Achtung, ich verwende die Bezeichnung Paypal im Folgenden jetzt mal stellvertretend für Finanzdienstleister die irgendwie Käuferschutz garantieren wollen.
WhiteShark schrieb:
Wenn Paypal Käuferschutz anbieten will, dann müssen die das natürlich aus eigener Tasche bezahlen und nicht Richter spielen und fremde Gelder einbehalten oder einziehen.
Paypal bietet also dieses Crowdfunding Tool an. Dann kommen ihnen Zweifel an der Seriosität und wenn sich diese am Ende als berechtigt herausstellen, soll Paypal aus eigener Tasche die Kunden entschädigen und den Betrügern deren Kohle überlassen? Oder von woher soll die Kohle kommen, wenn Paypal entgegen begründeter Zweifel die Sache hat über die Bühne gehen lassen?
WhiteShark schrieb:
Warum sollte der Verkäufer, oder hier der Crowdfunder auf sein Geld verzichten, nur weil eine Firma wie Paypal meint Richter spielen zu dürfen.
Das Einfrieren von mindestens einem Teil der Kohle ist hier doch absolut unumgänglich. Machen sie es nicht und geben das z.B. direkt an die Ermittlungsbehörden weiter, passiert Folgendes: Betrüger kriegt über kurz oder lang Wind von der Sache und macht sich erstmal mit der Kohle aus dem Staub. Da dürfte es dann ein wenig schwierig werden, die geprellten Käufer zu entschädigen - wer auch immer das dann tut.
Mal ganz davon abgesehen, dass ich nicht weiß, inwiefern Paypal da der Staatsanwaltschaft überhaupt einen Tipp geben darf. Das riecht dann ein bisschen nach Steuer-CD und hätte genauso ein Gschmäckle.
Btw, wenn sich die ganzen Zweifel als unbegründet herausstellen, kann das Geld doch nach 1-2 Wochen wieder fließen.
Den Blog-Einträgen jedenfalls war zu entnehmen, dass Paypal im Prinzip einen Businessplan sehen wollte. Den musst du wirklich jedem vorlegen, von dem du Kohle sehen willst. Sei es eine Bank, ein privater Investor oder sonst wer. Hier hat Paypal imho nichts anderes gemacht, als genau diesen sonst üblichen Plausibilitätscheck in Vertretung für seine Kunden durchgeführt.
Übrigens: Unterstützer des Projekts haben hier zwei AGBs zugestimmt. Einmal der von Paypal, in der drin steht 'kann sein, dass wir deine Kohle vorübergehend einfrieren wenn da Betrugsabsichten hinter dem Projekt stehen. In dem Fall kriegst du sie nach einer Prüfung wieder' und der AGB von Fusiontech/Silentpower/Holger Fichts Basement, in der zwar steht, dass sie dir die Kohle zurück zahlen, bei der es aber schon ohne betrügerische Absichten fraglich ist, ob sie das denn könnten.
Was wäre dir als Unterstützer jetzt lieber? Wenn sich PP durchsetzt und vorübergehend deine Kohle einbehält oder wenn sich der Betrüger durchsetzt und mit deiner Kohle türmt?
WhiteShark schrieb:
Das Blöde ist, das Paypal von vielen solange benutzt wird, bis Paypal mal willkürlich das Konto einfriert, oder Geld zurückholt, weil der Käufer betrügt. Nur dann ist es bereits zu spät.
Deswegen hab' ich ja oben geschrieben, dass das alles stellvertretend zu sehen ist. Paypal mag andernorts ihre Kompetenzen überschreiten, was garantiert unangenehm werden kann.
Vom Prinzip her machen sie in diesem speziellen Fall allerdings alles richtig.