xexex schrieb:
Es ist nun mal der Standard, dafür funktionieren die DIMMs in jedem PC mit der genannten Spezifikation und laufen mit 1,1V.
https://www.anandtech.com/show/16143/insights-into-ddr5-subtimings-and-latencies
Das ist gefühlt das was viele Leute nicht begreifen wollen. Die Latenzen nach JEDEC steigen oder fallen seit DDR2-667 nicht mehr. Sie bewegen sich immer im Bereich von 13-15 Nanosekunden für CL.
Mit steigender "Bandbreite" werden zwar die Latenzzahlen höher, aber gleichzeitig steigt auch die Taktrate was diese Latenzerhöhung wieder ausgleicht.
Für DDR5:
Nanosekunden = (Latenz * 2000) / Bandbreite
Bei einem DDR5-6400 mit CL32 heisst dass, das die CL 10 Nanosekunden hat. Jedes andere Timing wird genauso ausgerechnet (mit 2-3 Ausnahmen).
Das einzige was sich ändert dass bei gleicher Latenz die Bandbreite höher wird.
Höhere Bandbreite bringt aber gerade bei Spielen häufig nicht so viel. Bzw. man braucht eine gewisse Mindestbandbreite und darüber hinaus merkt man kaum noch etwas davon.
Viel interessanter für Spieler ist die GESAMTLATENZ. Diese definiere ich jetzt hier mal über den gesamten Ablauf von Anfrage der CPU nach einem Bereich im Speicher bis die CPU den angeforderten Bereich im Cache hat. Klar wenn ich mehr Bandbreite habe dann dauert die Übertragung aus dem RAM weniger lang, aber es kommt ja auch darauf an wie lange es braucht bis er überhaupt anfängt zu übertragen und wann er glaubt fertig zu sein.
Es gibt bei RAM kein "So ich bin jetzt fertig du kannst weitermachen" sondern die Latenzen sind Wartezeiten und man hofft und betet dass der RAM fertig ist wenn man auf die erwarteten Daten zugreift. Daher kommt es auch beim manuellen tuning der subtimings dann zu RAMfehlern weil dieser eben doch nicht fertig geworden ist. Das Timing ist also zu knapp als dass der RAM in der Zeit IMMER fertig wird. Genau dieses IMMER ist besonders wichtig. Weil klar kann ich knappe subtimings machen, das System wird aber instabil, bzw. zerstört sich mit der Zeit selbst weil Daten korrumpiert werden.
Und daher werden bei JEDEC die Timings auch extrem konservativ gewählt damit die schlechtesten CPUs bei 100°C im Server bei 24/7 mit dem schlechtesten RAM dennoch 100% korrekt funktionieren.
Mit Intel habe ich in letzter Zeit wenig Erfahrung gemacht aber bei AMD kommt dann eben noch zur Gesamtlatenz der Faktor Infinity Fabric und das Verhältnis davon zum Memory Controller und Ram selbst. Da Asynchronitäten zusätzliche Latenzen aufbrummen was für Spieler schlecht ist.
Interessant ist, dass mit DDR5 sich gefühlt ein riesiges Potenzial für subtiming tuning ergeben hat. JEDEC war denke ich einfach zu konservativ und schöpft das Potenzial von DDR5 nicht ansatzweise aus.
Aber einfach nur mehr und mehr Bandbreite (DDR5-8000 statt DDR5-6000) in den Gaming PC schnallen und dann auf mehr Performance hoffen ist eher vergebens. Da die Latenzen nahezu gleich bleiben. Mit genug Hintergrundwissen kann all das viel bringen wenn man das Gesamtpaket so schnürt dass man eine extrem geringe Gesamtlatenz hat die gleichzeitig genug Bandbreite liefert. Diese Art der Optimierung ist für die meisten Käufer aber völlig uninteressant.