zombie schrieb:
Wirklich beeindruckend und keine Chance mehr für HDD.
Die Chance der HDDs ist der Preis pro GB. Die SSDs mit ganz großen Kapazitäten können im Rechenzentren mit wirklich gewaltigen Storages dann über die geringen Infrastrukturkosten punkten, da man eben mit weniger Servern auf weniger Plate genauso viel Speicherkapazität realisieren kann, daher kommt ja auch das Rennen bei HDDs und SSDs um Modelle mit immer mehr Kapazität. Für kleinere Storages im gehobenen ein- oder zweistelligen TB Bereich wie sie in viele Unternehmen und auch bei manchen Heimanwendern stehen, dürfte es unmöglich sein damit die Kosten der SSDs rauszuholen.
dersuperpro1337 schrieb:
Und genau da liegt schon das Problem, denn eine HDD ist Technik von gestern zu erschwinglichen Preisen, eine SSD die einzige aktuelle und auch noch in Zukunft relevante Technik mit vergleichsweise heftigen Preisen.
Die Preise den sind vollkommen unterschiedlichen Technologien und damit auch Kostenfaktoren bei der Fertigung geschuldet. Die Gewinnspannen der Hersteller von HDDs und NAND liegen derzeit übrigens in einem recht ähnlichen Bereich, da verdient sich also im Moment keiner eine goldene Nase während der andere als Wohltäter auftritt der auf seinen Gewinn verzichtet. Das derzeitige Preisgefüge dürfte also auch recht genau das aktuelle Kostengefüge widerspiegeln.
dersuperpro1337 schrieb:
Und darüber hinaus siedeln sich auch noch NVMe SSDs an, die zu absolut utopischen Preisen verkauft werden.
PCIe SSDs müssten nicht nennenswert teurer sein als SATA SSDs mit gleicher NAND Bestückung, denn das NAND macht den Löwenanteil der Kosten aus, zumal bei SSDs mit etwas größeren Kapazitäten. Die Controller von PCIe SSDs sind aufwendiger da sie ja auch mehr Leistung haben sollen, haben also den einen oder anderen CPU Kern mehr, aber im Grunde wird da von Seite der Hersteller der Controller und SSDs wirklich mal Kasse gemacht, auch damit die Entwicklungskosten schnell reinkommen.
CPU Kerne ist übrigens auch ein schönes Thema, die SATA Controller von Samsung haben 2 oder 3 ARM Kerne, je nach Modell, die PCIe SSD Controller von Samsung sind sogar schon bei 5 Kernen angekommen, wenn die 9 SAS Controller je 2 Kerne haben, sind das so viele wie der größte Intel i9 und wenn es gar 4 Kerne pro Controller sind, dann wären es 36. Auch wenn der eine oder andere mehr RAM in seinem PC hat, mehr CPU Kerne dürften die wenigsten haben
dersuperpro1337 schrieb:
Warum nimmt sich in den vielen Jahren seit Einführung der SSDs nicht mal ein Hersteller ein Herz und versucht, die Kluft zwischen HDD und "normaler" SSD zu schließen?
Da sind die NAND Hersteller gefragt, die NANDs machen den Löwenanteil der Kosten aus und mit TLC und nun bald QLC gehen diese ja auch in die Richtung.
dersuperpro1337 schrieb:
Langsamer als eine "normale" SSD aber immer noch schneller als eine HDD
Die Performance kostet bei SSDs im Grunde kein Geld, die ergibt sich aus der Parallelität von selbst. Man kann da nur am Controller sparen, ein billiger Controller ohne DRAM Cache spart aber nur wenig, kostet dafür aber gerade im Alltag doch einiges an Performance, wenn auch nicht unbedingt bei den seq. Transferraten. Da es also die Performance bei SSDs praktisch umsonst gibt, kann man auch nichts davon abgeben um die Kosten zu senken, wobei TLC und dann auch WLC natürlich schon Kosten senken und bei der Schreibperformance Nachteile haben.
dersuperpro1337 schrieb:
Sobald es für jeden Geldbeutel eine Lösung gibt, wird das Jammern und Schreien auch aufhören.
