News Schwedischer Filesharer zu 475.000 Euro verurteilt

@Creed: genau die Reaktion wollte ich hören, das Beispiel sollte dazu dienen, die Absurdität der Behauptung, es entstünde kein echter Schaden, aufzuzeigen. Ich bin da ganz deiner Meinung.

Was die Content Verwalter sich mal überlegen sollten sind bessere Vertriebswege. Erst neulich ging es um Online Videoplattformen: relativ viele wären bereit, dafür zu zahlen, aber die Angebote sind so lückenhaft, dass es aktuell für viele keinen Sinn macht. Das ist keine Rechtfertigung der Uploader, aber ein Ansatz, mit dem man das Problem aus Sicht der Unternehmen eindämmen könnte (gab es da nicht irgendeine schwedische Studie in einer News auf CB?). Zu verbessern gäbe es schon einiges.
 
@akuji13

Das erste, was meiner Meinung nach beim Urheberrecht geändert werden sollten, ist der Zeitraum des Schutzes.
70 Jahre NACH dem Tod des Urhebers läuft das Urheberrecht erst aus.
(das ist z.B. auch der Grund, warum es Hitlers "Mein Kampf" nicht zu kaufen gibt. Die meisten glauben ja, es sei verboten in Deutschland, ist es allerdings nicht, aber der Staat Bayern besitzt die Urheberrechte. 2015, eben den 70 Jahren nach Hitlers tot läuft dies nun aus.)
Das ist völlig überzogen und gibt es sonst nirgends. Was würde sich die Pharmaindustrie freuen, wenn dere Medikamente solange geschützt wären.
Dies führt dazu, dass ältere Werke nicht zugänglich sind, weil es sich nicht lohnt sie zu vermarkten, aber irgend ein Erbe auf dem Urheberrecht dafür sitzt.
Ich würde gern eine Serie nochmal wieder sehen, war wohl nicht erfolgreich, auf jeden Fall wird sie nicht wieder ausgestrahlt, es gibt keine Veröffentlichung auf DVD oder anderen Medien.
Es gibt sicher auch genug Bücher, bei denen es sich komerziell nicht lohnt sie neu aufzulegen und man hat keine Cahnce, wenn man nicht ein gebrauchtes Exemplar irgendwo finden kann, dieses dann legal zu erwerben.
Durch die Ebooks ändert sich das hoffentlich etwas, denn dort dürfte eine Veröffentlichung nur ein Bruchteil dessen kosten, was eine gedruckte Neuauflage verschlingen würde.
 
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TrueAzrael schrieb:
Mit diesem Ansatz im Hinterkopf besuche ich von nun an Museen, Tierparks, Kinos, Konzerte und div. Messen einfach ohne zu bezahlen.

Du wirst bemerken, dass verdammt viele dieser Einrichtungen, die du erwähnst, auch heute schon Studenten- und sonstigen Rabatt bieten. Ihr könnt Beispiele bringen, so viel ihr wollt, sie passen alle zu dem, was ich sagen will. ;)

TrueAzrael schrieb:
Der Ansatz ist ja nicht schlecht, allerdings scheiterte er bereits mehrmals und nennt sich Kommunismus. Das Lebewesen Mensch ist von Natur aus einfach nicht sozial veranlagt gegenüber Fremden, auch wenn gewisse Personenkreise das immer wieder betonen. Daraus folgt, dem einen etwas zu schenken wofür der andere hart arbeitet, wird es nie in diesem Ausmaß geben.

Der Trick ist ja, dass Kommunismus einfach nicht (so gut, jaja, mit perfekten Menschen ginge es natürlich) zu physischen Gütern passt. Daten funktionieren jedoch von vornherein schon kommunistisch, sie müssen nur einmal erstellt werden und jeder kann sich eine Kopie holen.

akuji13 schrieb:
Bei mir ist auch nicht viel zu holen, trotzdem begehe ich eine Steuerstraftat wenn ich 50€ unterschlage und kriege wenns dumm läuft trotzdem einen Prozeß mit satter Geldstrafe.

Na ein wenig ist definitiv zu holen, alleine schon die Einfuhrsteuer für deine ganzen Mechas … :D
Natürlich ist es eine Straftat, aber im Gegensatz zu Mord, Diebstahl & Co keine, die irgendein Grundrecht verletzt. Das ist alles ein staatliches Konstrukt, das jederzeit geändert werden kann, und in einer Demokratie sollte der Demos sich darüber auch durchaus Gedanken machen.

akuji13 schrieb:
Ist es nicht sogar assozial, vorsätzlich andere zahlen zu lassen obwohl man es selbst könnte es aber nicht will?

