Seagate im RAID-Verbund meldet S.M.A.R.T-Probleme

So, nun ist das passiert, was ich für sehr unwahrscheinlich hielt und gehofft habe, das es nicht passiert.

Die zweite Seagate Platte scheint jetzt aber auch schon ziemlich den Geist aufgegeben zu haben. Jedenfalls ist sie im normalen Betriebssystem nicht mehr zum Laufen zu bringen.

Ich hielt es für sehr unwahrscheinlich, das gleich zwei Festplatten gleichen Typs innerhalb von ein paar Monaten den Geist aufgeben.

Ich habe meine bestellte Festplatte bei meinem Händler vor Ort zur Abholung bestellt, leider kam sie nicht mehr vor Weihnachten und seitdem ist Österreich im Lockdown, wodurch ich sie nicht abholen konnte.

Meine Frage wäre jetzt, ob ich mit einem bootfähigen USB-Stick oder CD/DVD irgendwie versuchen kann, die Dateien, die seit dem letzten Backup am Freitag, 9.1.2021 verändert wurden, wenigstens noch zu retten?

Mit Windows PE (Hiren's BootCD PE Windows 10) und GetDataBack habe ich es schon versucht, dort wird kein NTFS-Dateisystem gefunden, obwohl ich die komplette physikalische Festplatte danach mit Tiefenscan durchsuchen lassen habe.
GetDataBack Ergebnis.GIF

Komischerweise wird in HD Tune unter Windows PE für die zweite nun defekte Festplatte als Health Status für S.M.A.R.T "Ok" angezeigt.

HDTune_Health_ST3000DM001-1ER166.png

Das Programm "GSmartControl" meldet mehr Fehler. Textdatei im Anhang hochgeladen.

Oder kann ich auf die Festplatten keinen Zugriff haben, weil ich mit der bootfähigen CD nicht im UEFI gebootet habe, sondern mit BIOS?

Welche Tools/Methoden könnte ich noch verwenden?

Danke und lg
 

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Zuletzt bearbeitet:
AntonBa schrieb:
Komischerweise wird in HD Tune unter Windows PE für die zweite nun defekte Festplatte als Health Status für S.M.A.R.T "Ok" angezeigt.

AntonBa schrieb:
Das Programm "GSmartControl" meldet mehr Fehler. Textdatei im Anhang hochgeladen.
Das HD Tune ist steinalt. Und ok ist bei RSC=928 gar nichts.
GSmartControl ist ja noch übler, aber die Version ist ja recht alt. Kannst du mal eine aktuelle Version benutzen bzw. gleich CDI in der aktuellen Version (funktionieren beide als portable unter WinPE)?
AntonBa schrieb:
Meine Frage wäre jetzt, ob ich mit einem bootfähigen USB-Stick oder CD/DVD irgendwie versuchen kann, die Dateien, die seit dem letzten Backup am Freitag, 9.1.2021 verändert wurden, wenigstens noch zu retten?

Die Antwort wird wohl immer gleich ausfallen: Image unter Linux mit ddrescue oder ddrescue-gui ziehen. Von dem Image zieht man eine Kopie und arbeitet mit Datenrettungssoftware mit der Imagekopie.

Darf ich nebenbei auf meinen letzten Post hier verweisen von wegen Daten sofort sichern und so ;)
Nach 7 Jahren können diese (bekanntermaßen als nicht sonderlich zuverlässig geltenden) Seagates schon mal kaputt gehen. Ein Wunder, dass sie so lange gehalten haben.

AntonBa schrieb:
Mit Windows PE (Hiren's BootCD PE Windows 10) und GetDataBack habe ich es schon versucht, dort wird kein NTFS-Dateisystem gefunden, obwohl ich die komplette physikalische Festplatte danach mit Tiefenscan durchsuchen lassen habe.

Vermutlich weil kein NTFS Dateisystem vorhanden ist. Versuche es mal wie vorgeschlagen mit GetDataBack for FAT. Ansonsten wäre deine Platte wirklich komplett im Eimer. Besser wäre es ohnehin sofort ein Image zu ziehen um die Platte nicht weiter unnötig zu belasten.
 
