Sinn und Unsinn von "geschlechtergerechter" Sprache

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Der Gender-Irrsinn der Dauerempörten geht in die nächste Runde. Zumindest in den USA, wo die Demokraten jetzt Aufwind haben. Dabei dachte man, im Englischen gäbe es diese Probleme nicht.... aber wo keine sind, macht man eben welche:

Begriffe wie Vater, Mutter, Sohn, Tochter, Onkel, Cousin oder Neffe sollen durch Elternteil, Kind, Geschwister, Geschwister des Elternteils, Kind des Geschwisters ersetzt werden. Auch Wörter wie Seemänner oder Chairman (Vorsitzender) dürften den Forderungen der Demokraten zufolge nicht mehr verwendet werden. Statt dessen solle es Seefahrer oder Chair (Vorsitz) heißen.
Am Sonntag hatte der demokratische Kongreßabgeordnete und Pastor Emanuel Cleaver für Gelächter gesorgt, weil er ein Gebet im Repräsentantenhaus mit den Worten „Amen und Awomen“ beendet hatte. „Men“ bedeutet im Englischen Männer und „Women“ heißt Frauen. Mit Männern hat das Wort allerdings nichts zu tun. Amen stammt aus dem Hebräischen und bedeutet „so sei es“. In seinem Gebet bat der Demokrat unter anderem dafür, Gott möge dem neuen Kongreß die Kraft geben, Selbstsucht, Vorurteile und Ideologie zu überwinden.
https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2021/gender-repraesentantenhaus/

Wie gesagt: fordern kann jeder gerne. Gefährlich wird’s erst, wenn man den plärrenden Minderheiten immer (!) und bei allem (!) nachgibt, ohne vorher nachzudenken. Dann diskriminiert man nämlich die Mehrheit, die sich an solche Vorgaben halten muss ... und die leider zu oft schweigt und dann eben mit den Ergebnissen leben muss. Es regiert nicht die Mehrheit, sondern die, die aktiver sind.

(Ein großer Unterschied. Bei 50% Wahlbeteiligung und ~60 Mio Wahlberechtigten bedeuten ~15 Mio die absolute Mehrheit oder ~3 Mio einen Anteil von 10%, mit dem man über das Schicksal von 80+ Mio entscheiden darf, da man ja mehrheitsbildend ist. Wer da noch bei den Radikalparteien wie Linke, AfD, Grüne von „Großteil“ oder „Mehrheit“ der deutschen Wähler faselt, hat den Schuss nicht gehört. Worte müssen weise gewählt und noch weiser gehört werden. Deren inhärente Bedeutung ist nicht immer das, was man versteht, sondern meist nur das, was man verstehen soll - oder möchte)

Ist ja alles kein Problem. Macht ja kaum Umstände.
Kleiner Finger/ganze Hand begreift man da nicht. Und schwuppdiwupp erntet man Shitstorms, wenn man von Lehrern oder Doktoren spricht 🤦🏼‍♂️

Dass die Begriffe entweder ihren Wortstamm im Lateinischen oder Altgriechischen haben und gar nicht geschlechtsbezogen gemeint sind (Doktor, Professor, ...) oder sich eben auf „Mensch“ beziehen (nicht auf „Mann“), ist da egal. Es geht nicht um Fakten oder Sinnhaftigkeit. Es geht um die eigenen Emotionen, denen sich alle gefälligst zu fügen haben. Hier passt wieder sehr gut das schreiende Kind an der Supermarktkasse, dem man dann doch nachgibt, nur um sich zu wundern, warum es sein Verhalten nicht ändert und denkt, alles dreht sich um seine Bedürfnisse 🤷🏼‍♂️

Aber vielleicht gibts ja auch bald „die Menschin“. Diese Basis könnte dann zumindest bei dem Gender-Geschwurbel der „Generation MeMyselfAndI“ hilfreich sein.