Ja. Ist es aber nicht ebenso asozial, jemandem den Zugriff auf etwas zu verwehren, einfach weil er nicht im geheimen Club der Leute mit Geld ist? Züge, Museen und Kinos füllen sich, bei digitalen Gütern findet aber überhaupt keine Abwertung statt. „Du darfst nicht mit, weil ich Geld bezahlt habe und es niemandem gönne, der kein Geld bezahlt hat.“ Beides ist in meinen Augen ziemlich daneben und eine perfekte Lösung gibt es natürlich nicht.

akuji13 schrieb:
Man gelangt in den Besitz von etwas, was man sonst hätte kaufen müssen.
So, als wenn ich Sky illegal schaue. ;)

Ist trotzdem kein Diebstahl. Und Sky ist eh etwas anderes, zahlen die nicht weniger für Filme, weil weniger Leute zuschauen können?

akuji13 schrieb:
Schwarzfahren wurde schon genannt, ist nix anderes, das Straßmaß ist ein vielfaches des eigentlichen Fahrpreises.
Als Abschreckung und Bestrafung.

Nur dass sich hier niemals jemand diese „Fahrkarte“ gekauft hätte – es gibt sie nicht einmal. (Zumindest kenne ich wenig Torrentlizenzen :p)

akuji13 schrieb:
Doch, es wird schon unterschieden.
Allerdings ist es immer so, das Rechteinhaber und ihre Erfüllungsgehilfen aus den Kanzleien dir "beweisen" das du gewerbsmäßig agierst. ;)

Das sollte bei Torrents ziemlich schwer fallen. Da müsste man schon einen direkten Geldfluss vom Seitenbetreiber nachweisen, denn überall sonst wird nur Verlust gemacht.

akuji13 schrieb:
Aha, sollte es? Warum?
Weil es euch nicht passt?
Weil ihr gerne alles gratis haben wollt?

Warum sollte es nicht? Guten Morgen, das Urheberrecht wurde schon oft geändert, lustigerweise aber immer hin zu längeren Schutzfristen, und das auch immer kurz bevor irgendwelche extrem lukrativen Werke in Gemeinfreiheit übergehen würden. Zufall? :evillol:
Niemand redet vom Abschaffen des Urheberrechts. Ich wünsche mir lediglich eine Rückbesinnung darauf, wofür es eigentlich gedacht ist: Das Fördern neuer Werke. Es gibt kein Eigentumsrecht an Daten und Information, lediglich eine Schutzfrist, innerhalb derer der Urheber Geld machen kann, eben als Anreiz, überhaupt erst Urheber zu werden. Bringt eine Schutzfrist bis 70 Jahre nach dem Tod irgendwas dafür? Da darf man zurecht skeptisch sein. Der größte Teil des Gewinns wird in den ersten Jahren gemacht, danach sieht der originale Urheber meist eh nichts mehr vom Geld und alles landet bei der Content Mafia – und selbst wenn der Urheber verdient, wollen wir das wirklich? Der soll mehr produzieren und sich nicht auf einem Hit sein Leben lang (oder noch besser, sein Leben plus das seiner ENKELKINDER, 70 Jahre Schutzfrist!!) darauf ausruhen.

Ebenso sollte das Ziel beim Verwehren des Zugriffs auf die Werke nicht ein seltsamer Rechts- und Eigentumssinn sein, sondern schlicht und ergreifend dafür sorgen, dass Geld für das Werk ausgegeben wird. Wenn irgendwo klar kein Geld zu holen ist, ist durch das Verwehren des Zugriffs halt auch einfach nichts gewonnen. ;)
 
Ja wir haben begriffen, dass du nicht zugeben willst, dass im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff Diebstahl auch bei Urheberrechtsverletzungen genutzt wird, auch wenn das juristisch gesehen nicht einwandfrei ist. Schaden ensteht trotzdem, da die Daten jemand erzeugen muss und auch eine geistig kreative Arbeit dahinter steht, die bezahlt werden will, damit derjenige was zum leben hat. Die Kopie zu erzeugen kostet in der Tat kein Geld, dadurch ensteht also kein direkter Schaden. Das bringt demjenigen, der von seiner geistig kreativen Arbeit leben will, aber absolut nichts, wenn dies als Begründung herhalten darf, dass dies dann kein Diebstahl ist und daher nur sehr gering, wenn überhaupt bestraft werden darf und es sich daher jeder unentgeltich zu nutze machen kann. Ob da dann vll ein paar was spenden werden aus freien Stücken sei dahingestellt. Die Masse wird es nicht tun.