Danke für die schnelle Hilfe!


Fusionator schrieb:
Das HD Tune ist steinalt. Und ok ist bei RSC=928 gar nichts.
GSmartControl ist ja noch übler, aber die Version ist ja recht alt. Kannst du mal eine aktuelle Version benutzen bzw. gleich CDI in der aktuellen Version (funktionieren beide als portable unter WinPE)?

Und was ist CDI und wo finde ich das?


Fusionator schrieb:
Darf ich nebenbei auf meinen letzten Post hier verweisen von wegen Daten sofort sichern und so ;)
Nach 7 Jahren können diese (bekanntermaßen als nicht sonderlich zuverlässig geltenden) Seagates schon mal kaputt gehen. Ein Wunder, dass sie so lange gehalten haben.

Die Daten sind gesichert mit Stand vom 9.1.2021 durch die externe Festplatte "Wöchentlich Ungerade". Wäre toll wenn ich die Dateien, die ich seither bearbeitet bzw. hinzugefügt habe noch retten könnte.


Fusionator schrieb:
Vermutlich weil kein NTFS Dateisystem vorhanden ist. Versuche es mal wie vorgeschlagen mit GetDataBack for FAT. Ansonsten wäre deine Platte wirklich komplett im Eimer. Besser wäre es ohnehin sofort ein Image zu ziehen um die Platte nicht weiter unnötig zu belasten.

Versteh ich nicht. Meines Wissen unterstützt FAT ja keine Festplatten größer als 2 TB und es müsste mich schon sehr täuschen, wenn ich die 3TB Festplatten, die nur eine Daten-Partition enthielten, nicht als NTFS formatiert hätte.
 
Die HDD1, die schon im Dezember funktionsuntüchtig wurde, habe ich jetzt aus Neugier unter Windows PE komplett formatiert (keine Schnellformatierung) und es klappte wirklich.

Formatierung HDD1.GIF

Sogar Dateien habe ich raufgeschrieben und das 2,54 GB große Image der defekten HDD2 gezogen (mit Lazesoft Disk Image & Clone, was in PE integriert ist). Die Größe scheint mir aber sehr komisch, da auf HDD2 etwa 2,3 TB Daten vorhanden waren.

Hier die Ergebnisse von CDI:

hdd1 mit CDI.GIF hdd2 mit CDI.GIF
 
Zuletzt bearbeitet:
1CH166: 313 defekte physische Sektoren wurden durch Reservesektoren ersetzt (ID-05), 11 Suchfehler (ID-07), weiters 1 Ende zu Ende Fehler (Fehler im internen Datenpfad der HDD, ID-B8), 9 Schreibfehler (ID-BB), älter sind die 18 Command Timeouts und 2 CRC Fehler.

Neben Oberflächenfehlern reicht schon der 1 Ende zu Ende Fehler um die Platte zeitnah zu ersetzten.

1ER166: 2.122 physische defekte Sektoren die durch Reservesektoren ersetzt wurden (ID-05), 2 SATA Downshift Errors (ID-07), 2.481 Command Timeouts (ID-BC), 38 Schreibfehler (ID-BD), 5.969 physische Sektoren können nicht gelesen werden, ob sie defekt sind zeigt sich erst beim nächsten Überschreiben selbiger.

Diese Platte dürfte Oberflächenfehler haben und sollte zeitnah ersetzt werden.
 
Inzersdorfer schrieb:
Neben Oberflächenfehlern reicht schon der 1 Ende zu Ende Fehler um die Platte zeitnah zu ersetzten.

Inzersdorfer schrieb:
Diese Platte dürfte Oberflächenfehler haben und sollte zeitnah ersetzt werden.
Nett ausgedrückt... Fast so, als würde man sich bei bestimmten Themen um political Correctness bemühen :D

Beide Platten sind natürlich Schrott und bestenfalls als Forschungsobjekt zu gebrauchen.

Ich komme bei der zweiten Platte bei 05 auf 16982 Sektoren. Ist das denn anders zu deuten bei einer 4K Platte?

