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Artikel-Update: Im Gespräch mit ComputerBase nahm SilentPower-Entwickler Holger Ficht Stellung zu einigen Ungereimtheiten rund um das Projekt. So stellte sich die Frage, wie ein kleines Startup ein solches Projekt realisieren will. Zudem führte unter anderem ein unvollständiges Impressum auf der Projektseite zu Zweifeln an der Seriosität des Projekts.
Folgend erläutert Ficht Hintergründe zur Entstehungsgeschichte und geht auf Fragen zur Fertigung sowie zu Risiken für Unterstützer ein.
Zunächst unbeantwortet blieb die Frage nach der Firma „FusionTech“, die im Impressum mit Nürnberger Adresse angegeben ist. Ein ComputerBase-Leser war vor Ort und konnte kein Klingelschild mit dieser Aufschrift entdecken. Was es damit auf sich hat erklärt Ficht wie folgt:
Letztlich haben die Entwickler für viele der aufkommenden Fragen eine Antwort parat, auch wenn damit nicht sämtliche Zweifel ausgeräumt werden. Für Crowdfunding-Projekte sind Ungereimtheiten wie ein unvollständiges Impressum und mangelnde Transparenz Gift, weshalb die jungen Entwickler hier eindeutig nachbessern müssen.
Wie der Homepage zu entnehmen ist, sind inzwischen über 19.000 Euro über die Schwarmfinanzierung zusammen gekommen, womit die Einnahmen seit gestern Mittag um etwa 5.000 Euro zunahmen. Im Blog wird zudem die Frage nach der Reinigung des Kupferschaums beantwortet. Demnach genüge es, diesen mit einem Staubsauger abzusaugen. Alternativen zur bisher angebotenen Hardware sind zur Zeit nicht vorgesehen, was sich jedoch nach erfolgreicher Finanzierung ändern könne.
Folgend erläutert Ficht Hintergründe zur Entstehungsgeschichte und geht auf Fragen zur Fertigung sowie zu Risiken für Unterstützer ein.
Holger Ficht schrieb:Allgemein zum Impressum, AGBs etc.: Wir wissen, dass das kein juristischer Höhepunkt ist. Unser Projekt war damals auf Indiegogo gelistet, welches aber zweimal ohne nähere Angaben gelöscht wurden. Wir mussten über Nacht eine komplett eigene Website hochziehen, um unsere Glaubwürdigkeit und die Ernsthaftigkeit des Projekts zu retten. Daher gibt es noch ein paar Baustellen. Dass das Impressum so nicht bleiben kann ist denke ich klar und wir werden das definitiv überarbeiten.
Ja, wir sind die drei „Core“-Entwickler des Teams. Ab und zu gibt es natürlich eine helfende Hand von Außerhalb (Tipps von technik-versierten Bekannten etc.).
Einen Großteil der Entwicklung und Forschung haben wir noch aus unserer Zeit als Studenten gemacht und bereits damals als Team zusammen gearbeitet und in unserer Freizeit gerne einzelne Komponenten zusammen gebaut. Wir haben zu unserer Zeit aus Spaß eine Soundkarte in einen Ultraschallscanner gelegt (wie das Laborgerät genau heißt weiß ich leider nicht mehr; es hatte ein Wasserbad mit destilliertem Wasser und ein Schallkopf hat das komplette Bauteil mit Hilfe von Ultraschall abgerastert) und konnten so das komplette Modell (mit allen Leiterbahnenschichten) studiern und virtuell nachbauen. Dabei ist die Grundidee entstanden, auch komplexere Bauteile nachzubauen und später auch zu kombinieren.
Wir entwickeln den SilentPower hauptsächlich in unserer Freizeit, da eine Haupttätigkeit mit all den Kosten (und bisher nicht festen Einnahmen) nicht möglich wäre.