Dein Argument, dass Erben keinen Vorteil durch die Werke seine Eltern haben sollte, wenn diese versterben sehe ich als sehr ehrenhaft von dir an. Ich hoffe, dass du, solltest du erben, dann auch jegliche vermögenswerte wie das Haus deiner Eltern verkauft und das geerbte Geld dann sozialen und/oder gemeinnützigen Diensten spendest. Ansonsten heuchelst du hier nämlich nur jede Menge rum, weil es dein persönliches einkommen nicht positiv betrifft...
 
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Mustis schrieb:
Ja wir haben begriffen, dass du nicht zugeben willst, dass im allgemeinen Sprachgebrauch der Begriff Diebstahl auch bei Urheberrechtsverletzungen genutzt wird, auch wenn das juristisch gesehen nicht einwandfrei ist. Schaden ensteht trotzdem

Du scheinst es nicht begriffen zu haben … Niemand kann sicher sagen, ob Gewinn entgeht, genauso wenig wie man sicher sagen kann, dass dem nicht so ist. Aber das gilt natürlich nicht für dich. :rolleyes:

Mustis schrieb:
Dein Argument, dass Erben keinen Vorteil durch die Werke seine Eltern haben sollte, wenn diese versterben sehe ich als sehr ehrenhaft von dir an. Ich hoffe, dass du, solltest du erben, dann auch jegliche vermögenswerte wie das Haus deiner Eltern verkauft und das geerbte Geld dann sozialen und/oder gemeinnützigen Diensten spendest. Ansonsten heuchelst du hier nämlich nur jede Menge rum, weil es dein persönliches einkommen nicht positiv betrifft...

Und hier hast du noch weniger begriffen. Herzlichen Glückwunsch. Ich habe nicht umsonst lang und breit die großen Unterschiede zwischen physischen und virtuellen „Gütern“ erklärt, und nun kommst du mit physischem Krams an. Und das mit dem Werk gemachte Geld kann ja auch problemlos vererbt werden, es ist nur ziemlich skurril, dass ein Gesetz, dass die Produktion neuer Werke fördern soll, die längste Zeit nach dem Tod des Urhebers wirkt, oder etwa nicht? Ich wage mal zu behaupten, dass die Meisten nicht so weit in die Zukunft denken.
 
Es ist verdammt nochmal kein Unterschied. Mit beidem verdienst du Geld bzw. deine Nachkommen. Warum sollte etwas, nur weil es eine kreative geistige Arbeit ist, weniger wert sein als eine physisch vorhandene Sache verdammt nochmal. Eine Idee oder geistiges Werk ist genauso real wie ein physisch vorhandender Gegenstand, daran ändert sich nichts, nur weil du das eine nicht anfassen kannst. Erleben und wahrnehmen kannst du es trotzdem, es stellt also ein reales Gut dar.

Übrigens bezahlst du bei einem physisch vorhandenen Produkt ja auch nicht nur die Werkstoffe und den Aufwand der Produktion. Ein Teil der Kosten geht dort dafür drauf, die geistig kreative Arbeit, sprich die Idee, zu bezahlen. Bei einem Auto beispielsweise das Design und die Entwicklung der darin verbauten Technik. Die Idee des Designs kannst du auch nicht direkt anfassen, wohl aber erleben und wahrnehmen und dafür zahlst du. Warum das bei rein virtuellen Gütern anders sein soll erschließt sich mir nicht. Dort fallen lediglich die Rohstoffe zur Produktion weg, der Rest bleibt erhalten. Es muss der Aufwand der Produktion und die eigentliche kreative Arbeit bezahlt werden. Und das Recht der Vermarktung kann dann auch genauso vererbt werden, wie es bei physisch vorhanden Werken der Fall ist.