Awoman
 
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Hallo

DerOlf schrieb:
Einen Unterschied, der lediglich auf einem Stück Bürokratie beruht, kann man meinetwegen ignorieren.
Mit diesem Argument können wir uns die gesamte Diskussion um Gender/Geschlechter sparen und das Thema ignorieren.
Es war doch auch nur ein Stück Bürokratie das man früher nur die Geschlechter Männlich und Weiblich unterschieden hat.

Grüße Tomi
 
Wörter sollen doch möglichst prägnant und zielgenau etwas fokussieren. Genau das verhindert der Genderschwachsinn. Wenn ich Vater ausdrücken will, schreibe ich eben nicht Elternteil.
Welch eine Ressourcenverschwendung für absolut keinen inhaltlichen Mehrwert. First world problems halt.
 
Tinkerton schrieb:
Dass die Begriffe entweder ihren Wortstamm im Lateinischen oder Altgriechischen haben und gar nicht geschlechtsbezogen gemeint sind (Doktor, Professor, ...) oder sich eben auf „Mensch“ beziehen (nicht auf „Mann“), ist da egal. Es geht nicht um Fakten oder Sinnhaftigkeit.
"Doktor" leitet sich über das lateinische Verb "docere" her, welches mit "lehren" zu übersetzen ist.
Der "Doktor" ist also ein "Lehrender" bzw. "Lehrer" (im weiblichen wäre es lateinisch übrigens "Doktrix") ... wenn der Begriff irgendwo weitab seiner Wortherkunft und seines Wortsinnes genutzt wird, dann bei Ärzten ... denn die sind zwar Gelehrte, aber nicht zwingend Lehrer.
Der Wortstamm ist aber auch im lateinischen schon männlich (was man an der Endung auf "-or" auch erkennen kann).

"Doktor" ist von seiner lateinischen Wortherkunft seit langem gelöst, denn es ist für uns einfach nur der zweithöchste akademische Grad. Dass das mal was mit lehren (docere) zu tun hatte, ist den meisten von uns nicht bewusst.

"Professor" ist noch näher an seinem Ursprung im lateinischen. Wortherkunft aus "öffentlicher Lehrer" bzw. "Bekenner", "Erklärer" und noch einiges mehr. Aber auch hier ist der Wortstamm im lateinischen männlich (wieder die Endung auf "-or").

Durch die Argumentation über die Wortherkunft lässt sich nichts erreichen ... sorry, aber auch die Griechen und Römer hatten in ihren Sprachen keine "neutralen" Berufsbezeichnungen.

Und gerade die beispiele Doktor und Professor stammen keinesfalls aus der Antike, sondern aus dem Spätmittelalter. Latein wurde bei diesen Begriffen nur genutzt, weil das damals nunmal die Sprache der Wissenschaften war. Die lateinische Benennung der akademischen Titel hatte schon im Mittelalter Tradition.
Ergänzung ()

downforze schrieb:
Wenn ich Vater ausdrücken will, schreibe ich eben nicht Elternteil.
Genau solche Blüten gehen auch mir viel zu weit.
Vater ist eindeutig definiert ... es ist ein Wesen, dessen Beitrag zur biologschen Fortpflanzung in einer Samenspende besteht, während die Mutter eine Eizelle beisteuert.
Vater, Mutter, Kind.
Ich könnte mich noch auf eine Benennung wie bei Tierarten einlassen ... "Männchen, Weibchen, Junges" ... aber das ist einigen Menschen ja nicht besonders genug.

Ich bekomme bei solchen Vorschlägen auch immer zu viel ... als wolle man die biologische Realität der zweigeschlechtlichen Fortpflanzung beim Menschen wegreden. Was soll damit überhaupt erreicht werden?
Dass zwischen "Elternteil A" und "Elternteil B" gewissen Unterschiede existieren und Kinder das irgendwann auch merken, hat nichts mit der Bennenung als "Mutter" und "Vater" zu tun, sondern mit den biologischen Funktionen der so benannten Körper (an einer männlichen Brustwarze kann ein Kind nuckeln wie es will, da kommt einfach nichts raus).