Die einzelnen Komponenten, mit denen wir noch im Labor getestet und gearbeitet haben, stammen von verschiedenen Lieferanten. Komplizierte Bauteile wie CPU, GPU, SSD-Chips etc. kaufen wir extern hinzu. Das ist der Grund, weshalb der SilentPower so günstig ist. Wir brauchen wirklich nur die OEM-Bauteile. Das ganze Mainboard-Design etc ist mehr oder weniger unsere eigene Freizeit-Leistung. Und wir sind sehr stolz darauf, was wir in den letzten zwei Jahren erreichen konnten. Man muss nur etwas verbissen sein und sich stark mit der Materie befassen ;-)
Für die Endmontage (Serienfertigung) haben wir eine kleinere Firma gewinnen können. Wichtig für uns war, dass die Produktion innerhalb von sechs Wochen nach Eingang der Zielsumme beginnen kann. Dabei haben wir uns bewusst für keinen großen Hersteller entschieden, um die Flexibilität zu wahren. Zu der Zulieferfirma möchten wir uns bewusst (noch) nicht äußern, weil diese sonst zahlreiche Fachfragen von Interessierten erhalten aber diese auf Grund der Verträge wieder an uns schicken müssen. Diese Arbeit möchten wir der Partnerfirma ersparen.
Zum Risiko: Es gibt zwei Möglichkeiten: Die Zielsumme wird erreicht und wir geben das an den Hersteller weiter, der die SilentPower für uns bauen wird. Wenn das aus irgendeinen Grund nicht passiert oder wir die Zielsumme nicht erreichen können, dann erhalten die Unterstützter ihr Geld zurück. Das ist Vertraglich so geregelt und dieses „Rückgaberecht“ der Investition erhalten unsere Vorbesteller auch durch Bestätigung der AGBs. Da aber drei Personen über die Finanzen wachen und unser Projekt keine Eintagsfliege werden soll, können wir uns einen zu lockeren Umgang mit den Investitionsvermögen nicht erlauben. Aber zur Frage: Die Chance, das Geld zu verlieren, ist nicht größer als bei anderen Crowdfunding-Projekten. Und hier fällt mir kein Fall ein, wo ein Totalausfall zu beklagen wäre (bitte um Korrektur, falls ich hier falsch liege).
Ich hoffe, ich konnte einige Unsicherheiten beseitigen. Uns ist bewusst, dass solche Projekte, bei denen die Unterstützer erst in einigen Monaten ihre Gegenleistung in Händen halten werden, das mit einer gewissen Skepsis betrachten.
Zunächst unbeantwortet blieb die Frage nach der Firma „FusionTech“, die im Impressum mit Nürnberger Adresse angegeben ist. Ein ComputerBase-Leser war vor Ort und konnte kein Klingelschild mit dieser Aufschrift entdecken. Was es damit auf sich hat erklärt Ficht wie folgt:
Wir haben dort ein kleines Büro gesponsert bekommen (als Untermieter) damit wir als Team eine Anschrift haben. Ja, das mit dem Klingelschild muss der Vermieter endlich mal machen… Aber das ist wirklich nur die Anschrift. Arbeiten kann man dort nicht, wir machen fast alles ausschließlich privat und dürfen in Uni-Laboren arbeiten.
FusionTech nennen wir uns als Team und werden das auch als Unternehmen in wenigen Tagen anmelden. Wir haben mit der Entscheidung noch gewartet weil einige juristische Fragen zu klären waren und wir überhaupt wissen wollten, ob den SilentPower jemand haben will und ob ein dauerhaftes Geschäft sinnvoll ist.
Letztlich haben die Entwickler für viele der aufkommenden Fragen eine Antwort parat, auch wenn damit nicht sämtliche Zweifel ausgeräumt werden. Für Crowdfunding-Projekte sind Ungereimtheiten wie ein unvollständiges Impressum und mangelnde Transparenz Gift, weshalb die jungen Entwickler hier eindeutig nachbessern müssen.
Wie der Homepage zu entnehmen ist, sind inzwischen über 19.000 Euro über die Schwarmfinanzierung zusammen gekommen, womit die Einnahmen seit gestern Mittag um etwa 5.000 Euro zunahmen. Im Blog wird zudem die Frage nach der Reinigung des Kupferschaums beantwortet. Demnach genüge es, diesen mit einem Staubsauger abzusaugen. Alternativen zur bisher angebotenen Hardware sind zur Zeit nicht vorgesehen, was sich jedoch nach erfolgreicher Finanzierung ändern könne.