Du wirfst mir vor, ich begreife den angebelichen Unterschied nicht? Ich glaube vielmehr, dass du nicht den Wert kreativer Arbeit begreifst und sie als minderwertiger als physische Güter siehst, sonst würdest du nicht einen wesentlich schlechteren Schutz und Vermarktungsmöglichkeiten für sie fordern. Das aber jedem physischen Produkt überhaupt erstmal eine kreative Vorarbeit geleistet werden muss, also ohne kreative Arbeit auch kaum physische Produkte vorhanden wären, das blendest du offenbar konsequent aus. Für dich zählt offenbar nur, was du sehen und anfassen kannst. Güter, die auf anderen Wahrnehmungsmöglichkeiten basieren sind für dich offenbar nicht das selbe wert. Warum auch immer.

Ich vermute mal, dass du noch nie Geld mit einer rein kreativen Arbeit verdienen musstest. Anders kann ich mir diese sprichwörtliche Ignoranz gegenüber solcher Güter nicht erklären.
 
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Ich bin Musiker … ;) Und auch als solcher nervt mich das Urheberrecht in vielen Fällen mehr als dass es mir nützt.

Mustis schrieb:
Es ist verdammt nochmal kein Unterschied. Mit beidem verdienst du Geld bzw. deine Nachkommen. Warum sollte etwas, nur weil es eine kreative geistige Arbeit ist, weniger wert sein als eine physisch vorhandene Sache verdammt nochmal.

Weil das eine Eigentum ist, das andere nicht.
 
Ach so, ne Idee ist kein Eigentum? Sagt wer? Du?

Und du bist Musiker und verdienst damit komplett deine Brötchen? Oder coverst in der Freizeit lediglich Songs andere und es nervt dich daher, dass diese Idee nicht deine war und du doch bitte, wenn du damit Geld verdienen willst, an den eigentlichen Ideenhaber was zahlen sollst? Musiker sind viele, wenige davon haben aber wirklich auch Kreativität und erschaffen auch etwas.

Ich bezweifele irgendwie, dass ein Berufsmusiker, der selber schreibt, mit dem Urheberrecht komplett unzufrieden ist. Den jedem Musiker steht es offen, ob er seine Musik frei anbietet oder nicht. Er hat also die Wahl, ob er es entgeldlich oder eben nicht unter seine Kunden bringen will. ICh habe selbst Musiker in der Familie, die wirklich auch damit Geld verdienen und selber Songs schreiben sowie Fotografen, die mit ihrer Fotokunst Geld verdienen. Die sind heilfroh, dass nicht jeder dahergelaufene ihre Werke benutzen darf ohne vorher ihr einverständnis zur Nutzung einzuholen. Nicht nur weil sie irgendwas zum Leben brauchen sondern schlciht einfach, weil sie selbst entscheiden wollen, wer was mit ihrem Werk anstellt.

Du belisbt übrigens einer Begründung schuldig, was und warum dich das Urheberrecht nervt und in deiner Ausübung als Musiker hindert.
 
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Mustis schrieb:
Ach so, ne Idee ist kein Eigentum? Sagt wer? Du?

Wie du es am Ende nennst, ist deine Sache, aber die eklatanten Unterschiede zu leugnen, ist nichts als Verblendung. Jede Schutzfrist ist ein vollkommen willkürlich gesetzter Wert, und jemand, der darüber diskutiert, ist noch lange kein Gegner von „geistigem Eigentum“, so bescheuert ich den Begriff auch finde. Schon mal was von Beschränkung zugunsten des Interesses der Allgemeinheit gehört? Wohl eher nicht. Ich sage lediglich, dass man umdenken und sich darauf zurückbesinnen sollte, was das Urheberrecht eigentlich bewirken soll (und das hat nichts mit Eigentum zu tun), nicht mehr und nicht weniger. Konservativ a la Luther, wenn du so willst. Fokus auf den Konsumenten und den Urheber, nicht Fokus auf ein imaginäres Eigentumsrecht an ein paar Bits an Information, das in vielen Fällen Konsumenten und Urhebern im Weg steht.

Und einer der lustigsten Unterschiede zwischen echtem Eigentum und geistigem Eigentum ist, dass eine Verletzung des physischen Eigentums tatsächlich, nun ja, Eigentum verletzt. Das andere ist eigentlich eine Verletzung der Verwertungsrechte, ein Lizenzverstoß, wenn man so will, oder wie Rechtsverdreher das auch immer nennen würden. Was ich meine, sollte aber klar sein.