Ich habe nichts gegen geschlechtsspezifische Benennungen, wenn sie sich auf einen einzelnen Menschen mit einem eindeutig benennbaren Geschlecht beziehen ... so wie das z.B. bei "Vater" oder "Mutter" (und all den anderen Verwandschaftsbezeichnungen) der Fall ist.

Dabei, statt "Seemann" nun einfach "Seefahrer" zu sagen (oder statt "Chairman" nur noch "Chair"), sehe ich kein Problem (ausser der immer noch rein männlichen Bezeichnung Seefahrer) ... mal abgesehen von Gewöhnung ... wahrscheinlich ist Letztere das größte "logische" Hindernis.
Ergänzung ()

Tomislav2007 schrieb:
Es war doch auch nur ein Stück Bürokratie das man früher nur die Geschlechter Männlich und Weiblich unterschieden hat.
Ja ... und es geht darum, dieses Stückchen Bürokratie an veränderte Bedürfnisse und Befindlichkeiten anzupassen. Männlich und Weiblich waren noch nie ganz ausreichend, und die bisher etablierte Unterdrückung alles Abwichenden ist eben in die Kritik geraten (Umerziehungs- bzw. Heilungsversuche bei Homosexuellen, Zwangssterilisation bei promiskuitiven Frauen, willkürliche chirurgische Anpassung uneindeutiger Geschlechtsteile ... und eine ganze Litanei an "Erziehungssprüchen" ala "sowas macht ein Mädchen nicht", "Ein Indianer kennt keinen Schmerz" und so weiter).

Es hat seinen Grund, weswegen wir weinerliche jungs als "Heul-Suse" bezeichnen ... denn im Grunde ist das ein Angriff auf die Männlichkeit, und greift das Individuum damit direkt an einem Teil seiner Identität an, von dem dieses glaubt, er sei ein teil seiner "Essenz". Das perfide dabei ... genau deswegen funktioniert das ... der Junge hat keine Lust als Heul-Suse bezeichnet zu werden, und wird demnach versuchen, "sich zusammen zu reißen".

Warum empfinden wir "Mannweib" oder "Tunte" als Schimpfworte?
Die so benannten Körper zeigen einfach nur Verhalten, welches wir aufgrund äusserlicher Körpermerkmale für "unpassend" erachten. Und DAS ist doch der eigentliche Blödsinn ... körperlich gibt es nichts, was mich als Mann davon abhalten könnte, Kleider zu tragen, die Beine überzuschlagen, affektiert zu sprechen oder eine "Fallhand" zu zeigen. Es sind die Reaktionen des Umfeldes, die daraus eine "Unmöglichkeit" zu machen versuchen, oder eben bei mir für Unbehagen sorgen. Einen in mir selbst liegenden Grund, irgendwas zu tun oder zu lassen, was mein Körper unabhängig seines Geschlechts tun kann, gibt es nicht.
Die Brechstange heißt Anerkennung ... und genau deswegen zwingen wir uns selbst gewisse Verhaltensmuster auf, die unsere Gesellschaft als "männlich" bzw. "weiblich" klassifiziert hat. Mensch sein alleine reicht für Anerkennung durch andere halt nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tinkerton schrieb:
Auch Wörter wie Seemänner oder Chairman (Vorsitzender) dürften den Forderungen der Demokraten zufolge nicht mehr verwendet werden.
Unsinn. Die Sprache im Regelwerk des Repräsentantenhauses wurde geändert, es wurden keine neuen Regeln eingeführt.

