Hallo @ all,
OKeeeey, jetzt springt CB auch noch auf den Audio-Voodoo-Zug auf? Irgendetwas teueres, highendiges zu kaufen, weil man genug oder zuviel Geld hat, ist eine Sache. Aber Sachen zu verkaufen die bar jedweder wissenschaftlicher Logik sind, das nennt man Voodoo. Z.B. wenn man im 21. Jahrhundert irgendwelche Vorteile eines Röhrenverstärkers anpreist, die wissenschaftlich betrachtet völlig haltlos sind.
Nur mal so ein paar Zitate:
Das perfekte Sound-Erlebnis beruht auf einer simplen Grundlage – perfekter Stille. Tief im Innern des Monuments des Sounds liegt ein Raum aus reiner Stille, eingeschlossen durch Sennheiser-Technologie und bestens geschützt vor jeglicher Art von Interferenz.
Perfekte Stille? Das heißt doch nur, das Eigenrauschen des Verstärkers ist unterhalb der Hörschwelle. Dazu bedarf es weder an Marmor noch irgendwelcher Röhren. Das können teilweise schon AVRs unter 400€. In 7.1 wohlgemerkt nicht nur in (technisch betrachtet) popligem Stereo. Ob das Eigenrauchen dabei halb so groß, 10 mal kleiner, oder gar 1 Milliarde mal kleiner als die menschliche Hörschwelle ist spielt technisch überhaupt keine Rolle. So oder so - man hört nichts.
Die geringste Verzerrung, die jemals bei einem Klangwiedergabesystem gemessen wurde.
Das selbe in Grün. Zu vergleichen mit der FPS-Leistung in Spielen. Maximal können Monitore 144 FPS umsetzten. Wenn eine GraKa 200 FPS in einem Spiel, bringt ein SLI vielleicht 300, aber kein Mensch wird den Unterschied ohne Messgeräte feststellen können.
Ein patentiertes Schaltungsdesign, das die Vorzüge von Röhren- und Transistorverstärkern vereint. Umhüllende Quarzkolben, die jeglichen Schalleinfluss der Außenwelt auf die Röhren eliminieren. Alles, damit du dich entspannen und den perfekten Sound genießen kannst.
Und wieder reines Marketing-Geblubber ohne Gehalt und Sinn. Es gibt überhaupt
keine Vorteile eines Röhrenverstärkers. Er ist in jedem Punkt der irgendwie technisch messbar ist einem Transistorverstärker unterlegen, mal abgesehen von der Optik. Das war schon 1970 so, und genau deshalb verschwanden auch Röhren-Geräte sobald Transistoren in Massen billig herstellbar wurden. Ein oft genanntes Argument: "Ein Röhrenverstärker hört sich wärmer und voller im Klang an" ist eigentlich DER Beweis der Lüge. Denn ein idealer Verstärker muß ein Eingangssignal möglichst linear, d.h. ohne jede Klangverschlimmbesserung wiedergeben. Da das menschliche Gehör aber höchst subjektiv ist, werden die meisten Menschen ein in den Höhen und Tiefen verzerrtes Signal als angenehmer, besser empfinden. Daher kamen bald nach der Einführung von Transistoren auch Maßnahmen hinzu um beim klangreineren Transistorverstärker den Klang zu verfälschen damit es für den ahnungslosen Laien der Klang "besser" klingt. Das Ergebnis war Klangregelung in Form von Höhen- (bedingt) Mitten- und Tiefen-Regler. Ebenso irgendwelche Dynamikschalterchen bis hin zum eigenständigen Equalizer, den man in meiner Jugend einfach haben musste.
Aber richtig lächerlich wird das Ganze durch den "verminderten Schalleinfluss auf die Röhren". Weil ja Schall auch so einen enormen Einfluss auf ein niederfrequentes Signal in einem metallischen Leiter hat. Ich meine wie ungebildet muss man denn sein, um sich etwas derartig schwachsinniges andrehen zu lassen?
Wenn man unbedingt protzen muss, warum um Gottes Willen nicht mit etwas mit wenigstens z.T. Gegenwert? Ein rein digitaler Verstärker z.B., mit Marmor - der geilen Optik wegen - und ordentlichen Diamanten o.ä., aber 50.000€ für Röhren ohne jeglichen Nutzen ausgeben? Dann doch lieber ein Whirlpool-Bad in Dom Pérignon mit zwei vollbusigen Blondinen die bereit sind alles für dich zu tun, da kriegt man wenigsten etwas für sein Geld.