Mustis schrieb:
Ich bezweifele irgendwie, dass ein Berufsmusiker, der selber schreibt, mit dem Urheberrecht komplett unzufrieden ist.

Komplett? Das habe ich aber definitiv anders ausgedrückt …

Mustis schrieb:
Oder coverst in der Freizeit lediglich Songs andere und es nervt dich daher, dass diese Idee nicht deine war und du doch bitte, wenn du damit Geld verdienen willst, an den eigentlichen Ideenhaber was zahlen sollst? Musiker sind viele, wenige davon haben aber wirklich auch Kreativität....
[…]
ICh habe selbst Musiker in der Familie, die wirklich auch damit Geld verdienen und selber Songs schreiben sowie Fotografen, die mit ihrer Fotokunst Geld verdienen.

Schöne Vorwürfe, und wenn ich „Song“ und „Cover“ höre, wird mir schon ganz anders. Ich komme da aus einer geringfügig anderen Ecke (man „covert“ keine Stücke, man interpretiert sie), aber meine Person ist nicht Thema und möchte ich auch nicht zum Thema machen.

Mustis schrieb:
Du belisbt übrigens einer Begründung schuldig, was und warum dich das Urheberrecht nervt und in deiner Ausübung als Musiker hindert.

Mir leuchtet zum Beispiel absolut nicht ein, warum 100 Jahre alte Werke von Strawinski erst 2041 (wieder, im Falle der USA, lol) Public Domain werden.

Die rückwirkende Änderung auf 70 Jahre nach dem Tod ist nichts anderes als Lobbyismus von Disney, die die Rechte an Micky Mouse nicht verlieren wollten und ergibt überhaupt keinen Sinn. Keinen. Die großen Musiklabel verdienen daran auch ordentlich mehr, alte Werke sind lukrativ, ganz besonders, wenn kein eigentlicher Urheber bezahlt werden muss und nur die Verwertungsrechte einfach noch irgendwo rumgammeln. Und du freust dich auch noch über diese offensichtliche Korruption, wo war diese Gehirnwäsche im Sonderangebot? Das Wort Content Mafia trifft einfach zu, an jeder Front wird Urheberrecht durchgesetzt, verlängert, pervertiert, und nur in den seltensten Fällen nützt das tatsächlich einem Urheber.



"Good composers don't borrow, they steal"
-Strawinski
 
Dann macht es doch keinen Sinn, das Urheberrecht als solche zu kritisieren, sondern dessen Ausbübung. Das von dir geschilderte Problem ließe sich einfach dadurch beheben, dass nur ein Komponist selber und seine direkten Erben anrecht auf solche Schutzfristen haben und nicht Rechteverwerter. Es ist Urhebern genauso wenig geholfen, den Zeitrahmen willkürlich auf einen anderen, wesentlich kürzeren Zeitrahmen festzulegen.

Du festigst deinen Standpunkt übrigens nicht dadurch, dass du meinen ins Lächerliche ziehst. Im Moment ist es doch wohl eher so, dass du dich durch bestehendes Gesetz behindert fühlst, dich ganz allein persönlich. Andere Standpunkt oder Sichtweisen, auch konträr zu deinem lässt du überhaupt nicht zu. Das Urheberrecht so wie jetzt dient ja auch nicht nur ausschließlich der Verwertung sondern auch dem Schutz. Wäre die Frist kürzer, müssten Erben ggf. mit ansehen, wie die Werke ihrer Eltern zu etwas mißbraucht werden, was ihnen vll völlig zu wider ist. Nach deiner Auslegung hätten sie dann schlicht Pech gehabt. Mit Tod des Inhabers stirbt das Recht zur Bestimmung über die kreativ geleistete Arbeit wenn es nach dir geht oder nicht? Vll. noch ne "Schonfrist" von 5 Jahren? 10? Wo legst du den "willkürlichen" Rahmen?

PS: hier von willkürlich zu sprechen ist schon irgendwie pervers, unterstellt es doch einen negativen Grundton. Natürlich ist dieser Zeitrahmen irgendwie festgelegt, weil irgendwer mal gesagt hat "So machen wirs!". Welche Bezugsgröße willst du den hier auch heranziehen?

Wenn du Stücke interprtierst, führst du sie auf oder nicht? Erklär mir mal, warum Erben nicht berechtigt sein sollten, Aufführungen zu genehmigen oder nicht. Stell dir vor, dein Vater hat Musikstücke geschaffen und ein Regime nutzt diese für seine Propaganda kurz nach Tod und du kannst nichts gegegn tun.
 