Konkret soll zum Beispiel in House Rule XXIII dieser Absatz geändert werden:
As used in this paragraph, the term “relative” means an individual who is related to the Member, Delegate, or Resident Commissioner as father, mother, son, daughter, brother, sister, uncle, aunt, first cousin, nephew, niece, husband, wife, father-in-law, mother-in-law, son-in-law, daughter-in-law, brother-in-law, sister-in-law, stepfather, stepmother, stepson, stepdaughter, stepbrother, stepsister, half brother, half sister, grandson, or granddaughter.
In Zukunft soll es heißen
As used in this paragraph, the term “relative” means an individual who is related to the Member, Delegate, or Resident Commissioner as parent, child, sibling, parent’s sibling, first cousin, sibling’s child, spouse, parent in-law, child-in-law, sibling-in-law, stepparent, stepchild, stepsibling, half-sibling, or grandchild’
OH NOES!!!!11111

Das lustige ist, dass du dich über "Dauerempörte" aufregst die sich Probleme suchen würden um sich aufzuregen, aber dann selbst eine harmlose Änderung komplett verdreht wiedergibst um dich darüber aufregen zu können :D

Vermutlich würde dir sowas seltener passieren, wenn du andere Quellen als ein weit rechtes Propagandablättchen heranziehen würdest ;)

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downforze schrieb:
Wenn ich Vater ausdrücken will, schreibe ich eben nicht Elternteil.
Und wenn du einen beliebigen Elternteil ausdrücken willst, schreibst du "Elternteil". Wo ist das Problem?
 
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Darktooth schrieb:
Und wenn du einen beliebigen Elternteil ausdrücken willst, schreibst du "Elternteil". Wo ist das Problem?
Eventuell liegt das so ähnlich, wie bei Serdar Somuncu's "BILD"-Programm?

An einer Stelle hat der sich über eine fehlende Altersangabe aufgeregt (ich weiß nicht, ob das noch immer so ist, aber eine zeit lang hatte jeder Name in BILD in Klammern eine Altersangabe).
Wenn man nur "Elternteil" sagt, dann fehlt ja die äusserst wichtige Info darüber, was das betreffende Individuum zwischen den Beinen hat ... vollkommen egal, ob das am ende in etwa so wichtig ist, wie die Altersangaben in BILD es waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es lustig, wie einige sich immer über den angeblichen Quatsch Gendergerechtersprache auslassen und von "Dauerempörten" reden, dabei selbst jedoch die einzigen sind die sich über etwas empören.

Ich persönlich finde an Gendergerechtersprache nichts falsch, zumindest in dem Sinne als das mir nicht klar ist warum man sich darüber so ereifern kann, dass man das als den Untergang des Abendlandes tituliert. In meinen Augen tut es halt keinem weh.
 
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Wenn man sich die beiden zitierten Textstellen ansieht (alte und neue Fassung der House Rule XXIII in Beitrag #365), sollte auffallen, dass die Änderung durchaus im Sinne einer Sprachökonomie gedacht ist ... denn die Aufzählung in dieser Regelung ist dadurch um eine ganze Zeile kürzer geworden.

Das ist im Grunde ja die gleiche Herangehensweise, wie wenn man statt "Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer" einfach "Lernende und Lehrende" schreibt.
Ergänzung ()

aRkedos schrieb:
In meinen Augen tut es halt keinem weh.
Da dieses Statement von beiden Seiten kommt, steht es als zentrales Problem da.

Für den, der da nicht weiter drüber nachdenkt, tun auch die geschlechtsspezifischen Bezeichnungen für geschlechtsheterogene Gruppen keinem weh.
Der definiert sie einfach als neutral und nur auf "Mensch" bezogen.

Leider scheint es aber dennoch Menschen zu geben, denen das wehtut.
Und andersrum ist es das gleiche. Das Gendern scheint einigen unglaubliche Schmerzen zu bereiten.

