FPS auf 60,
dann boostet die CPU auf 4850 MHz im Benchmark, bei max 75 °C.
Will damit sagen: Das die CPU bei Cinebench einbricht, sollte man nicht überbewerten,
es sei denn, man rendert damit den ganzen Tag.
Bei dir bremst die CPU aber definitv zu früh. Insbesondere für deine Hardware bezüglich Kühlung.

Wie gesagt, setze bei der Menge der Paste an, ist definitiv zu wenig.
Die Gründe hat Kabelbinder in seinem Post und im verlinkten Beitrag ja sehr gut erklärt.
Ich habe eben genau diesen "unpassenden" Fuma 2, trotzdem gelingt mir akzeptable Kühlung.
Das sollte bei dir eher besser ausgehen, auf keinen Fall schlechter.
 
@Meldok
Ist bei mir genau so. Selbst im Benchmark werden die Heatpipes nicht viel mehr als handwarm. Unabhängig vom Anpressdruck und der Menge an WLP wohlgemerkt. Sowohl mit dem Prolimatech Genesis als auch Brocken 3.

Zu viel Wärmeleitpaste ist übrigens auch nicht gut, weil diese nun mal schlechter leitet als reines Alu bzw. Kupfer. Würde stattdessen eher mehr Druck nehmen. Im absoluten Notfall vielleicht sogar schleifen. Wobei ein "Notfall" erst mal rechtzufertigen wäre. Wie gesagt, der 5800X ist halt einfach ein Hitzkopf.

Als PPT würde ich einfach mal 95-105 setzen. Das sollte für locker 10°C Drop sorgen. Findest du im UEFI Overclocking Menü (Precision Boost Overdrive, PBO).

Mit 105 W PPT habe ich im Benchmark so gut wie keinen Leistungsverlust, aber deutlich bessere Temps.
 
@Der Kabelbinder :
Ist alles richtig, was du sagst, aber zuerst muss er mal die Wärmeableitung in Ordnung bringen.
Oder könntest du mit dem Volumen eines Reiskorns eine CPU der Größe komplett beschichten?
Ich gehe mal davon aus, das seine CPU sogar noch heißer werden würde, wenn sie nicht bereits throtteln würde.
Ich bin ganz bei dir, zu viel Paste ist auch nicht richtig,
Bin auch kein Freund davon, dass es rings um die CPU nur so heraus matscht.
Er hat aber definitiv zu wenig verwendet.
Etwas mehr Paste wird eine deutliche Besserung erzielen.

Danach kann er natürlich noch Feintuning betreiben, wenn er es noch möchte.
Wichtig ist für mich hier ganz einfach die Reihenfolge.
 
Jop. Reiskorn ist natürlich etwas dünn. Sollte dann bei der Demontage aber auch gut zu erkennen sein. Das sich abzeichnende Muster sollte mindestens(!) 2/3 des Heatspreaders bedecken. Je nach Layout, Kühler und Ebenheit der Oberflächen reicht das ggf. schon. Muss man mit experimentieren.

Die PPT zu reduzieren ist beim 5800X übrigens kein Feintuning. Das sollten eigentlich Default-Werte sein, weil die CPU @ Stock viel zu viel Leistung verbrät, ohne außerordentlichen Nutzen daraus ziehen zu können.
 
Feintuning der CPU Settings war vielleicht nicht das passende Wort.
Einigen wir uns auf "out of the box".
Selbst so geht es mit seiner Kühlung deutlich besser, ohne etwas anfassen zu müssen.
Mit Ausnahme der richtigen Menge Paste natürlich.
 
Meldok schrieb:
Ich hätte auch weniger ein Problem damit, aber er drosselt halt bei 90 °C. und der Kühlkörper wird nicht richtig warm, was ich mir nach einer halben Stunde im Cinebench bei der Temperatur nicht vorstellen kann
Überprüfe erst mal die Kühlermontage und Wärmeleitpaste, und mach am besten Fotos vom Heatspreader und dem Kühler, direkt nachdem du ihn abmontiert hast. Stell sie hier rein, dann sieht man gleich, ob's zu wenig war.
 
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Aber erst Cinebench laufen lassen, damit Paste und Kühler warm werden.
Sonst läuft man Gefahr, das der Kühler an der CPU hängen bleibt und diese aus dem Sockel zieht und die Pins beschädigt.
Vor dem Abziehen nach oben: erst den Kühler ein paar mal nach links/rechts drehen, dann sollte er schon fast von allein abgehen.
 
eYc schrieb:
Überprüfe erst mal die Kühlermontage und Wärmeleitpaste, und mach am besten Fotos vom Heatspreader und dem Kühler, direkt nachdem du ihn abmontiert hast. Stell sie hier rein, dann sieht man gleich, ob's zu wenig war.

Hier sind die Fotos: sieht jetzt nicht nach zu wenig aus, kann mich aber auch täuschen. Ich hoffe auf die Bilder sind eingermaßen zu erkennen.
IMG_20210910_220135037.jpg
IMG_20210910_220156531.jpg
 
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Nee, das sieht eigentlich optimal aus, was die Menge und die Verteilung angeht. Mach' nochmal drauf und teste erneut.
 
Erst einmal danke für eure Hilfe. Die Temperaturen beim Spielen sind jetzt bei durchschnittlich 70 °C mit kurzen Spikes auf 76°C. Im Cinebench schwankt er zwischen 89 und 90 °C throttled jetzt aber nicht mehr sondern schwankt zwischen 4,46 und 4,48 GHz. Ich probiere mich jetzt nochmal am PPT.
 
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