Nein, die Leute jammern immer, so wie viele jammern TLC ist Mist und QLC wird noch schlimmerer Mist den sie sich nie kaufen werden, aber die Sprüche waren damals als MLC neu war, schon die Gleichen. SSDs werden wahrscheinlich auch immer teurer als HDDs bleiben, da das Potential für Kostensenkungen beim NAND immer geringer wird.
dersuperpro1337 schrieb:
Aber so lange zwischen HDDs und SSDs kein echter Mittelweg (nein, keine SSHDs) gefunden wird
SSHDs, also das Caching sind der Mittelweg, eine anderen kann es nicht geben, dafür sind die Technologien zu verschieden. Dies ist als wenn man einen Mittelweg zwischen einem Elektroauto und einem mit Verbrennungsmotor sich, aber keinen Hybridantrieb akzeptiert.
dersuperpro1337 schrieb:
Ich hasse es, wenn meine NAS vor sich hin rattert oder wenn das Datengrab in meinem PC erst mal 10 Sekunden braucht, bis es mal angelaufen ist.
Dann stelle das NAS dort hin wo Du es nicht hörst bzw. kaufe Dir ein besseres dessen Platte man nicht so hört und schicke das Datengrab nicht in den Standby, dies hat man ja über die Einstellungen im Energiesparplan selbst in der Hand.
dersuperpro1337 schrieb:
bin es satt, an veraltete Technik gebunden zu sein, nur weil es keine sinnvolle Übergangslösung gibt!
So ist es aber, diese veraltete Technik der HDDs ist nun einmal viel billiger zu fertigen und eine andere Übergangslösung als SSHDs gibt es nicht.
Wattwanderer schrieb:
Sobald aber die Überproduktion da ist werden sich die Hersteller nach jede noch so kleine Marktlücke ausschau halten.
Das glaube ich weniger, z.B. Crucial oder SK Hynix haben auch bei der letzten Phase einer Überangebotes an NAND nicht gerade dadurch geglänzt Marktlücken für Produkte mit NAND zu finden.
Wattwanderer schrieb:
aber 2,5" HDD scheint ein guter Kompromiss zu sein. Sie braucht nicht länger als SSD, um aus HDD Schlaf wieder hochzutouren.
Wenn dem so war, dann war die HDD mit Sicherheit nicht im Standby. Selbst SSDs lange brauchen um aus LPM wieder aufzuwachen sind nach wenigen ms betriebsbereit, eine HDD braucht dafür aus dem Standby einige Sekunden, im Extremfall bis zu 30s.
Pure Existenz schrieb:
Ideal wäre es, wenn sie mit 32GB echter SSD angeboten wird.
Dann kommt das BS drauf und der Rest profitiert vom restlichen SSD-"Cache".
Bei SSHDs hat man keinen direkten Einfluss darauf was im Cache gespeichert wird, von daher ist so eine Aufteilung gar nicht zuverlässig erreichbar.
dersuperpro1337 schrieb:
Also wäre ich schon dankbar für eine SSD mit der gleichen sequenziellen Leistung einer HDD mit etwas mehr Random Performance im Preisbereich zwischen HDD und SSD.
Das wären dann allenfalls die SSDs mit QLC NAND, aber da wird dann auch nur die Schreibrate bei vollem Pseudo-SLC Schreibcache geringer sein und die Kosten gegenüber TLC können maximal um 25% geringer ausfallen, die Lücke zu HDDs also nicht wirklich spürbar schließen.
dersuperpro1337 schrieb:
Da verstehe ich nicht, warum Hersteller nie mal versucht haben, mal die Preise zu drücken und eine Alternative unterhalb der standard 400/500MB Klasse eingeführt haben.