Das nicht ebenso als persönliche Befindlichkeit zu betrachten, wie den Anstoss an als "männlich" empfundenen Gruppenbezeichnungen, wäre bigott.
Es stellt das eigene Befinden über das anderer und man tut damit genau das, was man der Gegenseite vorwirft (Überbewertung des persönlichen Empfindens).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kanns nicht lassen - noch ein Beispiel.

Wenn "Lehrer" neutral ist, warum fühlt sich ein Satz wie "Gertrud F. ist eine gute Lehrer" dann falsch an?
Wenn "Schüler" neutral ist, warum fühlt sich dann "Miriam G. ist eine gute Schüer" falsch an?

Eine einfache Erklärung wäre doch, dass diese beiden Begriffe eben doch nicht so ganz neutral gedacht werden (können) und unsere Sprachgewohnheiten bei einem weiblichen Vornamen sowie den in den Beispielsätzen eindeutig weiblichen Flexionen "eine" und "gute" uns eben auch das Suffix "-in" erwarten lassen.
Formuliert man das ganze männlich (mit "ein" und "guter"), stört nur noch der weibliche Vorname.

Nachtrag:
"Eine" und "gute" sind kontextabhängig eindeutig weiblich ... der jeweilige Kontext kann nicht ignoriert werden, ganz egal wie hübsch einem die Argumentation erscheint, die dabei herauskommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
ch kanns nicht lassen - noch ein Beispiel.

Wenn "Lehrer" neutral ist, warum fühlt sich ein Satz wie "Gertrud F. ist eine gute Lehrer" dann falsch an?
Wenn "Schüler" neutral ist, warum fühlt sich dann "Miriam G. ist eine gute Schüer" falsch an?
Ist das wirklich ein Argument von dir? Das ist überraschend schwach.
Die Antwort lautet natürlich, dass der Genus von "Lehrer" Maskulin ist und "eine Lehrer" daher grammatikalisch falsch ist, da es korrekt "ein Lehrer" heißen muss.
Das Wort "Lehrer" ist grammatikalisch maskulin, aber der Begriff Lehrer kann natürlich eine Person jeglichen Geschlechtes bezeichnen. Alles andere sind gedankliche Fehlleistungen, die man mit guter Schul-Erziehung sicherlich in den Griff bekommt.
 
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@BeBur:
Danke für ein weiteres ad hominem.

BeBur schrieb:
Alles andere sind gedankliche Fehlleistungen, die man mit guter Schul-Erziehung sicherlich in den Griff bekommt.
Dann ist also die ganze Genderdebatte die Folge unzureichender Indoktrination?
Den Leuten muss nur eingeprügelt werden, wie man "richtig" denkt und dann teilen sie (mangels logischer Alternativen) deine Ansichten ganz automatisch?
Ergänzung ()

Nur, um nochmal nachzuhaken:
Dann wäre "Miriam G. ist ein guter Schüler" also grammatikalisch korrekt?
Ergänzung ()

BeBur schrieb:
Das Wort "Lehrer" ist grammatikalisch maskulin, aber der Begriff Lehrer kann natürlich eine Person jeglichen Geschlechtes bezeichnen.
Das kann der Begriff "Lehrkraft" auch, obwohl der grammatikalisch halt (leider) eher feminin ist (die Kraft).

Es gibt Alternativen, die auch ohne Erziehung, Denken oder einen Willensakt neutral sind ... aber die sind halt ungewohnt.
 
Zuletzt bearbeitet:
DerOlf schrieb:
@BeBur:
Danke für ein weiteres ad hominem.
War als Kompliment gemeint, deine Argumente sind überlicherweise recht gut.

