Schmarall schrieb:
Was mich bisher etwas "stört" sind die Berichte über das miserable GPS beim Galaxy. Da ich das Phone auch für Geocaching benutzen wollte wäre das natürlich ein k.o.-Argument
da man da auch bei geringer Geschwindigkeit (zu Fuß) und Ortsänderung eine genaue Positionsbestimmung braucht.
Ums kurz zu machen: Nein. Viele berichten zwar nach einem Firmwareupdate über bessere Aufzeichnungen, aber die wenigsten sagen etwas über eine verbesserte GPS-Signalstärke. Es ist eine Sache, eine Wanderung besser aufzuzeichnen. Hierfür müsste z.B. der bisherige Weg lediglich stärker berücksichtigt werden um plötzliche Ausreißer von vielleicht 20m zu vermeiden et voilà: Die Aufzeichnung sieht deutlich besser aus. Für die Königsdisziplin GeoCaching braucht es aber schon ein starkes Ausgangssignal. An einem schönen Sommertag hatte ich im freien 7 genutzte Satelliten und eine umherspringende Anzeige von über 20m (stand gerade an einer Fußgängerampel). Alle 7 Satelliten waren lediglich im gelben Bereich, was die Signalstärke anbelangt (gemessen mit "GPS Test"). Alles in allem würde ich nicht darauf bauen, dass sich diese Ausgangslage dermaßen verbessern lässt, dass es gut geeignet für GeoCaching ist. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob das GPS der Konkurrenz hier soviel besser ist, dass dort ein genaues Arbeiten möglich ist oder ob man nicht auch dort am Ende doch andere Hilfsmittel braucht um das Ziel zu finden.
@test
Für diesen Blick vertrauen wir diesmal nicht nur unseren Augen.
Einerseits richtig: Wissenschaftlich bewiesen, lässt sich nichts daran rütteln. Andererseits ist der Nutzen fraglich. Letztendlich entscheidet nunmal mein Auge, was "besser" ist. Es ist eine subjektive Entscheidung und daran ändert keine wissenschaftliche Erkenntnis etwas. Zumal es auch die Wirklichkeit etwas verzerrt: Der Bildschirm wurde so entworfen, dass er dem Kunden entspricht und nicht irgendwelchen Standards genügt. Soll heißen, dass z.B. Farbechtheit nicht primäres Ziel war. Viele Kunden mögen knalligere Farben, einige sind demgegenüber indifferent und nur die wenigsten lehnen deswegen ein Produkt ab. Also werden die Farben den Kundenwünschen angepasst. Das hat nichts mit einem Ausgleich der Farben in ein paar Monaten zu tun. Bis dahin ist das Gerät alt. Es muss zum Zeitpunkt des Kaufes überzeugen. Nicht ein paar Monate später. Dies hier ist kein Monitor für Grafiker, sondern ein Multimediagerät.
Erstaunlicher finde ich in der Hinsicht, dass dann einfach so über die Pentile-Matrix hinweggegangen wird. Gerade hier hat es doch ein Problem: Mit einer eigentlichen Auflösung von 653x392 ist die Pixeldichte geringer als angegeben. Diese geringere Pixeldichte kommt vor allem bei diagonal gezeichneten Elementen zum tragen. In Punkto Schärfe müsste es also sogar einem 4" 800x480 LCD-Bildschirm unterlegen sein. Dass es einem iPhone mit 3,5" und 960x640 unterlegen ist, überrascht nun wirklich niemanden.
Das Super-AMOLED des Galaxy S setzt im Vergleich zu den AMOLED-Displays der beiden HTC-Geräte nicht auf die gleiche „PenTile-Matrix“, welche auf größere blaue Subpixel setzt, um diese bei geringerer Helligkeit nicht so schnell altern zu lassen.
Verstehe ich nicht wirklich. Meines Wissens gibt es zwei Ansätze bei der Pentile-Matrix: RGBW und RGBG. Letztere nutzt das Galaxy S ebenso wie die HTC-Geräte. Die zugrundeliegende Technik ist gleich.
