mae schrieb:
Nein, ARM war am Anfang (Mitte der 80er) eindeutig gross (32-bit-Speicherinterface, als der Mainstream noch 8 oder 16 bit hatte). Dann sind sie dort stehengeblieben und wurden (relativ zu den anderen) klein. Damals haben die nicht viel skaliert.
... ich würde an der Stelle mal schreiben: Bitte genau lesen, was ich geschrieben habe, statt versuchen mich zu verbessern, gerade wenn es absolut unnötig ist.
Ich habe die Anfänge - die 80er - bereits erwähnt und dass die damaligen CPUs mit ihren x86-Pendants quasi den Boden gewischt haben und das haben sie auch noch in den 90er getan, weil sich damals relativ einfach in ARM eine 2-fache und 3-fache Skalarität unterbringen konnte.
Der entscheiden Punkt ist aber, dass ARM mit seiner ISA damals bereits aus automaren OPS bestand und quasi kein Decodieraufwand vorhanden war, wodurch ein Decoder in den ersten ARM-Desigsn fehlte.
In diesem Zusamenhang konnte man bereits in den 80er mit ARM sehr sparsame CPU-Designs umsetzen, die aber teilweise relativ viele Transistoren brauchten im Vergleich zu x86 - die Registeranzahl.
Und jetzt kommt der wichtige Punkt: Ich spreche die ganze Zeit von der ISA, die durch ihren Aufbau sich gut von kleinen CPUs bis große CPUs skaliere lässt, nicht dass man damals die Möglichkeiten genutzt hat, das ist ein Unterschied.
mae schrieb:
Sie haben offenbar erkannt, dass sie nicht mit dem Entwurfsaufwand der Konkurrenz mithalten konnten und haben sich ein anderes Geschaeftsmodell gesucht: Embedded-CPUs fuer Low Power als Design-Bloecke fuer kundenspezifische SoCs, waehrend die Konkurrenz noch versucht hat, Chips zu verkaufen; so kamen sie in die Mobiltelefone und spaeter in die ersten Smartphones.
Das hat nichts damit zutun, dass man erkannt hat, dass man nicht mit dem Entwurfsaufwand der Konkurrent mithalten kann, ich habe sogar relativ genau erläutert, warum ARM in die Ecke abgerutscht ist, in die sie abgerutscht ist.
Noch einmal: Es hat mit der Kompatiblität zutun. In den 90er hat sich x86 quasi den Clientmarkt quasi weitgehend gesichert, weil Software aus den 80er ebenso noch lief wie aktuelle Software. Da Leute damals wie heute sehr viel Wert auf ihre "Software" legen, egal wie alt diese ist, hat man oder musste man zu x86-PCs greifen.
Die Großestärke von x86 war nie wirklich die Geschwindigkeit, sondern dass IBM und später Microsoft und damit auch Intel auf die Kompatiblität geachtet haben. Und ich wiederhole mich erneut: Intel ist zweimal über genau diese Kompatibilität gestolpert: Pentium Pro - führte 16-Bit-Code nicht oder nur sehr langsam aus, floppte dadurch. Und der Itanium - IA64 - war zwar zu IA32 kompatibel - erst mal per Firmware-Emulation - und dadurch auch zulangsam und konnte so im Serverbereich keinen Fuß fassen.
Wie wichtig Kompatiblität ist hat AMD dann mit AMD64/x86_64 bewiesen, dass dann auch im Servermarkt die Dominanz von x86 eingeläutet hat. In dem haben sich damals nämlich PowerPC, Sparc und ein paar andere getummelt, weil man von "Problemen" von IA32 profitiere konnte. Als der Opertron jedoch 32-Bit x86-Code mit den Vorteilen von 64-Bit verband und Intel auch da auf Sprang und plötzlich eine riese Softwarebasis vorhanden war, war das quasi der Sargnagel für PowerPC, Sparc und Co.
Miuwa schrieb:
Eigentlich ist das durchaus Relevant - zumindest für die Zeitskala. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Frage, welche ISA sich am Ende durchsetzt nicht von den vorzügen der ISA selber, sondern von den verfügbaren Implementierungen abhängt und das ist Apple eben derzeit Vorreiter.
Ich würde sogar noch ein Stück weiter gehen, stimme dir aber weitgehend zu: Die ISA wird hier am Ende nicht entscheidend sein, wer als Sieger vom Platz über Kurz oder Lang gehen wird, sondern es wird davon abhängen, welche Implementierungen wir von Qualcomm, Samsung und Co in Zukunft sehen werden, ebenso von AMD und Intel und noch wichtiger für die Frage wird sein, wie schnell MS und Co auch entsprechen die Tools so fertig bekommen, dass man gut Crosscompilate anfertigt und dass man die Lücken, bei denen man noch plattformabhängig programmiere muss, geschlossen werden.
Die ISA ist heute wie damals 2. Ranging, es kommt auf die Softwareunterstützun an.