DerOlf schrieb:
Dann ist also die ganze Genderdebatte die Folge unzureichender Indoktrination?
DerOlf schrieb:
Es gibt Alternativen, die auch ohne Erziehung, Denken oder einen Willensakt neutral sind ... aber die sind halt ungewohnt.
Im Gegenteil sind doch diejenigen, welche Sprachveränderungen anstreben die, die hier Indoktrination voran treiben sogar teilweise mit Zwang (im ÖD z.B.) arbeiten und neue Grammatik Plus Semantik erfinden, die es soch noch nicht gab und aktiv in der Gesellschaft verbreiten wollen. Sternchen oder Großbuchstaben mitten im Wort als Neuschöpfungen sollen ohne Erziehung, Denken oder Willensakt antrainiert werden? Gewiss nicht.
Dagegen steht eine intensivere Bildung darüber, wie sich das mit der Unterscheidung von Syntax und Semantik im Deutschen verhält.
 
Zuletzt bearbeitet: (Blödsinn)
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BeBur schrieb:
Sternchen oder Großbuchstaben mitten im Wort als Neuschöpfungen sollen ohne Erziehung, Denken oder Willensakt antrainiert werden?
An diese Spielarten hatte ich bei "neutrale Alternativen" auch ganz sicher nicht gedacht.
Ob ich nun endlose Aufzählungen mit verschiedenen Genii (passt das als Plural zu Genus?) oder immer länger werdende Ketten von Sonderzeichen in den Worten dadurch vermeide, ist mir echt egal.

Mir geht es um Bezeichnungen, die einen genus, der mit einem biologischen Geschlecht verknüpft gedacht werden kann, einfach nicht nötig haben.

Z.B. die Begriffe mit endung auf "Kraft" ... nix "VerkäuferIn" nix "Verkäuf*er*in" sondern einfach "Kassenkraft".
Der größte Vorteil ... Kassenkraft kann sich tatsächlich auch auf Kampfhubschrauber beziehen ... denn ein Geschlecht steckt da nunmal nicht drin.

Um diese Art von Neutralität geht es mir persönlich ... und die erreicht man weder mit binnen-I, noch mit Sternchen oder was auch immer. Denn das werden immer nur Erweiterungen des Bestehenden bleiben ... und die ändern bekanntlich sehr wenig an den Bedeutungen. Genau um Letztere geht es aber, denn bei denen setzen auch Diskriminierung und Unterdrückung an. Genau bei den Bedeutungen beginnt ein als "heteronormativ" wahrnehmbares "Genderregime".
Der Ursprung dieses Systems IST Indokrination ... man erkennt das nur nicht so leicht, weil das, was da indoktriniert wird, uns allen seit Jahrhunderten als "normal" und "richtig" erscheint.
Es ist extrem schwierig, seine eigene Normalität zu hinterfragen ... aber wenn man das nicht tut, wird man wahrscheinlich auch nicht entdecken, wie viel "Norm" (und damit Willkür) in Begriffen wie "normal" und "Normalität" steckt.
 
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DerOlf schrieb:
Wenn man nur "Elternteil" sagt, dann fehlt ja die äusserst wichtige Info darüber, was das betreffende Individuum zwischen den Beinen hat
Vorher hätte man "Vater oder Mutter" gesagt, das ist auch nicht eindeutiger ;)

So ein ähnliches Bohei gab es vor ein paar Jahren auch schonmal in Deutschland, wegen zwei Formularfeldern. Ein Feld "Vater" und ein Feld "Mutter" passt für viele Familienkonstellationen nicht, man will sicher nicht von jedem Formular 6 verschiedene Varianten (Mutter-Vater, Mutter-Mutter, Vater-Vater, Mutter-Nichtbinär, Vater-Nichtbinär, Nichtbinär-Nichtbinär) haben, also steht da jetzt "Elternteil 1" und "Elternteil 2".
AfD und CSU haben sich trotzdem wochenlang darüber aufgeregt, dass angeblich die Worte "Mutter" und "Vater" verboten worden wären...


aRkedos schrieb:
Ich finde es lustig, wie einige sich immer über den angeblichen Quatsch Gendergerechtersprache auslassen und von "Dauerempörten" reden, dabei selbst jedoch die einzigen sind die sich über etwas empören.
"Die einzigen" finde ich jetzt etwas übertrieben, ein paar Knalltüten gibt es überall. Tendentiell muss ich dir aber zustimmen, Leute die offensichtlich auf der Suche nach einen Grund zum Aufregen sind und sich notfalls einen Grund ausdenken sehe ich wesentlich häufiger bei den "Gendergegnern" als bei denen, denen sie genau das vorwerfen :D
 
Hallo

DerOlf schrieb:
Ich kanns nicht lassen - noch ein Beispiel.