Was das rückseitige Plastik betrifft, muss ich sagen, dass es gar nicht mal so schlecht verarbeitet ist. Zudem sollten hier auch zwei weitere Aspekte berücksichtigt werden: Erstens, dass das Plastik für den Empfang wohl besser sein dürfte als eine störende Metallabdeckung und zweitens kann so ein Bauteil relativ leicht ersetzt werden. Ein Kratzer auf der Rückseite kann einfach durch den Austausch des Plastikteils beseitigt werden. Wäre die Rückseite aus Metall, gäbe es lediglich einen kleineren Akkudeckel. Ist der Kratzer dann außerhalb davon, lässt er sich auch nicht ohne weiteres beseitigen.
Nach einem Monat Hosentaschentragen kann ich sagen, dass das Plastik übrigens recht gut verarbeitet ist. Kein Vergleich zum SDA Music den ich mal hatte.
Nebenbei hätte man noch zwei positive Aspekte des Galaxy S herausheben können:
Zum einen den mit 2GB relativ großem Telefonspeicher, der es möglich macht viele Programme zu installieren. Froyo bietet hier nur zum Teil Abhilfe. Wenn der Entwickler das Programm nicht freigibt zum Verschieben auf die SD-Karte, dann kann es dort auch nicht installiert werden, selbst mit Froyo. Zudem kann ich meine Speicherkarte wechseln ohne auf meine installierten Programme verzichten zu müssen. (Wers noch nicht weiß: Der 8GB große interne Speicher wird aufgeteilt in eine 6GB große Partition, welche man selbst nutzen kann und in eine 2GB große Partition, welche den Telefonspeicher darstellt. Der Nutzer hat darauf keinen Zugriff. Dorthin werden die aus dem Markt geladenen Programme installiert.)
Zum anderen die Multimediafähigkeiten des Galaxy S, was z.B. mein Hauptkaufargument war. Das Galaxy S unterstützt hier deutlich mehr Codecs als die Konkurrenz.
So, genug gemeckert.
Gefallen haben mir die direkten Bildvergleiche durchaus (also dieses Maus-Over). Auch dass auf das sehr schwache GPS hingewiesen wurde und mal mit einem Praxistest unterstrichen wurde: Hervorragend! Viele Tester übergehen gerade diesen Punkt (warum auch immer).
Sehr schön auch, dass man mal auf inoffizielle Updates eingeht. Immerhin wird so einem etwas klarer, was noch für Potential brach liegt. Da darf dann durchaus auch stärker moniert werden, dass Samsung bis jetzt immer noch nichts offizielles auf die Beine gestellt hat. Insgesamt hat mir der Test wirklich sehr gut gefallen. Ich hätte mich nur nicht so sehr aufs Display versteift, sondern dies wenn dann schon eher mal in einem Sonderartikel über S-AMOLED, LCD und Pentile-Matrix erörtert. Denn einen praktischen Nutzen hat es eigentlich kaum.
Eine lustige Testidee hätte ich dennoch: Der Hauptstromverbraucher ist beim Galaxy S mit bis zu 80% das Display. Kein Wunder also, wenn das iPhone mit 3,5" bei der Akkuleistung deutlich besser abschneidet. Da Schwarz bei AMOLED keinen Strom verbraucht, müsste man einen Film derart kodieren, dass er auf dem Galaxy S so dargestellt wird, wie auf einem 3,5"-Bildschirm. Theoretisch müsste man damit doch ergründen können ob AMOLED wirklich so sparsam ist, wie es uns Samsung immer gerne glauben machen will.
Praktisch hat es natürlich auch keinen Nutzen, da man kein 4" Gerät kauft um lediglich 3,5" zu nutzen. Aber ich fände es gar nicht mal so uninteressant ein Galaxy S neben einem iPhone 3GS und iPhone 4 zu sehen (relativiert auf die Akkukapazität).