"Friseuse" hat allerdings französische Wurzeln, so wie viele Worte der deutschen Sprache. Und "Friseuse" ist eben das Wort für einen weiblichen Coiffeur. Wer einen männlichen Friseur in französisch beschreiben will verwendet korrekterweise das Wort "Coiffeur". Von daher ist das Friseusenbeispiel schlecht gewählt.
Wens interessiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Gallizismen
Ich persönlich finde gendergerechte Sprache furchtbar, da sie wesentlich unpräziser ist als die bisher verwendete Sprache. Vor allem die Adjektivierung ist einfach nur verwirrend, da durch sie Worte genaugenommen plötzlich einen anderen Sinn ergeben.
Ein "Forumsleser" ist eine Person die hier das Forum regelmäßig liesst wohingegen eine gendergerechte "Forumslesende Person" eine Person ist die aktuell, in diesem Augenblick hier im Forum irgendwas liest. Das eine Wort beschreibt eine Eigenschaft einer Person, die ajektivierte Form hingegen die Tätigkeit die die Person ausführt.
Beispiel:
Ein Student der Abends in der Kneipe ein Bier trinkt ist in dem Augenblick sowohl Student als auch biertrinkende Person, wohingegen dieselbe Person wenn sie gerade in der Bibliothek der Uni lernt die Tätigkeit des Studierens ausführt und somit eine "studierende Person" ist. Geht besagte Person anschliessend in die Mensa zum Mittagessen ist sie zwar noch Student, aber keine "studierende Person" mehr, sondern eher eine "essende Person".
Oder was aus der Berufswelt:
"Sehr geehrte Mitarbeitende...." ist eine Anrede für alle Mitarbeiter, doch was passiert wenn ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin einfach faul ist und lieber die anderen die Arbeit machen lässt und selber nicht mitarbeitet. Ist das dann eine "nicht mitarbeitende mitarbeitende Person" oder doch eher ein "fauler Mitarbeiter" ? Was wenn die "mitarbeitende Person" krank ist und zuhause im Bett liegt, ist es dann eine "krank zuhause im Bett liegende mitarbeitende Person" oder ein "kranker Mitarbeiter" ?
Richtig Problematisch wird es sobald man versucht bestimmte Berufe zu adjektivieren.
"Polizist / Polizistin" z.b. oder Schüler / Schülerin oder Beamter
Da es die Tätigkeit des "Polizistierens" nicht gibt lässt sich somit auch keine "Polizistende Person" per Adjektivierung gendergerecht herstellen.
Selbes bei Schülern. "Hallo Schülernde" funktioniert nicht, also muss man da auf Hilfskonstruktionen wie "Lernende" zurückgreifen, aber das ist wiederum irreführend da Schüler eben nicht immer die Tätigkeit des lernens ausführen sondern z.b. Nachmittags auchmal Fußballspielen oder Fernsehen. Und dann sind es eben keine "Fußballspielende Lernende" sondern Schüler die gerade Fußball spielen.
Und was Beamte angeht, da könnte man zwar sagen "Hallo Beamtete" was jedoch eine falsche Adjektivierung darstellt, da es gendergerecht eben heissen müsste "Hallo Beamtende" was jedoch wiederum ausdrücken würde dass diese Personen möglicherweise andere in den Beamtenstand erheben und nicht generell die Tätigkeit des "Beamtens" ausführen.
Und es gibt noch viel mehr Wörter bei denen diese Problematik auftritt.
Rein historisch betrachtet ist die Grundform eines Wortes wenn es um Berufe geht nunmal meistens männlich, ABER und das ist ja gerade das schöne an der deutschen Sprache, können mit der männlichen Wortform sowohl männliche als auch weibliche Personen gemeint sein, da eben das Geschlecht des Wortes nicht zwingend mit dem Geschlecht der beschriebenen Person übereinstimmen muss.
Und vermutlich hätten wir das Gendersprachenproblem auch garnicht wenn wir Wörter nicht als männlich/weiblich/dinglich bezeichnen würden sondern meinetwegen als blarg, blurg und blorg.
"Der Baum" wäre dann nicht männlich sondern blarg. "Die Tanne" wäre dann nicht weiblich sondern blurg und "Das Gestrüpp" wäre dann nicht dinglich sondern blorg.
Somit ist Gendergerechte Sprache im Grunde gar kein Sprachproblem, sondern das Problem ist in den Köpfen der Menschen die nicht in der Lage sind zwischen dem "Geschlecht" eines Wortes und dem Geschlecht einer Person zu differenzieren. Und die nicht verstehen dass das eine mit dem anderen eben gar nichts zu tun hat.