@AntonBa
Ich verstehe nicht ganz, was du mit der „erfolgreichen“ Formatierung beweisen willst. Selbst wenn du noch Daten auf den Platten speichern kannst, sind beide Platten auf dem Weg ins digitale Nirvana. Und das eigentlich schon ab dem ersten auftretenden Lesefehler.

Einige sind übrigens der Meinung, dass eine Platte mit ID05 >0 getauscht gehört ;)
 
Fusionator schrieb:
Beide Platten sind natürlich Schrott und bestenfalls als Forschungsobjekt zu gebrauchen.

@AntonBa
Ich verstehe nicht ganz, was du mit der „erfolgreichen“ Formatierung beweisen willst. Selbst wenn du noch Daten auf den Platten speichern kannst, sind beide Platten auf dem Weg ins digitale Nirvana. Und das eigentlich schon ab dem ersten auftretenden Lesefehler.

Ja das ist mir schon klar, ich hätte nur gerne noch alle Dateien, die seit dem Backup vom 9.1.2021 geändert wurden, extrahiert, um so überhaupt keine Änderungen seit dem 9.1.2021 verloren zu haben.

Ich bin kein Festplatten-Experte und habe jetzt einfach so rumprobiert noch an die Daten zu kommen, aber ich vermute das das vergeblich ist?

Mit Windows PE und CheckDisk GUI habe ich die HDD2 mit Fix und Recover versucht zu reparieren,

CheckDisk Beginn Fix and Recover Mode HDD2.GIF

mit dem Ergebnis, das kurz nach dem Start das Programm sich aufhängt:

CheckDisk Ergebnis HDD2.GIF

Da ist nichts mehr zu retten aus meiner Sicht.
 
Fusionator schrieb:
Ich komme bei der zweiten Platte bei 05 auf 16982 Sektoren. Ist das denn anders zu deuten bei einer 4K Platte?
Die ST3000 sind ja Advanced Format HDD, folglich:
0x4526 = 16.982 logische Sektoren (512 Byte) = 2.122 physische Sektoren (4K).

Zeitnah ersetzten bedeutet (außer im Lockdown) am nächsten Werktag Ersatz besorgen.
 
AntonBa schrieb:
CheckDisk GUI habe ich die HDD2 mit Fix und Recover versucht zu reparieren,
Schlechte Idee eine sterbende Platte noch weiter zu belasten. Checkdisk kann keine defekte Platte reparieren. Es kümmert sich nur um die Integrität des Filesystems.

Das einzige was man da noch machen sollte:
Fusionator schrieb:
Image unter Linux mit ddrescue oder ddrescue-gui ziehen. Von dem Image zieht man eine Kopie und arbeitet mit Datenrettungssoftware mit der Imagekopie.

Es gibt hier genug ähnliche Threads zu dem Thema und die Antwort wird jedes mal gleich ausfallen.
Als beste und teuerste Option natürlich der Gang zum Datenretter.

Wenn du Glück hast liegen deine gesuchten Dateien nicht auf defekten Sektoren und sind vielleicht noch zu retten.
Wenn du Pech hast taucht ein defekter Sektor in der service area der Platte auf und du hast keinen Zugriff mehr.

Dazu aber wie geschrieben zuerst ein Image ziehen.

@Inzersdorfer

Danke für die Erläuterung, aber bist du dir sicher? Es ist schon einleuchtend, aber was ist dann z.B. bei 2 wiederzugewiesenen Sektoren? Das wären ja dann 0,25 Physische Sektoren und das haut irgendwie nicht hin.
 
[/QUOTE]
Fusionator schrieb:
Die Antwort wird wohl immer gleich ausfallen: Image unter Linux mit ddrescue oder ddrescue-gui ziehen. Von dem Image zieht man eine Kopie und arbeitet mit Datenrettungssoftware mit der Imagekopie.

Okay, klingt logisch.

Wenn ich das Image mit Linux gezogen habe, mit welcher Datenrettungssoftware soll ich dann weiter arbeiten?
 
Zuletzt bearbeitet:
Fusionator schrieb:
Die Antwort wird wohl immer gleich ausfallen: Image unter Linux mit ddrescue oder ddrescue-gui ziehen. Von dem Image zieht man eine Kopie und arbeitet mit Datenrettungssoftware mit der Imagekopie.