Weil die Geschwindigkeit eben nicht extra kostet, sondern sich aus der Parallelität der Zugriffe auf die NAND Dies ergibt. Die Größe eines Dies ist nun einmal beschränkt, die Dies größer zu machen würde auch nicht so viel einsparen und sie ganz groß zu machen würde sie wieder teurer machen, man braucht also für eine bestimmte Kapazität immer auch eine bestimmte Menge an Dies, daher kann man auch nichts sparen wenn man auf die Geschwindigkeit durch das parallele Ansprechen der Dies verzichten würde.
Alex Große schrieb:
Ist eigentlich eine Frechheit, sollte sowas geben, wie Netto und Brutto Angaben, es gibt ja zwei Einheiten mit dem man rechnen kann, oft ist die Festplatte (Brutto) Größer zum Beispiel hat meine SSD in Wirklichkeit 1050,2 GB aber, verkauft werden die als 1 TB SSD sind aber trotzdem nur 977 GB
Schweinerei? Ist es auch eine Schweinerei wenn in der Fahrzeugpapieren nur 85kW Motorleistung steht, obwohl der Händler den Wagen mit 115PS beworben hat? Nein, weil es das Gleiche ist, es sind nur zwei verschiedene Einheiten, so wie eben die
Binärpräfixe, also auf Basis von Zweierpotenzen und die gemäß des
Internationalen Einheitensystem (SI) definierten Dezimal-Präfix unterschiedliche Einheiten ergeben.
Jede 10TB HDD z.B. hat sogar ein wenig mehr als 10TB nutzbare Kapazität, denn 10TB sind 10.000.000.000.000 Byte:
Wie man an der Zahl im roten Rahmen sieht, sind des etwas über 10TB die dann frei sind und rund 400MB die die Metadaten des leeren Filesystems schon belegen. Microsoft rechnet bei Windows zwar mit
Binärpräfixen (also Zweipotenzen), verwendet aber nicht die korrekten Einheiten und deren Abkürzungen. Korrekt wäre hier T
iB für Tebibyte, TB ist nämlich nach dem Internationalen Einheitensystem (SI) die Abkürzung für Terabyte und 1 TB ist immer genau 1.000.000.000.000 Bytes, so steht es auch auf den Verpackungen und in den Datenblättern der HDD und SSDs drin.
Leider steht nicht in den Reviews, Windows nutzt die falschen Einheiten, sondern so ein Blödsinn wie eben "die Nettokapazität beträgt" oder "formatiert beträgt die Kapazität dann nur noch...." was alles Quatsch und totaler Blödsinn ist. Es gehen hier in diesem Beispiel durch das Formatieren genau 400.064.512 Byte verloren, aber die Metadaten von NTFS stehen in Dateien (deren Namen fangen mit $ und sie sind nicht im Explorer sichtbar, allenfalls im Resourcen Manager sieht man sie wenn auf die zugegriffen wird) die Spare angelegt werden und daher bei Bedarf, also mit der steigenden Nutzung des Filesystems, in ihrer Größe wachsen. Die Nettogröße ist bei NTFS also von der Nutzung des Filesystems abhängig und kann gar nicht vorab bestimmt werden.
Alex Große schrieb:
auch wenn ich das weiß das es weniger ist als draufgeschrieben,
Es ist nicht weniger! Es ist sogar immer mehr, denn die
International Disk Drive Equipment and Materials Association (IDEMA) hat eindeutig definiert wie viele LBAs eine HDD oder SSD bei einer beworbenen Kapazität haben muss bzw. welche Kapazität bei wie vielen nutzbaren LBAs beworben werden darf.
Bei den für SSDs und HDDs die nicht 4kn Modelle sind, üblichen 512 Byte pro LBA lauten die Formeln:
97.696.368 * 512 = 50.020.540.416, es müssen also mindestens 20.540.416 Byte (also 20,5MB) mehr vorhanden sein als die beworbene Größe aussagt und in der Praxis ist es i.d.R. noch sogar mehr, wie man oft bei
CrystalDiskInfo sieht, wo z.B. bei einer Samsung 850 Evo 500GB dann nämlich 500,1GB steht. Wie man sieht führt dieses Missverständnis mal wieder zu unnötiger Aufregung.