Excel schrieb:
Außerdem wird nur bei niedrigem Vorlauf überhaupt ein vernünftiger Brennwert-Effekt erreicht.
Rücklauf muss möglichst niedrig temperiert sein. Die Vorlauftemp ist, bezogen auf die zusätzliche Kondensation bei Brennwert, egal.
Die niedrige Rücklauftemp braucht man zur Vorwärmung des in den Kessel zurück laufenden Wassers. Das sollte so kühl sein, dass die Rauchgase kondensieren. Ist die Temp am Rücklauf zu hoch kommt es zu keiner Kondensation und der Vorteil einer vergleichweise teuren Brennwerttherme ist hinfällig.
Auch muss hier die Taktung vom Brenner passen. Läuft dieser häufig und zu kurz erreichen die Rauchgase nicht die zur Kondensation notwendige Temperatur.
Problematisch werden extrem niedrige Rücklauftemperaturen bei alten Niedertemperaturanlagen. Da kommt es dann im Bereich des Wassereintritts in den Kessel zur ungewollten Kondensation der Rauchgase im Brennraum. An den Stellen korrodiert der Kessel dann langsam durch.
Excel schrieb:
Größe Heizflächen, entweder Fußboden, Wände, Decke oder eben Typ33-Heizkörper heben die Effizienz beim Heizen. Dann braucht man auch geringe und damit effiziente Vorlauftemperaturen. Bei uns genügten bei -12°C gerade 39°C Vorlauftemperatur mit Heizkörpern (33er) aus und alles warm zu bekommen.
Muss man individuell grob durch rechnen.
Irgendwann macht es keinen Sinn weiter mit der Temp runter zu gehen, weil die Volumenströme zu groß werden. Größere Rohrdurchmesser/Ventile, sowie eine stärkere Pumpe mit höheren Betriebskosten drehen das Ganze auch irgendwann wieder ins Negative.
Von den möglichen Strömungsgeräuschen bei den hohen Volumenströmen mal abgesehen.
Bei Heizkörpern in gedämmten Häusern würde ich versuchen 55°C Vorlauf bei Nennauslegungstemperatur, sowie 10K Spreizung beim ungünstigsten Raum anzupeilen.
Flachheizkörper sind bauartbegingt auch nicht für so niedrige Temperaturen gedacht.
Ein großteil der Wärme wird durch Konvektion erzeugt. Dafür braucht man, wer hätte es gedacht, entsprechend hohe Vorlauftemperaturen. Sieht man auch am angegebenen Exponent bei Typ33 mit deutlich über 1,3 (geht in Richtung von Konvektoren).
Normale Gliederheizkörper geben mehr Strahlungs- und weniger Konvektionswärme ab, und haben einen etwas kleineren Exponenten als 1,3.
Davon abgesehen haben vergleichbare Gliederheizkörper mehr Masse, reagieren auf leicht wechselnde Temperatur des durchströmenden Wassers entsprechend etwas träger und lassen sich so besser regeln (und sind gegenüber den Flachheizkörpern nebenbei auch haltbarer).
Fußbodenheizungen hingeben haben eine eher lineare Kennlinie (Exponent <1,1), eine viel größere Fläche und Masse (vor allem bei Nasssystemen), wodurch das System extrem träge wird.
Bei einer Aufheizzeit von 3-4h (auch >8h je nach dem wie stark der Raum und die Heizfläche ausgekühlt sind) macht es mit den 0815 Reglern auch keinen Sinn die Raumtemperatur über Nacht abzuzsenken, dazu kommt ja auch noch die hohe Auskühlzeit. Da bräuchte man sowas wie einen "Smith-Prediktor Regler", der die Totzeit der Räume dazu noch individuell selbstständig erlernen muss.
Ich glaube kaum, dass Tado oder ein anderer Hersteller in sowas groß Geld investiert. Die packen da einen 0815 PI-Regler oder Zwei-/Dreipunktregler rein, und bauen da irgendwelche einfachen Funktionen mit einem User Interface drumherum, vermarkten das einem als "Smart" und das war's.
Die bisherigen Funktionen sind meines Erachtens nicht wirklich ausreichend um solche Geräte als "Smart" bezeichnen zu können.