Vitche schrieb:
Und auf die Aussage, dass es Seitens Indie-Studios "wiederwertig" sein soll, die eigene Arbeit zu finanzieren, geh ich nicht weiter ein. Early Access als Release-Konzept hat sich durchgesetzt, ist erfolgreich und wird bleiben.
Also das kann ich jetzt so nicht stehenlassen. Ich bin absolut bereit für Gutes einen hohen Preis zu bezahlen. Aber dann muss halt auch die Gegenleistung stimmen. Ich will mich als Kunde nicht verarscht fühlen. Klar kostet die Entwicklung Geld, und natürlich müssen die Entwickler das irgendwie finanzieren. Aber warum muss ich das als Endkunde? Ich habe nichts davon, mein Geld auf gut Glück zu investieren! Investoren machen das ja auch nicht, ohne eine Rendite zu erwarten! Ich will weder den Leistungsträger (Also: Entwickler, Dienstleister etc., je nach Thema) übervorteilen, noch will ich als Kunde als der Dumme dastehen. Wenn in meinen Augen ein fairer Preis für ein gutes Produkt aufgerufen wird, bin ich absolut bereit, auch größere Summen auszugeben. Wenn ich das nicht so empfinden würde, hätte ich ja auch kein CB Pro Abo, denn ich schätze eure Arbeit sehr.
Und wie
@tollertyp schon angemerkt hat, wird hier teils stark mit zweierlei Maß gemessen. Ich mache da keinen Unterschied zwischen einem Early Access Titel und einer schlechten finalen Version. Beide wollen mein Geld, bei beiden stimmt der Gegenwert nicht.
Ob sich etwas durchgesetzt hat ist zudem aus meiner Sicht absolut kein Indikator dafür, ob es das auch wert ist. Es haben sich auch Lootboxen, Mikrotransaktionen, Season Pässe, schlechte Service Games, Pre-Order DLCs, Exklusivitäten jeglicher Art, DRM, drölfzig Launcher etc. durchgesetzt. Aber nichts davon muss ich als gut empfinden!
Womit ich dir aber recht gebe, ist, dass meine Formulierung weiter oben unpassend war. Im Kern trifft es zwar meine Meinung, aber es ist schlichtweg eine zu krasse, emotionale Beschreibung für etwas, das eigentlich diese Aufregung gar nicht wert ist. Daher habe ich den Beitrag entsprechend angepasst.
Vigilant schrieb:
Wenn allein eine Überschrift Erwartungen schürt und als Manipulation empfunden wird, bin ich der bescheidenen Meinung, dass die eigene Reaktion hinterfragt werden könnte.
Es geht wie immer um das Erwartungshaltungsmanagement. Wenn ich lese "Spiel XYZ ist erschienen" ist das für mich einfach etwas anderes als "startet in den Early Access" oder "wurde angekündigt" oder "Trailer erschienen". (Letztere Beispiele sind für mich effektiv das Gleiche, denn ich werde kein EA kaufen!) Ich bin kein Freund davon, Clickbait zu unterstellen, und ich bin mir absolut sicher, dass es auch nicht als solches gedacht war. Aber so ein klein wenig tendieren diese Meldungen schon in die Richtung, was schade ist, denn von CB erwarte ich hier einfach mehr.
Wenn ich auf einen Artikel klicke, ist die Überschrift das erste, was ich anschaue. Dann schaue ich mir die Bilder an und fange dann erst an zu lesen. Das weckt Interesse am Spiel/Produkt, der dann aber krass enttäuscht wird. Wäre die Überschrift bereits passend gewählt, würde ich ganz anders an die Meldung herangehen.
Und was das mit "der eigenen Reaktion hinterfragen" angeht: Ich empfinde es als unnötig, mich über Spiele schon viele Monate oder gar Jahre im Voraus zu informieren. Ich habe mir den Titel hier zwar auch auf die Wunschliste gesetzt, aber realistisch gesehen werde ich wohl kein Interesse mehr daran haben, sobald er dann wirklich final erschienen ist. Dafür gibt es viel zu viele andere Spiele, die mich auch interessieren und zu wenig Zeit, um sie alle zu spielen. Aus meiner Sicht ist dieses sich extensiv mit der Entwicklung eines Spiels zu beschäftigen eines der Hauptgründe, warum viele überhaupt erst davon enttäuscht werden. Denn das schürt nur Hoffnungen ("Hype"), die dann schlichtweg - realistisch betrachtet - einfach nicht erfüllt werden können. Daher versuche ich immer möglichst Vorurteilsfrei an ein Spiel heran zu gehen. Und damit fahre ich ganz gut.