Wenn "Lehrer" neutral ist, warum fühlt sich ein Satz wie "Gertrud F. ist eine gute Lehrer" dann falsch an?
Wenn "Schüler" neutral ist, warum fühlt sich dann "Miriam G. ist eine gute Schüer" falsch an?

Ich kanns nichts lassen - noch ein Beispiel.

Wenn "Lehrende" neutral ist, warum fühlt sich ein Satz wie "Gerhard F. ist ein guter Lehrende" dann falsch an ?
Wenn "Lernende" neutral ist, warum fühlt sich dann ein Satz wie "Martin G. ist ein guter Lernende" falsch an ?

Lehrende und Lernende ist nicht Geschlechtsneutral/Geschlechtergerecht, Lehrende und Lernende ist "Verweiblichung", also eine Diskriminierung in die entgegengesetzte Richtung.
Geht es bei der angeblichen Geschlechtsneutralität/Geschlechtergerechtigkeit um Neutralität/Gerechtigkeit oder geht es darum Menschen mit Penishintergrund zu diskriminieren ?

Grüße Tomi
 
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die struktur läßt sich ned ändern. und durchgeplante sprachen funktionieren ned. und konstruierte waren bis dato auch eine katastrophe.
oder kennt wer ein epos oder poisie auf esperanto?

und im deutschen ist es das grammatikalische geschlecht, das den ton angibt, ned das natürliche.
kann übereinstimmen, muß ned.
aber eh in beide richtungen, an sich neutral.

eine frau mag "der dienstbote" sein, genauso wie ein mann "die ordonanz" sein mag.

aber die ganze art, wie die diskussion (ned ihr!) abrennt, ist sooo unglaublich deutsch.
 
whats4 schrieb:
oder kennt wer ein epos oder poisie auf esperanto?
Ich wüsste nicht wie das belegen soll, dass eine durchgeplante Sprache nicht funktionieren soll oder eine Katastrophe sein soll.
 
Das Problem ist die Akzeptanz. Also genau das, worum es hier seit 19 Seiten geht.
 
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@Tomislav2007:
Singular und Plural sollte man schon unterscheiden können.

Wenn ich "Lernende und Lehrende" als Ersatz für "Schüler, Schülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen" (alles Plural ... leider sieht man das im Deutschen ohne Artikel eben nur an weiblichen Worten) vorschlage, dann habe ich dabei doch wahrscheinlich auch eher den Plural im Sinn.

Deine Beispielsätze sind also falsch, weil die den falschen Numerus benutzen ... man kann deine Beispielsätze aber zusammenfassen, und dann steht da halt, "Gerhard F und Martin G sind gute Lehrende", was zumindest bei mir runtergeht, wie Öl.

Für den Singular schlug ich "Lehrkraft" vor ... und mit diesem Wort ist auch an deinen Beispielsätzen nichts mehr falsch (wenn du die Artikel nicht durcheinander bringst).


Ausserdem:
Wenn Männer UND Frauen (und alle anderen) gleichermaßen diskriminiert werden, dann ist es keine Diskriminierung mehr, sondern Gleichbehandlung ... dann werden halt einfach alle gleich scheiße behandelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

DerOlf schrieb:
verschissene Machos
Hast du als angeblich gebildeter Mensch so eine Ausdrucksweise nötig ?

Grüße Tomi
 
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