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Mustis schrieb:
Dann macht es doch keinen Sinn, das Urheberrecht als solche zu kritisieren, sondern dessen Ausbübung.

Es ist aber das Urheberrecht selbst, nicht die Ausübung, die für Bullshit wie 70 Jahre nach dem Tod verantwortlich ist. ;) Steht im Rechtstext und ist nicht Idee irgendeines Richters.

Mustis schrieb:
Das von dir geschilderte Problem ließe sich einfach dadurch beheben, dass nur ein Komponist selber und seine direkten Erben anrecht auf solche Schutzfristen haben und nicht Rechteverwerter.

Rechteverwerter sind aber wichtig, das ist sehr kurzsichtig.

Mustis schrieb:
Es ist Urhebern genauso wenig geholfen, den Zeitrahmen willkürlich auf einen anderen, wesentlich kürzeren Zeitrahmen festzulegen.

In vielen Fällen schon, und auf alle Fälle wird so gut wie niemandem geschadet, während die Allgemeinheit stark profitiert.

Mustis schrieb:
Das Urheberrecht so wie jetzt dient ja auch nicht nur ausschließlich der Verwertung sondern auch dem Schutz. Wäre die Frist kürzer, müssten Erben ggf. mit ansehen, wie die Werke ihrer Eltern zu etwas mißbraucht werden, was ihnen vll völlig zu wider ist. Nach deiner Auslegung hätten sie dann schlicht Pech gehabt.

Natürlich. Warum auch nicht? Welches Recht haben die, sich da noch einzumischen? Ja, Urheberrecht dient auch zu diesem Schutz, aber genauso dient Gemeinfreiheit auch genau dafür, diesen Schutz auszuhebeln. Das hat durchaus seinen Sinn, wo kommen wir da hin, wenn für alles und jeden Mist erst die Erlaubnis von irgendwem eingeholt werden muss?

Mustis schrieb:
Vll. noch ne "Schonfrist" von 5 Jahren? 10? Wo legst du den "willkürlichen" Rahmen?

Meiner Meinung nach vor allem vollkommen unabhängig vom Tod des Urhebers. Was hat der auch bitte damit zu tun? Warum soll ein Werk von Strawinsky von 1908 über 130 Jahre lang geschützt werden? Warum soll ein Werk schneller gemeinfrei werden, nur weil der Autor direkt danach verreckt ist? Leuchtet mir einfach nicht ein.
Wo genau die Grenze gezogen wird, wäre eine interessante Sache für Studien, um den besten Mittelweg zwischen Allgemeinwohl und Schaffensanreiz für Künstler – und hey, damit indirekt wieder Allgemeinwohl – zu finden. Die Entscheidung an die Lobbyisten von Musik- und Filmindustrie abzugeben, ist aber auf alle Fälle der falsche Weg, für die gilt nur je länger desto mehr Kohle.

Mustis schrieb:
PS: hier von willkürlich zu sprechen ist schon irgendwie pervers, unterstellt es doch einen negativen Grundton.

Es ist auch genau so negativ gemeint. Informier dich mal über das Mickey Mouse Copyright Law.
Ergänzung ()

Ein abschließender Satz zum Thema geistiges Eigentum von Richard Stallman:

It is devastatingly harmful to use the term "intellectual property" because that term implies the existence of something which does not exist.

Copyright law exists. Patent law exists. They have almost nothing in common in terms of the requirements that they put on the public. Trademark law also exists. It has nothing in common with copyright law or patent law about what it requires of the public. So, the idea that there is some general thing which these are instances of already gets people so confused that they cannot understand these issues. There is no such thing. These are three separate unrelated issues, and any attempt to generalise about them guarantees confusion. Everyone who uses the term "intellectual property" is either confused himself or trying to confuse you.
 
