Hier geht es nicht darum, was moralisch vertretbar ist, hier geht es um Recht und Gesetz. Und das ist in diesem Fall ziemlich eindeutig.
Jedes Recht, das der Mensch erhält lässt sich missbrauchen; Meinungsfreiheit, Rückgaberecht/Gewährleistung bei Onlineshops oder in diesem Fall ein falsch beworbenes Produkt. Es mag moralisch verwerflich sein, wenn jemand fünf Monitore bei einem Shop bestellt und vier nach 14 Tagen zurückschickt. Aber muss man jetzt die 97% "guten" Verbraucher bestrafen, weil ein paar die Sache ausnutzen?
Nein! Das gute an Gesetzen ist, dass sie im besten Falle ganz ohne Emotionen, Moral und Ethik gelten.
Der Knackpunkt in diesem Fall ist, ob der Verbraucher durch die Produktinformationen getäuscht wurde und hier sehen Rechtsanwälte ganz klar einen Verstoß vorliegen. Ob das ein Richter auch so sieht, sei dahingestellt, mir ist kein Urteil in Deutschland zu dem Thema bekannt. Mir ist es den Aufwand leider auch nicht wert, da verscherbel ich die Karte lieber auf eBay mit 60€ Verlust, als die vielen Stunden Zeit in die Sache zu investieren. Leider werden Sammelklagen in Deutschland fast nie zugelassen, ansonsten würde ich die Zeit investieren. Genau das weiß Caseking und deswegen blöffen sie. Die wissen selber, dass sie vor Gericht verlieren würden.
Und genau deswegen ist Caseking für mich ein Drecksladen. Das hier ist übrigens deren Antwortschreiben, wo nur oberflächlich auf die rechtlichen Grundlagen (die ich ihnen auch zugesandt habe) eingegangen wird.
Hallo Herr Pipapo,
nachdem die fehlerhafte Kommunikation der technischen Spezifikationen der Speicheranbindung der GeForce GTX 970 Grafikkarten durch den Hersteller NVIDIA bekannt geworden war und auch entsprechend eingeräumt wurde, hatte sich Caseking als Community-nahes Unternehmen rasch dazu entschlossen, bis zum 20. Februar 2015 eine Kulanz-Rücknahme auf freiwilliger Basis anzubieten, obwohl die GTX 970 laut NVIDIA genau so funktioniert, wie es von Anfang an beabsichtigt gewesen ist.
Sämtliche Reviews und Tests der Grafikkarten, die seit der Veröffentlichung im Internet erschienen sind, sind nach wie vor zutreffend und die – gerade im Licht der exzellenten Energieeffizienz und des attraktiven Preises – ausgezeichneten Benchmarkergebnisse haben durch die neuen Erkenntnisse zur Speicheranbindung ihre Gültigkeit nicht verloren. Ende Januar und Anfang Februar haben auch viele deutsche Medien die Erläuterungen zur konkreten Funktionsweise des vier Gigabyte großen Speichers der GeForce GTX 970 durch NVIDIA-Mitarbeiter aufgegriffen und ausführlich wiedergegeben.
Wir selbst sind deshalb nach wie vor davon überzeugt, dass die GTX 970 Grafikkarten unverändert ein vorzügliches Spiele-Erlebnis bieten, wollten jedoch trotzdem all jenen Kunden, die mit ihrer GTX 970 wirklich nicht zufrieden waren, aus Kulanz die Möglichkeit einräumen, sie an uns zurückzuschicken. Diese zeitlich begrenzte Rücknahmeaktion hat allerdings ausdrücklich ohne die Einräumung eines Sachmangels und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht stattgefunden, analog zu den Erläuterungen der Funktionsweise durch den Hersteller NVIDIA.
Selbstverständlich hatte Caseking, genau wie auch sämtliche Journalisten, bis zum 26. Januar 2015 keinerlei Kenntnisse über die fraglichen technische Details zur Speicheranbindung, ROPs oder den L2-Cache der Chips. Darüber hinaus handelt es sich bei diesen Angaben auch nicht um dem Großteil der Kunden geläufige Details, sodass sogar wir als Fachhändler mit generell sehr ausführlichen Produktbeschreibungen mangels Relevanz keine derart tiefgehenden Angaben gemacht haben.
Wir gehen daher nicht davon aus, dass speziell diese bei uns nicht einmal aufgeführten Daten zu einer Kaufentscheidung geführt haben, sondern vielmehr die generell ausgesprochen positiven Testberichte zu der Grafikkarten-Serie selbst ausschlaggebend gewesen sind. Wer unsere Produkttexte kennt, der weiß, dass gerade wir bei Caseking konstant deutlich mehr Arbeit und Liebe zum Detail in unsere Produktinformationen einfließen lassen als jeder andere Händler, jedoch uns gänzlich unbekannte Fakten und Vermutungen auch nicht erwähnen können.
Wir möchten hierzu klarstellen, dass die Kosten für die Rücknahmen dieser schlussendlich gebrauchten Grafikkarten gegen den vollen Kaufbetrag allein auf unsere eigene Rechnung gingen. Aufgrund der damit verbundenen enormen finanziellen Belastung ist es uns allerdings nicht möglich gewesen, die freiwillige Rücknahme ohne Zeitbegrenzung durchzuführen. *hahaha, sehr witzig, angeblich gingen doch kaum Karten zurück...* Deshalb haben wir die Option zur Rückgabe zum 20. Februar 2015 auslaufen lassen und auch keine Teilerstattungen oder (uns ohnehin nicht zur Verfügung stehenden) Spiele-Gutscheine angeboten. Nach diesem Datum zurückgesandte GTX 970 Grafikkarten können leider nicht mehr berücksichtigt werden. Grafikkarten, die aufgrund eines Defekts reklamiert werden sollen, bleiben hiervon selbstverständlich unberührt. (Siehe dazu auch Casekings Grafikkarten-Soforttausch bei Defekt ? www.caseking.de/soforttausch)
Über das Enddatum der Rücknahmen hat unsere Service-Abteilung zu jedem Zeitpunkt sämtliche Kunden, die bei uns angefragt hatten, per E-Mail informiert. Unser Statement hat auch die Bitte enthalten, dass alle Kunden, die mit ihrer Grafikkarte unzufrieden sind, von der Maßnahme bis zum genannten Zeitpunkt Gebrauch machen möchten. Auch unser Community-Team hat in den Caseking Support-Foren z.B. bei PC Games Hardware, Computerbase oder Hardwareluxx sowie bei allen Anfragen über unsere Social-Media-Kanäle auf Facebook oder Twitter stets entsprechend auf das Enddatum hingewiesen. Wir bitten deshalb um Verständnis dafür, dass eine nachträgliche Rücknahme leider ausgeschlossen ist.
Mit freundlichen Grüße,
Ihr Caseking-Team
Weitere Informationen und NVIDIAs Statement:
http://techreport.com/review/27724/nvidia-the-geforce-gtx-970-works-exactly-as-intended
Die für eine rechtliche Auseinandersetzung erforderlichen Informationen können Sie direkt unserer Signatur entnehmen.
tl;dr Caseking ist das großzügigste Unternehmen auf dem Planeten und ihre Kulanz stellt selbst Amazon in den Schatten!
Was sie schreiben ist nicht komplett falsch, aber auf den Kernpunkt sind sie nicht eingegangen.