TrueAzrael schrieb:
Mit diesem Ansatz im Hinterkopf besuche ich von nun an Museen, Tierparks, Kinos, Konzerte und div. Messen einfach ohne zu bezahlen.
Du wirst bemerken, dass verdammt viele dieser Einrichtungen, die du erwähnst, auch heute schon Studenten- und sonstigen Rabatt bieten. Ihr könnt Beispiele bringen, so viel ihr wollt, sie passen alle zu dem, was ich sagen will.
TrueAzrael schrieb:
Der Ansatz ist ja nicht schlecht, allerdings scheiterte er bereits mehrmals und nennt sich Kommunismus. Das Lebewesen Mensch ist von Natur aus einfach nicht sozial veranlagt gegenüber Fremden, auch wenn gewisse Personenkreise das immer wieder betonen. Daraus folgt, dem einen etwas zu schenken wofür der andere hart arbeitet, wird es nie in diesem Ausmaß geben.
Der Trick ist ja, dass Kommunismus einfach nicht (so gut, jaja, mit perfekten Menschen ginge es natürlich) zu physischen Gütern passt. Daten funktionieren jedoch von vornherein schon kommunistisch, sie müssen nur einmal erstellt werden und jeder kann sich eine Kopie holen.
akuji13 schrieb:
Bei mir ist auch nicht viel zu holen, trotzdem begehe ich eine Steuerstraftat wenn ich 50€ unterschlage und kriege wenns dumm läuft trotzdem einen Prozeß mit satter Geldstrafe.
Na ein wenig ist definitiv zu holen, alleine schon die Einfuhrsteuer für deine ganzen Mechas …
Natürlich ist es eine Straftat, aber im Gegensatz zu Mord, Diebstahl & Co keine, die irgendein Grundrecht verletzt. Das ist alles ein staatliches Konstrukt, das jederzeit geändert werden kann, und in einer Demokratie sollte der Demos sich darüber auch durchaus Gedanken machen.
akuji13 schrieb:
Ist es nicht sogar assozial, vorsätzlich andere zahlen zu lassen obwohl man es selbst könnte es aber nicht will?
Ja. Ist es aber nicht ebenso asozial, jemandem den Zugriff auf etwas zu verwehren, einfach weil er nicht im geheimen Club der Leute mit Geld ist? Züge, Museen und Kinos füllen sich, bei digitalen Gütern findet aber überhaupt keine Abwertung statt. „Du darfst nicht mit, weil ich Geld bezahlt habe und es niemandem gönne, der kein Geld bezahlt hat.“ Beides ist in meinen Augen ziemlich daneben und eine perfekte Lösung gibt es natürlich nicht.
akuji13 schrieb:
Man gelangt in den Besitz von etwas, was man sonst hätte kaufen müssen.
So, als wenn ich Sky illegal schaue.
Ist trotzdem kein Diebstahl. Und Sky ist eh etwas anderes, zahlen die nicht weniger für Filme, weil weniger Leute zuschauen können?
akuji13 schrieb:
Schwarzfahren wurde schon genannt, ist nix anderes, das Straßmaß ist ein vielfaches des eigentlichen Fahrpreises.
Als Abschreckung und Bestrafung.
Nur dass sich hier niemals jemand diese „Fahrkarte“ gekauft hätte – es gibt sie nicht einmal. (Zumindest kenne ich wenig Torrentlizenzen
)
akuji13 schrieb:
Doch, es wird schon unterschieden.
Allerdings ist es immer so, das Rechteinhaber und ihre Erfüllungsgehilfen aus den Kanzleien dir "beweisen" das du gewerbsmäßig agierst.
Das sollte bei Torrents ziemlich schwer fallen. Da müsste man schon einen direkten Geldfluss vom Seitenbetreiber nachweisen, denn überall sonst wird nur Verlust gemacht.
akuji13 schrieb:
Aha, sollte es? Warum?
Weil es euch nicht passt?
Weil ihr gerne alles gratis haben wollt?
Warum sollte es nicht? Guten Morgen, das Urheberrecht wurde schon oft geändert, lustigerweise aber immer hin zu längeren Schutzfristen, und das auch immer kurz bevor irgendwelche extrem lukrativen Werke in Gemeinfreiheit übergehen würden. Zufall?
Niemand redet vom Abschaffen des Urheberrechts. Ich wünsche mir lediglich eine Rückbesinnung darauf, wofür es eigentlich gedacht ist: Das Fördern neuer Werke. Es gibt kein Eigentumsrecht an Daten und Information, lediglich eine Schutzfrist, innerhalb derer der Urheber Geld machen kann, eben als Anreiz, überhaupt erst Urheber zu werden. Bringt eine Schutzfrist bis 70 Jahre nach dem Tod irgendwas dafür? Da darf man zurecht skeptisch sein. Der größte Teil des Gewinns wird in den ersten Jahren gemacht, danach sieht der originale Urheber meist eh nichts mehr vom Geld und alles landet bei der Content Mafia – und selbst wenn der Urheber verdient, wollen wir das wirklich? Der soll mehr produzieren und sich nicht auf einem Hit sein Leben lang (oder noch besser, sein Leben plus das seiner ENKELKINDER, 70 Jahre Schutzfrist!!) darauf ausruhen.
Ebenso sollte das Ziel beim Verwehren des Zugriffs auf die Werke nicht ein seltsamer Rechts- und Eigentumssinn sein, sondern schlicht und ergreifend dafür sorgen, dass Geld für das Werk ausgegeben wird. Wenn irgendwo klar kein Geld zu holen ist, ist durch das Verwehren des Zugriffs halt auch einfach nichts gewonnen.