Bei manchen Leuten ist das sog. Schwarz/Weiß -Denken sehr stark ausgeprägt, sie sollten echt mal lernen dass die Welt auch Grauschattierungen hat. Anstatt sich einfach stupide an alle Gesetze zu richten und diese als das vollkommen Richtige zu verteidigen, sollten sie auch mal lernen deren Sinn und Logik für Gerechtigkeit dahinter zu verstehen/hinterfragen auch wenn dieser für 99% der Gesetze gegeben sein sollte.
Aber kaum ist eine Person dazu in der Lage und hinterfrägt die weiße Schublade, wird er in die schwarze gesteckt.. muss echt einfach im Leben sein mit so einem einfachen Weltbild, da weiß man gar nicht ob man die Leute beneiden oder bemitleiden soll
 
Bitte mal beachten, es geht hier um einen Film aus "offensichtlich illlegaler Quelle", vor dem offiziellen Release. Die nötige kriminelle Energie sich sowas zu beschaffen ist ungleich höher als bei normalen DVDs. Auch der Schaden ist größer. Bitte mal kurz darüber nachdenken.
Das macht dieses Urteil für mich nachvollziehbar. Trotzdem schade das es keine bessere Lösung gab.
 
Offenbar müssen sich auch einige damit herausstellen, indem sie behaupten, andere seien in ihrem Denken beschränkt, aber sie selber haben diese Fesseln abgelegt und sind nun schlauer als der Rest. In aller Regel erfolgt dies aus der Unfähigkeit heraus, den Standpunkt des anderen zu erkennen, nachzuvollziehen und zu aktzeptieren, dass dieser Standpunkt weder Schwarz noch Weiß ist sondern schlicht anders als der eigene.

Den lieber Mushi, der der hier grade die Welt in Schwarz und Weiß teilt, bist du mit deinem Post, niemand sonst. Weder ich noch Zehnkul haben das Urheberrecht per se als Falsch noch als unumstößlich richtig betrachtet. Ich halte es für wichtig, Zehnkul hält es für wichtig. Die Frage ist vielmehr, wie weit soll es gehen, wie lange ein Werk schützen und gegen was. Sowas nennt man Auslegungssache und hier gibt es kein richtig oder falsch sondern lediglich Meinunungen.

Falls es dir nämlich entgangen sein sollte, haben wir in der Diskussion genau das getan, hinterfragt, woher dieses GEsetz kommt, was es tut und inwieweit Sinn und Logik dahinter steht. Zehnkul vertritt den Standpunkt, dass Erben z.b. keine Anrechte auf Werke ihrer Vorfahren haben sollte, ich dagegen schon. Beides hat sein für und wider. Ob man letzten Endes zu einem Konsens kommt, steht auf einem anderen Blatt.

Dir emfpehle ich, deinen Post nochmal zu lesen und zu überlegen, wer den hier wen in Schubladen steckt. Die Diskutanten hier oder vielmehr du, der Menschen mit einer anderen Meinung als seiner ein simples Weltbild unterstellt und ihnen die Fähigkeit abspricht, die du dir selber unverdienterweise angedeihen lässt...
 
S.Kara schrieb:
Die Filmindustrie kann so etwas enfach nicht dulden - sonst wäre sie ganz schnell pleite.
Die sollten weniger für ihre Schauspieler ausgeben damit ein Film weniger kostet. Ich sag nur Jonny Depp in FdK3.

Ich finde die Strafe ist "bezahlbar" wenn ich bedenke was manche Downloader in USA für Strafen bekommen haben^^
Trotzdem lustig zu sehen dass Leute immer noch via Torrent downloaden.
 
Mustis schrieb:
Vll. noch ne "Schonfrist" von 5 Jahren? 10? Wo legst du den "willkürlichen" Rahmen?

bei filmen 3 jahren... warum? ein halbes jahr nach kino-release gibts den film auf DVD/BD zu kaufen, nach einem jahr läuft der film im pay tv, zwei jahre nach release im freien tv - und spätestens da hat jeder die möglichkeit den film legal aufzuzeichnen... also legen wir noch ein jahr schutzfrist rauf, fertig ist die gans

bei musik kann man die frist sogar noch weiter runterschrauben... spätestens 6 monate, vielleicht auch 12 monate, nach der ersten ausstrahlung im radio sollte der song frei verfügbar sein... immerhin lief er schon mehrere monate im radio und hätte auch da von jedem aufgezeichnet werden können...

computerspiele: sobald ein nachfolger released wurde, denn den alten teil spielt eh keiner mehr (siehe EA und origin: die haben zum release von bf4 den vorgänger bf3 verschenkt - das erste bf1942 ist schon seit einiger zeit kostenfrei zu haben)

bücher: siehe musik, immerhin kann sich jeder das buch in einer bibliothek ausleihen "und den urheber so um seinen verdienst bringen"
 
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