So, nach stundenlangem Versuch, die ddrescue-gui zu installieren, kann ich bald nicht mehr. Habe youtube-Videos angesehen, in Google gesucht, aber ich schaffe es einfach nicht.

Ich verwende die Live-CD Knoppix 8.6.

Bitte um Anleitung wie man das installiert.

Danke
 
Fusionator schrieb:
Am besten die einfachste Methode benutzen: Etwas Fertiges nehmen.
https://www.caine-live.net/page11/page11.html

Danke für den tollen Tipp. DDRescue-GUI läuft bereits.


Ist das normal dass das noch einige Tage dauert (die durchschnittliche Leserate liegt bei 2,2 MB/s)?

Ich habe folgende Einstellungen getätigt für den ersten Versuch:

"Set to best recovery" und "Do a soft run" und "use direct disk access". Passt das?

Obwohl es seit gestern Abend läuft, sind noch immer "0 B" unreadable data. Gibt es das wirklich bei meiner kaputten Festplatte?

Nachdem die Kopie fertig ist, werde ich die Wiederherstellung von Daten probieren. Mit Caine kann ich aber nicht auf NTFS formatierte Platten schreiben?
 
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich Caine Linux bisher noch nicht verwendet habe. 🤷‍♂️
ddrescue-gui habe ich unter Parted Magic mit intakten Festplatten/SSDs probiert und da war die Geschwindigkeit wirklich top.

AntonBa schrieb:
"Set to best recovery" und "Do a soft run" und "use direct disk access". Passt das?

Obwohl es seit gestern Abend läuft, sind noch immer "0 B" unreadable data. Gibt es das wirklich bei meiner kaputten Festplatte?
Da du ja "soft run" eingestellt hast, werden die defekten Sektoren ausgelassen und beim 2. (?) Durchlauf gelesen. Das Verhalten konnte ich bisher gar nicht beobachten, weil ich keinen defekten Datenträger zum testen hatte.

AntonBa schrieb:
Mit Caine kann ich aber nicht auf NTFS formatierte Platten schreiben?

Geht schon auch. Wie schreibt dann eigentlich ddrescue-gui seine Daten?

The important news is that CAINE 11.0, 10.0, 9.0, 8.0 and 7.0 block all the block devices (e.g. /dev/sda), in Read-Only mode. You can use a tool with a GUI named UnBlock present on Caine's Desktop.
 
Fusionator schrieb:
Geht schon auch. Wie schreibt dann eigentlich ddrescue-gui seine Daten?

The important news is that CAINE 11.0, 10.0, 9.0, 8.0 and 7.0 block all the block devices (e.g. /dev/sda), in Read-Only mode. You can use a tool with a GUI named UnBlock present on Caine's Desktop.

Die Zielfestplatte hatte ich mit Unblock auf writeable gesetzt.

Ich wollte zuerst das Image als Datei auf die NTFS-Partition schreiben, danach habe ich diese als ext formatiert, das half aber auch nichts.

Erst als ich bei ddrescue-gui alle Partitionen von der zielfestplatte gelöscht habe und die Direktkopie gewählt habe, funktionierte es. Davor kam immer die Meldung, das das ziel nicht schreibbar wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ist DDRescue-GUI bei 16% und es dauert noch etwa 13 Tage. Ist das nicht etwas lange?

Danach kann ich versuchen mit der Kopie meine NTFS-Dateien mit der Ordnerstruktur wiederherzustellen mit dem Tool "TestDisk"?
 
Das wird wohl nichts, aber Versuch macht klug, mehr als Nichts kann ja nicht dabei herauskommen.
 
Inzersdorfer schrieb:
Das wird wohl nichts, aber Versuch macht klug, mehr als Nichts kann ja nicht dabei herauskommen.

Es scheint so, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.

Wenn DDRescue-GUI fertig ist, kann ich versuchen mit der Kopie weiterzuarbeiten, und von dort meine NTFS-Dateien mit der Ordnerstruktur wiederherzustellen mit dem Tool "TestDisk"?
 
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